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Archiv "„Darf man am Wochenende krank werden?" (20.02.1975)

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Bericht und Meinung

DAMIT BEFASSTEN SICH DIE ZEITUNGEN HÖRFUNK UND FERNSEHEN

Samstag, 1. März

19.00: Wohngemeinschaft für Be- hinderte. Studiowelle Saar

Die Autorin Anneliese Steinhoff berich- tet über eine Modelleinrichtung der Ca- ritas.

19.15: Grenzen ärztlicher Schwei- gepflicht Vor- und Nachteile für den Patienten. Drittes Fernsehen Hessen

Der verstärkte Einsatz der Elektroni- schen Datenverarbeitung als Hilfsmittel bei Diagnose und Therapie hat das Problem der ärztlichen Schweigepflicht aktualisiert. Die Speicherung gesund- heitsbezogener Daten könnte Grund- rechte in Frage stellen. Der Beitrag, in dem Ärzte, Patienten, Theologen und Juristen zu Wort kommen, befaßt sich auch mit dem Problem der individuellen Aufklärung über einen Krankheitszu- stand.

22.00: Sport als Therapeutikum

— Eine Diskussion um einen For- schungsauftrag. NDR III

Unter Leitung von Günter Sieber disku- tieren Wissenschaftler, Sportler und Drogenkranke.

Tip der Woche

Ich mag die Tierfilme, mit denen die beiden Sendeanstalten uns in schöner Regelmäßigkeit be- träufeln. Sonntag habe ich die Gelegenheit, von einem Kanal zum anderen hüpfend, als Ou- vertüre des Abendprogrammes den Jaguar in den Dschungeln Venezuelas auf einer dramati- schen Jagd zu beobachten und mich dann mit Jacques Cousteau unter das Eis und mit Sohn Philippe in einem Heißluftballon über das Eis der Antarktis zu be- geben. Ich bewundere die Koor- dinierungskunst der Programm- gestalter von ARD und ZDF. Viel- leicht erhole ich mich am Schluß des Abends bei Georg Stefan Trollers „Personenbeschrei- bung", in der er sich mit Sumo, dem traditionellen japanischen Ringkampf sehr dicker Männer beschäftigt, die bemüht sind, sich aus einem winzigen, kreis- runden Ring zu stoßen, schieben oder zu heben. (Sonntag, ZDF, 19.30 Uhr, ARD 20.15 Uhr, ZDF 21.45 Uhr) Eri

„Darf man am Wochenende krank werden?

Leserbrief

zu einem Zeitungsartikel

„Zu Ihrem Artikel ,Darf man am Wochenende nicht krank werden?' gibt es nur eine Antwort: man darf!

— Allmählich weiß es auch der letzte türkische Hilfsarbeiter, daß die Münchner Ärzte auf eigene Ko- sten und mit viel persönlichen Op- fern einen ärztlichen Notdienst rund um die Uhr, auch an den Fei- ertagen, Sonntagen und am Mitt-

ttner Arthur

woch betreiben. Leider ist diese Tatsache dem sonst sicher gut informierten Abgeordneten Karl Schön (CSU) — vermutlich ein Pri- vatpatient — unbekannt, sonst hät- te er einfach die Rufnummer 55 86 61 gewählt und würde sich nicht dazu herbeilassen, einen Be- rufsstand zu diffamieren, der es an Einsatzbereitschaft noch mit jedem anderen Stand, einschließlich den Landtagsabgeordneten, aufnehmen kann. Ein Mensch, der in der Wo- che über 60 Stunden hart, unter Mißachtung seiner persönlichen Gesundheit, arbeitet, hat wohl ein Anrecht darauf, seine Arbeitskraft und die mißhandelte Gesundheit mit regelmäßigen Arbeitspausen, sprich Urlaub, zu regenerieren. So ein Urlaub muß zudem noch durch Verdienstausfall bei weiterlaufen- den Unkosten sehr teuer bezahlt werden. Die versteckte Drohung des Herrn Abgeordneten, die Ärzte gegebenenfalls zu verstaatlichen, kann uns nicht mehr schrecken. Im Gegenteil. Geregelte Arbeits- (40 Std.) und Freizeit (mindestens 5 Wochen Urlaub), Altersversorgung und die im öffentlichen Dienst übli- che Einsatzbereitschaft dürften die Lebenserwartung der Ärzte we- sentlich erhöhen. Ob der Patient mit einem solchen kostenintensi- ven Gesundheitssystem besser be- treut wäre, möchte ich allerdings

bei den ‚Erfolgen' in Schweden, England und dem Ostblock ernst- haft bezweifeln. Für die Abgeord- neten und Funktionäre dürfte es dann sicher einen besonderen ärzt- lichen Dienst geben, damit sie sich nicht mit dem ,gemeinen Volk' in den Ambulanzen herumdrängen müssen."

Dr. med. Thomas Batisweiler 8 München 70

Waldfriedhofstraße 94

Geschminkt

„... Das Sozialbudget ist ge- schminkt. Arendt als erstverant- wortlicher Mann rückte aus po- litischen Gründen fast aus- schließlich die hellen Seiten ins Licht. Daß die Renten in diesem Jahr um 11,1 bzw. 11,8 Pro- zent erhöht werden (ein Prozent- satz, den wahrscheinlich kein Ar- beitnehmer erreichen wird), ist er- freulicherweise fast so selbstver- ständlich geworden, daß kaum noch darüber geredet wird. Die Rentenanpassung hinkt immer nur einige Jahre der allgemeinen Ein- kommensentwicklung hinterher.

Aber viel zuwenig gesprochen wur- de über die katastrophale Lage der Krankenkassen, über die die Kom- munen immer stärker drückende Sozialhilfe und über die düsteren

RHEINISCHE POST

Aussichten der Rentenversiche- rung, weil ihre Einnahmen durch den Wegfall der Überstunden, durch Kurzarbeit und Arbeitslosig- keit weit hinter die Planungen zu- rückfallen. Wenn aber das Sozial- budget keine Richtpunkte für die Lösung von Notproblemen setzt und keine Alternativen liefert, ist zuviel Arbeitskraft für seine Auf- stellung vertan worden. ...Weil so vieles vom Sozialbudget abhängt, sollte es ungeschminkt von neutra- len Sachverständigen erstellt wer- den und nicht von Männern, die den politischen Erfolg suchen und brauchen." Kurt Naujeck

488 Heft 8 vom 20. Februar 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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