Zur Fortbildung Aktuelle Medizin NOTIZEN
Jubiläumskongreß
für ärztliche Fortbildung
In der Woche nach Pfingsten: Berlin lädt ein Zum 25. Mal: Kongreß für ärztliche
Fortbildung in Berlin — unter die- sem Titel veröffentlicht Professor Dr. med. Dr. h. c. Gotthard Schett- ler, 1. Vorsitzender der Kongreßge- sellschaft für ärztliche Fortbildung, einen in den diesjährigen Jubi- läumskongreß (8. bis 12. Juni) ein- führenden Aufsatz im April-Heft der „Monatskurse für die ärztliche Fortbildung" (Deutscher Ärzte-Ver- lag, Dieselstraße 2, 5000 Köln 40).
Professor Schettler schreibt:
„Wenn auch in den letzten Jahren von gewisser Seite immer wieder versucht wurde, derartige Großver- anstaltungen als überholt zu attak- kieren und ihre Effizienz zu bezwei- feln, so zeigt doch die lebhafte Teilnahme von Ärzten aller Tätig- keitsrichtungen und vor allem der lebhafte Zuspruch von jüngeren Ärzten und Medizinstudenten, daß diese Form der Lehrveranstaltun- gen, wie sie in Berlin geboten wird, immer noch sehr attraktiv ist. Das gilt auch für die seit sieben Jahren gemeinsam und durch Parallelver- anstaltungen für die Weiterbildung von Schwestern, Krankenpflegern und medizinisch-technischen Assi- stentinnen angebotenen Lehrveran- staltungen. Wir glauben, daß die immer noch steigende Zahl von Besuchern dieser Veranstaltungen für sich selbst spricht."
Besonders ausführlich geht Profes- sor Schettler in seinem Einfüh- rungsaufsatz in den „Monatskursen für die ärztliche Fortbildung" auf die Themen des diesjährigen Berli- ner Jubiläumskongresses ein, die auf das Informationsbedürfnis des Arztes in der Praxis ausgerichtet sind. Im Mittelpunkt stehen die gro- ßen Formenkreise der Krankheiten unter den Industrievölkern: Krebs- und degenerative Herz- und Gefäß- krankheiten. Ebenso aktuell sind die Themen „Der Notfall in der
ärztlichen Praxis" oder „Neue Ge- sichtspunkte der Pharmakothera- pie".
„Die heute leidenschaftlich disku- tierte Frage der Kostensteigerung im Gesundheitswesen veranlaßte uns, therapeutisch und wirtschaft- lich rationelle Arzneimittelanwen- dungen abzuhandeln." Außerdem weist Professor Schettler auf Ver- anstaltungen über Sozial- und Re- habilitationsmedizin, auf Kurse über autogenes Training, Differentialdia- gnose der Reproduktions- und Kohabitationsstörungen sowie auf die traditionell attraktive EKG-Ver- anstaltung hin. Er betont auch die besondere Bedeutung der unter der Schirmherrschaft des Europa- rats stehenden Gemeinschaftsver- anstaltung über „Pädiatrie als Auf- gabe lebenslanger Krankheitsprä- vention" und „Aktuelle Probleme der klinischen Kardiologie", die von deutsch sprechenden Experten aus sechs europäischen Ländern gestaltet wird.
Berlin sei auch heute noch eine Reise wert, schreibt Professor Schettler und lädt die Kollegen aus der Bundesrepublik herzlich ein, mit ihren Angehörigen, Freunden und insbesondere mit ihren Mitar- beitern in der Woche nach Pfing- sten nach Berlin zu kommen:
„Wenn Wissenschaft und schöne Künste, ärztliche Tätigkeit und ge- sellschaftliche Veranstaltungen so harmonisch vereint sind wie immer bei unseren Berliner Kongressen, so verspricht auch der 25. Jubi- läumskongreß interessante und schönen Tage." r-h
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Auskunft: Kongreßgesellschaft für ärztliche Fortbildung e. V., Kling- sorstraße 21, 1000 Berlin 41, Tele- fon: (0 30) 7 91 30 91
Probenecid wird in der Niere fil- triert, vor allem aber im proximalen Tubulus aktiv sezerniert. Praktisch wird das gesamte sezernierte Pro- benecid vollständig wieder aus dem Tubulus zurück in das Blut re- sorbiert. Auf die Möglichkeit, mit Probenecid die Sekretion von Peni- cillin zu unterdrücken, soll hier nur hingewiesen werden.
Dosierung: Zur Therapie der Gicht eine Woche 250 mg täglich in vier Einzeldosen, dann 2mal (3- bis 4mal) täglich 500 mg.
Nebenwirkungen von Probenecid und Sulfinpyrazon: Probenecid wird meistens gut vertragen. In zwei bis vier Prozent der Fälle kommen allergische Reaktionen vor, etwa so häufig wie Magen- Darm-Störungen. Sulfinpyrazon wirkt auf die Harnsäureausschei- dung ähnlich wie Probenecid. Die Plasmahalbwertzeit ist ca. zwei bis drei Stunden.
Wechselwirkung der Urikosurika:
Azetylsalizylsäure hemmt die uri- kosurische Wirkung von Probene- cid, Sulfinpyrazon und Phenylbut- azon, aber nicht von Benzbromaron.
Kontraindikation der Urikosurika:
Niereninsuffizienz, Pyelonephritis, Nephrolithiasis.
Prophylaxe
der Nierensteinbildung durch Urikosurika
Da diese Substanzen die Harnsäu- rekonzentration im Harn und da- durch die Gefahr der Steinbildung erhöhen, sind täglich 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit zuzuführen. Außerdem ist für eine annähernd neutrale Re- aktion des Harnes (pH = 6,5-7) zu sorgen. Dies kann zum Beispiel durch orale Gabe eines Gemisches von Kalium- und Natriumzitrat, z. B.
Uralyt U ® geschehen.
Professor Dr. med.
Gustav Kuschinsky
Pharmakologisches Institut der Universität Mainz Obere Zahlbacher Straße 6500 Mainz
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 18 vom 29. April 1976 1233