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Archiv "Migräneprophylaxe: Eine Latenzzeit ist unumgänglich" (07.04.2000)

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Migräne ist nicht heilbar.

Alle Substanzen, die zur Pro- phylaxe von häufigen At- tacken eingesetzt werden, ge- hen mit mehr oder weniger Nebenwirkungen einher, und die Wirkung setzt erst nach einer unterschiedlich langen Latenzzeit ein. Um uner- wünschte Wirkungen besser zuordnen zu können, sind medikamentöse Monothera- pien ratsam – idealerweise in Kombination mit nichtmedi- kamentösen Verfahren.

Diese Auffassung der Ex- perten bei einem Workshop des Unternehmens 3M Me- dica anlässlich des Deut- schen Schmerztages in Frankfurt teilten auch die Zuhörer: Bei einer Blitzum- frage gaben nur 13 Prozent an, auch Kombinationen ein- zusetzen. Eine Wertung der Möglichkeiten hat Dr. Rüdi- ger Schellenberg (Hütten- berg) vorgenommen.

Betablocker an der Spitze

Als Mittel der ersten Wahl in der Migräneprophylaxe stehen Betablocker demnach unangefochten an der Spitze der Alternativen, da hier die Datenlage hinsichtlich Zahl und Qualität der Stadien so- wie der Patientenzahlen am besten ist. Bei einer Wirkla- tenz von sechs bis acht Wo- chen erfolgt bei Respondern die Therapie über sechs bis neun Monate, gefolgt von ei- nem Ausschleichen über vier Wochen.

Bei Nebenwirkungen oder Unwirksamkeit von Beta- blockern oder aber bei jun- gen Frauen mit Hypoto- nie und Orthostase-Proble- men setzt Schellenberg auf NMDA-Antagonisten wie Cyclandelat (Natil®). Sie zei- gen mit vier bis sechs Wochen eine kürzere Wirklatenz und

bei vergleichbarer Effizienz deutlich weniger Nebenwir- kungen. Nach einer Behand- lungsdauer von vier bis sechs Monaten – ein Ausschleichen über zehn Tage ist sinnvoll – bleibe die prophylaktische Wirkung über rund ein Jahr erhalten.

Bei Kalzium-Antagoni- sten wie Flunarizin ist auf- grund der langen Halbwerts- zeit die Wirkung ebenfalls erst nach vier bis sechs Wo- chen zu beurteilen. Außer Kontraindikationen wie De- pressionen, fokalen Dystoni- en und M. Parkinson sind – wie bei Betablockern – auch Nebenwirkungen auf den Blutdruck ins Kalkül zu ziehen. Die übrigen Alter- nativen (Serotonin-Antago- nisten, Magnesium, Napro- xen) stufte der Referent als Second-Line-Medikamente ein.

Wenn sich der prophylak- tische Effekt nicht einstellt, empfiehlt Schellenberg vor dem „Umsteigen“ auf eine andere Monotherapie zuerst eine Fehlersuche: Liegt wirklich eine Migräne und kein Spannungskopfschmerz vor? Wurde eine zu hohe/

niedrige Initialdosis gewählt, zu kurz oder zu lange be- handelt? Ist der Patient über die Nebenwirkungen aufge- klärt?

Anstelle einer medika- mentösen Kombinationsthe- rapie ist nach Auffassung al- ler Experten unbedingt eine Kombination mit nichtme- dikamentösen Verfahren zu favorisieren. Im Gegensatz zum Spannungskopfschmerz haben sich Stressbewälti- gungsverfahren bei Migrä- ne als nicht besonders effek- tiv erwiesen; Biofeedback schneidet nach den Erfah- rungen von Prof. Wolf Dieter Gerber (Kiel) deutlich besser ab. Dr. Renate Leinmüller A-941 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 14, 7. April 2000

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Migräneprophylaxe

Eine Latenzzeit ist

unumgänglich

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