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Operation Fortschritt: Die Jahre von 1975 bis 1985 in der MHH

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Academic year: 2022

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1/2014 DIE MHH ZWISCHEN 10 UND 12 5

4/2014 INHALT 5

Herausgeber

Das Präsidium der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

Der Inhalt namentlich gekennzeichneter Beiträge unterliegt nicht der Verantwortung der Herausgeber und der Redaktion. Abdruck honorarfrei. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist am 10. September 2014.

Chefredaktion Stefan Zorn (stz) Redaktion Bettina Bandel (bb) Claudia Barth (cb) Daniela Beyer (db) Simone Corpus (sc) Bettina Dunker (dr) Tina Gerstenkorn (tg) Ursula Lappe (la) Camilla Mosel (ck) Kirsten Pötzke (kp) Mitarbeit an dieser Ausgabe:

Annika Morchner (am) Fotoredaktion Karin Kaiser

Layout und Realisierung

Madsack Medienagentur GmbH & Co. KG August-Madsack-Straße 1

30559 Hannover Telefon (0511) 518-3001 www.madsack-agentur.de Anzeigen

Günter Evert

Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG

30148 Hannover Kontakt Anzeigenverkauf:

Telefon (0511) 518-2153 oder -2114 Auflage: 14.000 Stück

Druck

Silber Druck oHG Am Waldstrauch 1 34266 Niestetal Telefon (0561) 52 00 70

Gedruckt auf 100-prozentigem Recycling-Papier Online-Ausgabe

Das MHHinfo ist auch im Internet zu finden unter www.mh-hannover.de/mhhinfo.html

Fotos

Alle Fotos von Karin Kaiser außer:

Karin Blüher – Archiv der Pressestelle (1, 4, 8), Kurt Hölscher (2) – Archiv der Pressestelle, MHH-Archiv (2, 3, 6, 7, 12), Wilhelm Hauschild (3), HTTG-Archiv und Archiv der Pressestelle (8, 9), Tom Figiel (4, 26), Hajo Drees – Archiv der Pressestelle (10, 11), Bodo Krem- min (13, 16, 35), Klaus-Dieter Fröhlich – Archiv der Zahnklinik (14, 15), aus Abteilung oder privat (17, 24, 25, 37, 46), Tina Gerstenkorn (19), Humboldt Foundation/Sven Mueller (36), Caroline Wuf und Marie Gockel/Studiengang Innenarchitektur der Hochschule Hannover (42), Fareed Ahmad (44), Bettina Bandel (44), Claudia Rimkus/KWR (47)

Anschrift der Redaktion

Medizinische Hochschule Hannover Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Stefan Zorn

Carl-Neuberg-Straße 1 30625 Hannover Telefon (0511) 532-6772 Fax (0511) 532-3852 zorn.stefan@mh-hannover.de ISSN 1619-201X

IMPRESSUM

zu den weltweit am häufigsten zitierten Wissenschaftlern _36 Professorin Charpentier:

Gene präzise schneiden _36 Lungendarstellung in 3D:

Nachhaltiger Effekt

_37 Toxikologie: Durch die Hintertür _38 Hoffnungsträger Nitroxyl _39 Damit die Niere funktioniert … _39 Neu: Bericht und Homepage

zur Forschung

LERNEN UND LEHREN

_40 Examensfeier:

Auf ins neue Leben

_42 Caféte reloaded

_42 PJler erhalten Preis in Celle _43 PJ in der Frauenklinik:

Mit Sicherheit sehr vielseitig

GÄSTE UND FESTE

_44 Behördenmarathon:

Ganz schön schnell _44 „Traumnacht“:

Ein traumhafter Abend

_45 Kleine Herzen: Das gewisse Extra _46 Kinderklinik feiert Sommerfest _47 Sponsorenlauf: Jeder Schritt

eine gute Tat

gewinnen angesichts fehlender Spenderorgane an Bedeutung Seite 26

Ausdauer: Team läuft Behördenmarathon Seite 44 der Frauenklinik Seite 43

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Senatsvertretern gehen. Sie haben das im Senat besprochen und so beschlossen. Ich habe nur dabeigesessen, geführt und bin überstimmt worden.“

„Ich habe schon immer Transparenz für entscheidend gehalten.“ Früher sei alles viel persönlicher gewesen. „Die Mit- arbeiter wussten schon, wann ich von der Nuklearmedizin ins Rektorat gegangen bin, haben mich abgepasst und mir ihre Sorgen und Nöte erzählt.“ Die Hochschule sei viel kleiner gewesen, jeder habe jeden gekannt. „Das war schon ein sehr freund- schaftlicher Umgang. Dazu gehörte, dass man sich die Meinung gesagt hat und an- schließend wieder in die Augen schauen konnte.“ Auch mit den Landespolitikern.

„Ich hatte direktes Vorspracherecht beim Ministerpräsidenten.“

1980 erheilt Heinz Hundeshagen die Ehrendoktorwürde der Universität Bor- deaux, eine besondere Ehre für einen Deutschen. Er hatte den Franzosen beim Aufbau ihrer Universitätsklinik mit den Erfahrungen aus der MHH geholfen. Am Vorabend der Reise bekam er einen An- ruf. Er müsse zur Ehrung unbedingt im Talar erscheinen. Doch woher nehmen?

Derartige Traditionen gab es an der MHH nicht. „Ich habe dann kurzerhand meinen Kollegen der Tierärztlichen Hochschule

angerufen“, erinnert sich Hundeshagen.

Mit ein paar hämischen Bemerkungen, dass Traditionen manchmal doch ganz gut zu Gesicht stünden, bekam der MHH- Rektor den TiHo-Talar geliehen. „Und ich habe ihn – bereichert um ein Hermelinfell- chen – zurückgeben können.“

Die Geschicke der MHH zu lenken war die eine Seite von Heinz Hundeshagen, die andere galt der Nuklearmedizin. Schon in seinen Marburger Jahren, als kaum jemand in der wissenschaftlichen Welt abschätzte, welche Bedeutung die Nuklearmedizin für die Diagnostik und Therapie erlangen sollte, erarbeitete er von 1956 bis 1959 die Voraussetzungen zur nuklearmedizi- nischen Herzdiagnostik. Hundeshagen war einer der Ersten, der Messdaten aus der Nuklearmedizin auf Magnetband spei- cherte. Der Arzt und Wissenschaftler ge- hörte zu denjenigen, die den Kernspeicher in diesem Forschungsgebiet einführten und damit das Computerzeitalter für die Nuklearmedizin eröffneten.

Was im Keller des Oststadtkranken- hauses begonnen hatte, wurde schnell zu einer Erfolgsgeschichte. „Ich konnte an der MHH mit meinen motivierten Mitarbeitern eines der modernsten nuklearmedizi- nischen Institute aufbauen, das in seiner Organisation und Struktur beispielhaft für viele andere in der Welt geworden ist.“

Als erste Klinik in Deutschland konnte die Nuklearmedizin der MHH 1977 einen Teil- chenbeschleuniger im klinischen Bereich in Betrieb nehmen. Auch die Gründung der Akademie für Nuklearmedizin 1968 in

Frankfurt und später die der Gesellschaft für Nuklearmedizin trieb Hundeshagen voran.

Er ist dankbar. „Eine entscheidende Wende in meinem Leben war, dass ich Medizin studieren konnte – nachdem ich zunächst Tischler gelernt und Theologie, Physik und Mathe studiert hatte.“ In dem halben Jahrhundert in Hannover hat ihm kaum etwas gefehlt – außer vernünftiger Wurst. „Mein Hobby ist das Kochen“, sagt der gebürtige Thüringer. „Schon als Kind habe ich die ordentlich gewürzte Thüringer Wurst geliebt.“ Dann kam er an die Leine,

„und hier machten sie noch nicht einmal Knoblauch an die Wurst“. Die Lösung lag auf der Hand. Heinz Hundeshagen baute in den Keller seines Hauses in Isernhagen – wo er auch heute noch mit seiner Frau lebt – eine Kühlkammer ein, kaufte eine kom- plette Metzgerausstattung – und machte sich seine Wurst eben selber. Leichtsinni- gerweise ließ er sich im Senat zu einem Ausruf hinreißen: „Thüringer Bratwurst, da geht doch nichts drüber!“ Die Senatoren forderten daraufhin für die nächste Sitzung eine Kostprobe ein. „Also habe ich mit meinem Fahrer Herrn Leitloff nachts 300 Bratwürste in meinem Keller gemacht, die wir dann zu der Sitzung gegrillt haben.“

Am 1. April 1997 schied Heinz Hundes- hagen aus dem aktiven Dienst aus. Heute verfolgt er immer noch, was in der Nukle- armedizin und in „seiner“ Abteilung – die jetzt Klinik heißt – passiert. Und auch den Emeriti-Stammtisch organisiert er. Denn:

Einer muss es ja machen. stz Europaweite Premiere:

Die MHH erhielt als erste Klinik einen Kernspin-Tomographen (links).

Am 24. Februar 1983 kam

Wissenschaftsminister Johann-Tönjes Cassens (Zweiter von links) zur Inbetriebnahme.

Professor Hundeshagen ließ sich als Erster

„durchleuchten“.

Gern gesehener Gast war auch die Gründerin der Deutschen Krebshilfe, Dr. Mildred Scheel.

Zum 1. April 1977 wurde zum ersten und einzigen Mal an der MHH und zum dritten Mal bundesweit mit Professorin Dr. Ellen Schmidt eine Wissenschaft- lerin zur Rektorin gewählt. 1943 begann ihr Medizinstudium, das durch ihre Tätigkeit als Schwester im Kriegslazarett unterbrochen wurde. Nach dem Krieg studierte sie neben Medizin auch Chemie. 1965 kam Ellen Schmidt nach Han- nover, als ihr Ehemann Werner Schmidt zum Professor für Gastroenterologie an die MHH berufen worden war. Im Mittelpunkt ihrer gemeinsamen Forschun- gen standen die Fragen der Enzymspezifität einzelner Organe. Ellen Schmidt

wurde 1967 an der MHH habilitiert und 1971 zur apl. Professorin ernannt. Ab 1974 leitete sie das Forschungslabor der Abteilung Gastroenterologie. Professorin Schmidt starb am 24. August 2012.

n

Rektorin 1977 bis 1979

Professorin Dr.

Ellen Schmidt

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der Klinik übernahm. 1983 erhielt erstmals ein Patient mit einem Aneurysma der tho- rakalen Schlagader eine solche vollständig neue Aorta aus Kunststoff. „Wir haben diese Methode ständig weiterentwickelt, und heute wird diese spezielle Prothese mit rüsselähnlichen Seitenästen für die abge- henden Arterien weltweit angewendet“, sagt Professor Haverich. So gehört die MHH seit Professor Borsts Wirken zu den welt-

weit führenden Zentren der Chirurgie nicht nur des Herzens, sondern auch der Aorta.

Organe in den Medien

Die Chirurgen in Hannover hatten sich von Anfang an mit den Vorbereitungen für Organtransplantationen beschäftigt. 1983, die MHH hatte bereits einen internationalen

Ruf durch die Transplantation von Nieren und Lebern, führte Borsts Team die erste Herztransplantation an der MHH durch – das geschah bundesweit das zweite Mal überhaupt. Im März 1986 waren in Hanno- ver bereits 100 Herzen verpflanzt worden, die MHH gehörte zu den vier Kliniken in Deutschland, in denen Herztransplanta- tionen möglich waren. Zahlreiche Eingriffe füllten Artikel in den Zeitungen.

Bald darauf wagten sich MHH-Ärzte erst- mals in Deutschland auch an die Lungen- transplantation. Dieses weitaus schwieriger zu transplantierende Organ mauserte sich bald sogar zu ihrem Behandlungsschwer- punkt. Zum ersten Mal im deutschsprachi- gen Raum ist 1988 Dr. Axel Haverich, da- mals noch Privatdozent, die Transplantation eines Lungenflügels geglückt. Seitdem ist die Zahl der Transplantationen thorakaler Organe stetig gestiegen. Immer wieder mussten Grenzen überschritten werden – nicht nur medizinische: So brauchte es 1985 beispielsweise noch eine Genehmigung der DDR-Behörden, damit ein westdeutsches Flugzeug auf direktem Wege ein Organ aus Berlin nach Hannover bringen konnte. bb

Ein Stück MHH in Ghana

leitete er als weltweit erster Schwarzafri- kaner in der MHH eine Herztransplanta- tion. 1988 führte er mit Haverich die erste Herz-Lungen-Transplantation bei einem Kind in Deutschland durch.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Ghana- er an fast allen in Hannover ausgeführten 261 Herztransplantationen mitgewirkt und rund 3.000 Herzkranke operiert. Für den damals 39-Jährigen war dann die Zeit gekommen, Deutschland zu verlas- sen, um seinen Traum zu verwirklichen:

an der Medizinischen Hochschule Accra die erste Klinik für Herz- und Thoraxchi- rurgie des Landes Ghana aufzubauen.

Er hatte damit großen Erfolg. Das „Na- tional Cardiothoracic Centre“ am „Korle Bu Teaching Hospital“ besteht seit 1992.

Darüber hinaus hat Professor Frimpong zusammen mit Professor Haverich in

Toase, in der tiefen Provinz, das Toase Medical Centre aufgebaut – eine Kran- kenstation der Basisversorgung und Ge- burtshilfe, die 2001 eingeweiht werden konnte. bb

Gruppenbild:

Axel Haverich, Thorsten Wahlers, Kwabena Frimpong- Boateng, Professor Hans Georg Borst und Hans-Jochen Schaefers (von links).

Operation unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschi- ne in der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchi- rurgie im Jahr 1976.

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1975 erfolgte dann die zweite Leber- transplantation an der Hochschule. Gleich- zeitig startete Professor Pichlmayr das Trans- plantationsprogramm für dieses Organ.

1978 nahm er deutschlandweit die erste Lebertransplantation an einem Kind vor.

1983 wurde an der MHH erstmals einem Kleinkind ein Segmet einer Erwachsenen- leber eingepflanzt. Drei Jahre später trans- plantierten Professor Pichlmayr und sein Team erstmals weltweit eine Spenderleber an zwei Patienten. Durch dieses sogenannte Split-Verfahren kann mit einem Organ zwei Menschen das Leben gerettet werden.

1983 erfolgte ein wichtiger Fortschritt in der Transplantationsmedizin: Das Medika-

ment Cyclosporin A kam auf den Markt. Die neue Substanz bekam ein großes Problem bei Organverpflanzungen – die Gefahr der Abstoßung – besser in den Griff als die vorherigen Medikamente. Der Wirkstoff sorgte dafür, dass die Organe besser vom Körper angenommen wurden, die Patien- ten mit dem Transplantat länger überlebten und unter weniger Nebenwirkungen litten.

Vorteile brachte das vor allem für trans- plantierte Kinder. Während sie früher unter Wachstumshemmungen litten, wuchsen sie mit dem neuen Arzneimittel normal weiter.

Durch Cyclosporin A wurde die Organver- pflanzung zur anerkannten medizinischen Behandlung mit kalkulierbarem Risiko. Doch

der Erfolg der Transplantationsmedizin hing nicht nur von technischen und medizi- nischen Faktoren ab. Schon in den siebziger Jahren war das Thema „Organmangel“

aktuell. Wie andere deutsche Transplanta- tionschirurgen auch, beklagte Pichlmayr die geringe Bereitschaft zur Organspende. Er diskutierte das Thema in der Öffentlichkeit, warb für eine eigene Entscheidung schon zu Lebzeiten und für den Organspendeaus- weis. Ethische Fragestellungen beschäftig- ten den Chirurgen sehr – auch das 1997 verabschiedete deutsche Transplantations- gesetz trägt seine Handschrift.

Die Erfolge in der Transplantations- medizin sorgten für Schlagzeilen. „Mit Pro- fessor Pichlmayr sind aber auch große Fort- schritte in der allgemeinen Bauchchirurgie verbunden“, betont Professor Klempnauer.

Das gilt vor allem für die Tumorchirurgie.

Durch neue OP-Techniken einerseits und die Weiterentwicklung anästhesiologischer und bildgebender Verfahren andererseits konnten mehr und auch ältere Tumorpa- tienten operiert werden. Während seiner fast 30-jährigen Tätigkeit an der MHH führte Professor Pichlmayr 4.378 Trans- plantationen von Leber, Niere und Pankreas sowie 62.917 andere bauchchirurgische Operationen durch.

Im August 1997 starb Professor Pichlmayr während eines Aufenthalts beim 37. Internationalen Weltkongress für Chi- rurgie in Acapulco/Mexiko. Noch zu Leb- zeiten erhielt der Chirurg zahlreiche Aus- zeichnungen für seine Leistungen. Dazu gehören Ehrenmitgliedschaften interna- tionaler chirurgischer Gesellschaften, die bundesweite Wahl zum „Mediziner des Jahres 1990“, der Menschenrechtspreis der Dr.-Bruno-Kreisky-Stiftung und das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Als Rudolf Pichlmayr starb, war das Transplantations- und Forschungs- zentrum (TPFZ) an der MHH schon geplant.

Heute trägt es seinen Namen. Es vereint Forschung, Lehre und Krankenversorgung unter einem Dach. tg Professor Pichlmayr (oben, Zweiter von rechts) und ein Teil seines Teams im Dezember 1984 nach der 1000. Nierentransplantation und bei der Arbeit (links). Der Empfänger war ein 40-jähriger Mann aus Norddeutschland.

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Professor Brodehl hatte währenddessen das Fach Pädiatrische Nephrologie auf- gebaut – auch dieses neu in der Bundes- republik und möglich geworden, weil bei Kindern endgültiges Nierenversagen mit- hilfe der Dialyse und Transplantation be- handelt werden konnte. Beispielsweise gelang es Professorin Giesela Offner, ein Dialysezentrum speziell für Kinder aufzu- bauen und die schonende Bauchfelldialyse einzusetzen. Und in enger Kooperation mit dem Chirurgen-Team von Professor Rudolf Pichlmayr versorgten die Pädiater Kinder vor und nach Transplantationen: Bis 1982 konnten so bereits mehr als 100 Nieren transplantiert werden. Angeborene Stoff- wechselerkrankungen und Gastroenterolo- gie stellten bald weitere Schwerpunkte dar, vor allem Lebererkrankungen und auch die Versorgung von Kindern vor und nach einer Lebertransplantation.

Ein Patient wog nur 620 Gramm

„Es war eine Zeit der rasanten Entwick- lung und des Aufbruchs“, erinnert sich Pro- fessor Dr. Hans Carlo Kallfelz, der 1974 die Pädiatrische Kardiologie und Intensivme- dizin begründete. Sein Team behandelte immer mehr selbst schwerste Herzfehler er- folgreich; viele der Operationen geschahen zum ersten Mal in Deutschland. Sein Team korrigierte angeborene Herzfehler mög- lichst früh – ein Patient wog sogar nur 620 Gramm –, implantierte Schrittmacher, wei- tete Gefäßverengungen, operierte defekte Vorhofscheidewände und führte invasive Rhythmusdiagnostik ein. Dabei kooperier- ten sie eng mit den Chirurgen, besonders mit Professor Hellmut Oelert. 1977 konnte die von Dr. Ulrich Bernsau aufgebaute inter- disziplinäre Kinder-Intensivstation in Betrieb genommen werden. „Sie war schon damals und ist auch heute noch in Deutschland spitze – unter anderem, weil sie ein sehr breites Spektrum an Behandlungen anbie- tet“, erläutert Professor Kallfelz.

„Das war eine gute Zeit damals, weil alles aufwärts ging“, fasst Professor Dr. Hermann Mildenberger zusammen, der 1977 zum Leiter der Kinderchirurgie berufen worden war. Bis 1985 wurden in seiner Abteilung neben der Allgemeinchirurgie die Kinder- urologie, Bauch- und Lungenchirurgie zu Schwerpunkten, wobei sein Team auch Neugeborene und Säuglinge operierte.

Besonders gefiel Professor Mildenberger die friedliche Zusammenarbeit zwischen Kinderchirurgen und Pädiatern: „Unsere gegenseitige Kooperation ist etwas sehr Schönes gewesen. Sie war unser zentrales Anliegen und ist uns vorbildlich gelungen.“

Professor v. der Hardt bestätigt dies: „Wir ergänzten uns wunderbar. Beispielsweise bekamen wir Pädiater mehr Patienten, weil sich die Kinderchirurgie einen guten Namen gemacht hatte – und umgekehrt.“

Der geschäftsführende Direktor der Klinik kümmerte sich ausschließlich um Or- ganisatorisches, für die Belange

der einzelnen Abteilungen wa- ren die jeweiligen Direktoren zuständig. Dabei rotierte dieser Posten zwischen den Abtei- lungsleitern der Kinderklinik.

Als Professor Mildenberger Zentrumsleiter war, brachte er unter anderem voran, dass die Abteilung für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie entstehen konnte. 1984 wurde

sie als letzte Abteilung innerhalb der Kinder- klinik eröffnet – auch dank der Unterstüt- zung durch die Deutsche Krebshilfe. Profes- sor Dr. Hansjörg Riehm, der im Laufe seines Wirkens die Leukämietherapie von Kindern und Jugendlichen in Deutschland maßgeb- lich geprägt und weltweit beeinflusst hat, übernahm die Leitung.

Lehre bereitete Probleme

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens 1982 beschrieb Professor Brodehl auch Pro- bleme der Kinderklinik: Hoch spezialisierte Versorgung – beispielsweise die von Patien- ten mit Transplantationen – müsse besser finanziert werden, und für die mittlerweile 500 Studierenden gäbe es bei Weitem nicht mehr genug Platz in den Hörsälen:

„Mehr als die Hälfte aller Patienten haben so seltene Erkrankungen, dass sie für die studentische Lehre nicht geeignet sind. Die anderen Kranken werden dadurch sehr be- lastet“, formulierte er damals.

Auch Professor Mildenberger äußerte Kritik: Leistungsfähigkeit und technische Qualität des Medizinbetriebs seien stark gestiegen, aber emotionales Engagement, menschliche Solidarität, Vertrauen und An- erkennung der Qualität der Patientenver- sorgung seien dabei manchmal zu kurz ge- kommen und müssten wieder gesucht werden.

Was jedoch sehr gut ge- lang, war die Zusammenarbeit zwischen dem Ärzte- und dem Pflegeteam: „Die Pflege legte unter der Leitung von Astrid Severin und ihrer Vertretung Susanne Erhardt starken Wert auf Eigenständigkeit, wurde selbstbewusster und erreichte eine gleichwertige Position neben der ärztlichen“, berichtet Professor v. der Hardt. Professor Kallfelz betont, dass sie diese Tendenz gern unterstützt und für bessere Qualifizierungen gesorgt haben – etwa für eine zweijährige berufsbegleitende Weiterbildung für Schwestern der Intensiv- station.

„Die Ärzte haben uns Pflegekräfte sehr unterstützt“, bestätigt Astrid Severin. Sie habe mehr Stellen schaffen und für Fort- bildungen sorgen können. „Es war eine sehr erfolgreiche Zeit, weil bei uns Freiheit für alle herrschte: Jeder konnte seine Ge- danken einbringen, wir haben viel und sehr fruchtbar diskutiert.“ Sie seien die ersten Pflegekräfte in Deutschland gewesen, die so eigenständig waren und sogar einen ei- genen Kongress für Kinderkrankenschwes- tern ins Leben gerufen haben, der jährlich stattfand. Astrid Severin hat das Bild der Kinderklinik in ihren Anfängen um kräftige Farbtöne bereichert: „Ich habe nicht locker gelassen, schließlich ging es ja um die kran- ken Kinder und die Mitarbeiter – da sollte man das Beste herausholen“, sagt sie. bb Astrid Severin

Inkubatoren auf der Frühgeborenenstation 1984.

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Der Phantomsaal der Zahnklinik früher (links) und heute

(rechts):

Hier erlernen die Studierenden wichtige Handgriffe.

ten fand in der Öffentlichkeit vor allem der

„Phantomsaal“ Beachtung. Dabei handelt es sich um 80 technische Arbeitsplätze für Studierende. 60 davon waren mit be- weglichen Plastikköpfen ausgestattet, an denen die angehenden Zahnärzte die für die praktische Arbeit notwendigen Hand- griffe einüben konnten. Die Phantome ent- sprachen naturgetreu den Abmessungen eines Patientenkopfes. „Das war etwas Neues in Deutschland, und es erlaubte uns, die Studenten noch besser auf ihren Beruf vorzubereiten“, erklärt Professor Jung.

Die Zahl der Studienanfänger war mitt- lerweile auf 80 pro Jahr gestiegen. Das

war einerseits erfreulich, brachte aber auch ein Problem mit sich. Es fehlte an Wissenschaftlichen Assistenten und Ober- ärzten. Erneut sprangen die niedersächsi- schen Zahnärzte ein. 22 niedergelassene Kollegen halfen in den Kursen der Zahner- haltungs- und Zahnersatzkunde aus und stellten so eine ausreichende Betreuung der Studierenden sicher. Doch nicht nur Lehrende wurden in den Anfangsjahren der Klinik dringend gesucht. „Für die Aus- bildung der vielen Studenten brauchten wir natürlich auch viele Patienten“, erklärt Professor Jung. Die MHH lag zu der Zeit verkehrstechnisch ungünstig und war für viele Menschen schwer zu erreichen. „Wir konnten nur durch Qualität überzeugen, und das ist uns auch gelungen“, erinnert sich der Emeritus. Bald kamen auch genü- gend Patienten in den Roderbruch.

Kooperation wird großgeschrieben

Qualität hat meistens mit guter Koope- ration einzelner Disziplinen zu tun. „Die gab es bei uns von Anfang an, allein schon durch die Anforderungen des Studiums“, erklärt Professor Jung. Das ist bis in die Gegenwart so geblieben. „Unsere enge Zusammenarbeit zeichnet uns aus und gehört zu unserem Profil“, sagt Professor Dr. Rainer Schwestka-Polly, der heutige Geschäftsführende Direktor des Zentrums Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Die vier Fachbereiche arbeiten nicht nur in der Lehre, sondern auch in der Forschung und bei der Behandlung der Patienten eng zu- sammen.

Ein Beispiel dafür ist das Interdisziplinäre Zentrum für Gesichtsfehlbildungen der MHH. Hier arbeiten verschiedene Experten zusammen, um Lippen-Kiefer-Gaumen- spalten zu behandeln. Etwa jedes 500. Kind in Deutschland wird mit einer Spaltbildung geboren. Die Therapie erstreckt sich oft von der Geburt bis ins frühe Erwachsenenalter.

Dabei haben die Ärzte mehrere Ziele: Es soll ein gutes funktionelles und ästhetisches Ergebnis herauskommen, die Verzahnung soll möglichst optimal sein, und das Kind soll ungehindert hören und sprechen lernen können. Das alles kann nur durch interdis- ziplinäre Zusammenarbeit erreicht werden.

Zu dem Team des Zentrums gehören unter anderem Mund-, Kiefer- und Gesichts- chirurgen, Kieferorthopäden, Phoniater, Stillberater, HNO-Ärzte, Kinderärzte, An- ästhesisten und psychologische Betreuer.

Jedes Jahr werden etwa 60 bis 70 neue kleine Patienten mit einer Spaltbildung zur Behandlung aufgenommen.

Professor Schwestka-Polly möchte die interdisziplinäre Vernetzung in der Zahn- klinik in Zukunft noch ausbauen. Und auch die Ausbildung des Nachwuchses soll wei- ter optimiert werden. Von 1969 bis heute haben 2.420 Studierende an der MHH das Examen in Zahnmedizin bestanden.

Damals wie heute ist das Studium darauf ausgerichtet, berufsfertige Zahnärztinnen und Zahnärzte auszubilden, die auf dem aktuellen Stand der sich ständig weiterent- wickelnden Technik sind. „Die Ausbildung ist jetzt schon exzellent, aber es gibt noch Potenzial“, sagt Professor Schwestka-Polly.

Er und seine Kollegen könnten sich – nach einer schon seit vielen Jahren diskutierten Änderung der Approbationsordnung – ei- nen Modellstudiengang Zahnmedizin zu- künftig vorstellen. tg

elt sich zu einem modernen Zentrum

fnet. Seither sind dort mehr als 2.000 Zahnärztinnen und Zahnärzte ausgebildet worden

Beeindruckender Bau: Der Hörsaal in der Entstehungszeit der MHH-Zahnklinik.

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NAMEN UND NACHRICHTEN 17 4/2014

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oher Besuch in der MHH: Stephan Weil ist zum ersten Mal als Mi- nisterpräsident des Landes Nieder- sachsen in der MHH zu Gast gewesen – mit 9.000 Beschäftigten der größte Lan- desbetrieb. „Die MHH ist ein Schatz für Niedersachsen. Sie ist eine herausragende wissenschaftliche Einrichtung – nicht nur in Niedersachsen, sondern weltweit“, sagte der Ministerpräsident während sei- nes Besuchs. MHH-Präsident Professor Dr.

Christopher Baum dankte Stephan Weil dafür, dass er sich wiederholt für eine bessere Finanzierung der universitären Medizin durch den Bund und das Land eingesetzt hatte.

„Die Universitätsmedizin bietet hervor- ragende Leistungen in der Krankenversor- gung, Forschung und Lehre, steht aber vor gravierenden strukturellen Problemen“, sagte Professor Baum. „Wir danken Ihnen vielmals, dass Sie schon früher als Ober- bürgermeister unserer Landeshauptstadt und auch heute als Ministerpräsident und Präsident des Bundesrats den wissen- schaftlichen und medizinischen Fortschritt konsequent fördern.“ Stephan Weil er- widerte: „Wir werden intensiv daran ar- beiten, dass die MHH ihren Platz behalten

oder sogar ausbauen kann.“ Die Situation der Uniklinika mache ihm Sorgen, weil das bisherige Finanzierungssystem nicht für die dort durchzuführenden teuren Be- handlungen ausreiche. „Ich kämpfe der- zeit für eine angemessene Finanzierung – beispielsweise der Fallpauschalen“, führte Weil aus.

Nach einem Gespräch mit dem Präsi- dium besuchte der Ministerpräsident das Skills Lab der MHH. In diesem Trainings- labor lernen Studierende und junge Ärz- tinnen und Ärzte medizinisch-praktische Fertigkeiten. Auf 700 Quadratmetern stehen dafür Phantompuppen und Übungsmodelle zur Verfügung; auch Simulationspatienten wirken mit. Der Ministerpräsident kam mit Studierenden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins Gespräch. „Das Skills Lab hat mich als Übungskrankenhaus überzeugt. Es vermittelt den Medizinstudierenden die notwendige Sicherheit, bevor sie auf Patienten treffen“, sagte Stephan Weil.

„Solch sinnvolle Investitionen, die bisher aus Studiengebühren finanziert worden sind, können wir auch weiterhin gewähr- leisten, da Studiengebühren durch Lan- desmittel ersetzt werden.“ stz/bb

„Die MHH ist ein Schatz für Niedersachsen“

Ministerpräsident Stephan Weil besucht die MHH und das Trainingslabor Skills Lab

Stephan Weil (rechts) unterhält sich mit MHH-Studentin Caroline Streckenbach, die sich zur 84-jäh- rigen Simulationspatientin Ursula Kolas gesetzt hat. Professor Dr. Nils Schneider, Dr. Andreas Tecklenburg und Professor Dr. Christopher Baum (von links) hören gespannt zu – beobachtet von Medienvertretern.

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ie MHH hat eine neue Vizepräsidentin:

Andrea J. Aulkemeyer, ausgewiesene Fachfrau in der Leitung von Kliniken und langjährige Akteurin in der Gesundheits- wirtschaft, wird spätestens mit Wirkung zum 1. Januar 2015 das Ressort Wirt- schaftsführung und Administration im Prä- sidium der Hochschule übernehmen. „Mit ihrer großen Fachkompetenz ist Andrea J. Aulkemeyer eine Bereicherung für das Präsidium der MHH“, erklärt die Nieder- sächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljaji´c.

„Wir freuen uns, mit Frau Aulkemeyer eine hervorragend qualifizierte Kauf- männische Direktorin für unseren Vorstand gewonnen zu haben.

Sie wird uns in den aktuell schwierigen Rahmenbedingungen

der Hochschulmedizin entscheidend helfen, den Pfad der wirtschaftlichen Konsolidie- rung zu beschreiten“, betont MHH-Prä- sident Professor Dr. Christopher Baum.

Die 50-jährige Diplom-Kauffrau, derzeit als Allein-Geschäftsführerin des kommuna- len Klinikums in Wilhelmshaven tätig, war zuvor knapp 20 Jahre bei der Rhön-Klini- kum AG beschäftigt; davon die letzten zehn Jahre als Vorstandsmitglied mit Regional- und Zentralverantwortung. „Ich freue mich, das Team der MHH verstärken und meine Erfahrungen einbringen zu dürfen“, betont Andrea Aulkemeyer. Ihr ist bewusst, dass sie das Ressort in einer wirtschaftlich schwieri- gen Situation übernimmt; 2013 erwirt- schaftete die Hochschule ein Defizit von 30 Millionen Euro. „Die Herausforderung, die ich gerne annehme, besteht darin, gemein- sam mit meinen Präsidiumskollegen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Forschung und Lehre weiterhin gute Rahmenbedingungen zu ermöglichen, die Patientenversorgung bei bekannt schwieri- ger Refinanzierungssituation sicherzustellen und gleichzeitig sukzessive eine wirtschaft- liche Stabilisierung zu erreichen“, ergänzt die designierte Vizepräsidentin. stz

Aulkemeyer wird

Vizepräsidentin

Klinikmanagerin kommt aus Wilhelmshaven

Andrea J. Aulkemeyer

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NAMEN UND NACHRICHTEN 19 4/2014

E

ine große Hürde ist geschafft: Die spanischen Pflegekräfte, die seit August 2013 die Kollegen an der MHH unterstützen, dürfen sich offiziell als

„Gesundheits- und Krankenpfleger/in“ bezeich- nen. Am 13. Juni überreichte Iris Meyenburg-Alt- warg, Geschäftsführung Pflege, den 18 jungen Leuten die Berufsurkunden. Die Spanierinnen und Spanier waren im Rahmen des Projekts „Bienve- nido! Spanische Fachkräfte für Niedersachsen“ an die MHH gekommen. Hintergrund sind der Fach- kräftemangel in Deutschland und die Arbeitslosig- keit in Spanien.

Die Pflegekräfte von der Iberischen Halbinsel ha- ben alle einen Bachelor-Abschluss in der Kranken- pflege, waren in Spanien aber arbeitslos. An der MHH haben sie einen Arbeitsvertrag über zunächst

zwei Jahre. „Das Projekt ist sehr erfolgreich und hat Vorbildcharakter. Ich freue mich, dass wir so weit gekommen sind“, betonte Iris Meyenburg-Altwarg.

Zur Urkundenverleihung war auch MHH-Vize- präsident Dr. Andreas Tecklenburg gekommen.

„Ich wünsche den neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass sie zufrieden sind mit ihrer Ar- beit, sich weiterhin gut integrieren können und gleichzeitig ihre spanische Mentalität bewahren“, sagte Dr. Tecklenburg. Er hoffe, dass Hannover zur zweiten Heimat für die jungen Menschen werde.

Die Chancen stehen nicht schlecht. „Der Anfang war schwer, vor allem der Winter. Doch inzwischen sind wir angekommen. Die MHH und Hannover sind ‚unsere‘ Orte geworden“, sagt die 22-jährige Maria Meseguer aus Murcia. tg

Urkunden für

spanische Fachkräfte

Bienvenido!-Projekt verläuft erfolgreich

Herzlichen Glückwunsch für die Gesundheits- und Krankenpfleger/innen aus Spanien: Dr. Andreas Tecklenburg (links), Iris Meyenburg-Altwarg (Vierte von links, hinten) und Mentorin Carola Freidank (Zweite von rechts) gratulieren.

größere Veranstaltungen auf dem Gelände der Deutschen Messe AG.

„Die MHH ist ein bedeutender Wirtschafts- faktor für die Region und international bestens bekannt für exzellente Wissenschaft und Kran- kenversorgung. Wir freuen uns, unmittelbar vor Ort professionelle Partner für das Thema Kon- gress- und Tagungsmanagement sowie für die Entwicklung und Gewinnung von neuen wissen- schaftlichen Veranstaltungen zu haben“, betont Prof. Dr. Christopher Baum, Präsident der MHH, anlässlich des Starts von medcon & more.

Dr. Wolfram von Fritsch, Vorstandsvorsitzen- der der Deutschen Messe AG, freut sich, „dass

wir bei der Entwicklung und Akquisition von neuen Kongressen für Hannover unsere um- fangreiche Erfahrung einbringen können, um im nationalen und internationalen Wettbewerb den Kongressstandort Hannover weiter zu stärken und auszubauen.“

Auch Sabine Tegtmeyer-Dette, Erste Stadträ- tin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin der Landeshauptstadt Hannover und damit verant- wortlich für das HCC, begrüßte die Gründung der neuen Vermarktungsgesellschaft: „Hannover ist ein international etablierter Gesundheits- standort, der vielfältige Möglichkeiten für neue Veranstaltungen bietet. “ inf

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NAMEN UND NACHRICHTEN 21 4/2014

9.–11. Oktober: 18. Chirurgische Forschungstage n IMPLANTATFORSCHUNG

Veranstalter: Professor Dr. Ernst Klar, Sektion Chirurgische Forschung e. V. der DGCH und Professor Dr. Peter M. Vogt, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungs chirurgie

Auskunft/Anmeldung: Conventus GmbH, Stephanie Schubert Telefon: (03641) 311 63 71

E-Mail: stephanie.schubert@conventus.de Internet: www.forschungstage2014.de Ort: MHH

10. Oktober: 3. Symposium

n „CCMP AND CUMP AS NEW SECOND MESSENGERS”

Veranstalter: Professor Dr. Roland Seifert, Institut für Pharmakologie Auskunft/Anmeldung: Annette Stanke

Telefon: (0511) 532-2806

E-Mail: pharmakologie@mh-hannover.de Internet: www.mh-hannover.de/ccmp2014.html Uhrzeit: 9 Uhr

Ort: MHH, Hörsaal H, Gebäude J1, Ebene H0

16./17. Oktober: 1. Internationaler Kongress

n „BILIARY ATRESIA AND RELATED DISEASES – LET´S STICK TOGETHER!”

Veranstalter: Professor Dr. Claus Petersen, Klinik für Kinderchirurgie Auskunft/Anmeldung: Professor Dr. Claus Petersen

Telefon: (0511) 532-9240

E-Mail: petersen.claus@mh-hannover.de Internet: www.bard-berlin-2014.com Uhrzeit: 8.30 Uhr (Do.), 9 Uhr (Fr.)

Ort: Langenbeck-Virchow-Haus, Luisenstr. 58/59, Berlin 18. Oktober: Symposium

n 10. SYMPOSIUM FÜR TAUCHMEDIZIN IN HANNOVER

Veranstalter: Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin; Gesell- schaft für Tauch- und Überdruckmedizin e.V.

Auskunft/Anmeldung: www.tauchmedizin-hannover.de E-Mail: tauchmedizin@mh-hannover.de

Uhrzeit: 8.30 Uhr

Ort: MHH, Hörsaal D, Gebäude J2, Ebene 1

18. Oktober: 2. Informationstag für Patientinnen, Angehörige und Interessierte

n FAMILIÄRER BRUST- UND EIERSTOCKKREBS

Veranstalter: Professorin Dr. Brigitte Schlegelberger, Zentrum

„Familiärer Brust- und Eierstockkrebs“

Auskunft/Anmeldung: Professorin Dr. Brigitte Schlegelberger Telefon: (0511) 532-4520

E-Mail: schlegelberger.office@mh-hannover.de Uhrzeit: 11 Uhr

Ort: MHH

30. Oktober–1. November: 7th European Pediatric Colorectal Symposium

n NEUE ASPEKTE DER BEHANDLUNG VON ANOREKTALEN MALFORMATIONEN UND DES MORBUS HIRSCHSPRUNG

Veranstalter: Professor Dr. Benno M. Ure, Klinik für Kinderchirurgie Auskunft/Anmeldung: PD Dr. Martin Lacher

Telefon: (0511) 532-9046

E-Mail: lacher.martin@mh-hannover.de

Internet: www.colorectal2014.com und www.kinderchirurgie-mhh.de Ort: MHH

1. November: Kasuistisches Forum Niedersächsischer Pathologen n PATHOLOGIE

Veranstalter: Professor Dr. Hans-Heinrich Kreipe, Institut für Pathologie Auskunft/Anmeldung: Dr. Bisharah Soudah

Telefon: (0511) 532-4512

E-Mail: soudah.bisharah@mh-hannover.de Uhrzeit: 9.30 Uhr

Ort: MHH, Hörsaal S, Gebäude J6, Ebene S0/H0 5.–7. November: 18th International Joint Meeting

n SIGNAL TRANSDUCTION – RECEPTORS, MEDIATORS AND GENES

Veranstalter: Professor Dr. Ralf Hass, AG Biochemie und Tumor- biologie, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, gemeinsam mit der Signal Transduction Society (STS)

Auskunft/Anmeldung: Professor Dr. Ralf Hass Telefon: (0511) 532-6070

Fax: (0511) 532-6071

E-Mail: hass.ralf@mh-hannover.de Internet: www.sigtrans.de Uhrzeit: 8.30 Uhr

Ort: Leonardo Hotel Weimar, Belvedere Allee 25, Weimar

29. November: Unfallseminar n „SPORTTRAUMA UND REHA“

Veranstalter: Professor Dr. Christian Krettek, Klinik für Unfallchirurgie Auskunft/Anmeldung: Anne Beiersdorf

Telefon: (0511) 532-2027

E-Mail: beiersdorf@traumastiftung.de Internet: www.mhh-unfallchirurgie.de Uhrzeit: 9 Uhr

Ort: MHH, Hörsaal F, Gebäude J1, Ebene 1

Kontakt:

Claudia Barth

Telefon (0511) 532-3337 pressestelle@mh-hannover.de

Änderungen vorbehalten. Weitere Veranstaltungen finden Sie im Internet unter www.mh-hannover.de/terminvorschau.html

n zum PhD:

Parnian Kalbasi Anaraki, Setareh Banihos- seini (beide Iran), Rajkumar Bhayadia, Ramachandramouli Budida, Himpriya Chopra, Arpita Chowdhury (alle Indien), Sebastian Goy, Christine Happle (beide Deutschland), Bi Huei Yang (Taiwan).

Den internationalen PhD-Aufbaustudien- gang „DEWIN – Dynamik der Erreger- Wirt-Interaktionen“ an der Hannover Biomedical Research School (HBRS)

haben im Juli 2014 erfolgreich abge- schlossen mit der Promotionsprüfung n zum Dr. rer. nat.:

Patrick Bartholomäus, Friederike Behler- Janbeck, Julia Heinrich, Elham Kashani, Jennifer Kleine-Albers

Johannes Schwerk, Mils Ugur, n zum PhD:

Fiordiligie Casilag, Michael Frahm, Zuobai Wang.

Den internationalen PhD-Aufbau- studiengang „Infection Biology“ an der

Hannover Biomedical Research School (HBRS) haben im Juli 2014 erfolgreich abgeschlossen mit der Promotions- prüfung

n zum Dr. rer. nat.:

Rebecca Geyer, Thalea Koithan.

Kontakt:

Ursula Lappe

Telefon (0511) 532 6772 lappe.ursula@mh-hannover.de

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NAMEN UND NACHRICHTEN 23 4/2014

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und 15.00 – 18.00 Uhr

Di. u. Fr. 9.00 – 13.00 Uhr und nach Vereinbarung

am 16. Mai 2014

n Sigrid Köckeritz, Desinfektionshelferin in der Abteilung Aufbereitung,

n Gabriela Martin, Stationsassistentin in der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie,

am 19. Mai 2014

n Britta Gewecke, Chemisch-technische As- sistentin in der Klinik für Nieren- und Hochdruck- erkrankungen,

am 22. Mai 2014

n Birgitt Leßner, Verwaltungsangestellte in der Zentralküche,

am 1. Juni 2014

n Peter Ceda, Mechaniker in der Abteilung Tech- nisches Gebäudemanagement,

n Professorin Dr. rer. biol. hum. Marie-Luise Dierks, Leiterin des Forschungsschwerpunkts Patientenorientierung und Gesundheitsbildung sowie des Ergänzungsstudiengangs Bevölke- rungsmedizin und Gesundheitswesen (Public Health), Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung,

am 2. Juni 2014

n Michaela Pieczak, Sachbearbeiterin im Medizi- nischen Kodier- und Reklamationsmanagement, am 8. Juni 2014

n Nenad Segovic, Mitarbeiter in der Abteilung Transportwesen/Materialwirtschaft,

am 9. Juni 2014

n Professor Dr. med. Andreas Klos, leitender Oberarzt im Institut für Medizinische Mikrobiolo- gie und Krankenhaushygiene,

am 15. Juni 2014

n Jürgen Kampe, stellvertretende Leitung der Station 24,

am 18. Juni 2014

n Hans-Klaus Höffler, Medizintechniker in der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie,

am 19. Juni 2014

n Bianka Heine-Krawetzke, Lehrkraft in der

Schule für Medizinisch-Technische Laborato- riumsassistenten/innen,

n Bettina Vidal, Chemisch-technische Assistentin im Institut für Klinische Chemie,

am 1. Juli 2014

n Dagmar Borries-Göhl, Fachkraft für Sozialpsy- chiatrische Betreuung, Station 54,

n Britta Meeder, Stationsleitung der Intensiv- station 74,

n Rainer Niedenthal, wissenschaftlicher Mit- arbeiter im Institut für Physiologische Chemie, n Birgit Puls, Gesundheits- und Fachkranken- pflegerin auf der Intensivstation 34a,

n Rika Uhle, Gesundheits- und Krankenpflegerin im OP-Bereich HTTG,

am 3. Juli 2014

n Ines Behrens, Gesundheits- und Kranken- pflegerin auf der Station 64a,

am 4. Juli 2014

n Rose Holzapfel, Stationsassistentin, Bereich Stationsassistenz,

am 5. Juli 2014

n Jens Dettbarn, Gesundheits- und Kranken- pfleger auf der Station 50a,

n Professor Dr. med. Joachim K. Krauss, Direktor der Klinik für Neurochirurgie,

am 6. Juli 2014

n Cornelia Höpfel, ehemals Lehrkraft in der Schule für Medizinisch-Technische Laborato- riumsassistenten/innen, jetzt in der Freiphase Altersteilzeit,

n Andrea Kuhn, Mitarbeiterin im Transportdienst, am 11. Juli 2014

n Silke Bartling, Sachbearbeiterin in der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde,

am 12. Juli 2014

n Annelies Boemke, Medizinisch-technische Assistentin in der Klinik für Pneumologie, n Karina Krajewski, Arzthelferin im Institut für Transfusionsmedizin,

am 14. Juli 2014

n Irmela Köpke, Vergütungssachbearbeiterin in der Abteilung Personalmanagement.

n Dr. rer. nat. Seema Dangwal, Institut für Mo- lekulare und Translationale Therapiestrategien (IMTTS), wurde von der European Foundation for the Study of Diabetes (EFSD) ein Albert- Renold-Reisestipendium in Höhe von 8.000 Euro zuerkannt für einen Forschungsaufent- halt an der Harvard Medical School, Boston, USA. Dort wird sie das Verfahren der Laser- Mikrodissektion (LCM) bei Geweben mit Wundheilungsstörungen erlernen. Damit will die Forscherin das Potenzial von MikroRNAs zur Therapie der diabetischen Wundheilung untersuchen.

n Dr. med. Sabine Hertz, Klinik für Neurochi- rurgie, erhielt von der Deutschen Gesellschaft für Neurowissenschaftliche Begutachtung e.V. (DGNB) ein Stipendium in Höhe von 870

Euro zum Besuch des Fortbildungscurriculums

„Neurowissenschaftliche Begutachtung“.

n Laura Reffert, Klinik für Nuklearmedizin, wurde vom Cusanuswerk, Bonn, ein Promoti- onsstipendium in Höhe von 13.800 Euro zu- erkannt für ihr Projekt „Neue Radioliganden zur Visualisierung der Folatrezeptoren“.

Kontakt:

Ursula Lappe

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon (0511) 532-6772 lappe.ursula@mh-hannover.de

STIPENDIEN

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NAMEN UND NACHRICHTEN 25 4/2014

BERUFUNGEN

IN GREMIEN GEWÄHLT PERSONALIEN

n Professor Dr. med. Christoph Schindler, MHH, hat den Ruf auf die W2-Professur für Klinische Pharmakologie – Frühe Klinische Studien und Arzneimittelforschung am Institut für Klinische Pharmakologie, MHH, angenommen und hat seinen Dienst zum 01.06.2014 angetreten.

n Professor Dr. med. Andreas Tiede, MHH, hat den Ruf auf die W2-Professur für Hämostaseologie an der Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation, MHH,

angenommen und seinen Dienst zum 01.07.2014 angetreten.

n Professorin Dr. rer. nat. Dagmar Wirth, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), hat den Ruf auf die W2-Professur für Synthetische Biologie von Zellsystemen am HZI angenommen und hat ihren Dienst zum 01.08.2014 angetreten.

Kontakt: Dr. Sabine Barlach Telefon (0511) 532-6012 barlach.sabine@mh-hannover.de

n Professor Dr. med. Reinhold E. Schmidt, Klinik für Immunologie und Rheumatologie, wurde in den Stiftungsrat des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums (DRFZ), Ber- lin, gewählt.

n Professor Dr. Dr. med. Thomas Thum, Direktor des Instituts für Molekulare und Translationale Therapiestrategien (IMTTS), wurde vom Ministry of Health, Republik Singapur, in das Advisory Board des Trans- lationalen und Klinischen Kardiovaskulären Flagship Programs „Herzinsuffizienz“ auf- genommen und zudem vom Editorial Board

in das „Board of Consulting Editors“ des Journal of Circulation Research gewählt.

n Professor Dr. med. Peter M. Vogt, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstel- lungschirurgie, wurde von der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) für zwölf Monate zum Präsidenten gewählt.

n Dr. med. Cornelia Zeidler, Abteilung Mo- lekulare Hämatopoese, wurde zur vorläu- figen Sprecherin der AG ZSE gewählt. Die AG ZSE ist ein Zusammenschluss aller selbst ernannten Zentren für Seltene Erkrankun- gen in Deutschland.

ERNENNUNGEN

zum Außerplanmäßigen Professor:

n Privatdozentin Dr. med. Anke Brames- feld, MPH, AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Göttingen / Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung,

n Privatdozent Dr. med. Hermann Hertel, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

HABILITATIONEN Die Venia legendi erhielten:

n Dr. med. Jan Ulrich Becker, Institut für Pathologie, für das Fach Pathologie Erweiterung der Venia legendi:

n PD Dr. med. Oktay Tutarel, Klinik für Kardiologie und Angiologie, für das Fach Innere Medizin

UMHABILITATIONEN Es wurden umhabilitiert:

n Privatdozent Dr. med. Christoph Wiesner, KRH Klinikum Siloah, Urologische Klinik, von der Medizinischen Fakultät der Johannes- Gutenberg-Universität Mainz an die MHH

PROMOTIONEN

Im Zeitraum April bis Mai 2014 wurden promoviert n zum Dr. med.:

Kyra Bokel, Lisa Danzmann, Burcu Ersöz, Matthias Fett, Lukas Freitag, Konstantin

Frichert, Mariam Haidar, Raphaela Hannak, May-Britt Heidrich, Antonia Herberg, Anna Kalnytska, Corinna Kerzel, Daniel Klepzig, Alexandra Knoll, Stefan Krämer, Marlene Kurok, Joanna Lasota, Rieke Lehmann, Jan-Philipp Machtens, Janine Meloh, Hendrik Meyer, Franco Morbiducci, Martin Müller, Felix Nadrowitz, Monika Noskowicz, Tarek Omar Pacha, Dominic Posch, Mieke Raap, Nena Rau, Marlene Reich, Jacqueline Rotsch, Shunsuke Saito, Saskia Sambale, Bastian Schirmer, Stefan Schlabe, Stephanie Schweizer, Alexandra Seidenfad, Janina Semmler, Gabriel Stölting, Maria Stoyanova, Janina Thum, Rebekka Vogel, Lilly Volkmann, Julia Walz, Carsten Andreas Wedemeyer, Lena Welte, Florian Wild, Norman Zinne

n zum Dr. med. dent.:

Frauke Beyling n zum Dr. rer. biol. hum.:

Dorothee Noeres, Bastian Welke n zum Dr. rer. nat.:

Catharina Arnold-Schrauf, Iryna Dekhtiarenko, Juliane Dörrbecker, Annegret Hampel, Lisa Pahl, Sonal Prasad, Luisa Schäck, Sandra Westhaus

Kontakt:

Susanne Maibom Telefon (0511) 532-6013

maibom.susanne@mh-hannover.de

Dr. Katja Hüper erhielt den mit 15.000 Euro dotierten Coolidge Award 2014 von GE Healthcare für ihre Studie

„Multiparametrische, funktionelle Mag- netresonanztomografie (MRT) zur Diag- nostik des akuten Nierenversagens und zur Beurteilung der Prognose der Nieren- funktion“. Die Mitarbeiterin des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie stellte

in Kooperation mit Professor Dr. Faikah Güler, Klinik für Nie- ren- und Hochdruck- erkrankungen, und Dr. Martin Meier, Imaging Center des Zentralen Tier- labors, fest, dass mit Techniken der

funktionellen MRT krankhafte Verände- rungen der Nierenfunktion beim akuten Nierenversagen nachweisbar sind.

Die Techniken ermöglichen die Quan- tifizierung der Nierendurchblutung, des Gewebeödems im Rahmen der akuten Entzündung, der zellulären Infiltration und der Fibrose der Niere und geben Aufschlüsse über den Krankheitsver- lauf. „Da funktionellen MRT-Techniken nicht-invasiv sind und kein Kontrastmit- tel benötigt wird, können Patienten mit Nierenerkrankungen ohne Risiko und ohne zusätzliche Belastung untersucht werden – auch wiederholt“, sagt sie. bb

Dr. Hüper bekommt Coolidge Award 2014

Dr. Katja Hüper

Arbeitssicherheit lädt im September ein

Die Abteilung Arbeitssicherheit und Unfallverhütung lädt die 250 Sicher- heitsbeauftragten der MHH zu einem

„Tag des Sicherheitsbeauftragten“ ein.

„Wir wollen über unsere Arbeit infor- mieren – haben aber auch viele Partner ins Boot geholt“, sagt Ralf Rautenberg, Chef des Teams für Arbeitssicherheit und Unfallverhütung. Dazu gehören unter anderem die Feuerwehr, der ADAC, die Polizei und die Unfallforschung. Den Gästen werden nach Kurzvorträgen ein Autoüberschlagssimulator, die „Rau- schebrille“, aber auch eine Hautanalyse geboten. Die Veranstaltung am Mitt- woch, 17. September, beginnt um 9 Uhr im Gebäude J2 im Hörsaal D Ebene SO und endet um 13 Uhr. Weitere Informa- tionen im Intranet unter http//moss06.

mh-hannover.local/bereiche/ASI. stz

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BEHANDELN UND PFLEGEN 27 4/2014

D

as Urteil von Professor Dr. Johann Bauersachs ist eindeutig: „Frau Hamburg hat sich von der Herz- schwäche erholt“, sagt der Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), „und ist aus ärztlicher Sicht voll belastbar und den Anforderungen an ei- nen stressigen Berufsalltag gewachsen.“

Dabei litt Julia Hamburg, Landtagsabge- ordnete von Bündnis 90/Die Grünen in Niedersachsen, an einer lebensbedrohli- chen Krankheit – der peripartalen Herz- schwäche (PPCM). „Diese schwere Erkran- kung des Herzens tritt ohne Vorwarnung im letzten Schwangerschaftsmonat oder in den ersten Monaten nach der Geburt auf“, betont Professor Bauersachs. „Binnen we- niger Wochen kann diese Erkrankung zum schweren Herzversagen und sogar zum Tode führen.“

Die Symptome, die eine PPCM an- zeigen können, sind klar definiert, wie Professorin Dr. Denise Hilfiker-Kleiner, deren Forschungsschwerpunkt die PPCM- Erkrankung ist, berichtet: Dazu gehören Abgeschlagenheit, Atemnot, Husten, Gewichtszunahme, besonders durch Was- sereinlagerungen in Armen und Beinen sowie Herzrasen. „Obwohl die Symptome bekannt sind, wird die Erkrankung oft nicht diagnostiziert, weil sie von dem vor oder nach der Geburt oft eingeschränkten Wohlbefinden überlagert werden oder für andere Krankheiten gehalten werden“, betont sie. Dabei ist eine von tausend Schwangeren betroffen.

Julia Hamburg hatte einen normalen Schwangerschaftsverlauf und erlebte eine unkomplizierte Spontangeburt. Nichts deutete auf eine Erkrankung hin – bis sie sich zusehends müder und abgeschlagen fühlte. „Ich war schwach und müde, dachte aber, das käme von der Geburt und den schlaflosen Nächten“, beschrieb Ham- burg ihr Befinden in den Wochen nach der Geburt. „Niemals hätte ich mit einer so schweren und lebensbedrohlichen Erkran- kung gerechnet.“ Mit Schmerzen in der linken Brust stellte sie sich bei ihrem Arzt vor. Hamburg schilderte die Symptome, aber eine Diagnose der PPCM blieb aus.

Einen Tag später wurde sie bewusstlos und sofort in die MHH eingeliefert. Die Ärzte stellten eine schwere Herzschwäche als Ursache für ihre Symptome fest. Sie di- agnostizierten die peripartale Kardiomyo- pathie und behandelten die Erkrankung.

„Was hatte ich für ein Glück im Unglück, dass ich mit dieser Erkrankung direkt in die MHH eingeliefert wurde“, sagt Hamburg rückblickend. „Die Ärzte erkannten umge- hend das Krankheitsbild und konnten die richtigen Behandlungsschritte auf den Weg bringen. Das hat entscheidend zu

einer schnellen Stabilisierung und Heilung beigetragen. Gerade bei so einer bisher leider noch unbekannten und seltenen Er- krankung zeigt sich, wie gut es ist, dass Universitätskliniken sich auch seltenen Krankheitsbildern intensiv widmen – auch wenn es nicht sehr lukrativ ist. In meinem Fall war das lebensrettend.“

Durch eine konsequente medikamen- töse Therapie erholte sich die Pumpfunk- tion des Herzens im Verlauf der nächsten Monate. „Gut die Hälfte der erkrankten Frauen erholt sich wieder komplett von dieser Erkrankung. Wir konnten durch die richtige Verbindung verschiedener Thera- pieansätze auch Frau Hamburg erfolgreich behandeln,“ sagt Professor Bauersachs.

„Frau Hamburg ist nun wieder voll leis- tungsfähig.“

Die MHH-Kardiologie erforscht seit Jahren die peri- und postpartale Herz- schwäche. Professorin Hilfiker-Kleiner hat mit ihrem Team das Hormon Prolactin als einen möglichen Auslöser der Erkrankung ausgemacht. Mit fortschreitender Schwan- gerschaft bildet der Organismus in der Hirnanhangdrüse immer mehr von diesem Hormon. Während der Stillzeit sorgt Pro- lactin für die Muttermilchproduktion, ein Spaltprodukt des Hormons hat aber ein extrem gefährliches Potenzial: Es schädigt die Herzmuskelzellen und könnte so die

Herzmuskelschwäche (Kardiomyopathie) auslösen. Derzeit untersucht die MHH in einer klinischen Studie gemeinsam mit an- deren Krankenhäusern in Deutschland, ob eine vollständige Blockade des Prolactins mit dem Abstillmedikament Bromocriptin zusätzlich zur Standardtherapie der Herz- insuffizienz die Heilung fördert.

Die MHH ist weltweit das größte Zen- trum für PPCM. „Wir wollen keine Ängste schüren, sondern Schwangere, Hebam- men und Frauenärzte dafür sensibilisieren, bei entsprechenden Symptomen auch an PPCM zu denken“, sagt Professor Bauer- sachs. „Die PPCM ist eine seltene Krank- heit und auch gut heilbar, wie der Fall von Frau Hamburg zeigt. Wir möchten jedoch, dass die Erkrankung noch früher diagnos- tiziert wird als bisher.“ stz

Wenn Schwangerschaft

zur Gefahr für das Herz wird

Eine lebensbedrohliche Krankheit Schwangerer wird oft nicht erkannt. Dabei kann die peripartale Herzschwäche geheilt werden

Professorin Hilfiker-Kleiner, Julia Hamburg und Professor Bauersachs (von links) vor dem Landtag.

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4/2014 FORSCHEN UND WISSEN

Das Bundesministerium für Forschung und Bil- dung, Berlin und Bonn, bewilligte …

n Professor Dr. med. Dr. Ing. Michael Marschollek und Dr rer. biol. hum. Jörn Krückeberg, Peter L. Rei- chertz Institut für Medizinische Informatik der TU Braunschweig und der MHH, zusammen mit Iris Meyenburg-Altwarg und Maria Mascia-Papendorf, Geschäftsführung Pflege, 57.019,60 Euro für die Planung und Ausrichtung der Abschlussveranstal- tung zur BMBF-Förderlinie „Weiterbildung und Zusatzqualifikationen im Bereich Altersgerechter Assistenzsysteme (QuAALi)“.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Ener- gie, Berlin, bewilligte …

n Professorin Dr. med. vet. Kirsten Haastert-Talini, Institut für Neuroanatomie, im Rahmen des „Zen- tralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM)“

175.000 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Teilprojekt „In vitro und in vivo Evaluierung von Chitosanmaterialien“ im Rahmen des Koope- rationsprojekts mit der Firma Medovent GmbH:

„Entwicklung und Produktion einer innovativen Nervenleitschiene zur Unterstützung der Regene- ration verletzter Digitalnerven (EPINUR)“.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Bonn, bewilligte …

n Dr. med. Lukas Bossaller, Klinik für Immunologie und Rheumatologie, 229.600 Euro für drei Jahre.

Gefördert wird das Projekt „Regulatorische Be- deutung von Toll-like Rezeptor Signalen in der Ent- stehung des Systemischen Lupus Erythematodes“.

n Dr. Constança Figueiredo, Institut für Transfusi- onsmedizin, und Dr. med. Bettina Wiegmann, MD, Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, 292.300 Euro für drei Jahre. Un- terstützt wird das Forschungsvorhaben „Entwick- lung einer bioartifiziellen Lunge – Verhindern der

Abstoßung allogener Endothelzellen durch HLA- Klasse I Silencing“.

n Dr. rer. nat. Renate Scheibe, Institut für Physio- logische Chemie, 202.850 Euro für drei Jahre.

Unterstützt wird das Forschungsvorhaben „Funk- tionelle Analyse der Wirkungsmechanismen der fasertypspezifischen Genregulation im Skelett- muskel: Modulation der NFAT-Funktionen durch posttranslationale Modifikationen“.

n Dr. rer. nat. Seema Dangwal und Professor Dr.

Dr. med. Thomas Thum, Institut für Molekulare und Translationale Therapiestrategien (IMTTS), 330.700 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Rolle von microRNAs bei der diabetischen chronischen Wundheilung“.

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK), Düsseldorf,

bewilligte …

n Dr. rer. nat. Shashi Kumar Gupta, In- stitut für Molekulare und Translationale Therapiestrategien (IMTTS), 48.500 Euro für das Forschungsprojekt „Mi- croRNA-22 mediated regulation of car- diac autophagy“.

Die Deutsche Krebshilfe e.V., Bonn, bewilligte …

n Privatdozent Dr. med. Michael Heuser, Klinik für Hämatologie, Hämostaseo- logie, Onkologie und Stammzelltrans- plantation, 538.945 Euro für drei Jahre.

Gefördert wird das Projekt „Funktionelle Cha- rakterisierung und zielgerichtete medikamentöse Hemmung von mutiertem IDH1 in akuter mye- loischer Leukämie“.

Die Imam Reza Charity Foundation, Teheran, Iran, bewilligte …

n Privatdozentin Dr. med. Katja Kollewe, Klinik für Neurologie, 15.000 Euro für das Projekt „Progress and correlation of upper and lower motor neuron involvement in Amyotrophic lateral sclerosis“. Die- ses Forschungsvorhaben im Rahmen des PhD-Pro- gramms „Clinical Neurosciences“ ist ein Koope- rationsprojekt mit dem International Neuroscience Institute (INI), Hannover.

Kontakt:

Ursula Lappe

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon (0511) 532-6772 lappe.ursula@mh-hannover.de

Drittmittel für

Forschungsprojekte

in der MHH

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FORSCHEN UND WISSEN 33 4/2014

Professor Manns leitete darüber hinaus eine der Zulassungsstudien für ein weiteres Medikament namens Daclatasvir, welches im August in Europa, Amerika und weite- ren Ländern zugelassen werden soll und in Japan am 7. Juli bereits zugelassen worden ist. In der Studie HALLMARK-DUAL wird Daclatasvir, ein NS 5A-Inhibitor, mit Asuna- previr, einem Protease-Hemmer der zweiten Generation, kombiniert. Sie umfasst rund 650 Patienten und bezieht sich auf den Genotyp 1b. „Die Behandlung ist viel wir- kungsvoller, sicherer und ärmer an Neben- wirkungen für diese Patienten als die Stan- dardtherapie, vor allem für bisher schwer behandelbare Formen. 90 Prozent der zuvor unbehandelten Patienten konnten von den Viren befreit werden“, erläutert Professor Manns. „The Lancet“ veröffentlicht diese Ergebnisse am 28. Juli 2014.

„Es bilden sich

kaum Resistenzen aus“

Weitere Medikamente werden voraus- sichtlich noch in diesem Jahr zugelassen.

Sie müssen miteinander kombiniert be- ziehungsweise gemeinsam mit Interferon

oder Ribavirin verabreicht werden. „Die Kombination der Wirkstoffe hat auch den Vorteil, dass sich kaum Resistenzen heraus- bilden, weil die Wirkstoffe an unterschied- lichen Schaltstellen des viralen Lebens- zyklus angreifen“, beschreibt Professor Manns. Auch im Jahr 2015 sind weitere Zulassungen geplant – für Therapien, die kein Interferon und Ribavirin mehr beinhal- ten und so kaum noch Nebenwirkungen haben werden.

Die neuen Therapieoptionen werden sich auch auf Transplantationen auswir- ken: „Heutzutage geschieht jede vierte bis fünfte Lebertransplantation der west- lichen Welt wegen einer Hepatitis-C-Virus- infektion bedingten Lebererkrankung. Mit- hilfe der neuen Therapien wird es in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren möglich sein, Lebertransplantationen deutlich zu reduzieren“, sagt Professor Manns.

Die Arzneimittelkosten sind ein deut- liches Hindernis, da die neuen Medika- mente derzeit noch sehr teuer sind: Eine zwölfwöchige Therapie kostet bis zu 60.000 Euro pro Medikament. Professor Manns hofft, dass die Preise zukünftig sinken werden.

Hepatitis C ist eine vom Hepatitis-C-Vi- rus verursachte Infektion, die sehr häufig chronisch wird und dann zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen kann. Das Virus wird durch Blut übertragen, eine Impfung ist bisher nicht möglich. Weltweit sind 130 bis 180 Millionen Menschen mit Hepatitis C infiziert, in Deutschland 400.000 bis 500.000. Das Hepatits-C-Virus wurde vor 25 Jahren entdeckt.

Die MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie mit ihrer Hepatitis-Studienambulanz und ihren For- schungslabors ist Teil des Deutschen Zen- trums für Infektionskrankheiten (DZIF).

Die Geschäftsstelle der deutschen Leber- stiftung mit Sitz an der MHH in Hannover ist Partner des DZIF und stellt mit ihrem Hep-Net Study House die Plattform für kli- nische Studien des DZIF. bb

Gemeinsam zum Erfolg:

Das Team der Studienambulanz (oben) mit seinem Leiter Professor Heiner Wedemeyer (rechts).

5 Min. von der MHH. Vorzugspreise unter www.ghotel.de, ID „0MHH“ oder Tel. 0511-53030.

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FORSCHEN UND WISSEN 35 4/2014

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leich vier Wissenschaftler der MHH gehören zu den am häufigsten zitier- ten Forschern der Welt. Das hat Thomson Reuters in der Analyse „Highly Cited Re- searchers“ festgestellt – einer Auswertung der Publikationen aus den Jahren 2002 bis 2013. Der Medienkonzern hat die Wis- senschaftler aufgelistet, die zu dem einen Prozent gehören, das im entsprechen- den Fach und Jahr am häufigsten zitiert wurde. Wie oft ein Autor von Kollegen zitiert wird, spielt eine wesentliche Rolle für sein Ansehen in der Fachwelt.

Im Fachgebiet Medizin zählen zu den am häufigsten zitierten Wissenschaft- lern: Professor Dr. Arnold Ganser, Direktor der MHH-Klinik für Hämatologie, Hämo- staseologie, Onkologie und Stammzell- transplantation, Professor Dr. Michael Manns, Direktor der MHH-Klinik für Gas- troenterologie, Hepatologie und Endokri- nologie, und Professor Dr. Helmut Drexler.

Der ehemalige Direktor der MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie starb im September 2009. 19 Mediziner aus 13 Instituten in Deutschland sind aufgeführt.

Im Fachgebiet Molekularbiologie und Genetik zählt Professor Dr. Thomas Illig zu den international am häufigsten zitierten

Wissenschaftlern. Er leitet seit 2012 die Hannover Unified Biobank (HUB) der MHH. Zuvor arbeitete er im Helmholtz Zen- trum München. Professor Illig ist einer von sieben deutschen Wissenschaftlern aus fünf Instituten auf der Liste des Fachgebie- tes Molekularbiologie und Genetik. bb Oft zitiert: Professor Dr. Helmut Drexler, Professor Dr. Arnold Ganser, Professor Dr. Thomas Illig, Professor Dr. Michael Manns (von links).

Hoch angesehen

Vier Forscher der MHH gehören zu den weltweit am häufigsten zitierten Wissenschaftlern

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FORSCHEN UND WISSEN 37 4/2014

derung gab dem Vorhaben Schwung

Deutschen Patent- und Markenamt als Patent eingereicht.

Im Team kümmerte sich Manuela Kell- ner vor allem um die SLOT-Darstellung der Mikroarchitektur der Lungen und die Entwicklung der neuen Einbettmethode.

Judith Wehling arbeitete an der physiolo- gischen Aufbereitung humaner Biopsien und ergänzte die 3D-Morphologie um die molekularbiologische Ebene. bb

I

n einer internationalen Studie mit mehre- ren Zentren haben MHH-Wissenschaftler aufgeklärt, wie das extrem starke Nerven- gift des Bakteriums Clostridium botulinum vom Verdauungstrakt ins Blut gelangt. Dr.

Andreas Rummel und Anna Magdalena Kruel, Institut für Toxikologie, veröffentlich- ten gemeinsam mit Professor Rong sheng Jin, University of California, Irvine, Dr. Min Dong, Harvard Medical School, Boston- Southborough, und Dr. Martin Dorner, Ro- bert Koch-Institut Berlin, ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Science“.

Mit Botulinumtoxin werden seit 1989 schwere Bewegungsstörungen erfolgreich behandelt, als „Botox“ spielt es bei kos- metischer Faltenglättung eine Rolle. Wie aber gelangt dieser aus 14 Molekülen be- stehende Eiweißkomplex bei der tödlichen Lebensmittelvergiftung Botulismus, die heutzutage selten geworden ist, ins Blut?

Normalerweise zerlegen Magensaft und Bauchspeicheldrüsen-Enzyme Eiweißkom- plexe doch in ihre einzelnen Bestandteile?

Das Team um Dr. Rummel erforscht den Mechanismus Schritt für Schritt: 2012 konnte es zeigen, dass das Neurotoxin ein- gepackt und so im Magen und Dünndarm beschützt wird. 2013 klärten die Forscher den Aufbau des Giftkomplexes und dessen Andocken an die Dünndarmwand auf. „Nun beobachteten wir, dass ein ungiftiger Teil, der zwölfteilige HA-Komplex, die äußerste Schicht des Dünndarms durchwandert, um von der Rückseite die Kontakte zwischen den Zellen aufzubrechen und so das Gift effizient ins Blut gelangen zu lassen. Dabei bindet der HA-Komplex an den Zellrezeptor

‚E-Cadherin‘“, berichtet Dr. Rummel.

Mit Röntgenstrahlen ermittelten die For- scher die Raumstruktur des HA-Komplexes, gebunden an seinen Rezeptor E-Cadherin.

Zellbiologische Experimente konnten die funktionelle Rolle der einzelnen Bestandtei- le zeigen. Anschließend bauten die Forscher den 14-teiligen Toxinkomplex mit gezielten Defekten wieder zusammen und konnten zeigen, dass die Bindung des Komplexes

an E-Cadherin essenziell für eine orale Ver- giftung mit Botulinumtoxin ist. „Daraus er- gibt sich auch eine neue Therapiestrategie:

Durch den reinen HA-Komplex, der nicht giftig ist, könnte man die Dünndarmwand vorübergehend durchlässiger machen, da- mit – wenn gewünscht – schlecht resorbier- bare Wirkstoffe wie zum Beispiel Antikörper oder Interferone bei Hepatitis-C-Infektio- nen vom Darm ins Blut gelangen können“, erläutert Dr. Rummel. bb

Durch die Hintertür

Toxikologen klären den Weg des Botulinum-Gifts ins Blut auf

Forschen zum Wohl von Lungenkranken:

Dr. Danny Jonigk, Judith Wehling, Manuela Kellner und Dr. Mark Kühnel (von links).

Erforschen, wie Botulinum-Gift ins Blut gelangt:

Dr. Andreas Rummel und Anna Magdalena Kruel.

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