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Operation Zukunft: Die wegweisende Medizin der MHH

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Academic year: 2022

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(3)

EDITORIAL

D

ie MHH lebt. Sie stellt sich tagtäglich den Herausforderungen. Die Hochschule wen- det Versorgungskonzepte an, die innovativ und patientenorientiert sind – und entwickelt sie ständig weiter. Ambulante und stationäre Leistun- gen werden neu strukturiert, Erfolgsmodelle wie Tagesklinik, ambulantes Operieren, das Operati- onskonzept „Fast Track“ sowie die Integrierte Ver- sorgung kommen zum Einsatz. Das „Projekt Zukunft” wird mit dem Medizinischen Versor- gungszentrum der MHH fortgeschrieben, das An- fang 2008 an den Start geht. Der Kurs der MHH ist festgelegt, unser Titelthema „Operation Zukunft – die wegweisende Medizin der MHH“ zeigt die Richtung auf (ab Seite 6).

Das MHHinfo lebt. Wir hatten Sie gefragt, was Sie am Hochschulmagazin ändern würden. Vielfäl- tiger, übersichtlicher, bunter – waren Ihre Wünsche.

Bitte schön! Sie halten das erste Heft im neuen Layout in der Hand. Bunter – ist es auf jeden Fall.

Denn nun können wir Ihnen sämtliche Seiten in Farbe präsentieren. Übersichtlicher – ist das Ma- gazin auch geworden. Ein Farbleitsystem zeigt Ihnen auf jeder Seite an, in welcher Rubrik Sie sich gerade befinden. Und vielfältiger? Wir haben noch mehr Themen aufgegriffen, wollen noch mehr Fotos aus der MHH drucken. Damit sind wir im De- sign einen großen Schritt weitergekommen – auch

dank der Madsack Supplement GmbH & Co. KG, einer Tochtergesellschaft von Niedersachsens größ- tem Verlagshaus.

Die Unterstützung für die MHH lebt. Anfang Au- gust 2007 hat die Kindertagesstätte „Die Hirten- kinder“ ihren Betrieb aufgenommen. Die Wilhelm Hirte Stiftung hat den Um- und Ausbau mit 326.000 Euro gefördert. Es ist das erste Mal, dass in Deutschland an einer medizinischen Hochschul- einrichtung eine Krippeninitiative verwirklicht wor- den ist, in der MHH-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler sowie Studierende ihren Nach- wuchs betreuen lassen können (Seite 19).

Die Forschung lebt. Die MHH gehört zu den for- schungsaktivsten Universitäten Deutschlands – und weitet derzeit ihre Laborflächen aus. Das Hans Borst-Forschungszentrum nimmt Gestalt an. Archi- tekten, Planer, Berater und Baufachleute feierten am 5. Oktober 2007 gemeinsam mit den zukünfti- gen Nutzern und Beschäftigten aus dem benach- barten TPFZ das Richtfest. In dem neuen Zentrum für Herz- und Stammzellforschung entstehen 120 neue Labor- und 90 neue Büroplätze. Dort werden die Wissenschaftler untergebracht, die im vergan- genen Jahr bei der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern mit dem Projekt Rebirth (From Regenera- tive Biology to Reconstructive Therapy) eine Förde- rung von fast 40 Millionen Euro für die

kommenden fünf Jahre erhalten haben. Mehr dazu auf Seite 17.

Die Kreaktivität lebt. Die Mediziner der MHH gehen bei der Behandlung auch ungewöhnliche Wege – zum Beispiel Spazierwege in der Eilenriede.

Patienten der Soziotherapiestation 51A wandern gemeinsam mit Beagle-Hündin Juli durch Hanno- vers Stadtwald. Dort treffen sie andere Hundebe- sitzer und kommen ins Gespräch. Die Kontakte helfen den Patienten, ihr soziales Verhalten zu stär- ken und damit auch ihr Selbstwertgefühl. Damit werden Aggressionen und Ängste abgebaut und die therapeutische Arbeit von Stationsarzt Dr.

Malte Apel und den fünf Fachpflegekräften für Psychiatrie wird unterstützt (Seite 38).

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Lesen unseres Hochschulmagazins. Vielfältig, übersicht- lich, bunt – so präsentiert es sich. Wir hoffen, Ihren Geschmack getroffen zu haben.

Bettina Bandel und Kristina Weidelhofer

Vielfältig, übersichtlich, bunt

Was wird Titelbild?

Kristina Weidelhofer und Bettina Bandel (von links) bei der Auswahl.

Wenn Sie Ideen, Fragen oder Kritik zum MHH Info haben, rufen Sie uns an oder mailen Sie uns, Telefon (05 11) 5 32-40 46 oder 5 32-56 26, E-Mail: weidelhofer.

kristina@mh-hannover oder bandel.

bettina@mh-hannover.de.

(4)

TITELTHEMA

_6 Medizinisches MHH- Versorgungszentrum ab Januar 2008 _8 Ambulant behandeln?

Interview mit

Dr. Andreas Tecklenburg _10 Lückenlose Versorgung

dank Integrierter Patientenversorgung _12 Ambulante Eingriffe im

MHH OP-Zentrum _14 Schneller gesund:

Kinderchirurgen erproben

„Fast Track“

NAMEN UND NACHRICHTEN

_16 Das Präsidium informiert _17 Richtfest im Hans Borst-

Forschungszentrum _18 Jubiläumseinsatz für

Rettungshubschrauber

„Christoph 4“

„Besonders nutzerfreund- lich: Die MHH-Bibliothek

_19 MHH eröffnete Betriebskita _20 In der Umsetzung: Ganz-

heitliches Anreizsystem für MHH-Beschäftigte _21 MHH übernimmt mit

Partnern die Gesellschaft für Gewebetransplantation _22 Gemeinsam gegen Dieb-

stähle in der Hochschule _23 Runder Geburtstag: Der Förderkreis für Führungs- kräfte ist zehn Jahre alt _24 Das Team für künstliche

Ernährung

Verbesserungsvorschlag- wesen zahlte Prämien an MHH-Beschäftigte _26 Vorschau auf Kongresse,

Symposien und Tagungen

_28 Ehrungen, Auszeichnun- gen, in Gremien gewählt Personalien, Examen, Antrittsvorlesung von Dr. Elisabeth Pott _30 Dienstjubiläen, neuer

MHH-Professor: Uwe Tegtbur

_31 80. Geburtstag: Professor Dr. Hubert Poliwoda, neue MHH-Professorin:

Beate Sodeik _32 Gesundheitstipp:

Darmkrebsvorsorge Bücher von MHH-Autoren _33 Nachruf auf Professor Dr.

Friedrich Werner Schmidt _34 In Memoriam: Professor Dr.

Hans-Stephan Stender

BEHANDELN UND PFLEGEN

_36 Umbau auf Station 64A:

Mehr Komfort für krebs- kranke Kinder

Aquatraining für Jeder- mann – neue Kurse ab Ende Oktober 2007 _37 Rekord: 600. Nierentrans-

plantation bei Kindern _38 Beagle-Hündin Juli unter-

stützt das Team auf Station 51A

_39 Sommerfest im Zentrum Psychologische Medizin _40 MHH übt Versorgung von

Schwerstbrandverletzten _41 Neue Pflegedienstleitung in

der Kinderklinik: Ulrike Wulbusch

Feierte Geburstag: Profe Beagle-Hündin Juli hilft auf Station 51A. _38

Jubiläumseinsatz für „Christoph 4“. _18

Schneller gesund mit „Fast Track“. _14 Das Titelbild zeigt

Dr. Marc Reismann und Dr. Jens Dingemann, Mitarbeiter

der MHH-Klinik für Kinderchirurgie.

(5)

INHALT

FORSCHEN UND WISSEN

_42 MHH entwickelt „Pain Gun“ gegen

Rückenschmerzen

_43 Hauptrisiko-Faktor für Arte- riosklerose entdeckt _44 Neuer Forschungsdekan:

Professor Dr. Baum _45 „Alter“ Forschungsdekan:

Professor Dr. Welte fei- erte seinen 65. Geburtstag _46 2,6 Millionen Euro für Kom-

petenznetz Hepatitis _47 Drittmittel

LERNEN UND LEHREN

_48 MHH-Studierende erstmals am Patienten geprüft _50 Im Ausland lernen und

forschen – Netzwerke für Jungwissenschaftler _52 Das Lehrkrankenhaus

Marienhospital Osnabrück _53 Meine Welt im Schrank:

Anke Beate Steffen Alumni-Fotoalbum:

Professor Dr. Frewer

GÄSTE UND FESTE

_54 Reiterstaffel besucht krankes Mädchen, Spende für Krebsforschung _55 Spenden für die Clinic-

Clowns

_56 Hannover-96-Star übergibt Spende

_58 MHH-Kestnerschau: Drei junge Künstler stellen aus

Herausgeber:

Das Präsidium der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

Der Inhalt namentlich gekennzeichneter Beiträge unterliegt nicht der Verantwortung der Herausgeber und der Redaktion. Abdruck honorarfrei.

Redaktion:

Stefan Zorn (stz), verantwortlich Bettina Bandel (bb)

Kristina Weidelhofer (ina) Simone Corpus (sc) Ursula Lappe (la) Claudia Barth (cb) Bodo Kremmin (Fotos)

An der Ausgabe wirkten weiterhin mit:

Maren Harloff (mh), Julia Pollak (jp), Lena Richter (ri).

Layout und Realisierung:

Madsack Supplement GmbH & Co. KG Stiftstraße 2

30159 Hannover Telefon: (0511) 518-3001 Fax: (0511) 518-3009

Anzeigen:

Bredehöft & Wittwer GbR Gutsweg 9

90547 Stein

Telefon: (0911) 6438528 Fax: (0911) 6438529

E-Mail: info@betw.de, www.betw.de

Auflage:

7.000 Stück

Druck:

Silber Druck oHG Am Waldstrauch 1 34266 Niestetal Telefon: (0561) 520070

Gedruckt auf 100-prozentigem Recycling-Papier.

Fotos:

Oliver Bruse (18), Rainer Dröse (20), Bettina Bandel (45), Bodo Kremmin (Titel, 6, 7, 8, 10, 12, 16, 17, 19, 21, 22, 24, 28, 29, 36, 37, 39, 41, 43, 44, 45, 46, 48, 50, 51, 53, 56), Kristina Weidelhofer (38, 40, 53), Presse- und Öffent- lichkeitsarbeit der MHH. Alle anderen Fotos privat oder aus den Abteilungen.

Anschrift der Redaktion:

Medizinische Hochschule Hannover Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Stefan Zorn, Bettina Bandel und Kristina Weidelhofer

Carl-Neuberg-Straße 1 30625 Hannover

Telefon: (0511) 532-5626 oder 532-4046 Fax: (0511) 532-3852

E-Mail: bandel.bettina@mh-hannover.de, weidelhofer.kristina@mh-hannover.de ISSN 1619-201X

IMPRESSUM

Pferd auf dem Flur: Reiterstaffel auf Station 67. _54 essor Dr. Karl Welte. _45

(6)

I

n Deutschland gibt es grundsätzlich eine Trennung zw ischen ambulanter und sta- tionärer Versorgung. Das hat den Nach- teil, dass beiden behandelnden Seiten Informationen über den Patienten fehlen.

Doppeluntersuchungen sind die Folge und verursachen immense Kosten im Gesund- heitssystem, häufig w echselnde Ansprech- partner verunsichern die Patienten. Die M HH stellt sich von jeher diesem Problem:

Erst kam das Erfolgsmodell Tagesklinik, später das ambulante Operieren. Außer- dem w urden neue Versorgungskonzepte w ie die Integrierte Versorgung aufgebaut.

Nun kommt ein innovativer, patientenori- entierter Baustein hinzu: Im Januar 2008 nimmt die M HH ein M edizinisches Versor- gungszentrum (M VZ) in Betrieb. In solchen Einrichtungen schließen sich Ärzte unter- schiedlicher Fachrichtungen zusammen, um die Patienten „ aus einer Hand“ zu ver- sorgen. Die Grundlage für diese Aufw ei- chung der alten Strukturen brachte die Gesundheitsreform im Jahr 2004. Sie schaffte die rechtlichen Voraussetzungen, stationäre und ambulante Leistungen neu zu strukturieren. „ Wir w ollen mit dieser Art der Versorgung keine Konkurrenz zu den

niedergelassenen Kollegen aufbauen, son- dern spezielle Leistungen erbringen“ , un- terstreicht Dr. Andreas Tecklenburg, M HH-Präsidiumsmitglied für Krankenver- sorgung.

Am 11. September 2007 stimmte der Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen der M VZ- Gründung in der M HH zu. Nun w erden die Klinik für Strahlentherapie und das In- stitut für Pathologie ihre ambulanten Lei- stungen im M VZ anbieten. Dafür gründete die M HH eine Tochtergesell- schaft, die „ Ambulanzzentrum der M HH

Die M HH gründet eine Tochter- gesellschaft: Das M edizinische Versorgungszentrum geht im Januar 2008 in Betrieb

Neue

Strukturen, besserer

Service

Ambulante Leistung:

Dr. Antje Warszawski (links) und M TA Sandra Körner

aus der Klinik für Strahlentherapie bei der

Vorbereitung eines Patienten, der eine Hochpräzisionsbestrahlung erhalten soll.

(7)

Tagesklinik – ein altbewährtes

Behandlungsmodell

T

ageskliniken sind Einrichtungen, in de- nen zum Beispiel Chemotherapien, Transfusionen, Operationen oder psy- chologische Betreuung durchgeführt w er- den können, ohne dass die Patienten voll- stationär aufgenommen werden müssen. Sie sind ein altbewährtes M odell: Bereits 1983 gründete Professor Dr. Hubert Poliw oda, 1995 emeritierter Professor für Hämatologie und Onkologie, an der M HH die erste Ta- gesklinik für Tumorpatienten – es war die Onkologische Tagesklinik (OTK). Die heutige OTK, in der Patienten aus mehreren Abtei- lungen Therapien erhalten, leitet Professor Dr. Arnold Ganser. Vier tagesklinische Berei- che sind hinzugekommen: Die Gastroente- rologische Tagesklinik (GTK), die Onkologi- sche Tagesstation für Kinder (PTK) und die Onkologische Tagesstation für Frauen sowie die Tagesklinik in der Knochenmark-/Stamm- zelltransplantationsambulanz. Damit stehen insgesamt 38 tagesklinische Behandlungs- plätze an der M HH zur Verfügung.

Das Pflegeteam der OTK besteht aus M u- futau Bayo Akinyo, Anette Friedrich, Doris Altmann und Sabine Krause. Sie behandeln zusammen mit dem diensthabenden Arzt täglich etwa 15 bis 20 Tumorpatienten. Es werden Chemotherapien, Transfusionen, Im- munglobulin- und Antikörpergaben in Form von Infusionen durchgeführt. Bei Auftreten von Problemen, etwa wenn ein Patient auf ein M edikament reagiert, ist jederzeit inner- halb derselben Abteilung ein Wechsel in eine vollstationäre Behandlung möglich. bb

GmbH“ . „ Das neue M edizinische Versor- gungszentrum der M HH ermöglicht eine bessere Verzahnung zw ischen dem ambu- lanten und stationären Bereich und damit einen besseren Service für die Patienten“ , sagt Stefan Voigt, Leiter des Geschäftsbe- reichs Finanzen, und mit Dr. Karen Dee- gener, persönliche Referentin von Dr.

Andreas Tecklenburg, Geschäftsführer der neu gegründeten M HH-Gesellschaft.

„ Neben den im M VZ vertretenen Fach- richtungen steht unseren Patienten ein ,kurzer Draht’ zur M HH mit ihren Exper- ten offen“ , ergänzt Dr. Karen Deegener.

Für die neue M HH-Gesellschaft hat die Gründung des M VZ den großen Vorteil, dass zukünftige Planungen langfristiger er- folgen können: Vorher hat die KVN zeitlich begrenzte Ermächtigungen an Kliniken, Institute oder Fachärzte ausgesprochen. Das heißt, dass sie im Einzelfall entschieden hat, ob und über w elchen Zeitraum hinw eg M HH-Ärzte Kassenpatienten ambulant be- handeln durften. M it der Zulassung zum M VZ erhält die M HH-Gesellschaft eine zeit- lich unbefristete Zulassung. Für die Zukunft ist die Aufnahme w eiterer Fachabteilungen in das Ambulanzzentrum geplant. ina

Das Team der OTK: Doris Altmann, Bayo Akinyo, Annette Friedrich, Sabine Cantone.

TITELTHEM A: OPERATION ZUKUNFT

(8)

Ambulant?

Herr Dr. Tecklenburg, nur Krankenhäuser, die ökonomisch arbeiten, überleben heutzutage im Wettbewerb. In welchem Zusammenhang stehen hierbei ambulante Behandlungen?

Die Hauptleistungen der M HH sind sta- tionäre Behandlungen. Die ambulante Ver- sorgung ist für die M HH kein „ großes Ge- schäft“ : Sie bringt pro Jahr 30 Millionen Euro Umsatz, die stationären Behandlungen 280 M illionen Euro.

Aber die ambulanten Versorgungen sind sehr wichtig – vor allem, weil sie in der Re- gel mit den stationären zusammenhängen.

Sie dienen beispielsweise dazu, die Diagno- stik abzuklären und Nachbehandlungen durchzuführen – etwa bei chronisch kranken Patienten. So sind ambulante Leistungen ein Vehikel für die stationären Behandlungen und ein w ichtiger Bestandteil integrierter Versorgungskonzepte und -produkte. Ein Beispiel ist die interdisziplinäre Transplantati- onsambulanz der M HH – die TX-Ambulanz.

Alleine trägt sie sich nicht, aber ohne sie gäbe es keine Transplantationen.

Keinesfalls wollen wir als M HH in die all- gemeine ambulante Versorgung einsteigen.

Unsere Aufgabe ist es, Spezialgebiete abzu- decken. Der erste Anlaufpunkt bei medizini- schen Problemen ist und bleibt der nieder- gelassene Haus- oder Facharzt.

Um ambulante Leistungen an Kliniken zu stär- ken, gibt es im Sozialgesetzbuch 5 den

§ 116b. Können Sie das Wichtigste davon für jedermann verständlich erklären?

Da muss ich etw as ausholen: In den M HH-Polikliniken dürfen jährlich bis zu 54.000 Patienten ambulant behandelt wer- den. Das ist im Hochschulambulanzvertrag gesetzlich verankert. Pro Patient und Quartal

M HH-M ediziner kurieren Patienten ambulant – etwa vor und nach stationären Aufnahmen und bei speziellen Krankheiten. Das bringt

Vorteile und birgt Schwierigkei- ten – ein Gespräch mit

Dr. Andreas Tecklenburg , Präsidiumsmitglied für Krankenversorgung

Dr. Andreas Tecklenburg

(9)

Nur in Spezialfällen

bekommt die M HH dafür eine Pauschale von 45 Euro. Darüber hinaus hat die M HH sehr viele an Personen oder Institute gebun- dene Ermächtigungen – also Genehmigun- gen, Kassenpatienten behandeln und mit der Kassenärztlichen Vereinigung abrechnen zu dürfen. Die Ermächtigung ist meist auf ei- nen Teilbereich des Fachgebietes beschränkt, den niedergelassene Vertragsärzte nicht oder nicht ausreichend anbieten. Das Problem da- bei ist jedoch, dass ein niedergelassener Arzt seit dem 1. Januar 2007 gegen eine Er- mächtigung Einspruch erheben kann, wenn er nachweisen kann, dass er diese Behand- lungen auch durchführen kann.

Der Gesetzgeber hat den § 116b im Jahr 2007 überarbeitet. Darin steht, dass Kran- kenhäuser für ambulante Leistungen bei be- stimmten Erkrankungen nicht von der KV, sondern auch über die jeweiligen Sozialmi- nisterien zugelassen werden können. Wir als M HH haben eine ganze Serie von

§ 116b-Verträgen beantragt.

Was ist die „Integrierte Versorgung“ und welche Chancen bietet sie der M HH?

Das Konzept „ Integrierte Versorgung“

bedeutet, dass die ambulante, die statio- näre und die rehabilitative Versorgung von Patientinnen und Patienten besser vernetzt werden soll. Der Vorteil für uns als M HH be- steht darin, dass w ir für Patienten Kom- plettpakete schnüren können, in denen alle drei Leistungsbereiche enthalten sind. Dazu binden wir Partner ein – etwa solche, die sich um die Rehabilitation oder um die ambu- lante Versorgung zu Hause kümmern. Seit 2004 gibt es die M öglichkeit, mit den Kran- kenkassen Verträge zur Integrierten Versor- gung (IV) abzuschließen: Die Krankenkasse kauft ein komplettes „ Produkt“ bei der M HH ein, in dem alle Leistungen abgedeckt sind.

Aber: Rechnen sich solche Komplettangebote denn für die M HH?

Ja – in einigen Fällen. Bisher ist es so, dass wir, wenn wir mehr als 100 Prozent Leis tung im stationären Bereich erbringen, diese Lei- stung nicht bezahlt bekommen. Beim so ge- nannten M ehrerlösausgleich für das Jahr 2006 haben die M HH-Beschäftigten bei- spielsweise 107 Prozent geleistet, sieben Pro- zent hat die M HH aber nur zum Teil bezahlt bekommen. Das entsprach sechs M illionen Euro. Bei den IV-Verträgen besteht diese Re- gelung nicht – dann werden alle Leistungen

bezahlt.

Worin liegen die Schwierigkeiten, die Kom- plettangebote aufzubauen?

An einer Behandlung sind immer meh- rere Abteilungen beteiligt und die M itarbei- terinnen und M itarbeiter müssen motiviert werden, noch stärker zusammenzuarbeiten.

Leicht zu motivieren sind sie, wenn sie mer- ken, dass es einen Vorteil für die Patienten und für ihre Arbeit hat. Das ist zum Beispiel bei den Patienten so, die eine Lunge trans- plantiert bekommen – der „ IV-Vertrag Lunge“ umfasst den kompletten Behand- lungsablauf: von der Entscheidung des Pa- tienten zur Transplantation bis zur Nach- sorge. Dazu arbeiten wir mit der Reha-Klinik Fallingbostel zusammen. Vorteile für den Pa- tienten sind: Sie haben einen Ansprechpart- ner, es gibt keine Informationsbrüche oder unterschiedliche Behandlungsansätze. In der M HH sind zu jeder Zeit sowohl die Pneumo- logen als auch die Herzchirurgen beteiligt.

Die Erlöse werden, ebenso wie die Arbeit, zwischen den beteiligten Partnern geteilt.

Insgesamt soll sich diese Zusammenarbeit so positiv auswirken, dass sich die Überle- bensrate der Patienten verbessert und dann noch mehr Patienten kommen.

Wie findet ein Patient die Klinik, in der er am besten behandelt wird?

Es gibt keinen Wegweiser. Entweder ihm helfen Selbsthilfegruppen oder die Kran- kenkasse oder er macht sich selber schlau.

Unser Ziel ist, dass er bei seiner Recherche merkt: Wenn ich mit meiner Krankheit in die M HH gehe, kümmern die sich um alles.

Angenommen, Sie haben drei Wünsche in Be- zug auf die Gesundheitspolitik frei. Welche sind das – zum Wohle der M HH?

Gern würde ich für die M HH mehr Geld investieren – wenn es sich rechnet. Es wäre gut, nicht nur vom Investitionsbudget des Landes Niedersachsen abhängig zu sein, das im Haushaltsplan festgeschrieben ist. Zudem wünschte ich mir den freien Zugang zum ambulanten M arkt für unsere Spezialdiszi- plinen. Und dann wäre es mir ein Anliegen, dass die sehr teuren Patienten besser finan- ziert werden würden – damit wir sie auch in Zukunft, ohne Defizite zu machen, behan- deln können. Alle drei Wünsche zielen da rauf ab, dass die Arbeit der M HH-Be- schäftigten adäquat bezahlt wird – so dass wir auch in Zukunft die M itarbeiterzahl hal- ten können und nicht am Personal zu Lasten

BEDARFSPLANUNG

Alle Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen sollen ausreichend ärztlich versorgt w erden können – das ist das Ziel der Bedarfsplanung. Es soll w eder zu einer Über- noch zu einer Unterversorgung kommen. Den re- gionalen Bedarf an Vertragsärzten pla- nen die Kassenärztlichen Vereinigun- gen mit den Krankenkassen. Sie halten sich dabei an die Richtlinien des Ge- meinsamen Bundesausschusses.

DIREKTVERTRAG

Einen Direktvertrag schließt ein Leistungserbringer individuell mit einer Krankenkasse. Auch Krankenhäuser können Direktverträge mit Kranken- kassen abschließen – vor allem, wenn es um hoch spezialisierte ambulante Leistungen oder um die Behandlung einer seltenen Krankheit geht. Die Di- rektverträge ermöglichen die Versor- gung der Patienten aus einer Hand.

ERM ÄCHTIGUNG

Gibt es in einem Gebiet nicht genü- gend selbstständig tätige Vertrags- ärzte für bestimmte Behandlungen, können sich Krankenhausärzte dazu ermächtigen lassen, direkt mit der Kas- senärztlichen Vereinigung abzurech- nen. Dann w erden sie nach den er- brachten Leistungen bezahlt und nicht pauschal – w ie ein im Krankenhaus angestellter Arzt. Eine Ermächtigung w ird in der Regel für zw ei Jahre erteilt.

GEM EINSAM ER BUNDESAUSSCHUSS

Der Gemeinsame Bundesausschuss ist das Selbstverw altungsgremium der Kassenärzte und -zahnärzte, der Deut- schen Krankenhausgesellschaft, der gesetzlichen Krankenkassen und der Deutschen Rentenversicherung Knapp- schaft Bahn-See. Er sorgt für die Qua- litätssicherung in der ärztlichen Versorgung, kann den Katalog der Lei- stungen ändern, die von den Kranken- kassen bezahlt werden, und setzt die Richtlinien für die Bedarfsplanung fest.

GLOSSAR

TITELTHEM A: OPERATION ZUKUNFT

(10)

H

arald Böning erfuhr vom Weltruf des M HH-Zentrums für Lungen- transplantation, als klar w urde, dass er eine neue Lunge braucht. Der 44- Jährige aus Rastede litt an einem Lungenemphysem, einer krankhaften Überblähung der Lunge, Ursache w ar ein angeborener Enzym-Defekt. Dabei w er- den die Lungenbläschen irreparabel zerstört. Harald Böning hatte ständig Atemnot, er konnte ohne Sauerstoffgerät nicht mehr leben. Ein daran befestigter, 15 M eter langer Schlauch erlaubte ihm, sich innerhalb seiner eigenen vier Wände zu bew egen. Nach intensiven Vorunter- suchungen und reiflicher Überlegung ließ er sich Anfang Juli 2007 auf die Warteli- ste zur Lungenverpflanzung in Hannover aufnehmen: „ Hier überleben 42 Prozent der Patienten mit einer neuen Lunge das kritische Stadium von zehn Jahren – im internationalen Vergleich sind es nur 26 Prozent“ , sagt Professor Dr. Tobias Welte, Leiter der M HH-Klinik für Pneumologie.

Diese Spitzenw erte kommen nicht von ungefähr: Grundlage dafür bildet die her- vorragende Zusammenarbeit der M HH-Kliniken für Herz-, Thorax-, Trans- plantations- und Gefäßchirurgie (HTTG) und Pneumologie.

Harald Böning genießt hier als einer der ersten Patienten die Vorteile der so genannten Integrierten Patientenversor-

gung: M HH-Spezialisten beider Kliniken gew ährleisten eine lückenlose Versor- gungskette zu den M HH-Ambulanzen, den niedergelassenen Lungenfachärzten und dem M HH-Vertragspartner, der Rehaklinik Fallingbostel – von der Anfrage zur Transplantation bis zur Nach-

sorge. „ Versicherte der AOK und der Techniker Krankenkasse kommen ohne Überw eisungsschein in unsere Spezialam- bulanzen, w eil w ir mit diesen Vertragspartnern spezielle Verträge zur Integrierten Patientenversorgung abge- schlossen haben“ , sagt Dr. Jens Gottlieb,

Lungentransplantierte M HH-Patienten leben länger als im internationalen Vergleich – die Integrierte Patientenversorgung soll dieses Ergebnis w eiter verbessern

Neues Leben,

lückenlose

Versorgung

(11)

verantw ortlicher Oberarzt für Lungen- transplantation der Abteilung Pneumologie. Weitere Vorteile für die Patienten sind dabei, dass sie schneller, effektiver und unbürokratischer behan- delt w erden. Außerdem vermeiden w ir durch die enge Verzahnung Komplikatio-

nen und Kosten“ , unterstreicht Professor Dr. Axel Haverich, Leiter der HTTG-Chir- urgie.

Die Verständigung zw ischen M itarbei- tern des Zentrums für Lungentransplanta- tion, niedergelassenen Kollegen und der Rehaklinik funktioniert über das Telefon, Daten werden per E-M ail ausgetauscht. Au- ßerdem bietet die M HH einen besonderen, unentgeltlichen Service an: M ontags bis freitags stehen drei M HH-Ärzte – Dr. M ar- kus Berkefeld, Dr. Thomas Fühner und Dr.

Claudia de Wall – von 14 bis 16 Uhr für Pa- tienten unter der Hotline-Nummer (0511) 532-4105 für Probleme transplantierter Pa- tienten zur Verfügung. Darüber hinaus sind die Dienst habenden Ärzte der Kliniken bei Notfällen rund um die Uhr erreichbar.

Bis Ende dieses Jahres w ill das M HH- Zentrum für Lungentransplantation eine über das Internet zugängliche Patienten- akte einführen: Dann haben die außer- halb der M HH behandelnden Ärzte jeder- zeit Zugriff auf die aktuellen Daten ihrer Patienten, Röntgen- und Ultraschallbilder.

Weiterhin vorgesehen sind Schulungster- mine für niedergelassene Fachärzte, die ab dem kommenden Jahr beginnen sollen.

„ Sie sollen zw eimal pro Jahr in der M HH stattfinden“ , sagt Dr. André Simon, Be- reichsleiter für thorakale Organtransplan- tationen der HTTG-Chirurgie.

Harald Böning ist mit der Behandlung in der M HH sehr zufrieden. Nach der Trans- plantation am 26. Juli 2007 verbrachte er drei Wochen auf Station 12. Danach kam er in die Rehaklinik Fallingbostel. Seit An- fang September ist er w ieder zuhause bei seiner Familie. M omentan kommt er ein- mal die Woche zur Kontrolluntersuchung in die pneumologische Ambulanz: Dort w ird unter anderem der Sauerstoffgehalt im Blut überprüft, die Lungenfunktion ge- testet, seine Lunge geröntgt. Anschließend erfolgt das Gespräch mit dem Arzt: Dort erfährt er, ob er die M edikamentendosie- rung ändern muss oder ob anschließend eine Bronchioskopie erforderlich ist. „ M ir geht es gut. Die Ärzte haben mir ein neues Leben geschenkt“ , sagt der Bürokauf-

mann. ina

TITELTHEM A: OPERATION ZUKUNFT

INTEGRIERTE VERSORGUNG

Die Integrierte Versorgung vereint am- bulante, stationäre und rehabilitative Leistungen. So versorgen Kranken- häuser, niedergelassene Ärzte und Re- habilitationseinrichtungen – vertrag- lich vereinbart – die Patienten Hand in Hand. Dadurch verkürzen sich Liege- zeiten in Krankenhäusern und Warte- zeiten zw ischen verschiedenen Be- handlungsabschnitten.

KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNG

Die Kassenärztliche Vereinigung sorgt für die ärztliche Versorgung aller Ver- sicherten der gesetzlichen Kranken- kassen. Sie vertritt zudem die Rechte der Vert ragsärzt e gegenüber den Krankenkassen und gew ährleist et den Krankenkassen, dass die Abrech- nungen der Ärzte formal richtig und w irtschaftlich einw andfrei sind. Jeder Arzt mit einer kassenärztlichen Zulas- sung ist aut omat isch M it glied der Kassenärztlichen Vereinigung seiner Region. Die regionalen Vereinigun- gen sind auf Bundesebene in der Kas- senärztlichen Bundesvereinigung zu- sammengeschlossen. Sie übernimmt übergeordnet e und delegierende Aufgaben.

LEISTUNGSERBRINGER

Leistungserbringer sind alle Personen und Körperschaf t en, die direkt en Kontakt mit den Patienten haben und für sie eine Leistung erbringen. Unter anderem sind das Hausärzte, Fach- ärzte, Krankenhäuser und ambulante Dienste.

M EDIZINSCHES

VERSORGUNGSZENTRUM

Die M edizinischen Versorgungszen- tren (M VZ) sind eine Weiterentw ick- lung der Gemeinschaftspraxis. Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen schließen sich darin gemeinsam mit anderen Leistungserbringern, wie zum Beispiel Ergotherapeuten, zusammen.

Ziel ist – ähnlich w ie bei der Integrier- ten Versorgung – den Patienten „ aus einer Hand“ versorgen zu können.

GLOSSAR

Neue Lunge, neues Leben:

Harald Böning vor M HH-Station 12, wo er nach der Transplantation drei Wochen lang versorgt wurde.

(12)

M HH-Ärzte können in einem speziell dafür eingerichteten Zentrum ambulant operieren

Kleine OPs im großen Stil

Ü

berw iegend sind es „ kleine Ein- griffe“ , die die Ärztinnen und Ärzte zusammen mit den Schw estern im ambulanten OP-Zentrum der M HH durch- führen. Beispielsw eise helfen sie bei einem krankhaft eingeengten Nerv in der Hand oder sie entfernen M etalle – etw a Schrau- ben oder Nägel – die von einem vorherigen Eingriff stammen. Dafür melden M itarbei- ter verschiedener Abteilungen ihre Patien- tinnen und Patienten im OP-Zentrum an – in der Regel am Vortag der Operation bis zw ölf Uhr mittags. Es sind hauptsächlich Ärzte der Kliniken für Plastische, Hand- und W iederherstellungschirurgie, Herz-, Tho- rax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie sow ie der Unfallchirurgie, die in einem der zw ei Säle w ochentags in der Zeit von 7.45 bis 15.45 Uhr behandeln. Darüber hinaus arbeiten hier M ediziner der Kliniken für Hä- matologie, Hämostaseologie und Onkolo- gie; Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie sow ie Frauen- heilkunde und Geburtshilfe.

Kommen die Patienten, können sie sich in Kabinen umkleiden, ihre Garderobe und Wertgegenstände einschließen und sich in einem w eiteren großen, hellen Raum mit vier Spezialstühlen und mehreren Betten aufhalten. Jeder der sechs Plätze ist mit Überwachungsgeräten und M onitoren aus- gestattet – um etw a Druck und Sauerstoff- gehalt des Patientenblutes zu überprüfen.

Die M eisten brauchen hier bloß eine örtli- che Betäubung, nur etw a ein Drittel der Patienten bekommt eine Vollnarkose.

„ Zu den geplanten Operationen kommt eine täglich w echselnde Anzahl an Notfäl- len hinzu – etwa Kreissägenverletzungen an der Hand oder ein Herzschrittmacher, der unverzüglich eingesetzt w erden muss“ , er- klärt Schw ester Therese Kuiper. Sie ist eine der fünf Krankenschw estern des Pflege- teams, das Holger Loos leitet. Die Beschäf- tigten sind ausgebildete OP- oder Anäs- thesieschw estern, aber hier übernehmen sie gleichberechtigt alle Aufgaben: die Assistenz bei der Narkose und das Instru- mentieren sow ie die gesamte Betreuung der Patienten vor, w ährend und nach der Operation. Weiterhin zählen zu ihren Ar-

beiten organisatorische und logistische Tä- tigkeiten.

Nach der Operation kommen die Be- handelten zurück in den Aufw achraum – bis die Betäubung vorbei und der Arztbrief geschrieben ist. Zeitschriften, Getränke und Kekse verkürzen die Zeit. „ In der Regel können w ir die Patienten schnell w ieder nach Hause entlassen – durchschnittlich eine Stunde nach dem Eingriff“ , sagt Dr.

Kay Hendrik Busch, ärztlicher Leiter des Zentrums. Das ambulante OP-Zentrum be- findet sich in der HO-Ebene des Poliklini- ken-Gebäudes K1, zw ischen der unfallchirurgischen Poliklinik und der Zen- tralen Notaufnahme, und w urde am 1. Ja- nuar 2006 eröffnet.

„ Ein Vorteil einer ambulanten Opera- tion in der M HH ist, dass jederzeit eine sta-

Das Pflegeteam: Birgit Homann, Holger Loos, Therese Kuiper, Karin Pallushek, Hülya Aral und Semra M atur (Bild oben, von links).

Im OP: Semra M atur, Hülya Aral, Dr. Kai Busch (Bild unten, von links).

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tionäre Aufnahme möglich ist. Aber das ist nur rund zw ei M al pro Jahr der Fall“ , sagt Dr. Busch, der auch leitender Oberarzt der M HH-Abteilung PHW-Chirurgie ist. Für die Abteilungen lohne es sich finanziell, hier zu operieren – insofern, als dass im Zentral-OP sehr viel Technik und Personal zur Verfügung stehe – und beides für klei- nere Operationen nicht in dem M aße nötig sei. Sein Traum ist eine bessere Auslastung des Zentrums und ein dritter OP-Saal, wenn in den Jahren 2008 und 2009 die Notfal- lambulanz aufgestockt w ird. „ Dann w ird unser Fernziel 5.000 bis 6.000 ambulante Eingriffe sein. Aber wenn es 2.500 sind, bin ich schon sehr zufrieden“ , sagt Dr. Busch.

Im Jahr 2006 fanden hier ab April 570 OPs statt. Im ersten Halbjahr 2007 sind es be- reits 606 operative Eingriffe. bb

STRUKTURIERTE

BEHANDLUNGSPROGRAM M E

St rukt uriert e Behandlungspro- gramme sollen daf ür sorgen, dass sich Leistungserbringer besser mit- einander abstimmen und sich somit die Versorgung chronisch Kranker verbessert. Ziel ist es, dass deren Le- bensqualität so w eit w ie möglich er- halten bleibt. Krankenhäuser können im Rahmen von st rukt uriert en Be- handlungsprogrammen ambulant e Leistungen anbieten.

VERTRAGSARZT

Ein Vertragsarzt ist durch die Kassen- ärztliche Vereinigung zugelassen, Ver- sicherte der gesetzlichen Kranken- kassen zu behandeln. Er arbeit et selbstständig und rechnet direkt mit der Kassenärztlichen Vereinigung ab.

Die Zulassung zum Vertragsarzt kann erhalten, w er eine abgeschlossene Facharztausbildung vorw eisen kann.

Ent sprechend der Bedarf splanung w ird nur eine bestimmte Anzahl an Vertragsärzten für jede Region zuge- lassen.

WAHLTARIF

Die gesetzlichen Krankenkassen müs- sen ihren Versicherten Wahltarife in der Integrierten Versorgung, der be- sonderen ambulanten ärztlichen Ver- sorgung, der strukturierten Be handlungsprogramme, der M o- dellvorhaben und der hausarztzen- trierten Versorgung anbieten. Damit soll sich der Wettbew erb unter den Krankenkassen erhöhen. Die Versi- cherten können sich somit für die passende Krankenkasse und den in- dividuell am besten passenden Tarif entscheiden. Die Krankenkassen kön- nen ihre Tarife mit Zuzahlungsnach- lässen und Prämien verbinden.

GLOSSAR

Im ambulanten OP-Zentrum: Prozentuale Vertei- lung der Operationen im ersten Halbjahr 2007

PHW = Klinik für Plastische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie

HTTG = Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie UCH = Klinik für Unfallchirurgie GYN = Zentrum für Gynäkologie ACH = Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie

HÄM A = Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie und Onkologie

TITELTHEM A: OPERATION ZUKUNFT

UCH15 %

GYN4 % ACH 2 % HÄM A 2 %

PHW52 % HTTG25 %

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Chirurgen der M HH-Kinderklinik erproben deutschlandw eit als Einzige umfassend das „ Fast Track“ -Konzept. Es steht für eine verbesserte Schmerztherapie, frühe

Nahrungsaufnahme und rasches M obilisieren des Patienten.

„ Schneller Weg”

zur Genesung

N

ein, Jonas Ridder hatte noch nie von „ Fast Track“ gehört, bevor der 8-Jährige das Behandlungskon- zept am eigenen Leib erfahren durfte.

Anfang September 2007 w urde dem hannoverschen Schüler in der Kinderkli- nik der Blinddarm entfernt. „ Die typische Verw eildauer für eine solche Operation liegt bei einer Woche“ , sagt Professor Dr.

Benno Ure, Leiter der M HH-Klinik für Kin- derchirurgie. Doch Jonas ging bereits drei Tage später w ieder in die Schule – dank

„ Fast Track“ .

„ Fast Track“ heißt w örtlich übersetzt

„ schneller Weg“ . „ Es ist eine M ethode, die für die Patienten möglichst schonend sein soll“ , erklärt Professor Ure. Die „ Fast- Track-Philosophie“ beruht auf drei Säu- len: einer verbesserten Schmerztherapie, früher Nahrungsaufnahme und frühem M obilisieren der Pat ient en. Chirurgen, Anästhesisten und Pflegepersonal sorgen dafür, dass der Organismus des Patienten so w enig w ie möglich aus dem Gleichge- w icht gerät. Die Anästhesisten verabrei- chen den Patienten w ährend und nach der Narkose zusätzliche Schmerzmittel.

Das ist w ichtig, damit die Kinder schnell auf die Beine kommen. Dabei ist beson- ders das Pflegepersonal gefragt – sow ohl bei der M obilisation als auch bei der Do- kumentation. Während der OP verzichten die Chirurgen w enn möglich auf Draina- gen, Katheter und Schläuche, um das In- fektionsrisiko zu verringern. Außerdem operieren sie, sow eit dies möglich ist, mit Hilfe der minimal invasiven M ethode. Das Konzept st ammt von dem dänischen Chirurgen Professor Dr. Henrik Kehlet. Er erprobte „ Fast Track“ an älteren erw ach- senen Patienten und führte an ihnen grö- ßere Darmoperationen durch: Statt zw ei

bis drei Wochen Krankenhausaufenthalt konnten sie nach w enigen Tagen entlas- sen w erden.

Diese Studien-Ergebnisse beeindruck- ten Professor Ure und brachten ihn ins Grübeln. Wenn „ Fast Track“ bei älteren M enschen so gut funktionierte, w arum nicht auch bei Kindern? Er nahm die Her- ausforderung an. Im Jahr 2004 führten die Beschäftigten seiner Klinik unter der Federführung der Ärzte Dr. M arc Reis- mann und Dr. Jens Dingemann die erste Studie zu diesem Thema durch: 113 Pa- tienten w urden im Laufe eines Jahres operiert, zunächst nur Kinder, bei denen folgende Operationen anstanden: Rich- ten von Harnröhrenfehlbildungen, Ent- fernung des Blinddarms, Rückverlagern eines künstlichen Darmausgangs, Nieren- entfernung, Erstellen einer Nierenbek- kenplastik oder Fundoplikatio: Eine Operationsmethode, bei der eine Art M anschette zw ischen Speiseröhrenaus- gang und Eingang zum M agen gelegt w ird. Sie dient dazu, den Rückfluss vom M agensaft in die Speiseröhre zu verhin- dern.

Die Ergebnisse w aren so viel verspre- chend, dass die Chirurgen für die näch- ste Studie, die im Jahr 2006 begann, sämtliche operativen Eingriffe bei Patien- ten berücksichtigten und damit erstmals in einer deutschen Kinderklinik ein um- fassendes „ Fast-Track“ -Konzept für Kin- der erarbeiteten. Eine Ausnahme bildeten dabei Frühgeborene vor der 35. Woche, Kinder die jünger als vier Wochen w aren und Patienten mit schw erw iegenden Grunderkrankungen w ie beispielsw eise Herz-Kreislauf-Schw äche.

Das bisherige Fazit: „ Es ist überw älti- gend, w ie zufrieden die Patienten mit der

Behandlung w aren“ , sagt Professor Ure.

Das bestätigt auch Susanne Ridder, M ut- ter des achtjährigen Jonas. Nun steht der Kinderklinik eine neue Herausforderung ins Haus: die w issenschaftliche Erkennt- nisse von „ Fast Track“ flächendeckend in den klinischen Alltag umzusetzen. Hof- fentlich auf einem „ schnellen Weg“ .ina Im OP: M HH-Kinderchirurgie-Team während eines Eingriffs.

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TITELTHEM A: OPERATION ZUKUNFT

Neues M VZ für Nieren- und Hochdruckkrankheiten

Auf dem M HH-Gelände gibt es ein neues M edizinisches Versorgungszent rum (M VZ): das KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation. Es befindet sich im Gebäude K 25, neben der M ensa am Stadtfelddamm. Drei Fachärzte be- handeln unter der medizinischen Leitung von Dr. M artin Ellmann Patienten mit

Nieren- und Hochdruckerkrankungen.

Die Ärzte nutzen bei Bedarf die speziali- sierten Einrichtungen der M HH. „ Durch die Kooperation mit der M HH ist die Be- treuung der Patienten durch das gleiche Behandlungst eam gew ährleist et “ , er- klärt Professor Dr. Hermann Haller, Leiter der Abteilung Nephrologie an der M HH

und geschäftsführender Leiter des KfH- M VZ.

Am 15. September 2007 luden die M it- arbeiter des neuen KfH zu einem Infor- mationstag ein. Es gab unter anderem Vorträge über Nieren- und Hochdruck- krankheiten, einen Bluthochdruck-Check und Ernährungsberatung. mh

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Licht und Schatten

Steigende Leistungszahlen haben in den meisten Bereichen der MHH auch hö- here Belastungen für den Einzelnen zur Folge. Und nicht immer ist das Umgehen mit höheren Belastungen konfliktfrei. So nutzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb der verschiedenen Berufsgrup- pen oder untereinander negative Tonfälle oder sogar aggressives Verhalten oftmals als Ventile für das eigene Belastungsemp- finden und für Frustrationen. Dies abzu- wenden oder gar nicht erst entstehen zu lassen, gehört in die besondere Verant- wortung der Abteilungsleiterinnen und -

leiter sowie der Führungskräfte. Was für

„normale“ Zeiten gilt, sollte erst recht in Zeiten besonderer Belastung gelten: Ein guter Umgangston und die Wertschätzung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sol- len oberstes Gebot sein.

Zusammenlegung

Mit dem Ausscheiden von Professor Dr.

Wielant Machleidt zum 30. September 2007 wurden die Kliniken für Klinische Psychiatrie und Psychotherapie sowie So- zialpsychiatrie und Psychotherapie unter der Leitung von Professor Dr. Dr. Hinderk

M. Emrich zusammengelegt. Diese Maß- nahme geht zurück auf die Beschlüsse des Senates in seiner Sitzung vom 27. Oktober 2004 über Umstrukturierungen in der MHH und auf die Empfehlungen der Wis- senschaftlichen Kommission des Landes Niedersachsen. Die zusammengelegte Ab- teilung trägt die Bezeichnung Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psycho- therapie.

Abteilungsleitungen

Auf Beschluss des Präsidiums wurde Professor Dr. Reinhold Förster am 28. Au- gust 2007 unbefristet die Leitung des In- stituts für Immunologie im Zentrum Labo- ratoriumsmedizin übertragen.

Professor Dr. Klaus Resch wurde auf Beschluss des Präsidiums zum kommissa- rischen Leiter des Instituts für Pharmako- logie für die Zeit vom 1. Oktober 2007 bis zum 31. Dezember 2007 benannt.

Almuth Plumeier Kontakt:

Almuth Plumeier

Referentin des Präsidiums OE 9010

Telefon: (0511) 532-6005 Fax: (0511) 532-6008 E-Mail: plumeier.almuth@mh- hannover.de

Das Präsidium informiert

Im Dezember 2007 können erneut alle MHH-Mitarbeiterinnen und -Mit- arbeiter in speziellen Sprechstunden den Präsidiumsmitgliedern direkt Pro- bleme und Anregungen mitteilen.

Am Dienstag, 4. Dezember 2007, nimmt sich Holger Baumann, Präsidi- umsmitglied für das Ressort Wirt- schaftsführung und Administration, Zeit für die Anliegen der Beschäftig- ten.

Am Donnerstag, 6. Dezember 2007, steht Professor Dr. Dieter Bitter-Suer-

mann, MHH-Präsident und Präsidiums- mitglied für das Ressort Forschung und Lehre, zur Verfügung.

Am Dienstag, 18. Dezember 2007, hat Dr. Andreas Tecklenburg, Präsidi- umsmitglied für das Ressort Kranken- versorgung, ein offenes Ohr für alle Anliegen.

Die Sprechzeiten gelten als Arbeits- zeit. Die Präsidiumsmitglieder sind je- weils von 10 bis 11 Uhr in ihren Dienst- zimmern anzutreffen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. bb

Sprechstunde der Präsidiumsmitglieder

PROFESSOR DR.

DIETER BITTER-SUERMANN Präsident, Präsidiumsmitglied für Forschung und Lehre

DR. ANDREAS TECKLENBURG Präsidiumsmitglied für Kranken- versorgung

DIPL.-ÖK. HOLGER BAUMANN Präsidiumsmitglied für Wirtschafts- führung und Administration

(17)

D

ie Bauarbeiten am Hans Borst-Zen- trum für Herz- und Stammzellfor- schung schreiten voran – der Rohbau ist fertig, die Stahlkonstruktion für das in der Ebene 05 befindliche Technikgeschoss ist errichtet worden: Am 5. Oktober 2007 fei- erten Architekten, Planer, Berater und Bau- leute gemeinsam mit den zukünftigen Nut- zern und Beschäftigten aus dem benachbarten TPFZ das Richtfest: „Die Roh- bauarbeiten sind im Vergleich zum Ver- tragsterminplan drei bis vier Wochen voraus“, sagte MHH-Projektleiter Lutz Jür- gens. Seit Februar 2007 arbeitet der Archi- tekt für die MHH-Abteilung Bauplanung.

„Den Zeitvorsprung haben wir genutzt, um das Gebäude vor Einbruch des Herbstes wetterfest zu schließen.“ Nun arbeiten die Bauleute bereits am Innenausbau. Ende April 2008 soll das Hans Borst-Zentrum be- zugsfertig sein. „Das ist ein sportlicher Ter- min, damit wir das schaffen, muss die Zu- sammenarbeit mit allen Beteiligten weiterhin so reibungslos funktionieren“, un-

terstrich Lutz Jürgens. Bislang verläuft die Baustelle süd-westlich des Gebäudes K11 ohne größere Störungen, auch finanziell liegt das Projekt im Kostenrahmen.

In diesem Projekt unterstützt das Staat- liche Baumanagement Hannover die MHH und trägt zur Qualitätssicherung bei. Die Fi- nanzierung des mehr als 13 Millionen Euro teuren Neubaus hat die Braukmann-Wit- tenberg Herz-Stiftung aus Burgwedel über- nommen. „Zum ersten Mal wird eine sol- che umfangreiche MHH-Baumaßnahme von einer Stiftung getragen“, betonte MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter- Suermann. Im Hans Borst-Zentrum für Herz- und Stammzellforschung entstehen 120 Labor- und 90 Büroplätze. Dort werden die Wissenschaftler und weitere Partnerin- stitute untergebracht, die im vergangenen Jahr bei der Exzellenzinitiative von Bund und Land mit dem Projekt Rebirth (From Re- generative Biology to Reconstructive The- rapy) eine Förderung von fast 40 Millionen Euro für die kommenden fünf Jahre erhal-

ten haben. ina

NAMEN UND NACHRICHTEN

Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rebirth-Arbeitsgruppen des Exzellenz- clusters „From Regenerative Biology to Re- constructive Therapy“ gibt es am 1. No- vember 2007 von 16 bis 17:30 Uhr im Seminarraum 40 (Hörsaal) des Zentrums für Informationsmanagement (ZIMt) im Ge- bäude K4 der

MHH eine Informa- tionsveranstaltung zum Thema „Fi- nanzielle Abwick- lung“. Mitarbeiter des kaufmänni- schen Rechnungs- wesens erklären

wichtige Punkte zur Verausgabung der Mit- tel. Beispielsweise geht es um die Überwa- chung des Projektes mit SAP, die Definition der Sach- und Investitionsmittel und die Bestellzeiten zum Jahresende. Zudem be- antworten sie gerne Fragen. Unterstützt werden sie vom Personalmanagement und dem Rebirth-Business Management. Wei- tere Informationen gibt gern Natalie Tilgner, Telefon: (0511) 532-4256. bb

Infos für Rebirth- Arbeitsgruppen

Die Klinik für Unfallchirurgie der MHH und die Traumastiftung laden am 9. No- vember 2007 zum „Tag der Retter“ in die MHH ein. Unter dem Motto „Ein schweres Trauma kann jeden treffen, jederzeit“ in- formieren sie in Zusammenarbeit mit den Institutionen der Verkehrsicherheit und der Rehabilitation über Unfallvor- und -nach- sorge sowie die Rettungskette. Von 11 Uhr bis 13 Uhr findet eine Jugend-Uni für 15- bis 19-Jährige statt. Experten beantworten Fragen wie „Führerschein bereits mit 17?“. Eine Liveschaltung in den Operati- onssaal ermöglicht den Schülern, direkt mit den operierenden Ärzten zu sprechen und die Arbeit im OP hautnah zu erleben.

Von 13 bis 18 Uhr beginnt der Tag der of- fenen Tür für Jung und Alt. Es gibt zahl- reiche Mitmachaktionen und Vorträge zum Thema „Unfall, Prävention und Rehabili- tation“ sowie Infostände. Höhepunkt ist um 13.15 Uhr eine Rettungsaktion aus ei- nem brennenden Autowrack unter Einsatz der Feuerwehr, des Rettungshubschrau-

bers und -wagens. mh

„Tag der Retter“ in der Unfallchirurgie

Die Stahlkonstruktion des Hans Borst-Zentrums für Herz- und Stammzellforschung ist fertig

Richtfest der Bauleute mit Bier und Brez’n

Bauleute feierten „Zwischenbilanz“: Ralf Krumpholz, Heinrich Lünenschloß, Gabriele Moises, Lutz Jürgens und Rainer Jabs vor dem Richtkranz auf dem Dach des Hans Borst-Zentrums.

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Die MHH-Bibliothek genießt bundes- weit ein hohes Ansehen als Informations- vermittler, Bildungspartner und Treffpunkt.

Dieses Ergebnis zeigt ein bundesweiter Leistungsvergleich des Deutschen Biblio- theksverbands. Zum dritten Mal nahmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter der Leitung von Bibliotheksdirektorin Dr.

Annamarie Felsch-Klotz neben 76 weiteren Hochschulbibliotheken und 167 Stadtbi- bliotheken am Leistungsvergleich im Bi-

bliotheksindex (BIX) teil. „In der Kategorie Nutzung sind wir Spitze und haben den ersten Platz erreicht“, freut sich Dr. Anna- marie Felsch-Klotz. Insgesamt belegte die MHH-Bibliothek Platz 6 im Vergleich mit 76 anderen Universitätsbibliotheken.

Jede Bibliothek, die am BIX teilnahm, bekam für ihre Leistungen Punkte in vier Kategorien: Angebote, Nutzung, Effizienz und Entwicklungspotenzial. Der Leistungs- vergleich im Bibliotheksindex wird seit

1999 einmal pro Jahr ermittelt. Die MHH- Bibliothek hat sich im Vergleich zu den ver- gangenen Jahren in ihrer Qualität immer weiter gesteigert: Sie rangierte im Jahr 2005 bundesweit auf Platz 14, 2006 er- reichte sie bereits den zehnten Platz.

Die MHH-Bibliothek verfügt unter ande- rem über 300.000 Bände medizinischer Fachliteratur, außerdem haben die Nutzer digitalen Zugriff auf 3.500 Fachzeitschrif-

ten. ina

Gütesiegel: „Besonders nutzerfreundlich“

MHH-Bibliothek belegte im bundesweiten Leistungsvergleich Platz 6 von 77 Hochschulbibliotheken

A

ls am 28. August 2007 um 18.04 Uhr das Einsatzsignal ertönte, war- tete auf das Team des Christoph 4 ein besonders denkwürdiger Einsatz – es sollte der 50.000ste sein. Die achtjährige Antonia aus Wunstorf-Kolenfeld litt an einem Krampfanfall und musste schnellst- möglich in die MHH gebracht werden.

Gut zwei Wochen später, am 14. Sep- tember 2007, hat die kleine Patientin

einen Nachsorgetermin in der MHH. End- lich hat sie die Gelegenheit, das aufre- gende Fluggefährt, das zu ihrer Rettung beitrug, genauer zu betrachten. Antonia sitzt zufrieden auf dem Nebensitz des Cockpits und lauscht aufmerksam den Er- klärungen des Rettungsassistenten Philip Rohmann. Überraschenderweise hatte das aufgeweckte Mädchen den Flug mit vol- lem Bewusstsein verfolgt. „Leider habe ich

nicht aus dem Fenster gucken können“, sagt Antonia lächelnd. Die Mutter konnte beim Rettungsflug in dem neuen Chri- stoph 4 des Typs EC 135 T2i ihre Tochter begleiten, was in dem Vorgängermodell unmöglich war. Das Team des Rettungs- hubschraubers versorgt ein Einsatzgebiet im Umkreis von 50 Kilometern.

Franziska Wolters, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Achtjährige ist 50.000ster „Fluggast“

Rettungshubschrauber Christoph 4 hatte am 28. August 2007 seinen Jubiläumseinsatz

Gerettet: Die achtjährige Antonia besichtigte nach ihrer Genesung den Hubschrauber Christoph 4.

(19)

NAMEN UND NACHRICHTEN

N

ach einer rekordverdächtigen Umbauzeit von nur vier Monaten hat die Hochschule Anfang August 2007 ein ganz besonderes Betreuungsan- gebot für den Nachwuchs der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- ler, aber auch der Studierenden, in Betrieb genommen. Die Wilhelm Hirte Stiftung hat den Um- und Ausbau der Kinderta- gesstätte „Die Hirtenkinder“ mit 326.000 Euro gefördert. Die Deutsche Forschungs- gemeinschaft (DFG) unterstützt die Kindertagesstätte über die bei der Exzel- lenzinitiative geförderten Projekte

„Rebirth“ und die Graduiertenschule Hannover Biomedical Research School (HBRS) mit insgesamt 550.000 Euro. „Es ist das erste Mal, dass in Deutschland an einer medizinischen Hochschuleinrichtung eine solche Krippeninitiative mit 55 Betreuungsplätzen erfolgreich verwirklicht werden kann“, sagte MHH-Präsident Pro- fessor Dr. Dieter Bitter-Suermann bei der offiziellen Einweihung am 31. August 2007.

Zwölf Erzieherinnen betreuen die Kinder im Alter von sechs Monaten bis sechs Jah- ren in drei Gruppen. Zusätzlich bietet eine Native Speakerin bilinguale Spracherzie- hung an. Eine Säuglingsschwester, die sich um die ganz Kleinen kümmert, komplet- tiert das Team. Neben drei Gruppenräu- men mit jeweils eigenem Bad und Ruhe- raum gibt es eine Küche, einen Aufenthaltsraum sowie ein Büro. Zusätzlich

steht die unmittelbar angrenzende Turn- halle den Kindern an den Vormittagen zur Verfügung. Auch die Betreuungszeiten ha- ben sich verbessert: „Die Hirtenkinder“ ha- ben von 7 bis 18.30 Uhr geöffnet.

Auch Dr. Ursula von der Leyen, Bundes- ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, war zur Eröffnung der Kinderta-

gesstätte aus Berlin angereist und lobte die Initiative der MHH. „Familienfreundliche Arbeitsbedingungen sind in Zeiten des Nachwuchsmangels ein echter Standort- vorteil. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig es für alle ist, die im oft stressigen Krankenhausalltag arbeiten, dass sie sich auf eine gute Betreuung ihrer Kinder ver- lassen können.“ Dem pflichtete auch der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann, bei und er- gänzte, solche Projekte stellten eine wich- tige Stärkung für den Forschungsstandort Niedersachsen dar. Für die Stadt Hannover, die die neue Kita in vollem Umfang mit städtischen Zuschüssen unterstützt, er- klärte Oberbürgermeister Stephan Weil:

„Wir setzen damit ein klares Zeichen für die Vereinbarkeit von Familie und Ausbil- dung, Kindern und Beruf, das am Wissen- schaftsstandort Hannover hoch

willkommen ist.“ stz

MHH eröffnet neues Betreuungsangebot für Nachwuchs von

Wissenschaftlern und Studierenden

Kinder von Forscherinnen bevorzugt

Die „Hirtenkinder”

Die Kindertagesstätte „Die Hirtenkinder“

verfügt über 400 Quadratmeter im Haus M der MHH am Stadtfelddamm sowie über eine 850 Quadratmeter große, kind- gerecht umgestaltete Außenfläche. Der studentische Kindergarten des Elternver- eins „Krabbelnest Peppino“ geht in der neuen Kita auf, Träger wird der Eltern- verein „Die Hirtenkinder“. 15 Plätze blei-

ben den Kindern von Studierenden der MHH vorbehalten. Bei den 40 weiteren Plätzen werden die Kinder von MHH-For- scherinnen und Forschern bevorzugt, die in den wissenschaftlichen Schwerpunk- ten der Hochschule arbeiten. „Alle Plätze sind bereits vergeben, die Warteliste ist sehr lang“, betonte Professor Bitter-Su-

ermann. stz

Feierten: „Die Hirtenkinder“ mit Dr. Ursula von der Leyen und Clinic Clown Fanny.

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Mehr Geld für mehr Leistung E

in Projekt aus dem „Feuerwerk der

Ideen“ nimmt nun konkrete Formen an: Damit motivierte MHH-Beschäf- tigte für ihre Leistung belohnt werden kön- nen, arbeitet eine MHH-Projektgruppe auf Hochtouren. „Seit April 2007 bereiten wir ein Konzept für ein ganzheitliches Anreiz- system vor“, sagt Projektorganisatorin Anette Heberlein, Mitarbeiterin der MHH- Abteilung Personalentwicklung. Seit Au- gust 2007 geht es um die Details, damit das Konzept Ende des Jahres fertig ist.

„Bereits im kommenden Jahr wollen wir das ganzheitliche Anreizsystem auf der Grundlage des Konzeptes einführen“, sagt Michael Born, Leiter der Personalentwick- lung.

Die Projektgruppe lotet hierbei alle rechtlichen sowie tariflichen Möglichkeiten aus, die sich für engagierte Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter finanziell oder auch in anderen Möglichkeiten der Anerkennung bemerkbar machen können.

In den Genuss von finanziellen Leistungszulagen können Beschäftigte des Tarifvertrags (TV)-Land, Beschäftigte aus Drittmitteln sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die an der Behandlung von Privatpatienten beteiligt sind, kommen.

Die Verteilung soll über vorab getroffene Zielvereinbarungen erfolgen und sich nach dem Grad des Erfolges richten. Die ver- einbarten Ziele können beispielsweise den wirtschaftlichen Umgang mit dem Abtei- lungs-Budget betreffen, aber auch Maß- nahmen, die eine größere Zufriedenheit der Mitarbeiter erzielen. In Strategiege- sprächen mit dem Präsidium legen die je- weiligen Abteilungsleitungen ihre Ziele fest.

Sie vereinbaren daraufhin je nach Ar- beitsschwerpunkten Ziele mit Teams oder Mitarbeitern ihrer Abteilung. Je nachdem, wie die Ziele am Ende des Jahres erreicht wurden, wirkt sich dieses auf die Höhe des Bonus aus.

Nach dem Tarifvertrag (TV)-Land ist für die Angestellten mit Ausnahme der Ärz- tinnen und Ärzte zurzeit ein Prozent der ständigen Monatsentgelte als Leistungszu- lage vorgesehen – das sind bei zirka 6.500 MHH-Beschäftigten ca. 1,9 Millionen Euro.

Die Summe soll am Ende des Jahres 2008 erstmalig leistungsbezogen verteilt wer- den. Da das Konzept des ganzheitlichen Anreizsystems in 2007 noch nicht zur An- wendung kommen kann, bekommen in diesem Jahr alle Mitarbeiter, die nach dem Tarifvertrag (TV)-Land entlohnt werden, ein Prozent mehr Brutto-Lohn am Ende des Jahres ausgezahlt – egal, ob sie viel oder wenig gearbeitet haben.

Wichtig ist den Projektmitgliedern, nicht nur die finanziellen Anreizmöglichkeiten nutzbar zu machen, sondern auch das Ver- halten von Führungskräften zu verbessern:

„Sie sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für das Engagement ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Anette Heberlein.ina Feuerwerk der Ideen: Ein Projekt von MHH-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern.

MHH führt ganzheitliches Anreizsystem für Beschäftigte ein

(21)

D

ie MHH hat gemeinsam mit den Universitätsklinika Leipzig und Dresden von der Deutschen Stif- tung Organtransplantation (DSO) die ge- meinnützige Gesellschaft für Gewebetransplantation (DSO-G) gekauft und als Konsortium jeweils ein Drittel der DSO-G-Anteile übernommen.

Seit dem 1. August 2007 heißt sie Deutsche Gesellschaft für Gewebetrans- plantation mbH (DGFG) und hat ih- ren Firmensitz in Hannover.

MHHinfo-Redakteurin Kristina Wei- delhofer sprach mit dem neuen Ge- schäftsführer Martin Börgel und mit Holger Baumann, Präsidiumsmit- glied für Wirtschaftsführung und Administration und Gesellschafter- Vertreter der MHH.

Herr Baumann, welche Rolle spielt die Gewebespende im klinischen All- tag?

In der Transplantationsmedizin nimmt die Bedeutung von Gewebespen- den ständig zu. Schon jetzt werden in Deutschland deutlich mehr Gewebe trans- plantiert als Organe. Zum Einsatz in Klini- ken kommen derzeit insbesondere Augenhornhäute, Herzklappen, Blutge- fäße, Knochen und Haut.

Herr Börgel, wie komme ich als Patient bei- spielsweise an neue Augenhornhäute?

Der Hausarzt überweist den Patienten an ein Zentrum für Hornhautransplantation, beispielsweise an die MHH. Nach der Diagnostik fragt der behandelnde Arzt in der Vermittlungsstelle der DGFG an, ob eine Hornhaut, zugeschnitten auf die spe- zifischen medizinischen Kriterien des Pa- tienten, zur Verfügung steht. Wir verfügen über ein Netzwerk von elf Hornhaut-Ge- webebanken. Per Computer können wir zeitnah prüfen, ob eine entsprechende Hornhaut zur Verfügung steht. Ist dies der Fall, organisieren wir den Transport der Hornhaut und stellen sicher, dass sie am entsprechenden Operationstag zur Verfü- gung steht.

Herr Baumann, bislang hat die DSO mit ihrer Tochtergesellschaft DSO-G dieses Pro- zedere koordiniert. Warum hat sie ihre Toch- tergesellschaft zum Verkauf angeboten?

Weil sie Gewebespenden klar von Or- ganspenden trennen wollte. Hierbei spielt das Gewebegesetz, das am 1. August 2007 in Kraft getreten ist, eine wichtige Rolle. Es unterstellt Produkte aus menschlichen Zel- len und menschliches Gewebe dem Arz-

neimittelrecht. Das hätte zur Folge haben können, das Gewebe wie Arzneimittel han- delbar sind. Daraus ergab sich eine große Verunsicherung: DSO, Kliniken und Gewe- bebanken sahen die Gefahr, dass die Ge- webespende von kommerziellen Firmen übernommen werden könnte.

Herr Baumann, warum ist es wichtig, dass die DGFG gemeinnützig arbeitet?

Der MHH und den beiden Universitäts- klinika in Leipzig und Dresden war es wich- tig, die Gewebespende im gemeinnützigen Bereich zu etablieren, da alle großen Zen- tren auf eine Versorgung mit Gewebe- transplantaten angewiesen sind. Das heißt, das Beschaffen von Gewebe soll weiterhin nach einem ethischen Kodex erfolgen:

Weder Angehörige von Spendern, noch die DGFG verdienen an dem zur Verfügung ge- stellten Gewebe. Auf diesem Weg wollen wir das bestehende Netzwerk für Gewebe- medizin in Deutschland etablieren und wei-

ter ausbauen. Eine Kommerzialisierung der Gewebespende wäre das Ende der Patien- tenversorgung gewesen.

Herr Baumann, hat die MHH Vorteile da- durch, dass sie an der DGFG nun eine Betei- ligung hat?

Nein, ganz sicher nicht. Wir müssen als MHH unsere Gewebe genauso beantragen wie andere Kliniken, mit denen die DGFG zusammenarbeitet. Die Verteilung der Ge- webe erfolgt nach medizinischen Regeln.

Da in der MHH die Transplantationsmedizin einer der Schwerpunkte in Forschung und Klinik ist, hatten wir allerdings ein großes Interesse daran, nach Än- derung des Gewebegesetzes weiter- hin mit entsprechend vielen Gewe- ben versorgt zu werden. Da das Konsortium die bewährten Netz- werke der DSO-G übernommen hat – die DGFG arbeitet derzeit mit 16 Gewebebanken zusammen – kön- nen wir sicher sein, dass dies auch weiterhin der Fall sein wird. Außer- dem haben wir darauf bestanden, dass vertraglich festgeschrieben ist, dass wir weitere Partner mit ins Boot holen, sowohl Kliniken als auch Gewebebanken.

Die MHH verfolgt mit der Beteiligung an der DGFG keine Gewinnerzielungsabsicht.

Herr Börgel, ändert sich etwas für die Pa- tienten durch den Verkauf der DSO-G?

Wir erwarten eine deutliche Verbesse- rung der Gewebespende. Zum einen be- kommt die Gewebespende in den an der Gesellschaft beteiligten Kliniken ein anderes Gewicht: Dank ausführlicher Informationen über die eigene Gesellschaft, mit der die Spende organisiert wird, ist alles transpa- renter. Die Beschäftigten werden vor die- sem Hintergrund das Thema Gewebe- spende einfacher an Angehörige von Verstorbenen herantragen können. Zum anderen können die Patienten, die ein Transplantat erhalten, nach In-Kraft- Treten des Gesetzes darauf vertrauen, dass überall in Deutschland Gewebetransplan- tate die gleiche hohe Qualität haben. ina

Gesellschaft für Gewebetransplantation mbH bleibt gemeinnützig

MHH übernimmt mit Partnern die DSO-G

NAMEN UND NACHRICHTEN

… und Holger Baumann.

Im Gespräch:

Martin Börgel (links) …

(22)

D

ie MHH ist Spitze – leider in den Sommermonaten 2007 auch bei der Zahl der Diebstähle, die in den Mo- naten Juli und August aus der Hochschule gemeldet wurden. In diesen Monaten mel- deten Beschäftigte und Patienten insgesamt 46 Diebstähle. Im Jahr 2006 waren es ins- gesamt 222 Delikte, 2005 „nur“ 183.

Besonders häufig brachen die Täter im Gebäude K6 ein: „Allein im OP-Bereich in der vierten Ebene des Bettenhauses ent- wendeten Unbekannte sieben Laptops und vier Computer“, sagt Birgit Blank, Leiterin des MHH-Kompetenzzentrums in der Ab- teilung Infrastrukturelles Gebäudemanage- ment. Frank Ulrich, zuständiger Sachbearbeiter im Kompetenzzentrum, schätzt den im Juni, Juli und August 2007 entstandenen Schaden auf 33.500 Euro.

Zur Vorbeugung gegen Diebstahl gibt er folgende Tipps: „Wichtig ist es, dass Be- schäftigte eines Arbeitsbereiches dort un- bekannte Personen ansprechen. Falls es sich um Diebe handelt, ist es das sicherste Mit- tel, sie zum Rückzug zu bewegen.“ Wichtig sei außerdem, die Diensträume auch bei kurzer Abwesenheit zu verschließen und Wertgegenstände in abschließbaren Schub- laden oder Zimmerschränken zusätzlich zu sichern. „Außerdem sollten sich nur solche

Privatgegenstände in den Diensträumen be- finden, die bei der Arbeit unentbehrlich sind. Bei Verlust haftet die MHH nicht“, sagt Frank Ulrich. Als weitere Sicherheits- maßnahme gilt, dass jeder MHH-Beschäf- tigte ständig seine Multikarte sichtbar an der Kleidung trägt, das ist ohnehin seit Ein- führung der Multikarte im Jahr 2003 Pflicht.

„Die Mitarbeiter des Zentrums für Informa- tions-Managment (ZIMt) haben die Multi- karte, externe Mitarbeiter einen schriftlichen Auftrag dabei. Wenn jemand ohne entsprechende Kennzeichnung mit dem Laptop unterm Arm den Arbeitsbe- reich verlässt, ist das bereits verdächtig“, sagt Dirk May, Leiter des ZIMt.

Falls die Tat bereits begangen wurde, ist folgende Vorgehensweise sinnvoll: „Dieje- nigen, die den Einbruch bemerkt haben, sollten unverzüglich die Polizei unter 110 verständigen, damit diese sofort die Spu- rensicherung einleiten kann“, betont Birgit Blank. Bei Diebstahl von Privateigentum muss der Geschädigte persönlich bei der Polizei anrufen. Außerdem sollte der Tatort bis zum Eintreffen der Polizei unberührt bleiben. Im Anschluss daran sei es wichtig, eine Diebstahlsmeldung im MHH-Intranet auszufüllen und diese an das Infrastruktu- relle Gebäudemanagement, OE 1334 zu

senden. „Das ist wichtig, damit wir infor- miert sind und gegebenenfalls Sonderbe- wachungen organisieren können“, sagt Birgit Blank. Im OP-Bereich wurden bei- spielsweise die Überwachungsmaßnahmen verschärft. Dort können sich Beschäftigte entweder über einen Pin-Code oder über die Multikarte Zugang verschaffen. „Der Pin-Code wird nun anstatt einmal pro Halb- jahr alle vier Wochen geändert, außerdem prüfen wir, ob eine Video-Überwachung sinnvoll ist“, sagt Dr. Albrecht Bornscheuer, OP-Manager in der MHH.

Weil die Beschäftigten des Infrastruktu- rellen Gebäudemanagements sehr eng mit der Polizei zusammenarbeiten, konnten Wiederholungstäter gefasst werden. Im MHH-Intranet können Interessierte unter In- ternes/ Maßnahmen bei Diebstählen wei- tere Details erfahren. Fragen beantwortet gern Frank Ulrich unter Telefonnummer:

(0511) 532-4636. Die Zentrale Sperrnum- mer für Scheck- oder Kreditkarten, unab- hängig von Bank- und Geldinstituten, lautet: 116 116. Werden MHH-Mitarbeiter als Täter überführt, müssen sie mit fristlo- ser Entlassung und strafrechtlicher Verfol- gung rechnen. Diejenigen, die einer Straftat überführt worden sind, haben in der MHH

Hausverbot. ina

Gemeinsam gegen

„Langfinger“

Um Diebstählen auf dem Hochschulgelände

vorzubeugen, sollten

MHH-Beschäftigte

wachsamer werden

(23)

NAMEN UND NACHRICHTEN

Stationsleitung – dieses Berufsziel möch- ten einige der Gesundheits- und Kranken- pflegerinnen und -pfleger in der MHH gern erreichen. Zur optimalen Vorbereitung auf diese externe Weiterbildung in der Region Hannover bietet die Personalentwicklung der MHH seit zehn Jahren den Förderkreis für zukünftige Führungskräfte an. „Für die Teilnehmenden bedeutet der Förderkreis, dass sie gut auf die Weiterbildung vorberei- tet sind und anschließend häufig eine va- kante Führungsposition erhalten. Für die Krankenpflege an der MHH ist der Förder- kreis eine Investition, um Pflegekräfte opti- mal und praxisnah auf Leitungsaufgaben vorzubereiten“, sagt Bärbel Sturm, Verän- derungsmanagement, die den Förderkreis leitet. Voraussetzung für die Teilnahme am Förderkreis ist unter anderem eine dreijäh- rige Berufserfahrung und eine aktuelle Stel- lungnahme der Pflegedienst- und der Stationsleitung sowie ein Personalentwick- lungsplan. Ziel des zwölfmonatigen berufs- begleitenden Förderkreises ist es beispielsweise, dass die Teilnehmer durch Seminare und Hospitationen andere Aufga- ben und Abteilungen sowie Kommunika- tions- und Führungsstile kennen lernen. Sie haben die Chance, einzeln oder in einer Gruppe ein Projekt zu bearbeiten und zu

präsentieren. Alle zwei Monate findet ein dreistündiges Reflexionsgespräch mit der Leitung des Förderkreises statt. Am Ende entscheidet das Auswahlgremium – Ge- schäftsführung Krankenpflege, Förderkreis- leitung, Gleichstellungsbeauftragte und Personalrat – ob die Teilnehmer die Grund- lagen für die angestrebte Weiterbildung er- worben haben. Das Konzept des Förderkreises wird mit den Teilnehmern eva- luiert und kontinuierlich weiterentwickelt.

„Im Förderkreis werden individuelle In- teressen und Ausbildungswünsche aufge- nommen und Prozesse innerhalb der Gruppe als Lernsituation verstanden. Die Be- obachtungs- und Wahrnehmungsfähigkeit wird differenzierter, strukturierter und ziel- gerichteter. Erlerntes kann in eigener Praxis angewendet werden und die sich daraus er- gebenden Probleme oder Fragen können in die Ausbildungsgruppe eingebracht wer- den“, sagt die ehemalige Teilnehmerin Ma- rion Wenig, Gruppenleitung der Station 38.

bb

Kontakt:

Bärbel Sturm

Telefon: (0511) 532-5020 E-Mail:

sturm.baerbel@mh-hannover.de

Das Leiten lernen MHH kooperiert mit Medizinischer Akademie Moskau

Förderkreis für zukünftige Führungskräfte besteht seit zehn Jahren

Die MHH baut ihre Kontakte in Rich- tung Russland aus. Professor Dr. Udo Jonas, Direktor der Klinik für Urologie, hat am 20.

September 2007 als Sonderbeauftragter des Präsidiums eine Vereinbarung zur Zu- sammenarbeit mit der Medizinischen I.M.

Setschenow-Akademie in Moskau unter- zeichnet. „Damit haben wir die bilaterale Kooperation im Bereich des Gesundheits- wesens, der medizinischen Wissenschaft und der medizinischen Ausbildung festge- schrieben“, betonte MHH-Präsident Pro- fessor Dr. Dieter Bitter-Suermann.

Die Medizinische I.M. Setschenow-Aka- demie in Moskau ist eine staatliche Bil- dungseinrichtung des Hochschulwesens und somit der Föderalen Agentur für Ge- sundheitswesen und Soziales der Russi- schen Föderation unterstellt. Fachkräfte, Dozenten und wissenschaftliche Mitarbeiter sollen Erfahrungen austauschen sowie Wei- terbildungsprogramme beider Einrichtun- gen nutzen können. Die MHH und die Aka- demie wollen gemeinsam Symposien und Konferenzen organisieren und zu be- stimmten Themenstellungen gemeinsame Forschergruppen ins Leben rufen. Zudem sollen auch Studierende, aber auch Dokto- randen von bilateralen Austauschprogram- men profitieren können. Die Vereinbarung gilt zunächst für drei Jahre mit der Option auf eine Verlängerung. stz

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