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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
BRIEFE AN DIE REDAKTION
GENTECHNOLOGIE
Zu dem Artikel „Gentechnolo- gie — Gefahr der Permissivi- tät?", von Dr. med. Hans Hor- nig, in Heft 38/1984, Seite 2698 ff.:
Mißverständnis
... Herr Dr. Hornig ver- wechselt nämlich die Gen- technologie mit der soge- nannten Reproduktions- technologie bzw. verwen- det beide Begriffe syn- onym. Die Reproduktions- technologien befassen sich mit der bloßen physischen Manipulation mensch- licher Embryos, d. h. ihrer Entfernung, Lagerung (auch tiefgekühlt) und Wie-
dereinführung in den Ute- rus. Diese Technik, die al- so nur die reine Handha- bung von Embryos betrifft, hat mit der Gentechnolo- gie als solcher nicht das geringste zu tun. Diese kä- me in diesem Zusammen- hang nur ins Spiel, wenn zusätzlich zuden oben er- wähnten Manipulationen einem Embryo auch noch ein Gen von außen einge- pflanzt würde. Hiervon sind wir jedoch noch so weit entfernt, daß auch Herr Hornig diesen Ge- sichtspunkt nicht einmal aufgreift. Mit den Punkten 1 bis 6 auf Seite 2699 rennt er daher auch bei Moleku- larbiologen und Geneti- kern offene Türen ein. Die-
se nämlich stehen den Reproduktionstechnolo- gien, sofern sie beispiels- weise zur Klonierung von Menschen, zur heterolo- gen Insemination oder zum Handel mit Embryos führen, genauso kritisch gegenüber wie er. Was dies jedoch mit der zufällig und gleichzeitig aktuell ge- wordenen Gentechnik zu tun hat, und warum er die- se (unter Punkt 7) generell kontrollieren will, er- scheint im Sinne der von ihm aufgeführten Schrek- kensvision der Embryo- technologie ohne jeden Zusammenhang. (Abgese- hen davon wird ja die Gen- technik, im Gegensatz zu den genannten Reproduk-
tionstechnologien, in un- serem Lande und auch weltweit bereits kontrol-
liert.) Es ist wichtig, daß die Öffentlichkeit diese Unter- schiede verstehen lernt, da eine pauschale Verurtei- lung der Gentechnologie, wie sie hier und anderswo oft impliziert wird, die heu- te im Mittelpunkt stehen- den Anwendungen, wie zum Beispiel die Insulin- produktion, torpedieren würden.
Prof. Ernst-L. Winnacker Laboratorium für Molekulare Biologie — Genzentrum der Ludwig- Maximilians-Universität Am Klopferspitz 8033 Martinsried
Für die Kongreßplanung 1985:
Das Kurzprogramm für Grado-Sommer (25. August bis 6. September '85)
Seminare Kurse/Übungen
Thematik
Differentialdiagnose und Therapie Echokardiologie,
Dopplersonographie Diabetes, Gicht, Fettsucht
Schilddrüse, Nebennieren, Hypophyse, Gonaden
Führung des onkologisch-hämatologischen Patienten
Möglichkeiten, Indikationen und Ergebnisse der modernen Bauchchirurgie
Familienplanung, homologe und heterologe Insemination, In-Vitro-Fertilisation
Psychosen, Neurosen, akute Notfälle Indikationen verschiedener psychotherapeu- tischer Verfahren
Pränatale Diagnostik, Familienberatung Balneo-, Phyto-, Physikalische Therapie, Diät
Ultraschall
Autogenes Training Augenspiegelkurs Hämatologischer Unter- suchungskurs
Labor
Manuelle Medizin Rundtisch-Gespräche Diagnose ohne technische Hilfsmittel
Rehabilitation (Herzkreis- lauf, Rheuma, Nieren- erkrankungen, neurologi- sche Erkrankungen, Krebserkrankungen)
Außerdem sind vorgesehen Seminare zu: Pulmologie, Gastroenterologie, Kieferorthopädie, Pädiatrie, Psycho- somatik, Neurologie/Neurochirurgie, Geriatrie/Gerontologie, Ophthalmologie, Hals-Nasen-Ohren, Dermatolo- gie, Klinische Pharmakologie, Rechtsfragen im Praxisalltag, Sportmedizin, Notfall- und Katastrophenmedizin.
Auskunft und Vormerkung für den Versand des ausführlichen Programms: Kongreßbüro der Bundesärztekam- mer, Postfach 41 02 20, 5000 Köln 41, Telefon 02 21/38 03 96 (Frau Doris Severin).
3386 (6) Heft 46 vom 14. November 1984 81. Jahrgang Ausgabe A