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Archiv "Risiken während der Wartezeit vor Herztransplantation" (18.10.1996)

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nen ab dem Alter von 35 Jahren im Rahmen des zweijährlichen „Check- up 35“ ein Cholesterinscreening ange- boten. Dieses Vorgehen dient nicht der Frühdiagnose angeborener Stoffwech- selstörungen. Um dieses Ziel zu errei- chen, kann bei den in Deutschland eta- blierten pädiatrischen Vorsorgeunter- suchungen ein Cholesterinscreening mit sehr geringem Mehraufwand ange- boten werden und ist heute bereits im Leistungskatalog der von vielen ge- setzlichen Krankenversicherungen übernommenen Jugendgesundheits- untersuchung JI enthalten. Allerdings müssen hier qualitätsgesicherte, zuver- lässige Testmethoden eingesetzt und ein kindgerechtes Vorgehen gewählt werden. Mit den Autoren der Leser- briefe stimmen wir darin überein, daß unnötige Ängste und psychosoziale Belastungen sowie ungerechtfertigte Therapien vermieden werden müssen, und gerade deshalb sollte mit unserem Beitrag eine Orientierung für ein im Kindesalter angemessenes Vorgehen gegeben werden. Bei der kritischen Beurteilung der für das diagnostische und therapeutische Vorgehen empfoh- lenen Richtwerte sollten die unter- schiedlichen Normalbereiche im Kin- des- und Erwachsenenalter berück- sichtigt werden. Die Therapieentschei- dung kann zusätzlich durch die Um- stände des Einzelfalles, die Famili-

enanamnese, die Plasmakonzentration des HDL-Cholesterins und das Ge- schlecht beeinflußt werden.

Die Entscheidung zu einer diäte- tischen oder medikamentösen Thera- pie bei Kindern mit angeborenen For- men der Hypercholesterinämie be- ruht in der Tat auf einer ärztlichen Er- messensentscheidung. Ein unangreif- barer wissenschaftlicher Nachweis des Nutzens einer solchen therapeuti- schen Intervention ist nicht zu leisten, denn dies würde eine randomisierte Therapiezuordnung einer großen Zahl von Kindern mit primär geneti- scher Hypercholesterinämie und re- gelmäßige Nachuntersuchung über einen langfristigen Zeitraum erfor- dern. Allerdings besteht in der Befür- wortung einer Therapie bei Kindern mit schwerer Hypercholesterinämie Übereinstimmung mit den hiermit be- faßten europäischen Fachgesellschaf- ten sowie der American Academy of Pediatrics, dem National Cholesterol Education Program und der Ameri- can Health Foundation.

Auch bei Kindern liegen gut do- kumentierte Erfahrungen zur Effekti- vität und Sicherheit der diätetischen Therapie und der medikamentösen Behandlung mit Anionenaustau- scherharzen, Sitosterol und Fibraten vor (5, 6). Nichtsdestoweniger ist eine sorgfältige ärztliche Überwachung

einschließlich einer altersgemäßen Diätberatung (7) notwendig, um nachteilige Wirkungen und eine Be- einträchtigung der Lebensfreude zu vermeiden.

Literatur

1. Boulton TJC: The notion of tracking. In:

Boulton TJC, Laron Z, Rey J (Hrsg): Long- term consequences of early feeding. Phila- delphia, Lippincott-Raven 1996: 99–111 2. Slack J: Risks of ischaemic heart disease in

familial hyperlipoproteinaemic states. Lan- cet 1996; II: 1380–1382

3. Mabuchi H, Koizumu J, Shimizu M, Takeda R: Development of coronary heart disease in familial hypercholesterolemia. Circula- tion 1989; 79: 225–332

4. Wynder EL, Berenson GS, Strong WB, Williams C: Coronary artery disease pre- vention, a pediatric perspective. An Ameri- can Health Foundation Monograph. Prev Med 1989; 18: 323–409

5. Koletzko B, Kupke I, Wendel U: Treatment of hypercholesterolemia in children and adolescents. Acta Paediatr 1992; 81:

682–685

6. Becker M, Staab D, von Bergmann K:

Long-term treatment of severe familial hy- percholesterolemia in children: effect of si- tosterol and bezafibrate. Pediatrics 1992;

89: 138–142

7. Koletzko, B., Bohoupol, K., v. Schenk, U.:

Hast Du auch hohes Cholesterin? Ein Ernährungsratgeber für Kinder und Eltern.

Darmstadt, Steinkopff, 1996

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Berthold Koletzko Kinderpoliklinik der

Universität München Pettenkoferstraße 8 a 80336 München

A-2705

M E D I Z I N DISKUSSION/FÜR SIE REFERIERT

Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 42, 18. Oktober 1996 (59) Die Herztransplantation ist eine

allgemein anerkannte und lebensver- längernde Therapie schwerer Herzer- krankungen. Aufgrund der zu geringen Anzahl von Organspendern versterben jedoch viele Patienten während der Wartezeit auf ein geeignetes Spender- organ.

Die klinischen Verläufe von 168 erwachsenen Patienten wurden für den Zeitraum von 1987 und 1989 analysiert.

104 Patienten hatten eine ischämische Herzerkrankung. Diese wurde mit Hil- fe der Koronarangiographie nachge- wiesen. 64 Patienten waren an einer di- latativen Kardiomyopathie erkrankt.

Alle Patienten wiesen trotz opti- maler medikamentöser Therapie die Symptome einer Herzinsuffizienz (NYHA III oder IV) auf. Die angiogra-

phisch oder szintigraphisch gemessene Ejektionsfraktion betrug durchschnitt- lich 18 Prozent. Die hämodynamischen Parameter beider Gruppen zeigten kei- ne wesentlichen Unterschiede.

Von 168 Patienten wurden 93 (55 Prozent) transplantiert. Diejenigen, die nicht transplantiert wurden (75 Fälle), hatten bei ischämischer Herzerkran- kung eine Einjahresüberlebensrate von 61 Prozent und bei dilatativer Kar- diomyopathie von 78 Prozent. 38 Pati- enten verstarben. Auf Grund des Fort- schreitens der Grunderkrankung star- ben in der Gruppe mit dilatativer Kar- diomyopathie sieben und in der Grup- pe der ischämischen Herzerkrankung 11 Patienten. Es ereigneten sich jedoch signifikant weniger Fälle von plötzli- chem Herztod bei Patienten mit dilata-

tiver Kardiomyopathie (vier Fälle) im Vergleich zu Patienten mit ischämi- scher Herzerkrankung (16 Fälle).

Die Autoren halten Überlegun- gen hinsichtlich einer intensiven Thera- pie der Arrhythmie, einschließlich der Implantation eines automatischen De- fibrillators, zur Überbrückung der kri- tischen Phase vor einer Transplantation bei Patienten mit ischämischer Herzer- krankung für gerechtfertigt. mll Lavee J et al.: Prediction of mortality in patients awaiting cardiac transplantati- on: increased risk of sudden death in ischemic compared to idiopathic dilated cardiomyopathy. Isr J Med Sci 1996; 32:

282–7

Dr. J. Lavee, Heart Transplant Unit, De- partment of Cardiac Surgery, Chaim She- ba Medical Center, 52621 Tel-Hashomer, Israel

Risiken während der Wartezeit vor Herztransplantation

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