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unter Vitamin E Erhöhte Mortalität Überlebensvorteil fehlen Direktvergleiche zum

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In einem systematischen Review wollte eine Forschergruppe der australischen Cochrane Renal Group die Effekte von ACE-Hemmern und Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten (A-II-Antagonisten) auf Parameter der Nie- renfunktion und auf die Gesamtmortalität bei Patienten mit diabetischer Nephropa- thie erfassen. Die Autorinnen und Autoren fanden 43 einschlägige Studien. 36 ver- glichen ACE-Hemmer mit Plazebo (4008 Patienten), 4 Studien verglichen A-II-Ant- agonisten mit Plazebo (3331 Patienten), und nur 3 Untersuchungen mit gerade ein- mal 206 Patienten setzten zum Vergleich zwischen den beiden Wirkstoffgruppen an. Zusätzlich berücksichtigte die Forscher- gruppe Daten aus 11 nicht publizierten Studien.

ACE-Hemmer verringerten die Gesamtmor- talität im Vergleich zu Plazebo signifikant (relatives Risiko 79%, 95%-Konfidenzinter- vall 0,63–0,99). Für A-II-Antagonisten traf

dies jedoch – bei ähnlicher Ausgangsmor- talität in den Behandlungsstudien – nicht zu (RR 0,99, 95%-KI 0,85–1,17).

Beide Wirkstoffgruppen hatten hingegen einen ähnlichen (die Arbeit spricht von einem «äquivalenten»), sehr günstigen Ef- fekt auf die renalen Parameter, wie Nieren- versagen, Verdopplung der Serumkreatinin- Konzentration, Verhütung der Progression von der Mikro- zur Makroalbuminurie und Remission einer Mikroalbuminurie.

Als hauptsächliche Einschränkung ihrer Studie sehen die Autorinnen und Autoren den indirekten Vergleich zwischen den Wirkstoffgruppen über Plazebo als gemein- samen Vergleichsparameter. Die wenigen direkten Vergleichsstudien umfassten kleine Zahlen und boten die Ergebnisse nicht in direkt patientenbezogener Darstellung, weshalb sie kaum informativ waren. Zwar führen inzwischen manche Richtlinien die ACE-Hemmer und A-II-Antagonisten als

praktisch austauschbare antihypertensive Wirkstoffgruppen an, und so werden sie in der Praxis auch eingesetzt. Dies könne man jedoch erst mit einiger Zuversicht tun, wenn direkte Vergleichsstudien die letzte wichtige Frage – ob beide Wirkstoffklassen auch in vergleichbarem Ausmass Todesfälle verhindern – beantwortet haben. Inzwi- schen, so die Autorinnen und Autoren, sollten die ACE-Hemmer mit bewiesenem Überlebensvorteil als Therapie erster Wahl eingesetzt werden.

Giovanni F.M. Strippoli et al.: Effects of angiotensin converting enzyme inhibitors and angiotensin II receptor antagonists on mortality and renal outcomes in diabetic nephropathy: systematic review.

BMJ, doi: 10.1136/bmj.38237.585000.7C (published 30 September 2004).H.B.

ACE-Hemmer und A-II-Antagonisten bei diabetischer Nephropathie:

Direktvergleiche zum

Überlebensvorteil fehlen

Bis heute gibt es keine überzeugende Indikation für Vitamin-E-Präparate. Der Grund hierfür ist einfach: Vitamin-E-Man- gelkrankheiten gibt es praktisch nicht, und für alle weiteren postulierten Anwendungs- gebiete fehlen hinreichende Belege. Die mutmasslichen Segnungen regelmässiger Vitaminstösse gegen vorzeitiges Altern, klimakterische Beschwerden, Vitalitätsver- lust, Leistungsschwäche, Arteriosklerose und Krebs beruhen auf weitgehend unge- sicherten Daten. Bisherige Studien lassen darauf schliessen, dass die präventive Ein- nahme von Vitamin E nicht nur unnütz, sondern sogar potenziell schädlich sein kann. Das hat jetzt eine Metaanalyse be- stätigt, in die 19 randomisierte kontrol-

lierte Studien eingingen (Edgar R. Miller et al., in: Ann. Intern. Med. 2005; 142, online bereits verfügbar unter: www.annals.org).

Die mehr als 130 000 Teilnehmer hatten Vitamin E mindestens ein Jahr in unter- schiedlichen Dosierungen und teilweise in Kombination mit anderen Antioxidanzien eingenommen. Die Mehrzahl litt an einer chronischen Erkrankung wie KHK oder M. Parkinson. Die Auswertung ergab, dass die Sterblichkeit signifikant erhöht war bei Patienten, die eine hohe Dosis von min- destens 400 Einheiten täglich einnahmen.

Niedrigere Dosierungen scheinen dage- gen unbedenklich zu sein. Werden aber gleichzeitig weitere Antioxidanzien, zum Beispiel Vitamin C, regelmässig eingenom-

men, steigt die Sterblichkeit unter hoch dosiertem Vitamin E deutlich an. Vitamin E scheint demnach ein schädigendes Poten- zial zu besitzen, wie dies für die Vitamin- A-Vorstufe Betakarotin bereits seit länge- rem bekannt ist. Die Studienautoren raten deshalb von der Supplementierung von hoch dosiertem Vitamin E ab.

Warum das Antioxidans die Sterblichkeit erhöht, ist bislang unbekannt. Es werden unter anderem prooxidative Effekte ange- nommen oder ein gestörtes Gleichge- wicht des körpereigenen antioxidativen

Systems. ●

U.B.

Eine Metaanalyse zeigt:

Erhöhte Mortalität

unter Vitamin E

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