LeserdienSt:
Hinweise Anregungen BUCHBESPRECHUNGEN
Medizin
Geisteswissenschaften
Karl Lennert: Malignant Lymphomas, Other than Hodgkin's Disease, über- setzt von Frederick D. Dal- lenbach und Martha Soeh- ring, Band 1/11I/B des Hand- buches der speziellen pa- thologischen Anatomie und Histologie, Springer- Verlag, Berlin/Heidelberg/
New York, 1978, XIX, 833 Seiten, 287 Abbildungen in 425 Einzeldarstellungen, 47 Farbabbildungen, ge- bunden, 320 DM
Lennert und seine Mitar- beiter definieren die Non- Hodgkin-Lymphome in ei- ner neuen Klassifikation unter Berücksichtigung zy- tologischer, immunologi- scher, elektronenmikro- skopischer und zytochemi- scher Untersuchungen. Die Einteilung in Lymphome mit hoher Malignität und solche mit niedriger Mali- gnität wird dem klinischen Verlauf dieser Systemer- krankungen gerecht. Aus dieser Klassifikation wird verständlich, daß die mali- gnen Lymphome als Neo- plasien des Immunsystems, ausgehend von den ver- schiedenen Entwicklungs- stufen der differenzierten Lymphozyten, zu verstehen sind. Im vorliegenden, au- ßerordentlich klar konzi- pierten Band werden zu- nächst die im 'Lymphkno- ten vorkommenden Zellen und die zu ihrer Identifika- tion erforderlichen Techni- ken dargestellt. Es wird dem Leser klar, daß die Einteilung der Lymphome unter Berücksichtigung zy- tologischer Kriterien erfol- gen muß. Die spezielle Hi- stopathologie der verschie- denen Formen der Non- Hodgkin-Lymphome nied- rigen und hohen Maligni- tätsgrades wird ausführlich unter Verwendung hervor- ragender Abbildungen und einzelner Kasuistiken er- läutert. Der Vergleich mit
der normalen Anatomie des Lymphknotens und der Bezug zum klinischen Bild erleichtern dem Leser das Verständnis dieses neuen Ordnungsprinzips der mali- gnen Lymphome. Diese Kiel-Klassifikation hat sich im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren durchgesetzt. Sie ist die Basis unserer gegenwärti- gen Therapiestudieh. Die englische Übersetzung die- ses Handbuchbeitrages wird die internationale An- erkennung dieses neuen Ordnungsprinzips der mali- gnen Lymphome erleich- tern. Das Buch ist für die Histopathologen, die Im- munologen und Kliniker unentbehrlich.
Peter Drings, Heidelberg
Platon Petrides et al.: Dia- betes mellitus, Verlag Ur-
ban & Schwarzenberg,
München/Wien/Baltimore, 1981, XIII, 177 Seiten, 28 Abbildungen im Text, 8 Ab- bildungen auf 2 Farbtafeln, 33 Tabellen, kartoniert, 38 DM
Eine Monographie über Diabetes, die nach zehn Jahren in vierter Auflage erscheint, in sechs fremd- sprachigen Ausgaben er- hältlich ist und von densel- ben erfahrenen Autoren neu bearbeitet wurde, be- darf kaum noch einer be- sonderen Empfehlung. Zu- letzt 1976 in Heft 35, Seite VIII, an dieser Stelle gewür- digt, kann sie jedem emp- fohlen werden, der sich in konzentrierter Form mit Biochemie, Diagnostik, Kli- nik und Therapie des Dia- betes vertraut machen möchte. Erwähnenswert das über 700 Stellen wei- terführende Literaturver- zeichnis, ein sorgfältiger Index und — nicht zuletzt — der ungewöhnlich beschei- dene Preis; derzeit im deut- schen Sprachraum die Mo- nographie, die den letzten Stand unserer Kenntnisse wiedergibt.
Bernt Sachsse, Ratingen
Robert Machemer, Tho- mas M. Aaberg: Glaskör- perchirurgie — Vitrektomie, Deutsche Übersetzung und Bearbeitung Holger Busse, Verlag Hans Huber, Bern/
Stuttgart/Wien, 1981, 250 Seiten, 139 Abbildungen, 3 Tabellen, gebunden, 132 DM.
Die schnelle Entwicklung der Pars-plana-Vitrektomie in den 70er Jahren, die maßgeblich von Machemer beeinflußt wurde, machte es notwendig, daß der Er- finder dieser Operations- technik nun in kurzem Ab- stand zusammen mit sei- nem früheren Mitarbeiter Aaberg eine zweite Ausga- be seines Buches über die Glaskörperchirurgie folgen läßt. Zu Recht ist dies jetzt ins Deutsche übersetzt worden, da die Pars-plana- Vitrektomie auch im Hei- matland ihres Autors all- mählich die wohlverdiente Verbreitung gefunden hat.
Nach zehn Jahren einer stürmischen Entwicklung wurden eindeutige Indika- tionen erarbeitet, die Ope- rationsmethode selbst standardisiert. Entspre- chend der großen didakti- schen Erfahrung beider Autoren werden nun Indi- kationen, operative Techni- ken, intraoperative und postoperative Komplikatio- nen sowie eine ganze Rei- he von zusätzlichen nützli- chen Mitteilungen wie Aus- wahl der Patienten, Anäs- thesie, mikroskopische Zu- satzinstrumente usw. in sehr übersichtlicher Form dargestellt. Knappe sche- matische Zeichnungen ver- deutlichen dies in hervorra- gender Weise. Als sehr sinnvoll erweist sich eine zusammenfassende foto- grafische Darstellung der verschiedenen Instrumen- te, Nahtmaterial usw. Inter- essierten, die sich über ei- ne fruchtbare Weiterent- wicklung der Ophthalmo- chirurgie informieren wol- len, die vor allen Dingen auch Patienten mit schwe- ren Gefäßerkrankungen des Auges zum Beispiel
proliferativer diabetischer Retinopathie, zugute kommt, sei die Lektüre die- ses hervorragenden Bu- ches empfohlen. Selbstver- ständlich ist sie eine Pflicht für jeden chirurgisch inter- essierten Augenarzt.
Klaus Heimann, Köln
Hans Kind: Psychothera- pie und Psychotherapeu- ten, Methoden und Praxis, Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York, 1982, XII, 250 Seiten, flexibles Ta- schenbuch, 24,80 DM Von Psychotherapie ist heute viel die Rede. Für die meisten Ärzte ist es aber sehr schwer, einen Über- blick darüber zu gewinnen, was eigentlich Psychothe- rapie ist, in welchem Ver- hältnis Psychotherapie zur Psychiatrie und psychoso- matischer Medizin sowie zu klinischer Psychologie steht. Noch schwerer ist es, die Vielzahl psychothera- peutischer Methoden zu überschauen. Trotz des übervollen Büchermarktes steht mancher Arzt eher ratlos vor diesen Fragen.
Aus der Fülle der Psycho- therapie-Literatur ragt die- ses Buch des bekannten Zürcher Psychiaters und Psychotherapeuten her- aus. Hans Kind ist es gelun- gen, die grundsätzlichen Probleme in verständlicher Form darzustellen und die wichtigsten Psychothera- pieverfahren anschaulich zu beschreiben. Das Buch eignet sich sowohl zur durchgehenden Lektüre und damit zum tieferen Eindringen in die Thematik als auch zum Nachschla- gen von Einzelheiten. Auch die Fragen der Wirksamkeit von Psychotherapie über- haupt, der Ökonomie der Behandlungen (Kosten- Nutzen-Analyse), der recht- lichen Aspekte und der Ausbildung werden sorg- fältig diskutiert. Dieses Buch wird Ärzten und Stu- denten sehr nützlich sein.
Rainer Tölle, Münster
102 Heft 15 vom 15. April 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A
Leserdienst:
Hinweise •Anregungen BUCHBESPRECHUNGEN
H. Schütz: Benzodiazepi-
\ nes, A Handbook, Sprin- ger-Verlag, Berlin/Heidel- berg/New York, 1982, XII, 439 Seiten, 152 Abbildun- gen, gebunden, 198 DM Die Benzodiazepine sind nach Kenntnis des Rezen- senten die zur Zeit meistge- brauchten Arzneimittel auf der Welt. Auf dem Schlaf- mittelsektor, als Basisbe- handlung für analgetische Maßnahmen, als Unterstüt- zung bei Psychosen sowie in der Psychotherapie ha- ben sie fast den gesamten Markt dieser Indikationen eingenommen. In dem Buch werden die chemi- schen Formeln, die chro- matographischen Daten, der Stoffwechsel und die Pharmakokinetik in breiter
Ausführlichkeit beschrie- ben. Störend wirkt in dem zweisprachigen Buch, daß es nicht im Normaldruck, sondern in unübersichtli- chem Fotoprintverfahren informiert. Dafür wird man durch 3778 Literaturstellen entschädigt — die wohl voll- ständigste Sammlung auf diesem Gebiet. Klinische Aspekte werden nur am Rande berührt, dafür die entsprechende Originallite- ratur aufgezählt. In seiner jetzigen Form erscheint das Buch als eine imponie- rende Leistung, unerläßlich für Biochemiker, Pharma- kologen, Rechtsmediziner (Nachweismethoden!), Psy- chopharmakologen. Für den niedergelassenen Arzt kommt das Werk allenfalls als Nachschlagebuch in
Betracht, wenn er spezielle Interessen in dem Bereich der Psychopharmakologie hat. Rudolf Gross
Köln
Dieter Zissler: Baupläne der Tiere, Verlag Herder, Freiburg/Basel/Wien, 1980, 144 Seiten, zahlreiche ein- und mehrfarbige Abbildun- gen im Text und auf Tafeln, gebunden, 28 DM
Ein weiterer Band der Rei- he „Studio visuell" — das bedeutet eine gut illustrier- te Übersicht über ein Spe- zialgebiet der Naturwissen- schaft. Diesmal ist das The- ma „Der Gestaltplan des Lebendigen", eine „funk- tionelle Morphologie" — so lautet der Untertitel. Es ist
höchst reizvoll, wie in die- sem Buch der Zusammen- hang zwischen Funktion und Gestalt herausgearbei- tet wird, und zwar bei Pflanze und Tier. Hier geht es nicht um die detaillierte Beschreibung einzelner Spezies, sondern um das Prinzipielle — die Reihe der
„Erfindungen", mit denen die Natur im Laufe der Ent- wicklung ihre Organismen ausgestattet hat, um sie überlebensfähiger zu ma- chen. Der Mensch nimmt in diesem Buch nur eine un- tergeordnete Stellung ein, und doch trägt es wesent- lich zu seinem Verständnis bei — ist er doch der (vor- läufige?) Endpunkt der bio- logischen Evolution.
Herbert W. Franke Puppling
mastodynon
bei MASTODYNIE und fibrozystischer MASTOPATHIE
8500 NÜRNBERG 1
ionorica
GmbH
Indikationen: Mastodynie fibrozystische Mastopathie. prämenstruelles Syndrom, Corpus luteum-insuffi- z.enzoedingte Zyklusanomalien, zyklisch bedingte Migräne. Kontraindikationen sind bisher nicht bekannt.
Nebenwirkungen wurden bisher nicht beobachtet. Zusammensetzung: 100 g enthalten: Agnus castus D 1 20 g, Caulophyllum thalictroides D 4 10 g, Cyclamen D 4 10 g, Ignatia D 6 10 g, Iris D 2 20 g, Lilium tigrinum D 3 10 g, Lupulinum D 8 10 g. Tinctura Condurango 10 g. (Ab D 4 wird mit 15 %igem Ethanol potenziert.) Dosie- rung: 2mal täglich 30 Tropfen in etwas Wasser einnehmen. Handelsformen: OP mit 50 ml DM 11,90. OP mit 100 ml DM 18,40: Großpackungen mit 500 ml und 1000 ml. - Stand bei Drucklegung.
Ausgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 15 vom 15. April 1983 103