Belastungen für Pflegekräfte Umfrageergebnis in % körper-
ich
psychisch Mehrfach-
nennungen
Gesund- heitsrisiko privat
57
Duetle BMA
66
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DEUTSCHES
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ÄRZTEBLATT
Aus Bund und Ländern
Informationsbesuch von tschechischen Sonderbeauftragten
KÖLN. Die ökonomische Beraterin des tschechischen Gesundheitsministers, Frau Dr. Fontänovä, und der Lei- ter eines Instituts für Sozial- medizin, Dr. Jan Jaros, wur- den im Oktober vom Präsi- denten der Bundesärztekam- mer, Dr. Karsten Vilmar, und dem Hauptgeschäftsführer der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung, Dr. Rainer Hess, empfangen. Die Sonderbe- auftragten des tschechischen Gesundheitsministers infor- mierten sich über die Aufga- ben der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sowie das deutsche Krankenversiche- rungssystem. V.W./BÄK
Hochschulen: Zu wenig Klinische Pharmakologie
KÖLN. Die Klinische Pharmakologie ist an bun- desdeutschen Hochschulen kaum etabliert, die Ausbil- dungsmöglichkeiten sind un- zulänglich. Zu diesem Ergeb- nis kommt eine Analyse des Wissenschaftsrates. Im ver- gangenen Jahr wurden die Hochschulen auf Bitten des Bundesministeriums für For- schung und Technologie un- tersucht.
„Die Möglichkeiten für Ärzte, die sich zum Klini- schen Pharmakologen weiter- bilden wollen, sind völlig un- zureichend", beschreibt Dr.
Michael Maurer vom Wissen- schaftsrat die Situation. Die Wissenschaftler halten eine qualifizierte Ausbildung in der Klinischen Pharmakolo- gie für unumgänglich, weil Krankheiten immer auch mit Arzneimitteln behandelt wer- den: Allein 1988 wendeten die Gesetzlichen Krankenver- sicherungen für ärztliche Verschreibungen 20,6 Milli- arden DM auf. Durchschnitt-
lich bekommt jeder Bundes- bürger pro Tag die Dosis ei- nes Medikamentes.
Der Wissenschaftsrat tritt für den Aufbau leistungsfähi- ger Hochschuleinrichtungen ein. Durch intensive Lehre und Forschung in den Be- reichen Arzneimittelprüfung, Medikation und Krankenver- sorgung soll sich die Klinische Pharmakologie an den Hoch- schulen entwickeln. Die phar- mazeutische Industrie soll dies nach Meinung des Rates fördern, indem sie Stiftungs- lehrstühle einrichtet und Sti- pendien vergibt.
Erst mit qualifizierten Klinischen Pharmakologen könnten die Arzneimittelprü- fung in der Bundesrepublik verbessert und Medikamente kontrollierter verschrieben werden. hb
Erfolgsbilanz der Belegärzte
MÜNCHEN. Der Bun- desverband Deutscher Beleg- ärzte (BDB) ist zufrieden mit der Honorarentwicklung: In- zwischen wird im gesamten Bundesgebiet für das Vorhal- ten eines ärztlichen Bereit- schaftsdienstes pro Bett und Tag eine Pauschale von 5 DM gezahlt. Dieses Geld, darauf weist BDB-Vorsitzender Dr.
Klaus Michael Hahn, Chirurg in München und Mitglied des KBV-Vorstandes, hin, stammt nicht aus dem „ge- deckelten Topf" und ist damit auch nicht vom Punktwert- Verfall betroffen.
Auch die Anhebung der Visitegebühr sei akzeptabel:
Sie ist sowohl am Tag der Operation wie auch am Tag danach, also zweimal, ansetz- bar. Gegenüber den operati- ven Fächern sind die konser- vativen Fächer noch etwas be- nachteiligt, räumt der BDB- Vorsitzende ein, doch will er sich dafür einsetzen, das zu ändern.
Für die Belegärzte wurden mit der Bundesempfehlung der Spitzenverbände der ge- setzlichen Krankenkassen und der KBV vom Februar
1990 und mit dem Ersatzkas- senvertrag vom März 1990 ei- nige Verbesserungen er- reicht. So sind aus dem pau- schal vergüteten Gesamtho- norar ab dem ersten Quartal 1990 folgende Positionen aus- gegliedert und mit einem fe- sten Punktwert versehen wor- den:
D alle Besuche, sämtliche Nacht-, Sonntags- und Feier- tagsberatungen und -visiten,
D Leistungen nach den Abschnitten B VIII, N I bis N IX und 147 operative Lei- stungen aus den Kapiteln J, K, L, M sowie Assistenzen (Nummern 46 bis 49, 51 bis 53),
• operationsbezogene Anästhesieleistungen.
Im Klartext, so Hahn, heißt das, daß nicht nur alle ambulanten OP-Leistungen, sondern auch vorwiegend be- legärztlich erbrachte OP-Lei- stungen außerhalb des „Top- fes" mit einem festen Punkt- wert vergütet werden, der bei den Ersatzkassen immerhin 11,10 Pfennig beträgt. KS
Krankenkassen fördern
Müttergenesungswerk
STEIN. Die Spitzenver- bände der Krankenkassen ha- ben mit dem Müttergene- sungswerk (MGW) und sei- nen Trägergruppen „Gemein- same Rahmenempfehlungen zur Durchführung von Vor- sorgekuren für Mütter und Müttergenesungskuren" be- schlossen. Diese Empfehlun- gen sind am 1. Oktober in Kraft getreten.
Die Rahmenempfehlun- gen greifen nach Auskunft von MGW-Geschäftsführerin Elvira Freitag eine „Kann"- Bestimmung aus dem Ge- sundheits-Reformgesetz auf, wonach die vollen Kosten der Genesungs- und Vorsorgeku- ren für Mütter von den Kran- kenkassen übernommen wer- den können oder eine günsti- ge Bezuschussung erreicht werden soll. Die meisten Kas- sen hätten sich diesen Emp- fehlungen angeschlossen, mit
Daß der Beruf der Kranken- schwester und des -pflegers mit Belastungen verschiedenster Art verbunden ist, wird häufig beklagt. Wie belastend die Ar- beit aus Sicht der Pflegekräfte ist, das ermittelte eine vom Bun- desarbeitsminister in Auftrag gegebene Studie. Dabei zeigte sich, daß die überwiegende Mehrheit der Befragten die Ar- beitsbedingungen negativ beur- teilt. Auch das Privatleben der meisten Pflegekräfte (66 Pro- zent) wird in Mitleidenschaft ge- zogen
einigen Orts- und Betriebs- krankenkassen gebe es jedoch noch Probleme bei der Finan- zierung solcher Kuren. Kli
Projekte für Begabte
KÖLN. Im Auftrag von Eurotalent Deutschland und als Leiter des Forschungspro- jektes Angewandte Begabten- förderung bietet Prof. Dr.
Karl-J. Kluge, Köln, im Som- mer 1991 wiederum ein För- derprogramm zur Entdek- kung von Begabung an. Es finden jeweils ein internatio- nales Projekt in Arnsberg (Hochsauerland) und im Dorf Tirol (Südtirol/Italien) statt. Angeboten werden un- ter anderem Kurse in krea- tivem Schreiben, Englisch so- wie Kinderphilosophie. Inter- essenten
mögen sich bei Prof.
Dr. Karl-J. Kluge, Gottfried- Keller-Str. 27, Universität zu Köln, W-5000 Köln 41, be- werben. EB Dt. Ärztebl. 87, Heft 48, 29. November 1990 (27) A-3815