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Archiv "Otfrid P. Schaefer ?" (14.08.1998)

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Der langjährige ehemali- ge Vorsitzende und jetzige Ehrenvorsitzende der Kas- senärztlichen Vereinigung Hessen und ehemalige Zwei- te Vorsitzende der Kas- senärztlichen Bundesvereini- gung (KBV), Dr. med. Otfrid P. Schaefer, Internist aus Kas- sel, ist am 18. Juli kurz nach Vollendung seines 70. Le- bensjahres an den Folgen ei- nes Verkehrsunfalles verstor- ben. Mit ihm verliert die deutsche Ärzteschaft einen engagierten Verfechter frei- beruflicher Ideale und einer diesen Idealen verpflichteten ärztlichen Selbstverwaltung.

Otfrid P. Schaefer wurde am 12. Juli 1928 in Schleswig geboren. Seine Schulzeit wur- de durch Kriegdienst und rus- sische Kriegsgefangenschaft unterbrochen. Nach dem Abitur in Kassel 1947 studier- te er an den Universitäten Er- langen, Innsbruck und Würz- burg Medizin. 1953 wurde er in Würzburg zum Dr. med.

promoviert. Ein einjähriger Studienaufenthalt in den USA hat dazu geführt, daß sich O. P. Schaefer auch in seinem späteren Berufsleben immer wieder mit internationalen Entwicklungen des Gesund- heitswesens befaßt hat und selbst in einer Vielzahl inter- nationaler Gremien, insbe- sondere im Bereich der Tele- matik und der medizinischen Normung, aktiv geworden ist.

Nach Abschluß seiner in- ternistischen Weiterbildung in Kassel war er bis 1962 Oberarzt in der Inneren Ab- teilung des Kreiskrankenhau- ses Gelnhausen und ließ sich dann als Internist in Kassel nieder.

Frühzeitig hat sich Schae- fer in der ärztlichen Berufspo- litik engagiert, und zwar zunächst ab 1968 bis 1984 als Vorsitzender des Landesver- bandes Hessen des Hart- mannbundes (Verband der Ärzte Deutschlands e.V.).

1973 wurde O. P. Schaefer zum Mitglied der Abgeordne- tenversammlung der Kas- senärztlichen Vereinigung

Hessen und 1976 zum Mit- glied des Präsidiums der Lan- desärztekammer Hessen ge- wählt. Von 1976 bis 1984 war er Delegierter bei den Deut- schen Ärztetagen. In den Gre- mien der Bundesärztekam- mer war O. P. Schaefer unter anderem in der Deutschen Akademie der Gebietsärzte von 1979 bis 1988 aktiv.

Als niedergelassener In- ternist hat sich O. P. Schaefer insbesondere in der kas- senärztlichen Selbstverwal- tung engagiert, und zwar seit 1973 als Abgeordneter der Vertreterversammlung, von 1981 bis 1983 als deren Spre- cher, ab 1984 als 2. Vorsitzen- der und seit April 1987 bis 1997 als 1. Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereini- gung Hessen. Von 1989 bis 1993 war er zugleich 2. Vorsit- zender des Vorstandes der KBV in Köln.

In all seinen ehrenamtli- chen Funktionen hat sich O. P.

Schaefer für den Erhalt der Freiberuflichkeit des Arztbe- rufes und ein so wenig wie möglich staatlich gegängeltes freiheitliches Gesundheitswe- sen eingesetzt. Dabei hat er je- doch immer wieder eine Än- derung der bestehenden Ver- sorgungsstrukturen in Rich- tung auf mehr Kooperation und mehr Integration ange- mahnt, um diese Freiberuf- lichkeit zu erhalten und die immer stärker werdenden in- nerärztlichen Interessenkon- flikte zu lösen. Freiberuflich- keit war für ihn kein Freibrief, sondern eine hohe Verpflich- tung des Arztes zur Ausrich- tung seines Verhaltens an ethi- schen Normen und an den Be- langen des hilfesuchenden Pa- tienten. Deswegen ist er auch innerhalb der kassenärztli- chen Selbstverwaltung und gegenüber der Politik mit Nachdruck dafür eingetreten, die Gesundheitspolitik nicht primär unter Kostendämp- fungsaspekten zu betreiben, sondern unter Versorgungsge- sichtspunkten und dem damit verbundenen humanitären Auftrag. In allen ehrenamtli-

chen Funktionen hat sich O. P.

Schaefer für die Erhaltung der Einheit des Arztberufes und die Lösung von Problemen in- nerhalb der ärztlichen Selbst- verwaltung engagiert. Die zu- nehmende Entsolidarisierung und Polarisierung innerhalb der Ärzteschaft hat ihn deswe- gen besonders belastet. Sein ganzes Streben war darauf ge- richtet, diesen Konflikt durch Förderung ärztlicher Koope- rationsformen nicht nur inner- halb der ambulanten Versor- gung, sondern auch mit den stationär tätigen Ärzten und

durch neue, darauf gerich- tete Vergütungsstrukturen zu lösen. Im Bereich seiner Kassenärztlichen Vereinigung Hessen hat er durch Aufbau einer betriebswirtschaftlichen Beratung ein professionelles Angebot für Wirtschaftlich- keitsanalysen von Arztpraxen eingeführt und auf Bundes- und Landesebene entschei- dend am Ausbau von Maß- nahmen zur Qualitätssiche- rung der ärztlichen Tätigkeit mitgewirkt.

Das besondere Interesse von O. P. Schaefer galt der medizinischen Informatik. Er erwarb die Zusatzbezeich- nung „Medizinische Informa- tik“, er war lange Jahre Leiter des Arbeitskreises „Prakti- sche Medizin“ in der Deut- schen Gesellschaft für Medi- zinische Dokumentation, In- formatik und Statistik e.V.

Als Vorstandsmitglied des Zentralinstituts für die kas- senärztliche Versorgung (ZI), Köln, von 1994 bis 1998 und danach als Beauftragter des Zentralinstituts hat er sich be-

sonders für die Förderung und Erprobung von Gesund- heitskarten im Gesundheits- wesen eingesetzt. Schaefer gilt als Erfinder der Chipkarte für Versicherte der gesetzli- chen Krankenversicherung.

Als Vorstandsbeauftrag- ter der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung für den Be- reich Informatik hat sich O. P.

Schaefer am Aufbau einer

„Telematikplattform“ und an der Einführung einer „Pro- fessional Health Card“ aktiv beteiligt. Stets war aus seiner Sicht das Interesse von Ärz- ten und Krankenkassen am Ausbau der Telekommunika- tion zu messen an den schutzwürdigen Interessen der Patienten auf einen gesi- cherten Datenschutz.

Schaefer hat zahlreiche Fachbeiträge und Bücher zur Gesundheitspolitik, zur me- dizinischen Informatik, zum Datenschutz, zur Praxisratio- nalisierung und zur Tumor- nachsorge sowie zur AIDS- Problematik veröffentlicht.

Er war Träger des Großen Verdienstkreuzes des Ver- dienstordens der Bundesre- publik Deutschland und Trä- ger der Hartmann-Thieding- Plakette. O. P. Schaefer kann- te keinen Ruhestand. Er war bis zuletzt voller Ideen und Aktivitäten und der Motor vieler Entwicklungen im Be- reich der medizinischen In- formatik, die er insbesondere mit der Weiterentwicklung der bestehenden Kranken- versichertenkarte und der na- tionalen und internationalen elektronischen Vernetzung von medizinischen Informati- onssystemen krönen wollte.

Privat hatte er sich vorge- nommen, seine künstleri- schen Interessen durch Land- schaftszeichnungen der Tos- kana zu vertiefen. Dazu wird es nicht mehr kommen.

Sein plötzlicher Tod wird Lücken reißen. O. P. Schaefer hat sich außerordentliche Verdienste um die Ärzte- schaft und um das Gesund- heitswesen in Deutschland erworben. Die deutsche Ärz- teschaft wird ihm stets ein eh- rendes Andenken bewahren.

Winfried Schorre, Köln A-1986 (54) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 33, 14. August 1998

V A R I A PERSONALIEN

Otfrid P. Schaefer

Foto: Bernhard Eifrig, Bonn

Otfrid P. Schaefer †

(2)

A-1987 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 33, 14. August 1998 (55)

V A R I A PERSONALIEN/PREISE

Gestorben

Dr. med. Josef Franz Scholz, Ltd. Medizinaldirek- tor a. D., starb am 20. Juli kurz vor Vollendung seines 85. Lebensjahres. Dr. Scholz war von 1954 bis 1976 Leiten- der Arzt des Landesarbeits- amtes Baden-Württemberg und in Fragen der Rehabilita- tion und der Arbeitsmedizin engagiert. Er gehörte viele Jahre dem Fachausschuß

„Arbeitsmedizin“ der Bundes- ärztekammer an. Dr. Scholz war ausgewiesener Fach- mann auf dem Gebiet der ar- beitsmedizinischen Berufs- kunde, bis in jüngste Zeit hat er – in voller geistiger Fri- sche und dem aktuellen Ge- schehen zugewandt – dazu publiziert. Sein berufskund- liches Lebenswerk ist be- achtlich und wurde auch mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse gewürdigt. Bei allem Erfolg – J. F. Scholz blieb ein bescheidener (gleichwohl hartnäckiger), ungemein höf- licher Mensch, den viele ver- missen werden. NJ

Gewählt

Prof. Dr. med. Gerhard Hasenfratz, Chefarzt der Au- genklinik Dr. Klier, Regens- burg, ist mit Wirkung vom Ja- nuar 1998 zum neuen Präsi- denten der Societas Interna- tionalis Pro Diagnostica Ul- trasonica In Ophthalmologia/

Internationale Gesellschaft für Ultraschalldiagnostik in der Augenheilkunde (SIDUO) für eine vierjährige Amtspe- riode gewählt worden. Die SIDUO ist die älteste Fachge- sellschaft für die diagnostische Anwendung von Ultraschall in der Medizin und hat weltweit mehr als 500 Mitglieder.

Prälat Roland Ries (68), Vorsitzender des Caritasver- bandes für die Diözese Trier, ist zum neuen Vorsitzenden der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V., Mainz, gewählt worden. Stellvertre- tender Vorsitzender der Ge- sellschaft wurde Hermann Buchloh, Beigeordneter der Stadt Frankenthal/Pfalz. EB

Ausschreibungen

Medica-Software-Preis – ausgeschrieben von der Me- dica Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Medizini- schen Diagnostik e.V., Dota- tion: insgesamt 8 000 DM, zur Auszeichnung von innovati- ven Softwarelösungen, „die durch Originalität, Ideen- reichtum, praktischen Nutzen und Benutzerfreundlichkeit bestechen“. Bewerbungen (bis zum 15. August) an den Vorsitzenden des Wettbe- werbs, Dr. Volker Hempel, Science Service, Uerdinger Straße 90–92, 40474 Düssel- dorf, Tel 02 11/43 64-1 06.

MSD-Stipendien – ausge- schrieben von der Firma MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar, Dotation: je 20 000 DM, an acht junge, promovierte Humanmedizi- ner. Die Stipendien sind für folgende Forschungsgebiete ausgeschrieben worden: Hy- pertonie, Herzinsuffizienz, Osteoporose, Migräne, Asth- ma, Urologie, Klinische In- fektiologie und HIV/AIDS.

Bewerbungen (bis zum 15.

August) an MSD Sharp &

Dohme GmbH, Dr. Gisela Mautner, Lindenplatz 1, 85540 Haar.

Ernst-von-Leyden-Ge- dächtnismedaille – gestiftet und ausgeschrieben von der Berliner Gesellschaft für In- nere Medizin e.V., Dotation:

3 000 DM, zur Förderung des wissenschaftlichen Nach- wuchses aus dem gesamten Gebiet der Inneren Medizin.

Bewerben können sich insbe- sondere junge Ärztinnen und Ärzte (nicht älter als 35 Jah- re), die eine herausragende Publikation oder Dissertati- on in den verschiedenen Ge- bieten der Inneren Medizin erarbeitet haben. Bewerbun- gen (bis zum 30. September) an den Vorsitzenden der Ber- liner Gesellschaft für Innere Medizin e.V., Prof. Dr. med.

Gert Baumann, Universitäts- klinikum Charité, Zentrum für Innere Medizin, Medizi- nische Klinik I, Schumann- straße 20/21, 10117 Berlin.

Medienpreis „Arthrose“ – ausgeschrieben von der Deut- schen Rheuma-Liga e.V., Do- tation: 10 000 DM, gestiftet von dem Pharma-Unterneh- men Heumann/Searle, zur Auszeichnung einer beispiel- haften Berichterstattung zum Thema „Arthrose“. Bewer- ben können sich Vertreter der Sparten Printmedien, Hör- funk und Fernsehen. Berück- sichtigt werden Beiträge, bei denen, falls noch unveröffent- licht, der Erscheinungstermin bereits feststeht, sowie Arbei- ten aus dem Jahr 1997. Bewer- bungen (bis zum 31. August) an die Deutsche Rheuma-Li- ga e.V., Bundesverband, Refe- rat für Öffentlichkeitsarbeit, Susanne Walia, Maximilian- straße 14, 53111 Bonn. EB

Verleihungen

Prix Galien 1998 – an das Präparat AvonexTM von Bio- gen, ein Präparat zur Behand- lung schubförmiger Multipler Sklerose. Der Prix Galien wird seit 1970 jährlich für her- ausragende Innovationen im Bereich der pharmazeuti- schen Forschung und Ent- wicklung vergeben.

Wissenschaftspreis – ver- liehen von der Deutschen Sek- tion der Internationalen Ar- beitsgemeinschaft für Osteo- synthese-Fragen, an Dr. med.

Stephan Arens, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie der Universität Bonn, in An-

erkennung seiner Untersu- chung zum Thema „Implan- tatassoziierte Infektion bei Osteosyntheseplatten“.

GOTS-Beiersdorf For- schungspreis für Sportmedizin zum zweiten Mal vergeben, Dotation: 100 000 DM, an Dr.

med. Roland Manfred Bie- dert, Sportmediziner an der Eidgenössischen Sportschule in Magglingen (Schweiz), in Anerkennung seiner wissen- schaftlichen Studie mit dem

Titel „Sensomotorische Funk- tion des Kniegelenks – Histo- logische, anatomische und neurophysiologische Untersu- chungen“. Der GOTS-Preis, gestiftet von der Firma Beiers- dorf AG, Hamburg, ist vor zwei Jahren von der Deutsch- Österreichisch-Schweizer Ge- sellschaft für orthopädisch- traumatologische Sportmedi- zin (GOTS) und der Beiers- dorf AG ins Leben gerufen

worden. EB

Roland Manfred Biedert

Foto: privat/Industrie-Contact GmbH, Hamburg

Die Preisträger der 25. Deut- schen Ärzte- Golfmeister- schaft 1998:

Spannende Golftage erleb- ten 380 Ärzte, die vom 19. bis 21. Juni im Golfclub Bad Kissingen um den Titel ge-

spielt haben. Deutscher Ärzte-Golfmeister im Einzel-Zählwettspiel über 36 Löcher wurde wie im vergangenen Jahr Dr. med. Franz Loh vom Golfclub Am Reichswald (147 Schläge). Als Vizemeisterin plazierte sich die erstmals an- getretene Dr. med. Birgit Echter (157 Schläge), Golfclub Garmisch-Oberau.

Das Foto zeigt die beiden Erstplazierten vorne, hockend. SG

Referenzen

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– ausgeschrieben von der Deutschen Rheuma-Liga e.V., Dotation: 10 000 DM, gestiftet von der Firma Heu- mann/Searle, Nürnberg, zur Auszeichnung einer journali- stisch

Schwarz Pharma Preis – ausgeschrieben von der Deut- schen Gesellschaft für An- giologie e.V., gestiftet von der Firma Schwarz Monheim, Dotation: insgesamt 20 000 DM, für

Max-Ratschow-Preis – ausgeschrieben von der Deut- schen Gesellschaft für Angio- logie e.V., gestiftet von der Firma Boehringer Mannheim GmbH, Dotation: 10 000 DM, zur Auszeichnung

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—ausgeschrieben von der Deut- schen Gesellschaft für Infektiolo- gie e.V., gestiftet von der Firma Wellcome GmbH, Dotation:.. 10 000 DM, in Anerkennung „be- sonderer