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ie SRH Kliniken AG, Heidelberg, ein bisher noch nicht börsennotier- tes Klinikunternehmen, will bis zum Jahr 2006 zu den sechs umsatzstärksten privaten Kli- nikkonzernen zählen und sich als Anbieter von integrierten Gesundheitsdienstleistungen mit mindestens drei regiona- len Gesundheitszentren prä- sentieren. Mit einem Jahres- umsatz in Höhe von 250 Mil- lionen Euro will man in vier Jahren bei einer internen Um- satzrendite von mindestens drei Prozent die innere Bör- senreife erreichen, schreibt der Vorstandsvorsitzende Jo- chen R. Lang im jüngsten Ge- schäftsbericht des Konzerns.Zur SRH Kliniken AG zählen sechs Krankenhäuser, größtenteils in der Form einer gemeinnützigen GmbH be- trieben. Dies sind das Fach- krankenhaus Neckargemünd, das Fachkrankenhaus Neres- heim, das Klinikum Karlsbad- Langensteinbach, das Kur- pfalzkrankenhaus Heidelberg und das Zentralklinikum Suhl sowie jetzt auch das Gesund- heitszentrum Bad Wimpfen.
Die Kliniken AG schloss mit der Stadt Bad Wimpfen ei- nen Vertrag über den Einstieg bei dem Gesundheitszentrum Bad Wimpfen GmbH, einer
Rehabilitationsklinik für Or- thopädie und Innere Medizin.
Mit dem im 1. Quartal 2002 zustande gekommenen Ver- trag hat die SRH Kliniken AG 75 Prozent der Stamman- teile übernommen.
Im Geschäftsfeld Gesund- heit erzielte der SRH-Kon- zern einen Jahresüberschuss in Höhe von zwei Millionen Euro (Vorjahr: 5,33 Millionen Euro). Der Umsatz lag bei 183,7 Millionen Euro (+0,8
Prozent). Die Umsatzrendite betrug 1,9 Prozent (Vorjahr:
3,4 Prozent). Die Gesamtka- pitalrentabilität wird mit 1,2 Prozent (Vorjahr: 3,2 Prozent) ausgewiesen. Die bisher aus- schließlich auf eine stationä- re Krankenversorgung ausge- richteten Krankenhäuser des Konzerns sollen mittelfristig zu regionalen Gesundheits- zentren weiterentwickelt wer- den und sich beim Disease Management engagieren. Im
Jahr 2001 stieg die Zahl der stationär behandelten Patien- ten von 38 500 auf 38 600.
Ambulant wurden rund 51 000 Patienten versorgt (Vorjahr:
49 500).
Zum SRH-Konzern gehö- ren die selbstständigen Ge- schäftsfelder Bildung, Gesund- heit und soziale Dienstleistun- gen. Die Bilanz für das Jahr 2001 weist Gesamterträge in Höhe von 364 Millionen Euro aus. Der Umsatz belief sich auf 332,9 Millionen Euro. Der Jah- resüberschuss des Konzerns lag bei 7,4 Millionen Euro. Die Investitionen wurden mit 44,2 Millionen Euro ausgewiesen (2000: 45,9 Millionen Euro).
Die Zahl der Mitarbeiterin- nen des Gesamtkonzerns er- höhte sich von 4 800 auf knapp 4 900. Dr. rer. pol. Harald Clade V A R I A
Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 1114. März 2003 AA725
SRH Kliniken AG
Integriert wachsen
Die SRH-Krankenhäuser sollen zu regionalen Ge- sundheitszentren weiterentwickelt werden.
N
ach fünf Jahren erfolgrei- cher Aufbauarbeit und Etablierung des Konzepts der Individuellen Gesundheits- leistungen (IGeL) ist der bishe- rige Vorstand der MedWell AG, Dr. Lothar Krimmel, in den Aufsichtsrat des Unter- nehmens berufen worden“, heißt es in einer Pressemittei- lung der MedWell AG, Köln.„Wir sind mit der Entwick- lung in den letzten zwei Jah- ren nicht zufrieden gewesen“, sagte hingegen Günter Dib- bern, Vorstandsmitglied der Deutschen Krankenversiche- rung AG (DKV), Köln, bei der Bilanzpressekonferenz des Marktführers unter den priva- ten Krankenversicherungen.
Fakt ist, dass die DKV ihre Beteiligung an MedWell er- höht hat – auf welche Höhe,
darüber wird geschwiegen.
Darüber hinaus haben mit Dr.
Elmar Terhorst und Carsten Bischoff zwei DKV-Gesandte die gemeinsame Vorstands- verantwortung für die opera- tiven Geschäfte des Unter- nehmens übernommen. Neu- er Vorsitzender des Aufsichts- rates ist Dibbern. Er löst Dr.
Andreas Madaus ab.
Der frühere stellvertreten- de Hauptgeschäftsführer der
Kassenärztlichen Bundesver- einigung, Krimmel, zog eine positive Bilanz seiner Tätig- keit als Vorstand. In dieser Zeit habe MedWell die Grund- lagen des „Zweiten Gesund-
heitsmarktes“ in Politik und Praxis gefestigt. Mit dem Med- Well-Qualitätsverbund sei ein Netz von mehr als 600 privat- medizinisch orientierten Ärz- ten aufgebaut worden. Der von MedWell gemeinsam mit der DKV entwickelte Präven- tionstarif Optimed habe sich mit rund 10 000 Versicherten erfolgreich im Markt etabliert.
Die DKV hatte offenbar an- dere Erwartungen: Angepeilt seien 50 000 Optimed-Ver- tragsabschlüsse nach zwei Jah- ren gewesen, betonte Dib- bern. Vorrangiges Ziel des neuen Vorstands müsse es deshalb sein, bestehende Ver- marktungsdefizite auszuglei- chen. Zudem sehe er Verbes- serungspotenziale, was den bürokratischen Aufwand für den Arzt angehe. Jens Flintrop
MedWell AG
DKV übernimmt Ruder
Dr. med. Lothar Krimmel ist nicht mehr Vorstand der
„Gesundheits-AG“.
Lothar Krimmel
Foto:Johannes Aevermann
Wirtschaft