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Archiv "Typ-2-Diabetes: Intensive Therapie bringt Vorteile" (02.10.1998)

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A-2424

S P E K T R U M AKUT

(4) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 40, 2. Oktober 1998

Typ-2-Diabetes

Intensive Therapie bringt Vorteile

A

uch beim Typ-2-Diabetes verzögert eine „in- tensive“ Therapie das Auftreten von Kompli- kationen. Das ist die klare Botschaft der vor über 20 Jahren begonnenen „UK Prospective Diabe- tes Study“ (UKPDS) an über 5 100 Diabetikern, de- ren Ergebnisse jetzt im „British Medical Journal“

(1998; 317: 703, 713, 720) sowie im „Lancet“ (1998;

352: 830, 856) vorgestellt wurden. Etwa 1 100 Patien- ten im Alter zwischen 25 und 65 Jahren waren „kon- ventionell“ mit Diätberatung behandelt worden. So- lange ihr Glukosewert unter 270 mg/dl lag, bekamen sie keine Medikamente. Nach zehn Jahren verglich Robert Turner vom Radcliffe Infirmary in Oxford die Zahl der Folgeerkankungen mit der von Patienten- gruppen, die zusätzlich entweder Sulfonylharnstoffe, Metformin oder Insulin erhalten hatten, um den Glu- kosespiegel unter 108 mg/dl zu senken.

D

as Resultat: Von 100 intensiv therapierten Pa- tienten hatten in zehn Jahren 41 eine Kompli- kation erlitten, in der konventionell behandel- ten Gruppe waren es 46. Allerdings fiel der Vorteil weniger deutlich aus, als sich die Initiatoren der Stu- die erhofft hatten. Nur die Rate mikrovaskulärer Komplikationen fiel signifikant – von 11,4 auf 8,6 pro 100; enttäuschend war hingegen, daß sich weder die Rate makrovaskulärer Komplikationen noch die Ge- samtsterblichkeit verringerte. Der Vergleich einzel- ner Medikamente untereinander warf mehr Fragen auf, als er beantwortete: Sulfonylharnstoffe und Insu- lin reduzierten beide die mikrovaskuläre Komplika- tionsrate um zehn bis 15 Prozent, nicht aber die Mor- talität. Metformin hingegen hatte bei Übergewichti- gen über zehn Jahre auch die Zahl der Todesfälle deutlich von 21 auf 14 pro 100 Patienten reduziert.

D

avid Nathan vom Massachusetts General Hospital bleibt in einem Kommentar dennoch skeptisch: Irritierenderweise war nämlich bei Patienten, die Metformin kombiniert mit Sulfonyl- harnstoff eingenommen hatten, die Sterblichkeit so- gar erhöht. Eine zweite Lehre läßt sich hingegen aus einer Teilstudie zur Blutdrucksenkung ziehen: 390 Pa- tienten wurden mit dem Ziel behandelt, den Blut- druck unter 180 zu 105 zu halten, weitere 760, um ihn unter 150 zu 85 zu senken. Die Gesamtzahl der Folge- krankheiten, die 100 „intensiv“ behandelte Patienten in zehn Jahren erlitten, lag bei 51 statt 67. Sowohl mi- kro- als auch makrovaskuläre Komplikationen gingen zurück. Letztlich war der Vorteil durch Blutdrucksen- kung sogar ausgeprägter als der der Diabetestherapie

gegen Hyperglykämie. Klaus Koch

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