Optimal sind sechs bis acht Millimeter
/ Lang gehäckselter Silomais bringt keine Vorteile:
Diese Folgerungen ergeben sich aus deutschen Versuchen,
POSIEUX
•
Sollkurz
oderlanggehäckseltwerden?DieseFrage
wird zum Teil
kontrovers disku- tiert. Ausernährungsphysiologi- scherSicht sollmit einer
höhe-ren
Häcksellängeder
Struktur-wert
verbessert werden.Hinge-gen
lässtsichlang
gehäckselter Silomaisweniger gut verdichten,und
Problememit
Nachgärun- gen sinddie
Folge.DieseFragen wurdenin
verschiedenen Versu-chen in Deutschland
unter- sucht.Anlässlicheiner
Tagungdes Deutschen
Maiskomitees wurdendie
Ergebnisseim
Früh- lingin
Oldenburg(D)vorgestellt.Verdichtung ist
vielfach unbefriedigendLeurs(Universität Bonn)un- tersuchte
die
Zusammenhänge zwischender
Häcksellänge undder
Verdichtungdes
Silierguts sowiedie
darausresultierende Silier-und
Futterqualität. Dazuwurde Material von drei
Mais- sortenauf 5 und 21
Millimeter gehäckseltund in
Flachsilos, Schlauchsilosund
Kleinsiloseinsiliert. Die
Steigerung der Häcksellängeführte zu
einer Verringerungder
Dichtevonbiszu 19 Prozent. Die
höchstenDichten wurden
bei der
schicht-weisen Verdichtung
erreicht, wasin
derPraxiseinemkontinu- ierlichenWalzen entspricht.DieVerdichtung
der
Maissila- genund
folglichdie
aerobeSta- bilitätist in den
Praxisbetrieben vielfach unbefriedigendund
da-her
verbesserungsbedürftig (Thaysen, Landwirtschanskam-mer
Schleswig-Holstein). Die Hauptursachen sindbei der
ge- steigerten Häckslerleistung, beizu kleinen
Siloanlagenund
beider
Zunahmeder
ganzjährigen Silageverfütterungzu
sehen.Weitere Einflussfaktoren
auf
die aerobe Stabilitätsind dieTS-Ge-halte,dieHäcksellänge sowie die Häckselqualität. Grössere Häck- sellängen
erfordern
einerseits spezielle Häckslerund
anderer- seitsvor allem eine sehr
guteund
intensiveWalzarbeit. Ausder
Sichtder
Konservierung isteine
kurzeHäcksellänge jedochzu
begrüssen.Tiefere Futteraufhahme und tiefere
MilchleistungIn einem Versuch
wurdenzwei
unterschiedliche Häck- sellängen(7 und 22
Millimeter)bei
Silomaisauf die
Strukturver- sorgungder Milchkuh
unter-sucht
(Mahlkow-Nerge, Land- wirtschaftskammer Schleswig- Holstein).Die
Maissilagen wur- denals maisbetonte Totalmisch- rationen(TMR, 70% Mais-
und 30%Grassilage) währendsieben Monaten anje 36
Milchkühe ver-füttert. Im
Durchschnitt nah- mendie Tierevon derRationmitkurz
gehäckselter Maissilage21,6 kgTS und von
derjenigenmit
langgehäckselter Maissilage 20,6kg auf. Die
Milchleistungen betrugen36,4 kg
beziehungs- weise34,8 kgfür
diekurze bezie- hungsweise langeMaissilageva-riante. Bei allen
Milchinhalts- stoffen sowiedenZellzahlen wa-ren
keine Differenzenzwischenden
beiden Variantensichtbar.Es ergabensich auch keine Hin- weise,
die
auf einenichtbedarfs- gerechteVersorgungmit
Struk-turfutter
hingewiesen hätten.Die
Erhöhungder
Häcksellängevon 7 auf 22
Millimeterbrachte wedereinen sieht- noch
mess- barenpositiven Einflussauf
die Strukturversorgungvon
Milch- kühen.Ähnliche
Ergebnisse zeigtenauch die
Untersuchungen von Junck (Universität Hohenheim,Stuttgart). Die Erhöhung
derHäcksellänge von 5,5 auf8,
l
und14
Millimeterführte
sowohlzueiner tieferen
Futteraufnahmeals auch zu einer
tieferenMilchleistung
(vgl. Tab.).
Die Strukturfaserversorgungwar
beider
Hochleistungskuhim
erstenDrittel der
Laktationauch
mitder
kurzenHäcksellängein
derTMR
gewährleistet. Hierfürsindder
relativhohe
Fasergehalt der Maissilage,die
erhöhteFaserauf-nahme sowie die Vorteile
des TMR-Fütterungssystems (gleich- zeitigesAngebotan
Grund-und Kraftfutter sowiehoheFutterauf- nahmefrequenz)als
möglicheGründe
zu
nennen.Weitere Faktoren,
diebeachtet werden
müssenAus den
Ausrührungen vonSchwarz
(Technische Univer- sität München)war zu
entneh-men, dass sich die
richtige Häckseltechnik nachder Abreifeder
Restpflanze beziehungswei- se nachder
Kornreifezu
richtenhat und
nichtnur
nach demTS- Gehaltdes
gesamten Silierguts.Für
Siliergutmit einem
TS-Ge-halt in der
Restpflanzevon
we- nigerals
22-23% empfiehltsicheine
Häcksellängevon
etwa8
Millimeter.Bei
höherer Abrei-fe der
Restpflanze könnenauchkürzere
Häcksellängen ange-strebt werden. Die
Entschei-düngwirdzusätzlich
von der
Si-lier-, Entnahme- und
Fütte- rungstechnik sowievon der
Ra- tionsgestaltung beeinflusst. Ei-ne
möglichstexakte
Kornzer- kleinerungist
unbedingt einzu- halten.UeliWyss,
Agroscope Liebefeld-Posienx
Futteraufnahme und Milchleistung
bei Maissilagerationen (Junck et al., 2005)
Ration:
40%
Maissilage,19%
Dürrfutterund50%
KraftfutterTheoretische Häcksellänge
_____5,5 mm 8,1 mm 14
mmTS-Aufnahme kg/Tag 21,4 21,0
20,6Milchmenge