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Archiv "Nierentransplantation: Neue Richtlinien für die Organvergabe" (31.05.1996)

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Nierentransplantation

Neue Richtlinien für die Organvergabe

eit einigen Wochen gilt für Deutschland, Öste- reich und die Benelux-Staaten – alle zusammen- geschlossen im Eurotransplant-Verbund – ein neuer Vergabemodus für Spendernieren. Dadurch soll die Gerechtigkeit bei der Organverteilung sowie die Transparenz der Entscheidungen weiter verbessert wer- den. Zur Zeit sind etwa 14 000 Dialysepatienten auf der Warteliste bei Eurotransplant im holländischen Leiden registriert. Bislang hat der dortige Zentralcomputer den am besten geeigneten Empfänger nur nach den Merkma- len der Gewebeübereinstimmung (HLA-Antigenen) er- mittelt. Fand sich kein Empfänger, der mit dem Spender in den sechs wichtigsten Antigenen übereinstimmte, war es dem für die Organentnahme zuständigen Transplanta- tionszentrum überlassen, die Niere vor Ort zu vermitteln.

Dies war bei etwa der Hälfte der Nierenspenden der Fall.

etzt berücksichtigt die Leidener Datenbank mit Hil- fe einer ausgeklügelten mathematischen Formel insgesamt fünf Faktoren bei der Empfängeraus- wahl: Gewebeübereinstimmung, Wartezeit, genetische Chance, Entfernung zwischen Spender und Empfänger und Austauschbilanz zwischen den Eurotransplant-Mit- gliedsstaaten. Wichtigste Voraussetzung für den Erfolg einer Nierentransplantation ist die Gewebeübereinstim- mung; so senkt ein perfektes „Match“ zwischen Spender und Empfänger das Risiko einer Organabstoßung um mehr als ein Drittel. Mit Hilfe des neuen Vergabemodus soll auch die Wartezeit, die heute im Durchschnitt drei bis vier Jahre beträgt, gesenkt werden. Kinder erhalten einen Zeitbonus. Patienten mit seltenen Gewebetypen hatten bisher eine geringe Chance, jemals ein passendes Spen- derorgan zugeteilt zu bekommen.

iesen Patienten wurde zum Teil durch die Verga- be der Spenderniere vor Ort geholfen. In Zu- kunft wird der Faktor genetische Chance berück- sichtigt. Für einen Patienten mit seltenem Gewebetyp kann dann schon eine Spenderniere mit mittlerer Über- einstimmung das beste Angebot sein. Nur selten wird der im Gewebemuster passende Empfänger von dem Trans- plantationszentrum betreut, das die Spendernieren ent- nimmt. Viele Nieren werden deshalb verschickt. Obwohl das Organ durch gekühlte Nährlösung konserviert wird, kann eine längere Ischämiezeit den Erfolg der Transplan- tation gefährden. Deshalb wird jetzt die Entfernung zwi- schen Spender und Empfänger in die Vergabekalkulation einbezogen. In der Vergangenheit hat Deutschland mehr Spendernieren aus den anderen Eurotransplant-Mit- gliedsstaaten bekommen, als es selbst zur Verfügung ge- stellt hat. Der Faktor Austauschbilanz wird dies in Zu-

kunft verhindern. EB

A-1424

S P E K T R U M AKUT

S

D J

(4) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 22, 31. Mai 1996

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