• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Rhön-Klinikum: Stellenabbau überdenken" (04.05.2012)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Rhön-Klinikum: Stellenabbau überdenken" (04.05.2012)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 18

|

4. Mai 2012 A 927

Das Leser-Forum

Beiträge im Deutschen Ärzteblatt sollen zur Diskussion anregen. Deshalb freut sich die Redaktion über jeden Leserbrief. Wir müssen aus der Vielzahl der Zuschriften aber auswählen und uns Kürzungen vorbehalten. Leserbriefe geben die Meinung des Autors, nicht die der Redaktion wieder. E-Mails richten Sie bitte an leserbriefe@aerzteblatt.de, Briefe an das Deutsche Ärzteblatt, Ottostraße 12, 50859 Köln.

RHÖN-KLINIKUM

Im Februar verkün- dete der Klinikkon- zern für das Ge- schäftsjahr 2011 ei- nen Konzerngewinn in Höhe von 161 Mil- lionen Euro – elf Prozent mehr als 2010 (DÄ 12/2012:

„Universitätsklinikum Gießen und Mar- burg: Rendite weist den Weg“ von Jens Flintrop).

Stellenabbau überdenken

Der von der Rhön AG angekündigte Abbau von 500 Stellen in den Uni- versitätskliniken Marburg und Gie- ßen ist nicht nur für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Fiasko, er gibt auch für die me- dizinische Versorgung das falsche Signal: Entweder steigt die ohnehin schon hohe Arbeitsbelastung für das verbleibende Personal, oder die Zahl der Behandlungen wird redu- ziert. Beides würde eine Ver- schlechterung der stationären Be-

handlung an den Universitätsklini- ken bedeuten. Vor dem Hintergrund eines gestiegenen Gewinns der Rhön AG und der geplanten Über- nahme einer weiteren Klinik in Wiesbaden ist das nicht nachvoll- ziehbar.

Dass die Finanzierungssituation im deutschen Gesundheitswesen ange- spannt ist, ist allen hinlänglich be- kannt. Im vergangenen Jahr konnte jedoch durch eine Vielzahl von Ge- sprächen zwischen der Marburger Ärztegenossenschaft PriMa sowie den Chefärzten und der Geschäfts- leitung des Klinikums trotz dieser widrigen Umstände eine gute Basis für eine qualitativ hochwertige Pa- tientenversorgung in unserem Landkreis aufgebaut werden. Diese intensiven Bemühungen werden durch die Entscheidung der Kon- zernspitze der Rhön AG nun kon- terkariert. Es darf deshalb nieman- den verwundern, wenn nach der er- freulichen Beruhigung der aufge- heizten Stimmung gegen das Klini- kum und der damit verbundenen

Rückkehr zu einer professionellen Arbeitsatmosphäre jetzt wieder Ängste vor einer schlechten Ver- sorgung aufkommen. Den in PriMa zusammengeschlossenen niederge- lassenen Ärztinnen und Ärzten ist an einer möglichst optimalen sta- tionären Behandlung ihrer Patien- tinnen und Patienten gelegen. Wir können daher gar nicht anders, als auch auf diesem Wege unserer Sorge um das Wohl der uns anver- trauten Menschen Ausdruck zu verleihen. Wir schätzen die Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen sowie des Pflegepersonals am Uni- klinikum, aber wir wissen auch – aus eigener Erfahrung –, dass es Grenzen der Belastbarkeit gibt.

Werden diese im medizinischen Bereich überschritten, sind die Fol- gen immer eine menschliche Tra- gödie. Wir appellieren an die Lei- tung der Rhön AG, den angekün- digten Stellenabbau noch einmal zu überdenken . . .

Dr. Ortwin Schuchardt, Pressesprecher der PriMa eG, 35260 Stadtallendorf

Ö

I d z s n i l Prozent mehr als20

R A NDNOTIZ

Der frühere Fußball- star nahm sich mit Hilfe der Schweizer Organisation Exit das Leben (DÄ 12/

2012: „Grenzen der Suizidhilfe“ von Gi- sela Klinkhammer).

Respekt

Zum besseren Verständnis sollte der Leser wissen, dass Friedhelm „Ti- mo“ Konietzka im Alter von 73 Jahren auf Schweizer Territorium und als Schweizer Staatsangehöri-

ger mit Hilfe einer Schweizer Ster- behilfeorganisation freiwillig aus dem Leben schied. Damit ist das

„Problem“ wahrscheinlich legaler, als es uns hier in Deutschland lieb ist. Weiterhin sollte man wissen, dass jeder Fall von Sterbehilfe in der Schweiz im Nachhinein unter- sucht wird.

Höchstwahrscheinlich kann sich niemand von uns in die Lage des Patienten versetzen. Demnach soll- ten wir zumindest versuchen, seine Entscheidung ein Stück weit zu res- pektieren – ohne sie gleich akzep- tieren zu müssen. Wenn sich ein Pa- tient beziehungsweise dessen Fami-

lie für die Unterstützung, die ihm auf dem letzten und schweren Weg zuteil wurde, – bei wem auch im- mer – bedankt, ist dies doch mehr als menschlich und respektvoll – und nicht ungewöhnlich.

Wir sollten versuchen, unsere deut- schen Verhältnisse nicht auf die der Schweiz oder auf andere Länder zu übertragen. „Als Sterbehelfer ste- hen wir nicht zur Verfügung“, sagt der Präsident der Bundesärztekam- mer. Und damit sollte das Thema für uns, die deutsche Ärzteschaft, auch erledigt und keiner Randnotiz würdig sein.

Dr. med. Enrico Schalk, 39116 Magdeburg

O

D s H O d 2 S s

B R I E F E

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Juni 1998 Mit einer großen Ausstel- lung des Stadtarchivs im Au- gustinermuseum unter dem Titel „Der Kaiser in seiner Stadt – Maximilian I.. und der Reichstag zu

Diese Fristen ver- längern sich um 3 Monate, wenn der Vermieter die vor- aussichtliche Erhöhung nicht mitgeteilt hat oder die tat- sächliche Mieterhöhung ge- genüber dieser

der radioaktiven Stoffe in den Kör- per. Das hat aber nichts mit der Art der Strahlung zu tun. Und in der Tat sind es gerade nicht die Alphastrah- ler, die entscheidend zur

Die An- teilseigner des privaten Klinikbe- treibers – allen voran die Familie des Firmengründers und jetzigen Aufsichtsratsvorsitzenden Eugen Münch, die mit 12,5 Prozent

Projektmitarbeiter Julian Jaedi- cke sagte, im Umfeld der Kliniken sei eine Atmosphäre entstanden, „in der sich Leute nicht trauen, sich öf- fentlich zu beschweren“.. Deshalb

Zu den drängendsten Aufga- ben von Bund und Ländern gehöre deshalb, sich vorab zu einigen, wie die bundesweit fehlenden Investiti- onsmittel in Höhe von 30 bis 50 Milliarden

Das Ergebnis je stimmrechtslose Vorzugsaktie betrug für das vergangene Jahr 2,96 Euro (Vorjahr: 2,84 Euro) und je Stammaktie 2,94 Euro (Vor- jahr: 2,82 Euro). Die Personalkosten

Letzteres hätte auch weitreichende Fol- gen für die Krankenhausplanung: Kran- kenkassen könnten sich dann die Ver- tragskrankenhäuser für ihre Versicherten auswählen, was