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Finanzinformationen

- Einfach einen Tick besser -

Deutsche Bibliothek : ISSN 1862-5436

8. Jahrgang - Ausgabe 42 (18.10.2013)

Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag

(2)

Inhalt

01. Info-Kicker: Nach der US-Einigung ist vor dem nächsten US-Streit . . . 3

02. So tickt die Börse: US-Streit kennt nur Verlierer & einen Gewinner: den DAX . . . 3

Wochenperformance der wichtigsten Indizes . . . 4

03. Sentiment: DAX-Rekorde bremsen Euphorie . . . 5

Top Analystenziele . . . 5

04. Ausblick: Neuempfehlung: Verpackgungsspezialisten . . . 6

Verpackungsspezialisten werden von anziehender Konjunktur profitieren . . . 6

05. Depotcheck: IBM, Intuitive Surgical, ASOS, EBIX, Coach . . . 7

IBM: Zug für IBM-Cloud abgefahren? . . . 8

Intuitive Surgical: Herz-OP aus der Ferne ist noch Zukunftsmusik . . . 8

ASOS: Britischer Einzelhändler mit Second-Hand Mode und exorbitanten Wachstumsraten . . 9

EBIX: Bilanzierungsunregelmäßigkeiten sind ein Warnsignal, das in jedem Fall befolgt wer­ 9 Coach: Geglückte Transformation von Wachstums– zu Value-Aktie . . . 9

Korrelation . . . 10

06. Meinung zu Einzelaktien: EADS, E.On, K+S, Klöckner, Kontron . . . 11

EADS: Intakte Wachstumsstory bei EADS . . . 11

E.On: Neue Regierungskoalition könnte neues Leben einhauchen . . . 11

K+S: Politischer Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ist nicht kalkulierbar . . . 11

Klöckner: Dieser Frühzykliker ist ein Optionsschein auf den weltweiten Konjunkturauf­ 11 Kontron: Minicomputerhersteller hofft auf Turnaround . . . 12

07. Update beobachteter Werte: SAP, Vale S.A VZ, Aixtron, Goldmünzen & Goldbarren, iShares 12 SAP: Vorstand wird umgebaut, Nachkaufen . . . 12

Vale S.A VZ: Importrekord von China . . . 13

Aixtron: Fehlerkorrektur, Teilverkauf . . . 13

Goldmünzen & Goldbarren: Goldanteil auf 5% reduzieren . . . 14

iShares FTSE/Xinhua China 25 : Talsohle erreicht . . . 15

Apple: Marge vor Marktanteil . . . 16

eBay: Verhaltener Ausblick führt zu Ausverkauf . . . 16

08. Übersicht HT-Portfolio . . . 18

09. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise . . . 19

10. An-/Ab-/Ummeldung . . . 20

(3)

01. Info-Kicker:

Nach der US-Einigung ist vor dem nächsten US-Streit

Liebe Börsenfreunde,

kaum haben sich Obama und die Tea Party über eine Verschiebung der Defizitgrenze und des Haushaltsbudgets geeinigt, so werden schon wieder die Tage bis zum Ablauf der neuen Termine gezählt. In meinen Augen haben sowohl Obama als auch die Republi­

kaner an Reputation verloren. Die Drohge­

bärden werden künftig noch weniger ernst genommen. Für uns Anleger gibt es jedoch eine wichtige Folgerung aus dem Theater:

Anleger werden weiterhin nach politisch stabi­

leren Ländern suchen. Und hier mein Tipp:

Schauen Sie mal nach Deutschland. Mehr dazu lesen Sie im Kapitel 02.

Die Stimmung zwischen Privatanlegern und Profis geht auseinander. Während Privatan­

leger euphorisch auf die Einigung reagieren, sehen die Profis das hohe Kursniveau im DAX als Bedrohung an und wechseln ins defensive Lager der Bären. Die Details lesen Sie im Kapi­

tel 03.

Bei der Analyse von Sealed Air, einem Ver­

packungsspezialisten aus den USA, bin ich auf einen viel interessanteren deutschen Titel gestoßen, der in der gleichen Branche unter­

wegs ist. Diesen empfehle ich heute im Kapitel 04 meinen PLUS-Kunden zur Aufnahme ins Portfolio.

Der heutige Depotcheck betrachtet eine Reihe von US-Unternehmen: IBM ist nach den ver­

heerenden Quartalszahlen in dieser Woche in meinen Augen nicht mehr geeignet, im Portfo­

lio zu verbleiben. Intuitive Surgical kennen Sie schon aus Science Fictions: Der Arzt steht im Nebenraum und lenkt Computerarme, die eine diffizile OP durchführen. EBIX ist mit Bilanzie­

rungsunregelmäßigkeiten in den Schlag­

zeilen und gehört daher in meinen Augen ebenfalls nicht in ein Portfolio eines Privat­

anlegers. Coach befindet sich in den Wech­

seljahren und ASOS schwelgt in der Mode

der 70er. Mehr dazu im Kapitel 05.

Meine Kurzeinschätzungen zu Kundenfragen hinsichtlich ihrer Depotpositionen habe ich im Kapitel 06 abgedruckt.

Heute sind die Updates in Kapitel 07 extrem wichtig, da wir einige Änderungen vorgenom­

men haben. Bitte also lesen! Und eine Über­

sicht über unser Portfolio finden Sie in Kapitel 07.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre, take share, Ihr

Börsenschreibel Stephan Heibel Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker

02. So tickt die Börse:

US-Streit kennt nur Verlierer

& einen Gewinner: den DAX

Einen Gewinner der Auseinandersetzung in den USA gibt es nicht, Obama ist lediglich der­

jenige, der am wenigsten verloren hat. Die beiden politischen Parteien haben sich nicht mit Ruhm bekleckert, insbesondere der ultra­

konservative Tea Party Zweig der Republi­

kaner hat an Ansehen verloren.

Da ist die Gesundheitsreform Obama-Care bereits durch alle Gremien genehmigt worden und jetzt, wo das entsprechende Budget dafür freigegeben werden muss, stellten sich die ultrakonservativen Republikaner quer und ver­

langten die Streichung oder zumindest Ver­

schiebung wichtiger Bestandteile der Gesund­

heitsreform. Als Druckmittel wurde die Anhe­

bung der Defizitgrenze verweigert, eine Gren­

ze, die durch zuvor vom Senat (mit republika­

nischer Mehrheit) gebilligte Ausgaben erreicht wurde.

Diese Verknüpfung zweier unterschiedlicher Dinge auf Kosten der Bevölkerung wird den

(4)

Republikanern negativ anhaften.

Auf Kosten der Bevölkerung, weil die Ausein­

andersetzung gezeigt hat, wie anfällig das demokratische System der USA für radikale Ansichten einer Minderheit ist. Fast wären die USA darüber in Zahlungsverzug geraten. Und ein solcher Zahlungsverzug hätte das weltweite Finanzsystem, dessen Rückgrat der US-Dollar ist, aus den Angeln gehoben.

Nun, es ist abgewendet und es ist beiden Par­

teien klar, dass es einen großen Reputati­

onsverlust für die Politiker beider Parteien gab. Ich rechne nicht damit, dass sich diese Dramatik Anfang nächsten Jahres wiederholen wird,... doch das ist nur meine Meinung, und ich kann falsch liegen.

Notenbankchef Ben Bernanke wird die Mög­

lichkeit einer weiteren heftigen Auseinander­

setzung mit einer Wahrscheinlichkeit versehen müssen, und das wird bereits ausreichen, um mit der Drosselung der Liquiditätsflutung (Ta­

pering) ein wenig länger zu warten. Sprich:

Die Liquiditätsflut wird anhalten, bis sich in Washington ein Kompromiss abzeichnet. Der­

zeit haben wir ja nur eine Aufschiebung der Lösung.

Auch Anleger werden das Risiko einer erneu­

ten Zuspitzung der Situation Anfang nächsten Jahres mit einer Wahrscheinlichkeit versehen, und das macht Anlagen in US-Aktien weniger attraktiv. Das Kapital wird sich also Alternativen suchen müssen.

In Japan betreibt man aggressiv die Abwertung der eigenen Währung, und die Wirtschaft zeigt erste Exporterfolge. Der Maschinenbau Japan's hat bereits den einen oder anderen deutschen Wettbewerber preislich aus dem Rennen geworfen. Entsprechend sind Anlagen in Japan in den kommenden Monaten attraktiv, ein entsprechender Aktienkursgewinn wird für uns Europäer allerdings durch einen parallel dazu zu erwartenden Kursverlust des Yens geschmälert.

Bleibt Deutschland, ein Land mit nunmehr sta­

bilen politischen Verhältnissen, einer stabilen Währung und einer gesunden Wirtschaft. Ich erwarte, dass in den kommenden Wochen ins­

besondere ausländische Anleger den DAX nach oben jubeln werden.

Schauen wir einmal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenverlauf entwickelt haben:

Wochenperformance der wichtigsten Indizes

INDIZES 17.10.13 Woche Δ

Dow Jones 15.372 1,6%

DAX 8.812 1,5%

Nikkei 14.562 1,1%

Euro/US-Dollar 1,37 1,0%

Euro/Yen 133,88 0,4%

10-Jahres-US- Anleihe

2,59% -0,09 Umlaufrendite Dt 1,56% 0,10

Feinunze Gold $1.317 1,3%

Fass Brent Öl $109,19 -2,0%

Kupfer 7.288 1,5%

Baltic Dry Shipping 1.960 -2,5%

Während der Dow Jones noch 300 Punkte und der Nikkei 1.000 Punkte von ihren jeweiligen Allzeithochs entfernt sind, schreibt der DAX schon wieder fast täglich neue Rekorde. Die Finanzmärkte waren im Vorfeld des US-Haus­

haltsstreits von einer Einigung in letzter Sekunde ausgegangen, institutionelle Anleger hatten sich entsprechend positioniert. Nach­

dem nun die erwartete Einigung eingetreten ist, werden die entsprechenden Positionen aufge­

löst, Gewinne mitgenommen. Entsprechend sind die Kursbewegungen auf Wochenbasis in dieser Woche in meinen Augen wenig aussa­

gekräftig. Das gilt insbesondere auch für den Öl- und Goldpreis.

Der Euro erlebt einen Höhenflug. Kein Wunder, ist doch in Europa eine Abwendung des Chaos in erster Linie durch Reformen gelungen, wäh­

rend in den USA alle Probleme mit Liquidität zugeschüttet wurden. Der Euro macht trotz der expansiven Geldpolitik Supermarios einen festeren Eindruck als der US-Dollar.

(5)

03. Sentiment:

DAX-Rekorde bremsen Euphorie

Trotz der Erleichterung über den Kompromiss in den USA bleibt die Stimmung verhalten.

Denn immer wenn der DAX neue Rekorde erreicht, klingeln die Erinnerungen an 2000 und 2007 in den Ohren der Anleger, als kurz danach die Börse crashte. So ist es wenig ver­

wunderlich, dass viele Anleger die hohen Kurse zum Anlass nehmen, Gewinne mitzu­

nehmen und ihre Euphorie zu zügeln.

Dies zeigt sich sowohl in der Umfrage der Deutschen Börse als auch bei unserer eigenen Umfrage animusX.

Sentimentdaten Privatanleger

40. KW: 48% Bullen (182 Stimmen) 41. KW: 52% Bullen (199 Stimmen) 42. KW: 62% Bullen (191 Stimmen) Kaufempfehlungen der Privatanleger Evotec, E.On

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger Abengoa S.A., Interactive Intelligence, Tesla Analysten

Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

Kaufen / Verkaufen

27.09.- 04.10. (223): 55% / 11%

04.10.- 11.10. (225): 51% / 13%

11.10.- 18.10. (289): 49% / 14%

Kaufempfehlungen der Analysten ASML Hldg., Rio Tinto, LVMH

Verkaufsempfehlungen der Analysten Salzgitter, RWE, Metro

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammen­

arbeit mit Sharewise erstellt:

http://www.sharewise.com?heibel

Bei den Privatanlegern von Sharewise zeigt sich eine Diskrepanz zu institutionellen Anle­

gern und Analysten. Während die Profis ihre Euphorie zügeln schnellt der Anteil der Bullen bei Privatanlegern auf 62% nach oben. Emp­

fohlen werden jedoch defensive Titel wie E.On oder Evotec. Vor Wachstumstiteln wie Interac­

tive Intelligence (Anbieter von Call Center Soft­

ware) oder Tesla wird gewarnt.

Analysten hingegen sind wesentlich vorsichti­

ger, sie haben den Anteil an Kaufempfehlun­

gen unter 50% gefahren und schreiben wieder vermehrt Verkaufsempfehlungen. Zum Kauf werden Aktien empfohlen, für die im kommen­

den Jahr eine besondere Aufholjagd zu erwar­

ten ist: ASML Holding dürfte von einer anzie­

henden Nachfrage im Halbleitermarkt profi­

tieren. Rio Tinto hat bislang die Rallye ver­

passt und hat Aufholpotential.

Top Analystenziele

Sie wollen wissen, was die Analysten im Ein­

zelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurs­

zielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz ein­

fach an, wo das aktuelle Kursziel des Analy­

sten prozentual am meisten über dem aktuel­

len Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter

http://www.aktien-meldungen.de/Aktienre­

search/Top-Aktien

Unternehmen Analyse v.

Kurs Kurs­

ziel

Upsid e TOMORROW

FOCUS AG

14.10 3,93 € 5,50 € 39,95

% Pfeiffer Vacuum

Te...

15.10 91,29

125,00

36,93

% Deutsche Lufthan­

sa...

15.10 14,61

20,00 € 36,89

%

Bauer 15.10 20,54

27,00 € 31,45

%

TUI AG 17.10 9,39 € 12,20 € 29,93

%

SAP AG 16.10 52,40

68,00 € 29,77

%

Grammer AG 17.10 29,17

37,00 € 26,84

%

Cancom 14.10 25,32

32,00 € 26,38

% Drägerwerk AG &

Co...

17.10 87,15

110,00

26,22

%

(6)

Infineon Techno­

log...

15.10 7,15 € 9,00 € 25,87

%

Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analystenein­

schätzungen tendenziell optimistischer aus­

fallen, als es die Realität anschließend erlau­

ben würde (Sellside-Analysen). Aber die Über­

sicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am wei­

testen auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall indivi­

duell zu beurteilen.

Pfeiffer Vacuum profitiert ebenfalls von der erwarteten Erholung am Halbleitermarkt. Die Vakuumpumpen werden häufig für die Chip- Produktion in sterilen Räumen eingesetzt.

Nach einem Umbruchjahr 2013 mit rückläufi­

gem Umsatz und einem KGV 13e von nur 25 dürfte das Jahr 2014 wieder mehr Umsatz als dieses und sogar als das Vorjahr bringen und einen Gewinn, der das KGV auf 17 drückt. Ent­

sprechend ist Pfeiffer Vacuum eine Spekula­

tion auf den erfolgreichen Turnaround und somit mit einem hohen Kursziel versehen.

Das Geschäft mit der Cloud brummt, insbe­

sondere der kleine Anbieter Cancom profitiert davon und spielt den Heimvorteil voll aus, denn nach dem NSA-Skandal fragen Kunden ver­

stärkt nach dem Standort der Server für die Cloud. Kürzlich wurde die On Line Datensy­

steme GmbH übernommen, die insbeson­

dere Behörden zu ihren IT-Kunden zählt und somit für Cancom eine attraktive Erweiterung des Kundenstamms bedeutet.

Drägerwerk dürfte ein schwaches Quartal durchlaufen haben, vermutet Analyst Jan Kep­

peler von HSBC, und senkt sein Kursziel.

Nach sehr erfolgreichen Jahren 2010 bis 2012 ist dies jedoch nicht die erste Hiobsbotschaft im laufenden Jahr, das erfolgsverwöhnte Unter­

nehmen kommt in meinen Augen ins Strau­

cheln. Somit ist das hohe Kursziel des Analy­

sten kein Zeichen für das hohe Kurspotential, sondern eher dafür, dass der Analyst sein

Kursziel nicht so schnell senken kann, wie das Geschäft ins Strudeln kommt, die Gewinne und die Aktie fallen. Vorsicht vor Drägerwerk.

04. Ausblick:

Neuempfehlung:

Verpackgungsspezialisten

Verpackungsspezialisten werden von anziehender Konjunktur profitieren

Eigentlich wollte ich Ihnen heute den ameri­

kanischen Weltmarktführer in Sachen Ver­

packungen Sealed Air (SEE) empfehlen, doch leider ist die Aktie in Deutschland lediglich geli­

stet, es findet aber kein Umsatz statt. Sealed Air hat in den 70ern die Luftpolsterfolie erfun­

den und bietet heute ein breites Sortiment an Verpackungen für die Lebensmittelindustrie bis hin zu Spezialteilen der produzierenden Gewerbe an. Ein Freund von mir machte mich auf ein Gerät von Sealed Air aufmerksam, mit dem man einen Karton ausschäumt, ein Teil dort hineinlegt und nach Erhärten des Schau­

mes eine perfekte individuelle Verpackung hat.

Sealed Air hat seit einem Jahr einen neuen CEO und hat seither kräftig Unternehmen zugekauft. Nach heftigen Restrukturierungen zeichnet sich nun der Erfolg dieser Strategie ab, und gleichzeitig zieht die Konjunktur an, sodass ich für dieses Unternehmen in den kommenden 12-18 Monaten eine kräftige Kurs­

steigerung erwarte.

Bei der Analyse bin ich auf Gerresheimer gestoßen, unser deutsches Unternehmen, das Verpackungen für Medizin- und Kosmetikartikel anbietet. Von Arzneimittelfläschchen über Insu­

linpens und Spritzen bis zu Inhalatoren wer­

den nicht nur Verpackungen sondern sogar Anwendungsinstrumente angeboten. Bei der Kosmetikindustrie stehen die aufwendigen Fla­

schenformen und Verpackungen im Vorder­

grund.

Insbesondere in der Pharmaindustrie sind die

(7)

Kundenbeziehungen sehr eng und langfristig, da Medikamente stets inklusive ihrer Verab­

reichungsform zugelassen werden müssen, eine Änderung des Verpackungszulieferers sei­

tens der Pharmaunternehmen bringt also stets einen neuen Zulassungsantrag bei der Gesundheitsbehörde mit sich. So etwas bezeichnen wir Wirtschaftler als extrem hohe Markteintrittsbarrieren, die es den etablierten Unternehmen ermöglichen, hohe Preise durch­

zusetzen.

In den Schwellenländern kommen zunehmend Generika auf die Märkte. Hier gibt es neue Volumenchancen für Gerresheimer, da der Preis von Generikas niedriger ist, die Absatz­

mengen in den bevölkerungsreichen Schwel­

lenländern jedoch deutlich höher. Da die Ver­

packung am Anteil der Kosten des Endpro­

dukts jedoch nur einen kleinen Teil ausmacht, dürfte auch der Kostendruck erträglich bleiben.

Analysten erwarten ein jährliches Umsatz­

wachstum von durchschnittlich 6%.

So agiert Gerresheimer in einem defensiven Markt (Pharma gilt als nicht-zyklisch und somit ideale Absicherung) mit Wachstumsperspektive (Schwellenländer) und hoher Preissetzungs­

macht (hohe Gewinnmarge durch hohe Markteintrittsbarriere).

Entsprechend ist das KGV 14e von 18 bereits ziemlich hoch. Und auch die Dividendenrendite von 1,8% ist nicht berühmt. Doch gute Unter­

nehmen haben stets ein hohes Bewertungs­

niveau. Und gute Unternehmen zeichnen sich immer wieder dadurch aus, neue Einnah­

mequellen zu erschließen und die Gewinn­

marge weiter auszuweiten.

Gerresheimer hat sich erst vor einem Jahr auf seine Stärke bei bestehenden Geschäftsver­

bindungen mit zulassungspflichtigen Medika­

menten besonnen. Dadurch entgeht das Unternehmen dem Preiskampf und wird mit fortschreitender Umstrukturierung des Kun­

denportfolios die Gewinnmarge überpropor­

tional erhöhen können. Ich erwarte ein Gewinnwachstum von 9-10%, was das KGV von 18 wieder in ein faires Licht rückt.

Eine andere Betrachtung: 1,3 Mrd. Euro Jah­

resumsatz sind mit 1,3 Mrd. Euro Marktkapi­

talisierung belegt. Für ein durchschnittlich gesundes Unternehmen ist eine Relation von

1:1 in Ordnung. Für Gerresheimer hingegen, mit seiner Preissetzungsmacht aufgrund der hohen Eintrittsbarrieren für Wettbewerber, sowie aufgrund der guten Planbarkeit des Geschäfts durch die langfristigen Vertragsbe­

ziehungen, ist in meinen Augen eine wesent­

lich höhere Bewertung möglich.

Ich würde daher Gerresheimer in unser lang­

fristiges Portfolio holen. Aktuell notiert die Aktie bei 45,22 Euro (Xetra 15:55 Uhr).

Gerresheimer

WKN A0LD6E, ISIN DE000A0LD6E6 Kurs aktuell 45,22 Euro

Kaufen um 45,25 Euro Nachkaufen unter 44 Euro Ziel: 50 Euro bis Frühjahr 2014

05. Depotcheck:

IBM, Intuitive Surgical, ASOS, EBIX, Coach

Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem Depot eine gesunde Risikost­

reuung verwirklicht hat, wird bei plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut schlafen können. Spekuliert wird hier im Hei­

bel-Ticker nur mit einem kleinen Teil des Ver­

mögens. Der Rest wird auf solide Füße gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten Positionen eines Lesers.

Dabei werde ich weniger auf die einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Bran­

chen, in denen sie wirtschaften. Schicken Sie mir Ihre 5 größten Positionen an Depot­

check/at/heibel-ticker/./de. Bitte unterschrei­

ben Sie mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie leben. Diese Information wird dann ver­

öffentlicht.

Guten Tag Herr Heibel,

als langjähriger Heibel-Ticker PLUS Leser würde ich Sie gerne bitten, meine fünf größten Depotpositionen zu bewerten. Da ich ggf.

einige Änderungen daran vornehmen will, wäre mir Ihre Meinung hierzu wichtig.

(8)

1. IBM

2. Intuitive Surgical 3. ASOS

4. EBIX 5. Coach Inc.

Diese fünf Positionen machen ca. 30% meines Gesamtdepots aus - der Rest des Depots ori­

entiert zu an ihren Empfehlungen.

Vielen Dank! Steffen aus Landau Antwort:

Oha, da haben Sie eine Reihe von umstritte­

nen Titeln im Portfolio.

IBM

Zug für IBM-Cloud abgefahren?

Fr, 18. Oktober um 09:38 Uhr

Gestern Abend hat IBM enttäuschende Quar­

talszahlen vorgelegt. Zum siebten Mal inner­

halb von nur zwei Jahren wurden die Erwar­

tungen der Analysten enttäuscht. CEO Virginia Rometty scheint das Unternehmen nicht im Griff zu haben. Hardware-Verkäufe bleiben hin­

ter den Erwartungen zurück. Aber es gibt auch eine andere Betrachtungsweise:

Die Technologie der Zukunft heißt "Cloud". In der Cloud speichern Unternehmen ihre Daten und sparen damit viel Geld. Amazon ist ein Anbieter einer billigen Cloud, die es vielen Unternehmen ermöglicht, die Cloud-Infrastruk­

tur zu nutzen. Amazon nimmt IBM Geschäft weg, Amazon hat kürzlich die CIA der IBM als Kunden abgejagt. Doch IBM ist den Umgang mit Großkunden gewohnt, und IBM kennt auch die Ansprüche der Großkunden. So bastelt IBM an einer Cloud-Lösung, die auch höchsten Ansprüchen der Administration gerecht wird.

Da geht es nicht in erster Linie um Speicher­

platz für Dateien, da geht es um Zugangskon­

trollen und Berechtigungskonzepte, um ver­

teilte Applikationen und um High-End Perfor­

mance. IBM baut, so hört man, eine eigene Cloud-Lösung auf vollständig neuer Basis auf.

Amazon gewinnt derweil einen Kunden nach dem anderen. Salesforce erobert die Unter­

nehmenswelt mit Vertriebs-Applikationen.

Und IBM entwickelt noch. Mag sein, dass die

Technologie irgendwann einmal als herausra­

gend bezeichnet wird, doch vielleicht ist der Zug dann schon abgefahren. Wer jetzt auf IBM setzt, der setzt darauf, dass die Technologie noch rechtzeitig ihre Überlegenheit ausspielen kann, bevor der Cloud-Kuchen verteilt ist. Ich bin da skeptisch.

Warren Buffet ist mit seiner IBM-Aktie sehr zufrieden. Er freut sich darüber, dass das Rückkaufprogramm bei dem heruntergeprü­

gelten Aktienkurs nun mehr Aktien einsam­

meln kann, was sich irgendwann in der Zukunft dann positiv auf den Gewinn je Aktie auswirken wird: Der Gewinn wird dann auf weniger Aktien verteilt werden können. Warren Buffet hat, das ist bekannt, einen sehr langen Atem.

Intuitive Surgical

Herz-OP aus der Ferne ist noch Zukunftsmusik

Fr, 18. Oktober um 09:39 Uhr

Das haben Sie bestimmt schon in Filmen gese­

hen - vermutlich in Science Fictions: Der Herz­

patient liegt auf dem OP-Tisch und darüber sind eine Reihe von Instrumentenarmen befe­

stigt. Der Operateur selbst steht daneben oder in einem anderen Raum, im Film auch schon mal in einem anderen Land oder Kontinent, an einem Bedienelement. Über das Bedienele­

ment werden die Instrumente bewegt, dabei lässt sich die Bewegung der Hand des Opera­

teurs beispielsweise verlangsamen, damit auch die kleinsten Bewegungen präzise durchge­

führt werden können.

Diese Zukunftsvision ist heute schon da. Intui­

tive Surgical liefert die Instrumente, die Soft­

ware und die Schulungen. Die 2,3 Mrd. USD Jahresumsatz werden mit 15,8 Mrd. USD Marktkapitalisierung bewertet. In den kom­

menden Jahren wird ein Wachstum von 12%

p.a. erwartet, das KGV 14e ist mit 23 ange­

messen. Leider wurde die Serie an positiven Überraschungen im vergangenen Juli gebro­

chen, und die Aktie wurde um 25% herunter­

geprügelt. Heute Abend werden die nächsten Quartalszahlen veröffentlicht. Es ist ein kriti­

scher Moment: Gelingt es dem Unternehmen, wieder positive Überraschungen abzuliefern, dann könnte die Aktie ihren alten Aufwärtstrend fortsetzen. Wird erneut eine Enttäuschung ver­

meldet, dann dürfte sich die Aktie auf abseh­

(9)

bare Zeit kaum nach oben bewegen.

Die Bewertung ist in Ordnung, wenn die Pro­

gnosen erreicht werden. Der Hype, der die Aktie zuvor jedoch auf ein deutlich höheres Bewertungsniveau katapultierte, ist verflogen.

Es ist jetzt also nicht der beste Zeitpunkt, die Aktie zu besitzen. Lediglich aus langfristiger Perspektive würde ich die Aktie halten, doch auf Sicht von 12 Monaten wäre mir das Invest­

ment zu riskant.

ASOS

Britischer Einzelhändler mit Second-Hand Mode und exorbitanten Wachstumsraten

Fr, 18. Oktober um 09:40 Uhr

Britischer Einzelhändler mit Second-Hand Angeboten über das Internet. Ich bin bei briti­

schen Unternehmen nicht fit, da liegen mir zu wenige Informationen vor. Das, was ich hier sehen kann, ist eine erwartete Wachstumsrate von 30% p.a. für die nächsten fünf Jahre, was erstaunlich in diesem Bereich ist. Das Bewer­

tungsniveau ist mit einem KGV von 79 jedoch bereits sehr hoch. Ich könnte jetzt noch meine Meinung zu der über die Webseite angeprie­

sene Mode ausbreiten, doch meine Frau hat mich überzeugt, dass ich mich auf diesem Feld lieber zurückhalten sollte.

EBIX

Bilanzierungsunregelmäßigkeiten sind ein Warnsignal, das in jedem Fall befolgt werden

muss!

Fr, 18. Oktober um 09:41 Uhr

Das Unternehmen aus Atlanta bietet Softwa­

relösungen für die Finanz- und Versiche­

rungsbranche an. Anfang des Jahres wurden Blog-Einträge bekannt, in denen die Bilanzie­

rungsmethoden des Unternehmens in Frage gestellt wurden. Das Unternehmen reagierte darauf und versicherte, das alles mit rechten Dingen zugehe. Kurz danach gab es ein Über­

nahmeangebot von Goldman Sachs, und es entwickelte sich eine Spekulation über einen Bieterwettstreit, der die Aktie um 50% nach oben zog. Im Juni eröffnete die US-Börsen­

aufsicht SEC eine Untersuchung der Bilanzie­

rungsmethoden. Man sprach von der Mög­

lichkeit der künstlich aufgeblähten Umsätze.

An diesem Punkt können wir mit der Analyse aufhören: Der Vorwurf von Bilanzierungsun­

regelmäßigkeiten ist ein Warnsignal, das ich in jedem Fall befolge. Ich habe keine Ahnung, was an dem Vorwurf dran ist, doch allein eine SEC-Untersuchung wird eine lange Zeit auf dem Unternehmen lasten - egal was dabei rauskommt. Die beabsichtigte Über­

nahme liegt auf Eis. Das gesamte Manage­

ment ist damit beschäftigt, SEC-Fragen zu beantworten und kann sich nur mit halber Kraft um das Geschäft kümmern. Kunden sind ver­

unsichert und wählen lieber einen anderen Software-Lieferanten. Ich würde daher bis auf weiteres die Finger von diesem Titel lassen.

Coach

Geglückte Transformation von Wachstums– zu Value-Aktie

Fr, 18. Oktober um 09:42 Uhr

Coach hat die Transfomation von einer Wachs­

tums-Aktie zu einer Value-Aktie hinter sich. Der Anbieter von Luxus-Handtaschen hat den Markt mit fulminanten Wachstumsraten erobert.

Doch irgendwann ist eine Marktgröße erreicht, Coach macht 5 Mrd. USD Jahresumsatz, da sind weitere Wachstumssprünge einfach nicht mehr drin. Handtaschen werden bei Coach gekauft, aber mehr als zwei Handtaschen pro Saison braucht keine Frau (Sie merken, ich bin da schon sehr tolerant). So ist das Wachstum von 18% in den vergangenen fünf Jahren auf 2% im laufenden Jahr zurückgekommen, für die Zukunft hofft man auf 9% p.a.

Ein Konzern im Wachstum setzt Speck an, nun muss das Unternehmen auf ein etwas schlan­

keres Modell umgestellt werden. So ist im lau­

fenden Jahr der Gewinn rückläufig, die Struk­

tur passt nicht mehr zum Konzern. Das KGV 14e steht bei 14, die Verschuldung ist mit 1 Mrd. USD in Ordnung. Kein Grund zur Sorge, aber auch kein Anlass für Freudensprünge. Die Transformation von Wachstum auf Value nimmt Zeit in Anspruch, und in dieser Zeit wird die Aktie auf dem aktuellen Niveau seitwärts lau­

fen. Es gibt inzwischen eine Dividende von

(10)

2,4%. Wenn Ihnen das reicht, können Sie wei­

ter abwarten.

Korrelation

Fr, 18. Oktober um 09:44 Uhr Korrelationsmatrix

tgl. IBM ISRG ASC.l EBIX COH IBM 1,00 0,18 0,09 0,32 0,55 ISRG 0,18 1,00 0,07 0,03 0,04 ASC.l 0,09 0,07 1,00 -0,11 0,06 EBIX 0,32 0,03 -0,11 1,00 0,31 COH 0,55 0,04 0,06 0,31 1,00 wtl. IBM ISRG ASC.l EBIX COH IBM 1,00 0,12 0,42 0,20 0,23 ISRG 0,12 1,00 0,02 -0,06 -0,25 ASC.l 0,42 0,02 1,00 -0,08 0,12 EBIX 0,20 -0,06 -0,08 1,00 0,16 COH 0,23 -0,25 0,12 0,16 1,00 IBM ISRG ASC.l EBIX COH Gewichtung für optimales Portfolio:

25% 0% 25% 25% 25%

Gewichtung für minimum Risiko Portfolio:

25% 25% 12% 13% 25%

erwartete Rendite

Vola­

tilität

Sharpe ratio Optimal 7,7% 17,2% 0,33

Mini­

mum risk

4,7% 14,1% 0,19

IB M

ISRG ASC.l EBIX COH Bra

nch e

Te ch

Medi- Tech

Ein­

zel­

han­

del

Soft­

ware Ein­

zel­

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Value

Vier Ihrer fünf größten Positionen sind US-Akti­

en. Sie sind zu US-lastig für meinen Geschmack. Insbesondere nachdem wir in die­

sen Tagen sehen, wie US-Politiker ihre Wirt­

schaft mit Füßen treten, würde ich nicht so viel Geld in die USA schicken. IBM mag zwar ein internationaler Konzern sein, doch Intuitiv Sur­

gical (Kalifornien), EBIX und Coach haben noch ihren Schwerpunkt in den USA.

Zwei Tech-Unternehmen (IBM & EBIX) sowie zwei Einzelhändler (ASOS & Coach) sind ebenfalls nicht gerade eine optimale Streuung.

Ich würde mich von EBIX trennen, wie oben bereits begründet. Zudem würde ich mich für eine Value-Aktie zwischen IBM und Coach ent­

scheiden. Hier überlasse ich Ihnen die Ent­

scheidung. Beide Unternehmen sind nun fair bewertet, Sie werden aber einen langen Atem brauchen, um sich über Kursgewinne zu freu­

en. Machen Sie es doch davon abhängig, ob Sie ASOS behalten wollen oder nicht. Wenn ASOS bleibt, dann sollten Sie Coach verkau­

fen, weil ein Einzelhändler ausreicht.

Ich würde in dieser Marktsituation stärker auf deutsche Aktien setzen, denn immer mehr kri­

stallisiert sich Deutschland als ‚Sicherer Hafen’ der Wirtschaftswelt heraus. Der DAX entwickelt sich zu einem Exportschlager, wir haben ja derzeit sogar drei DAX-Titel in unse­

rem Heibel-Ticker Portfolio.

Zudem würde ich ein Industrieunternehmen reinnehmen, da wir am Beginn eines weltwei­

ten Wirtschaftsaufschwungs stehen.

Ich hoffe, ich konnte ein paar Anregungen geben./crlf>/crlf>/crlf>/crlf>/crlf>/crlf>

(11)

06. Meinung zu Einzelaktien:

EADS, E.On, K+S, Klöckner, Kontron

EADS

Intakte Wachstumsstory bei EADS

Fr, 18. Oktober um 10:07 Uhr

Diese Woche wurden wir nach unserer Mei­

nung zu den folgenden Unternehmen gefragt:

Zyklen in der Flugzeugbauerbranche dauern in der Regel sieben Jahre. Wir befinden uns im Aufschwungsjahr fünf für EADS, die Auftrags­

bücher sind voll, die Lieferzeiten unendlich lang, und das Management kann sich darauf konzentrieren, die bewährten Flieger effizienter, schneller und kostengünstiger zu bauen. Hier ist eine relativ solide Wachstumsstory zu sehen, die in meinen Augen noch mindestens zwei Jahre intakt bleiben wird.

Trotzdem schadet es nicht, Teil-Gewinne mit­

zunehmen, denn die Aktie hatte einen tollen Lauf.

E.On

Neue Regierungskoalition könnte neues Leben einhauchen

Fr, 18. Oktober um 10:08 Uhr

Rückläufiger Umsatz, rückläufiger Gewinn, rückläufige Dividende, … ich habe seit der Energiewende regelmäßig vor E.On und RWE gewarnt - aus politischen Gründen. Nun sieht es nach einer schwarz/roten Regierungsbil­

dung aus, und das könnte E.On neues Leben einhauchen. Immerhin werden die 127 Mrd.

Euro Umsatz inzwischen nur noch mit einer Marktkapitalisierung von lächerlichen 27 Mrd.

Euro bewertet. E.On hat kräftig Geschäftsbe­

reiche verkauft und das Personal reduziert.

Inzwischen ist der Schuldenstand niedrig (12 Mrd. Euro), und die Kosten hat das Unterneh­

men im Griff. Nach dem Kurssturz von 30 auf 12 Euro ist es nun in meinen Augen zu spät zum Verkaufen, ich würde die Sache nun aus­

sitzen und zunächst einmal abwarten, was die neue Regierungskoalition an energiepolitischen Schwerpunkten setzt.

K+S

Politischer Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ist nicht kalkulierbar

Fr, 18. Oktober um 10:09 Uhr

Rückläufiger Umsatz, rückläufiger Gewinn, rückläufige Dividende, … aber aus völlig ande­

ren Gründe als bei E.On: K+S ist unter die Räder eines Streits zweier Kali-Giganten gera­

ten. Sie haben die Auseinandersetzung sicher mitbekommen: Uralkali will den Preis senken, was K+S um seinen Gewinn bringen würde.

Auch hier ist es eher eine politische Ausein­

andersetzung, allerdings zwischen Russland und der Ukraine. Ich kann den Ausgang abso­

lut nicht abschätzen und würde mich daher aus dieser Aktie raushalten.

Klöckner

Dieser Frühzykliker ist ein Optionsschein auf den weltweiten Konjunkturaufschwung

Fr, 18. Oktober um 10:10 Uhr

Eine anziehende Weltkonjunktur würde auch dem Stahlsektor gut tun. Ich würde mit einem Verkauf nun noch ein wenig abwarten, denn in den kommenden Monaten dürften sich die Konjunkturdaten in Europa sowie auch in China verbessern, und das hilft dem stark früh- zyklischen Wert Klöckner.

(12)

Kontron

Minicomputerhersteller hofft auf Turnaround

Fr, 18. Oktober um 10:11 Uhr

Der Minicomputerhersteller befindet sich mitten in einer Krise. Erstmals konnte seit langem mit dem Ergebnis zum 2. Quartal in diesem Jahr eine positive Überraschung abgeliefert werden, die Aktie ist daraufhin gleich von 3,11 auf 5,18 Euro angesprungen. Grund für die positive Überraschung war eine starke Nachfrage der Automobilbranche der USA. Das dürfte sich nun abschwächen, da der Autoabsatz im Q3 nicht mehr so stark war. Doch es ist ein erstes Zeichen der Hoffnung für einen Turnaround und wer weiß, welcher Markt im Q3 vielleicht besser lief als erwartet.

Am 24.10. wird Kontron die Quartalszahlen veröffentlichen. Es wird spannend, aber nach dem Kurssprung wird es schwer für das Unter­

nehmen, erneut positiv zu überraschen. Ich würde eher aus Vorsicht die Kursgewinne der vergangenen Wochen mitnehmen und das Geld woanders investieren. Der Turnaround ist mir noch zu unsicher.

07. Update beobachteter Werte:

SAP, Vale S.A VZ, Aixtron, Goldmünzen & Goldbarren, iShares FTSE/Xinhua China

25 , Apple, eBay

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel- ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge.

Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Websei­

ten verfasst.

SAP

Vorstand wird umgebaut, Nachkaufen

Di, 15. Oktober um 15:43 Uhr

Wir haben erst eine halbe Position in SAP, und die Aktie wird von den Umstrukturierungen in der Führungsetage des Konzerns belastet. Ich würde diese relative Schwäche nutzen, um unsere Position nunmehr zu Kursen unter 53,85 Euro voll zu machen.

Die personellen Veränderungen sind von lan­

ger Hand geplant und gefallen mir gut:

1. Co-CEO Jim Hagemann-Snabe verlässt nächstes Jahr das Unternehmen und überlässt den Vorstandsvorsitz allein Bill McDermott. Der US-Amerikaner tritt schon seit einiger Zeit stär­

ker in die Öffentlichkeit und veranschaulicht die Errungenschaften SAP's für seine Kunden. Er ist ein Marketing-Mann, der SAP in mehrfacher Hinsicht nach vorne bringen kann. So ist SAP inzwischen weltweit führend in Sachen Unter­

nehmenssoftware, nur in den USA kommt SAP noch nicht an Oracle vorbei. Die Amis ver­

trauen eben ihren eigenen Unternehmen eher als den Deutschen.

Mit McDermott nun alleine an der Spitze wird SAP ein bisschen amerikanischer und wird dadurch stärker auf die Bedürfnisse der Ame­

rikaner eingehen.

Ein Marketingchef an der Spitze eines Softwa­

reunternehmens ist kritisch zu sehen. Bei Intel hat das nicht geklappt, Intel ist technolo­

gisch auf dem Mobilfunkmarkt hinterher. Bei SAP ist es jedoch in meinen Augen der richtige Zeitpunkt für einen Marketingchef. SAP ist technologisch führend in allen wichtigen Bereichen: Cloud, Big Data (HANA) und Mobi­

le. Doch das weiß niemand oder weiß zumin­

dest niemand zu schätzen. Da muss jemand den Leuten erzählen, wie toll SAP ist, und dafür ist McDermott der Richtige.

2. Technikvorstand Vishal Sikka steigt in der Hierarchie weiter auf. Sikka steht hinter vielen der genannten Entwicklungen, er treibt die Zukunftsfähigkeit SAP's voran, und seine Beförderung ist ein wichtiges Signal, dass man sich an dieser Front nicht zurücklehnt. Er gilt

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nach dem Ausstieg Hagemann-Snabes als Nummer Zwei im Konzern hinter McDermott.

3. Heute wurde bekanntgegeben, dass der Finanzvorstand Mitte nächsten Jahres ausge­

tauscht wird: Werner Brandt (59) geht, sein Posten wird vom SAP-Urgewächs aber erst 42- Jahre jungen Luka Mucic übernommen. Die Meldung ist nicht überraschend und zeigt mir lediglich, dass SAP sich konsequent verjüngt.

Es ist nachvollziehbar, dass Anleger aufgrund dieses Personalkarussells zunächst einmal vorsichtig sind, denn die Neuen müssen sich erst einmal das Vertrauen der Anleger verdie­

nen. Hinter diesen Änderungen jedoch steht SAP-Mitgründer Hasso Plattner, und die Ent­

scheidungen sind in meinen Augen wohl überlegt. Ich halte sie für geschickt und würde die Schwäche daher nutzen, unsere Position aufzustocken.

Aktuell notiert die Aktie bei 53,81 Euro (Xetra um 15:40 Uhr), ich würde um diesen Kurs herum kaufen und unsere Position voll machen.

Ein Wort zum US-Budget- und Defizit-Streit: Es bahnt sich ein irgendwie gearteter Kompromiss an, niemand glaubt wirklich noch an das Schei­

tern der Verhandlungen. Doch der Kompromiss wird uns nur Zeit kaufen, es wird keine endgül­

tige Lösung sein. Eine entsprechende Kursral­

lye wird sich also in Grenzen halten, wenn wir sie nicht bereits hinter uns haben.

Vale S.A VZ Importrekord von China

Do, 17. Oktober um 10:10 Uhr

Mit 74,6 Mio. Tonnen Eisenerz importierte China im September, 8% mehr als im Vormo­

nat und 15% mehr als vor einem Jahr. Nie zuvor hat China, der weltweit wichtigste Impor­

teur von Eisenerz, mehr davon importiert. So läuft auch die Stahlproduktion, wofür das Eisenerz benötigt wird, auf Hochtouren.

Der Preis des Eisenerz hält sich auf hohem Niveau bei 128 USD/Mt. Ein Abrutschen unter 100 USD/Mt wird von Analysten seit langem erwartet, tritt aber nicht ein. Wettbewerber Rio Tinto meldete Rekordproduktionszahlen und

einen Rekordumsatz mit Eisenerz, obwohl eine vermeintliche Eisenerzschwemme den Preis drücken sollte. Doch das ist nicht der Fall, alles Eisenerz wird zu einem ordentlichen Preis ver­

kauft.

Vale hat aufgrund dieser beiden Meldungen um 5% zugelegt. Aus charttechnischer Sicht kratzt Vale damit an dem 200-Tagesdurchschnitt. Ein Überspringen dieser Marke gilt als bullisches Zeichen, in diversen Foren wird dieses Ereignis besprochen, und das könnten dann endlich den lang erwarteten Antrieb geben, um die Aktie wieder stärker in die Aufmerksamkeit von Anlegern zu rücken.

Aixtron

Fehlerkorrektur, Teilverkauf

Fr, 18. Oktober um 11:02 Uhr

Zum unangenehmen Bestandteil meines Jobs gehört es, Fehler nicht nur zu korrigieren, son­

dern sie öffentlich einzugestehen und zu begründen. Für Sie ist die Hürde einer Fehler­

korrektur nicht so hoch, da Sie dies in ihrem Portfolio auch tun können ohne sich Dritten gegenüber zu rechtfertigen. Tun Sie es.

Aixtron war erwartungsgemäß in der Hoffnung auf eine anziehende Nachfrage nach LED-Pro­

duktionsmaschinen nach meiner ersten Empfehlung im Mai von 12 auf 13,80 Euro angesprungen. Anschließend verfiel die Aktie in einen Seitwärtstrend, und diesen hat sie nun leider nach unten verlassen. Ich fürchte, die Aktie könnte nun noch weiter fallen.

Seit Mai bemühe ich mich um ein Interview mit Vorstandschef Martin Goetzeler. Ein Interview ist keine große Sache, das macht ein CEO eigentlich mal so eben zwischendurch. Ich wurde jedoch mehrfach vertröstet, auf die Quiet-Period hingewiesen, anschließend igno­

riert, versetzt, nicht zurückgerufen, ... ich hätte misstrauisch werden müssen.

Es ist allzu menschlich, in guten Zeiten jedes Interview anzunehmen und von den Erfolgen zu berichten. Genauso menschlich ist es, in schlechten Zeiten Interviews als unangenehme Last hinten anzustellen. Ich habe den Eindruck, dass wir uns derzeit durch schlechte Zeiten bei Aixtron bewegen.

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Nächste Woche Donnerstag, am 24.10., wird Aixtron Quartalszahlen liefern. Vor drei Mona­

ten wurden die Quartalszahlen durch heftige Kosteneinsparungen aufgefrischt. "Kostenein­

sparungen mildern Warteschmerz", titulierte ich damals. Wenn also schon der Nachfrage­

boom auf sich warten lässt, dann bringt das Unternehmen seine Bilanz zumindest in Ord­

nung. Doch man kann sich nicht reich sparen, irgendwann muss das Geschäft anziehen. Und das ist jetzt der Fall: Jetzt muss Aixtron zumin­

dest einen Anstieg beim Auftragseingang ver­

melden, damit die Anleger an ein Umsatz­

wachstum für 2014 glauben.

Der LED-Boom ist voll im Gange, ich berichtete mehrfach darüber. Cree feiert Absatzrekorde von LED-Lampen. Samsung kaufte die Dres­

dener Novaled. Universal Display spricht von reißender Nachfrage nach OLED-Bildschirmen.

Doch all diese Endmärkte führten bis heute nicht zu einem Auftragsboom für Aixtron. Es ist offensichtlich noch zu früh für neue Investitio­

nen in Produktionsanlagen, man arbeitet noch mit den bestehenden Maschinen. Ich hatte eine anziehende Nachfrage erwartet.

Am nächsten Donnerstag werden wir mehr wis­

sen. Doch seit Anfang des Monats ist Aixtron von 13 auf 10,50 Euro eingebrochen. Das macht auf mich den Eindruck, als wisse da jemand mehr und bereitet sich auf schlechte Meldungen vor. Fundamentale Gründe für den Kursverfall kann ich nicht entdecken. Es muss irgendeinen großen Investor geben, der sich hier massiv von Aixtron trennt.

Ich fürchte nun also, dass am kommenden Donnerstag schlechte Zahlen veröffentlicht werden. Die Aktie könnte in Folge dessen nochmals weiter abgeben. Damit wir Im Falle einer negativen Überraschung nochmals nach­

kaufen können, müssen wir die Position heute etwas verkleinern. Ich würde daher die Hälfte unser Position heute verkaufen.

Der Nachkauf bei 12 Euro Anfang Oktober hat sich also als falsch herausgestellt. Weder damals noch heute gibt es einen offiziellen Grund für den Kurseinbruch, und wir tappen im Dunkeln. Vor dem Hintergrund dieser Unge­

wißheit möchte ich nicht voll investiert in die Quartalszahlen hineinlaufen.

Ich würde also die halbe Position verkaufen

und einen eventuellen Ausverkauf nach schlechten Zahlen zum Wiedereinstieg nutzen.

Sollten die Zahlen doch besser ausfallen als befürchtet, werden wir immerhin mit einer hal­

ben Position daran partizipieren.

Goldmünzen & Goldbarren Goldanteil auf 5% reduzieren

Fr, 18. Oktober um 11:47 Uhr

Mitte des Jahres schrieb ich Ihnen, dass die Risiken an den Finanzmärkten rückläufig sind und ich unseren Goldanteil von 10% auf 5%

reduzieren würde, wenn der Goldpreis noch­

mals auf 1.500 USD/Oz steigen sollte. Dies ist nicht geschehen, dennoch würde ich nunmehr unseren Anteil zum aktuellen Goldpreis von 1.317 USD/Oz auf nur noch 5% reduzieren.

Hier die Gründe:

Seit der Jahrtausendwende stieg der Goldpreis kontinuierlich an. Begonnen mit weltweiten Ter­

roranschlägen wechselte die Angst anschlie­

ßend zur Finanzbranche, die 2007 / 2008 kol­

labierte. Die Risiken wurden von den Staaten geschultert, und so wechselte die Angst zur Staatsverschuldung. Griechenland kollabierte Mitte 2011, genau zu diesem Zeitpunkt erreichte der Goldpreis bei 1.920 USD/Oz sei­

nen Höchstpreis.

Seither haben die Staaten gezeigt, dass Grie­

chenland nicht fallen gelassen wird. In der EU haben wir gezeigt, dass wir jeglichen finanzi­

ellen Angriffen standhalten können. Wichtige Strukturreformen, die für einen langfristig gesunden Staatshaushalt sorgen sollen, wur­

den umgesetzt. Die EZB hat unmissverständ­

lich erklärt, unbegrenzt Liquidität in die Märkte zu geben, wenn es erforderlich werden sollte.

In Japan, einer weiteren hochverschuldeten Industrienation, wird nun ebenfalls Geld gedruckt was das Zeug hält. Klar, der Aussen­

wert des Yen fällt, doch die Wirtschaft stabili­

siert sich und Deflation und Rezession sind vom Tisch.

Letzter Hoffnungsschimmer für Goldbullen war nun das US-Haushaltsbudget und die US-Defi­

zitgrenze. Eine Insolvenz der USA kann es nicht geben, die USA können ja selber Geld drucken wie sie wollen. Es hätte höchstens zu

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Zahlungsverzug kommen können, aber das hätte schon ausgereicht, um die Finanzwelt in ihren Grundmauern zu erschüttern.

Nun, Sie haben es mitbekommen: In buch­

stäblich letzter Sekunde wurde das Chaos abgewendet. Es ist zwar ein Schaden entstan­

den, denn die US-Zinsen sind kräftig angestie­

gen, aber das weltweite Finanzsystem steht.

Auch beide Parteien sowie der Präsident haben Schaden genommen, die Reputation der Politiker ist am Boden, insbesondere die Tea Party hat stark an Popularität verloren. Noch­

mals wird es eine solche Auseinandersetzung in meinen Augen nicht geben.

War also bislang das Finanzsystem bedroht, so ist diese Bedrohung in meinen Augen heute deutlich geringer, wenn nicht gar verschwun­

den. Auf der anderen Seite ist dafür der Preis für die Sicherheit gestiegen: Liquiditätsflutung allerorten. Und natürlich haben wir Deutsche nun Angst vor Inflation.

Ich halte diese Angst für berechtigt, aber über­

zogen. Ja, wir werden steigende Inflations­

raten bekommen, wir haben sogar bereits eine höhere Inflationsrate als wir an Zinsen bekom­

men. Aber die Inflation wird nicht beginnen zu galoppieren, wie es in den Zwanzigern einmal der Fall war. Noch immer wird so viel Luft aus dem weltweiten Finanzsystem gelassen, dass die zusätzliche Liquidität kaum die Grenzen der Finanzbranche überschreitet und somit kaum zu Inflation führt.

Stattdessen haben wir also günstige Finanzie­

rungskonditionen und eine Politik, die mehr­

fach bewiesen hat, unser System um jeden Preis zu retten. Gold als Katastrophenschutz wird in den kommenden Jahren schlechter abschneiden als Unternehmensanteile (Aktien), die aufgrund der günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen überproportional zulegen werden.

Wir brauchen unser Portfolio also nicht mehr mit 10% Goldanteil absichern, ich halte 5% für ausreichend und werde den überschüssigen Anteil verkaufen. Sollte der Goldpreis in den kommenden Monaten tatsächlich unter 1.000 USD/Oz fallen, dann würde ich die "Versiche­

rung" wieder erhöhen.

iShares FTSE/Xinhua China 25 Talsohle erreicht

Fr, 18. Oktober um 12:08 Uhr

Im dritten Quartal ist Chinas Wirtschaft mit 7,8% gewachsen. Nach 7,7% im ersten und 7,5% im zweiten Quartal (dem niedrigsten Wachstum seit 1990) ist dies erstmals wieder ein Anstieg des Wirtschaftswachstums. Der Einkaufsmanagerindex im September hat diese positive Entwicklung bereits in Aussicht gestellt.

Noch ist natürlich nicht alles Gold was glänzt.

Der Aufschwung erfolgt an einer Wand der Pro­

bleme: Insbesondere die Kommunen und Pro­

vinzen haben, angeregt durch Konjunktur­

programme und billige Finanzierungen, riesige Schuldenberge angehäuft, deren Abtragen künftig zu einem Problem werden könnte, wenn die Wirtschaft nicht kräftig wächst.

Und die Wirtschaft kann nicht mehr so kräftig wachsen wie zuvor, denn heute ist China noch voll auf Export ausgerichtet, doch aufgrund der Erfolges der vergangenen Jahre sind das Lohnniveau und die Produktionskosten insge­

samt lange nicht mehr so vorteilhaft wie noch vor zehn Jahren. Zudem hängt der Export an der Nachfrage der Industrieländer, und die haben ihre eigenen Probleme.

Das chinesische Wachstum erfolgt zu 55,8%

durch Auslandsinvestitionen, diese ziehen inzwischen jedoch kein Exportwachstum mehr nach sich, im Gegenteil, der Export schrumpft mit 1,7%. der inländische Konsum ist für 45,9%

des Wachstums verantwortlich. China hat das Problem erkannt und arbeitet bereits intensiv an dem Umbau der eigenen Wirtschaft hin zu mehr Binnenkonjunktur: Der eigene Konsum muss künftig immer mehr der Wirtschaftslei­

stung tragen.

Die hohe Verschuldung der Kommunen und die hohe Abhängigkeit von ausländischen Investi­

tionen / vom Export führen zu unzähligen Weltuntergangsartikeln in Blogs und Foren.

Doch es ist immer so, dass die Aktienkurse an einer Wand der Probleme steigen, und wenn alle Probleme einmal gelöst sind, dann fallen die Aktienkurse wieder. Für uns ist es wichtig,

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eine Meinung darüber zu haben, ob die chine­

sischen Politiker der Aufgabe gewachsen sind oder nicht. Und bislang muss ich den Chinesen mein Kompliment aussprechen, die haben ihr Land besser im Griff als die USA oder wir Euro­

päer.

Ich denke also, dass unser iShares China in den kommenden Wochen noch ein wenig wei­

ter steigen wird und wir dann zu höheren Kur­

sen verkaufen können, wir bleiben also vorerst dabei.

Apple

Marge vor Marktanteil

Do, 17. Oktober um 10:39 Uhr

Diese Woche wurde bekannt, dass Apple die Bestellungen der "Billigversion" des iPhone 5C zurückgefahren hat. Das 5C ist alles andere als billig, und die Kunden nutzen die Differenzie­

rung offensichtlich dazu, sich mit dem iPhone 5S abzusetzen, denn das 5S verkauft sich wie warme Semmeln. Hierin manifestiert sich der Eindruck, dass Apple eben doch ein Anbieter von Luxusartikeln ist, hohe Margen realisiert und nicht auf große Marktanteile mit niedriger Marge schielt.

Auch die Verpflichtung von Angela Ahrendts unterstreicht diesen Eindruck. Ahrendts ist CEO von Burburry, der britischen Modefirma mit edlen Anzügen. Bei ihrem Amtsantritt bei Burburry hatte das Unternehmen die Richtung verloren: Man wollte auf zu vielen Märkten mit­

spielen und riskierte damit das edle Image.

Ahrendts verkaufte eine Reihe von Geschäfts­

bereichen und entwickelte die Kernmarke zurück zu der hochpreisigen, exklusiven Mar­

ke, die sie zuvor einmal war.

Besondere Lorbeeren hat sie sich durch die Kombination des Online- mit dem Offline- Geschäft verdient. So sind die Geschäfte mit iPads ausgestattet, über die Kunden im Laden weitere Infos einsehen können. Wer ein Klei­

dungsstück mit in die Umkleide nimmt, bekommt dort dann automatisch weitere Infor­

mationen zu diesem Kleidungsstück ange­

zeigt. Ermöglicht wird dies durch einen RF- Chip, der in die Kleidung eingenäht ist und ein Signal aussendet, dass in der Kabine das ent­

sprechende Video startet.

Die regelmäßig im Rahmen von Modeshows stattfindende Vorstellung neuer Kollektionen findet nun nicht mehr hinter verschlossenen Türen statt, sondern wird live ins Internet aus­

gestrahlt. Jeder kann dabei sein. Und die Kol­

lektion ist dann nicht erst ein halbes Jahr spä­

ter verfügbar, wie es eben üblich ist, sondern sofort. Die Vorstellung neuer Kollektionen kann also weltweit live mit geschaut werden und direkt im Anschluss kann dann online bestellt werden. Eine kleine Revolution in der Modebranche.

Na, und der Online-Shop selbst ist ziemlich gelungen, schauen Sie selbst mal rein: http://­

de.burberry.com/. Da wirkt selbst der Apple- Onlinestore antiquiert.

Ahrendts hat als CEO Burburry neues Leben eingehaucht. Vom Stil her passt ihre Linie gut zu Apple, und Apple muss dringend sein Onli­

ne-Offline-Konzept überarbeiten. Was einst revolutionär war, wurde inzwischen von vielen kopiert und besser gemacht. Apple muss sich weiterentwickeln. Und Ahrendts ist in meinen Augen bestens qualifiziert für diese Aufgabe.

eBay

Verhaltener Ausblick führt zu Ausverkauf

Do, 17. Oktober um 11:58 Uhr

Ebay hat gestern Abend Quartalszahlen vor­

gelegt, die im Rahmen der Erwartungen aus­

fielen. Der Ausblick von CFO Bob Swan hin­

gegen hat enttäuscht. Statt einem durch­

schnittlich erwarteten Umsatz von 4,64 Mrd.

USD prognostizierte er nur 4,5 bis 4,6 Mrd.

USD. Und der Gewinn werde statt 0,83 USD je Aktie lediglich bei 0,79 bis 0,81 USD je Aktie liegen. Das entspricht einem Gewinnwachstum von 12-15%.

Aus Sicht der Bewertung (KGV 13e von 20) ist das in Ordnung, der Ausverkauf ist wohl eher eine Reaktion der Enttäuschung.

Als Grund für den schwachen Ausblick nannte CEO John Donahoe eine "lustlose" Wirtschaft und CFO Swan ein verhaltene Erwartung hin­

sichtlich des anstehenden Weihnachtsge­

schäfts. Insbesondere Europa und Asien /

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Pazifik habe sich stabilisiert und zeige erste Wachstumszeichen. Gleichzeitig habe sich jedoch in den USA die Situation verschlechtert, was zu dem schwachen Ausblick führe.

Meine Meinung: Ebay hat etwa zeitgleich mit der Einigung der US-Politiker über die Anhe­

bung des Defizit-Limits seinen Ausblick auf das vierte Quartal ausgegeben. Die Einigung ist ein Sieg für Obama und dürfte sich positiv auf die Wirtschaft auswirken, doch das konnte Ebay noch nicht berücksichtigen. In ihrem Ausblick mussten sie berücksichtigen, dass die US-Wirt­

schaft und insbesondere der US-Konsument von den politischen Wirren erfasst wird und sein Konsumverhalten ein wenig zurück­

schraubt. Dieser realen Gefahr wurde mit dem verhaltenen Ausblick Rechnung getragen, ich halte das für nachvollziehbar.

Die Aktie notiert heute früh mit 5% im Minus.

Natürlich ist das die Reaktion auf den enttäu­

schenden Ausblick. Ebay ist nun in der Beweispflicht, dass der verhaltene Ausblick übertroffen werden kann, wenn die politischen Wirren endlich von den Titelseiten verschwin­

den. Ich gehe davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden Wochen erholen wird. Für einen Gipfelsturm jedoch braucht es bessere Zahlen. Wir warten daher ab.

Übrigens: CEO Donahoe hat in den Vorder­

grund gestellt, dass man weiter an einer kom­

fortablen Zahlungsabwicklung arbeite.

Paypal-Zahlungen in Geschäften unter Nut­

zung der Beacon-Technologie sollen das frei­

händige Zahlen ermöglichen. Low Energy Fields ermöglichen nicht nur die genaue Ortung, sondern auch ggfls. die Freischaltung von Paypal-Zahlungsmitteln ohne das Smart­

phone aus der Jackentasche zu holen. Wäh­

rend Visa und Mastercard noch immer an ihren Online-Zahlungswegen basteln, erobert Paypal den Offline-Markt mit innovativen Konzepten.

Ich halte nach wie vor Paypal für den künftigen Wachstumstreiber von Ebay.

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08. Übersicht HT-Portfolio

Value (≈50%) = 37,5% WKN 17.10.13 Woche Δ Σ Δ Anteil !

Apple 865985 368,85 € 2% 2% 8,0% B

iShares China 25 A0DPMY 79,53 € -1% 1% 7,2% C

Ebay 916529 37,68 € -4% -6% 9,5% B

SAP 716460 53,31 € 0% 0% 10,2% A

Deutsche Lufthansa 823212 14,49 € 3% 4% 2,6% A

Alternativ (≈25%) =17,4% WKN 17.10.13 Woche Δ Σ Δ Anteil !

Goldbarren 100 gr. 3.053,00 € 1% -22% 5,0% C

Südzucker Anleihe A0E6FU 103,00% 2% -1% 3,8% C

Renault Anleihe A1ANEW 104,34% 2% -2% 3,6% B

HeidelbergCement Anleihe A1A6PH 125,65% 1% 1% 5,0% B Spekulativ (≈20%) =21,8% WKN 17.10.13 Woche Δ Σ Δ Anteil !

Villeroy & Boch 765723 9,14 € 3% 19% 5,0% B

Vale 897998 11,33 € 7% -18% 5,8% B

Facebook A1JWVX 37,78 € 4% 81% 2,1% B

Commerzbank CBK100 9,73 € 4% 36% 2,4% C

Aixtron A0WMPJ 10,43 € -7% -16% 1,8% C

Salzgitter 620200 33,30 € 5% 17% 2,7% B

GSV Capital A1JGWK 11,11 € 1% 1% 2,0% A

Tradingidee (≈5%) =5,1% WKN 17.10.13 Woche Δ Σ Δ Anteil !

bet-at-home A0DNAY 24,50 € 0% 10% 1,9% C

Highlight Communications 920299 3,59 € -1% -20% 1,6% C

Süss MicroTec A1K023 7,18 € 0% -20% 1,6% C

Cash 18,2%

Σ Ergebnis 2013 0,1% 10%

Heibel-Ticker Gewichtung Anzahl Positionen angestrebte Positionsgröße

Portfolio Soll Ist Soll Ist

Value 50% 37,5% 5 6 10%

Alternativ 25% 17,4% 5 4 5%

Spekulativ 20% 21,8% 5 7 4%

Tradingidee 5% 5,1% 2 3 2,5%

Summe 100% 81,8% 17 20

Anmerkungen:

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.

Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.

(19)

Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:

A Top-Aktie mit günstigem Kurs,  B Kursrücksetzer zum Kaufen nutzen  C Kurssprünge zum Verkaufen nutzen,  D bei Gelegenheit Verkaufen,  E Sofort Verkaufen 

Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%, Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche, take share

Stephan Heibel http://heibel-ticker.de

mailto:info/at/heibel-ticker/./de

09. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachge­

machte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abge­

segnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwen­

dung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anle­

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greifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:

Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.

Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen

Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betref­

fenden Unternehmen

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