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Update beobachteter Werte: SAP, Vale S.A VZ, Aixtron, Goldmünzen & Goldbarren, iShares 12

E. On: Neue Regierungskoalition könnte neues Leben einhauchen

07. Update beobachteter Werte: SAP, Vale S.A VZ, Aixtron, Goldmünzen & Goldbarren, iShares 12

SAP, Vale S.A VZ, Aixtron, Goldmünzen & Goldbarren, iShares FTSE/Xinhua China

25 , Apple, eBay

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge.

Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Websei­

ten verfasst.

SAP

Vorstand wird umgebaut, Nachkaufen

Di, 15. Oktober um 15:43 Uhr

Wir haben erst eine halbe Position in SAP, und die Aktie wird von den Umstrukturierungen in der Führungsetage des Konzerns belastet. Ich würde diese relative Schwäche nutzen, um unsere Position nunmehr zu Kursen unter 53,85 Euro voll zu machen.

Die personellen Veränderungen sind von lan­

ger Hand geplant und gefallen mir gut:

1. Co-CEO Jim Hagemann-Snabe verlässt nächstes Jahr das Unternehmen und überlässt den Vorstandsvorsitz allein Bill McDermott. Der US-Amerikaner tritt schon seit einiger Zeit stär­

ker in die Öffentlichkeit und veranschaulicht die Errungenschaften SAP's für seine Kunden. Er ist ein Marketing-Mann, der SAP in mehrfacher Hinsicht nach vorne bringen kann. So ist SAP inzwischen weltweit führend in Sachen Unter­

nehmenssoftware, nur in den USA kommt SAP noch nicht an Oracle vorbei. Die Amis ver­

trauen eben ihren eigenen Unternehmen eher als den Deutschen.

Mit McDermott nun alleine an der Spitze wird SAP ein bisschen amerikanischer und wird dadurch stärker auf die Bedürfnisse der Ame­

rikaner eingehen.

Ein Marketingchef an der Spitze eines Softwa­

reunternehmens ist kritisch zu sehen. Bei Intel hat das nicht geklappt, Intel ist technolo­

gisch auf dem Mobilfunkmarkt hinterher. Bei SAP ist es jedoch in meinen Augen der richtige Zeitpunkt für einen Marketingchef. SAP ist technologisch führend in allen wichtigen Bereichen: Cloud, Big Data (HANA) und Mobi­

le. Doch das weiß niemand oder weiß zumin­

dest niemand zu schätzen. Da muss jemand den Leuten erzählen, wie toll SAP ist, und dafür ist McDermott der Richtige.

2. Technikvorstand Vishal Sikka steigt in der Hierarchie weiter auf. Sikka steht hinter vielen der genannten Entwicklungen, er treibt die Zukunftsfähigkeit SAP's voran, und seine Beförderung ist ein wichtiges Signal, dass man sich an dieser Front nicht zurücklehnt. Er gilt

nach dem Ausstieg Hagemann-Snabes als Nummer Zwei im Konzern hinter McDermott.

3. Heute wurde bekanntgegeben, dass der Finanzvorstand Mitte nächsten Jahres ausge­

tauscht wird: Werner Brandt (59) geht, sein Posten wird vom SAP-Urgewächs aber erst 42-Jahre jungen Luka Mucic übernommen. Die Meldung ist nicht überraschend und zeigt mir lediglich, dass SAP sich konsequent verjüngt.

Es ist nachvollziehbar, dass Anleger aufgrund dieses Personalkarussells zunächst einmal vorsichtig sind, denn die Neuen müssen sich erst einmal das Vertrauen der Anleger verdie­

nen. Hinter diesen Änderungen jedoch steht SAP-Mitgründer Hasso Plattner, und die Ent­

scheidungen sind in meinen Augen wohl überlegt. Ich halte sie für geschickt und würde die Schwäche daher nutzen, unsere Position aufzustocken.

Aktuell notiert die Aktie bei 53,81 Euro (Xetra um 15:40 Uhr), ich würde um diesen Kurs herum kaufen und unsere Position voll machen.

Ein Wort zum US-Budget- und Defizit-Streit: Es bahnt sich ein irgendwie gearteter Kompromiss an, niemand glaubt wirklich noch an das Schei­

tern der Verhandlungen. Doch der Kompromiss wird uns nur Zeit kaufen, es wird keine endgül­

tige Lösung sein. Eine entsprechende Kursral­

lye wird sich also in Grenzen halten, wenn wir sie nicht bereits hinter uns haben.

Vale S.A VZ Importrekord von China

Do, 17. Oktober um 10:10 Uhr

Mit 74,6 Mio. Tonnen Eisenerz importierte China im September, 8% mehr als im Vormo­

nat und 15% mehr als vor einem Jahr. Nie zuvor hat China, der weltweit wichtigste Impor­

teur von Eisenerz, mehr davon importiert. So läuft auch die Stahlproduktion, wofür das Eisenerz benötigt wird, auf Hochtouren.

Der Preis des Eisenerz hält sich auf hohem Niveau bei 128 USD/Mt. Ein Abrutschen unter 100 USD/Mt wird von Analysten seit langem erwartet, tritt aber nicht ein. Wettbewerber Rio Tinto meldete Rekordproduktionszahlen und

einen Rekordumsatz mit Eisenerz, obwohl eine vermeintliche Eisenerzschwemme den Preis drücken sollte. Doch das ist nicht der Fall, alles Eisenerz wird zu einem ordentlichen Preis ver­

kauft.

Vale hat aufgrund dieser beiden Meldungen um 5% zugelegt. Aus charttechnischer Sicht kratzt Vale damit an dem 200-Tagesdurchschnitt. Ein Überspringen dieser Marke gilt als bullisches Zeichen, in diversen Foren wird dieses Ereignis besprochen, und das könnten dann endlich den lang erwarteten Antrieb geben, um die Aktie wieder stärker in die Aufmerksamkeit von Anlegern zu rücken.

Aixtron

Fehlerkorrektur, Teilverkauf

Fr, 18. Oktober um 11:02 Uhr

Zum unangenehmen Bestandteil meines Jobs gehört es, Fehler nicht nur zu korrigieren, son­

dern sie öffentlich einzugestehen und zu begründen. Für Sie ist die Hürde einer Fehler­

korrektur nicht so hoch, da Sie dies in ihrem Portfolio auch tun können ohne sich Dritten gegenüber zu rechtfertigen. Tun Sie es.

Aixtron war erwartungsgemäß in der Hoffnung auf eine anziehende Nachfrage nach LED-Pro­

duktionsmaschinen nach meiner ersten Empfehlung im Mai von 12 auf 13,80 Euro angesprungen. Anschließend verfiel die Aktie in einen Seitwärtstrend, und diesen hat sie nun leider nach unten verlassen. Ich fürchte, die Aktie könnte nun noch weiter fallen.

Seit Mai bemühe ich mich um ein Interview mit Vorstandschef Martin Goetzeler. Ein Interview ist keine große Sache, das macht ein CEO eigentlich mal so eben zwischendurch. Ich wurde jedoch mehrfach vertröstet, auf die Quiet-Period hingewiesen, anschließend igno­

riert, versetzt, nicht zurückgerufen, ... ich hätte misstrauisch werden müssen.

Es ist allzu menschlich, in guten Zeiten jedes Interview anzunehmen und von den Erfolgen zu berichten. Genauso menschlich ist es, in schlechten Zeiten Interviews als unangenehme Last hinten anzustellen. Ich habe den Eindruck, dass wir uns derzeit durch schlechte Zeiten bei Aixtron bewegen.

Nächste Woche Donnerstag, am 24.10., wird Aixtron Quartalszahlen liefern. Vor drei Mona­

ten wurden die Quartalszahlen durch heftige Kosteneinsparungen aufgefrischt. "Kostenein­

sparungen mildern Warteschmerz", titulierte ich damals. Wenn also schon der Nachfrage­

boom auf sich warten lässt, dann bringt das Unternehmen seine Bilanz zumindest in Ord­

nung. Doch man kann sich nicht reich sparen, irgendwann muss das Geschäft anziehen. Und das ist jetzt der Fall: Jetzt muss Aixtron zumin­

dest einen Anstieg beim Auftragseingang ver­

melden, damit die Anleger an ein Umsatz­

wachstum für 2014 glauben.

Der LED-Boom ist voll im Gange, ich berichtete mehrfach darüber. Cree feiert Absatzrekorde von LED-Lampen. Samsung kaufte die Dres­

dener Novaled. Universal Display spricht von reißender Nachfrage nach OLED-Bildschirmen.

Doch all diese Endmärkte führten bis heute nicht zu einem Auftragsboom für Aixtron. Es ist offensichtlich noch zu früh für neue Investitio­

nen in Produktionsanlagen, man arbeitet noch mit den bestehenden Maschinen. Ich hatte eine anziehende Nachfrage erwartet.

Am nächsten Donnerstag werden wir mehr wis­

sen. Doch seit Anfang des Monats ist Aixtron von 13 auf 10,50 Euro eingebrochen. Das macht auf mich den Eindruck, als wisse da jemand mehr und bereitet sich auf schlechte Meldungen vor. Fundamentale Gründe für den Kursverfall kann ich nicht entdecken. Es muss irgendeinen großen Investor geben, der sich hier massiv von Aixtron trennt.

Ich fürchte nun also, dass am kommenden Donnerstag schlechte Zahlen veröffentlicht werden. Die Aktie könnte in Folge dessen nochmals weiter abgeben. Damit wir Im Falle einer negativen Überraschung nochmals nach­

kaufen können, müssen wir die Position heute etwas verkleinern. Ich würde daher die Hälfte unser Position heute verkaufen.

Der Nachkauf bei 12 Euro Anfang Oktober hat sich also als falsch herausgestellt. Weder damals noch heute gibt es einen offiziellen Grund für den Kurseinbruch, und wir tappen im Dunkeln. Vor dem Hintergrund dieser Unge­

wißheit möchte ich nicht voll investiert in die Quartalszahlen hineinlaufen.

Ich würde also die halbe Position verkaufen

und einen eventuellen Ausverkauf nach schlechten Zahlen zum Wiedereinstieg nutzen.

Sollten die Zahlen doch besser ausfallen als befürchtet, werden wir immerhin mit einer hal­

ben Position daran partizipieren.

Goldmünzen & Goldbarren Goldanteil auf 5% reduzieren

Fr, 18. Oktober um 11:47 Uhr

Mitte des Jahres schrieb ich Ihnen, dass die Risiken an den Finanzmärkten rückläufig sind und ich unseren Goldanteil von 10% auf 5%

reduzieren würde, wenn der Goldpreis noch­

mals auf 1.500 USD/Oz steigen sollte. Dies ist nicht geschehen, dennoch würde ich nunmehr unseren Anteil zum aktuellen Goldpreis von 1.317 USD/Oz auf nur noch 5% reduzieren.

Hier die Gründe:

Seit der Jahrtausendwende stieg der Goldpreis kontinuierlich an. Begonnen mit weltweiten Ter­

roranschlägen wechselte die Angst anschlie­

ßend zur Finanzbranche, die 2007 / 2008 kol­

labierte. Die Risiken wurden von den Staaten geschultert, und so wechselte die Angst zur Staatsverschuldung. Griechenland kollabierte Mitte 2011, genau zu diesem Zeitpunkt erreichte der Goldpreis bei 1.920 USD/Oz sei­

nen Höchstpreis.

Seither haben die Staaten gezeigt, dass Grie­

chenland nicht fallen gelassen wird. In der EU haben wir gezeigt, dass wir jeglichen finanzi­

ellen Angriffen standhalten können. Wichtige Strukturreformen, die für einen langfristig gesunden Staatshaushalt sorgen sollen, wur­

den umgesetzt. Die EZB hat unmissverständ­

lich erklärt, unbegrenzt Liquidität in die Märkte zu geben, wenn es erforderlich werden sollte.

In Japan, einer weiteren hochverschuldeten Industrienation, wird nun ebenfalls Geld gedruckt was das Zeug hält. Klar, der Aussen­

wert des Yen fällt, doch die Wirtschaft stabili­

siert sich und Deflation und Rezession sind vom Tisch.

Letzter Hoffnungsschimmer für Goldbullen war nun das US-Haushaltsbudget und die US-Defi­

zitgrenze. Eine Insolvenz der USA kann es nicht geben, die USA können ja selber Geld drucken wie sie wollen. Es hätte höchstens zu

Zahlungsverzug kommen können, aber das hätte schon ausgereicht, um die Finanzwelt in ihren Grundmauern zu erschüttern.

Nun, Sie haben es mitbekommen: In buch­

stäblich letzter Sekunde wurde das Chaos abgewendet. Es ist zwar ein Schaden entstan­

den, denn die US-Zinsen sind kräftig angestie­

gen, aber das weltweite Finanzsystem steht.

Auch beide Parteien sowie der Präsident haben Schaden genommen, die Reputation der Politiker ist am Boden, insbesondere die Tea Party hat stark an Popularität verloren. Noch­

mals wird es eine solche Auseinandersetzung in meinen Augen nicht geben.

War also bislang das Finanzsystem bedroht, so ist diese Bedrohung in meinen Augen heute deutlich geringer, wenn nicht gar verschwun­

den. Auf der anderen Seite ist dafür der Preis für die Sicherheit gestiegen: Liquiditätsflutung allerorten. Und natürlich haben wir Deutsche nun Angst vor Inflation.

Ich halte diese Angst für berechtigt, aber über­

zogen. Ja, wir werden steigende Inflations­

raten bekommen, wir haben sogar bereits eine höhere Inflationsrate als wir an Zinsen bekom­

men. Aber die Inflation wird nicht beginnen zu galoppieren, wie es in den Zwanzigern einmal der Fall war. Noch immer wird so viel Luft aus dem weltweiten Finanzsystem gelassen, dass die zusätzliche Liquidität kaum die Grenzen der Finanzbranche überschreitet und somit kaum zu Inflation führt.

Stattdessen haben wir also günstige Finanzie­

rungskonditionen und eine Politik, die mehr­

fach bewiesen hat, unser System um jeden Preis zu retten. Gold als Katastrophenschutz wird in den kommenden Jahren schlechter abschneiden als Unternehmensanteile (Aktien), die aufgrund der günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen überproportional zulegen werden.

Wir brauchen unser Portfolio also nicht mehr mit 10% Goldanteil absichern, ich halte 5% für ausreichend und werde den überschüssigen Anteil verkaufen. Sollte der Goldpreis in den kommenden Monaten tatsächlich unter 1.000 USD/Oz fallen, dann würde ich die "Versiche­

rung" wieder erhöhen.

iShares FTSE/Xinhua China 25 Talsohle erreicht

Fr, 18. Oktober um 12:08 Uhr

Im dritten Quartal ist Chinas Wirtschaft mit 7,8% gewachsen. Nach 7,7% im ersten und 7,5% im zweiten Quartal (dem niedrigsten Wachstum seit 1990) ist dies erstmals wieder ein Anstieg des Wirtschaftswachstums. Der Einkaufsmanagerindex im September hat diese positive Entwicklung bereits in Aussicht gestellt.

Noch ist natürlich nicht alles Gold was glänzt.

Der Aufschwung erfolgt an einer Wand der Pro­

bleme: Insbesondere die Kommunen und Pro­

vinzen haben, angeregt durch Konjunktur­

programme und billige Finanzierungen, riesige Schuldenberge angehäuft, deren Abtragen künftig zu einem Problem werden könnte, wenn die Wirtschaft nicht kräftig wächst.

Und die Wirtschaft kann nicht mehr so kräftig wachsen wie zuvor, denn heute ist China noch voll auf Export ausgerichtet, doch aufgrund der Erfolges der vergangenen Jahre sind das Lohnniveau und die Produktionskosten insge­

samt lange nicht mehr so vorteilhaft wie noch vor zehn Jahren. Zudem hängt der Export an der Nachfrage der Industrieländer, und die haben ihre eigenen Probleme.

Das chinesische Wachstum erfolgt zu 55,8%

durch Auslandsinvestitionen, diese ziehen inzwischen jedoch kein Exportwachstum mehr nach sich, im Gegenteil, der Export schrumpft mit 1,7%. der inländische Konsum ist für 45,9%

des Wachstums verantwortlich. China hat das Problem erkannt und arbeitet bereits intensiv an dem Umbau der eigenen Wirtschaft hin zu mehr Binnenkonjunktur: Der eigene Konsum muss künftig immer mehr der Wirtschaftslei­

stung tragen.

Die hohe Verschuldung der Kommunen und die hohe Abhängigkeit von ausländischen Investi­

tionen / vom Export führen zu unzähligen Weltuntergangsartikeln in Blogs und Foren.

Doch es ist immer so, dass die Aktienkurse an einer Wand der Probleme steigen, und wenn alle Probleme einmal gelöst sind, dann fallen die Aktienkurse wieder. Für uns ist es wichtig,

eine Meinung darüber zu haben, ob die chine­

sischen Politiker der Aufgabe gewachsen sind oder nicht. Und bislang muss ich den Chinesen mein Kompliment aussprechen, die haben ihr Land besser im Griff als die USA oder wir Euro­

päer.

Ich denke also, dass unser iShares China in den kommenden Wochen noch ein wenig wei­

ter steigen wird und wir dann zu höheren Kur­

sen verkaufen können, wir bleiben also vorerst dabei.

Apple

Marge vor Marktanteil

Do, 17. Oktober um 10:39 Uhr

Diese Woche wurde bekannt, dass Apple die Bestellungen der "Billigversion" des iPhone 5C zurückgefahren hat. Das 5C ist alles andere als billig, und die Kunden nutzen die Differenzie­

rung offensichtlich dazu, sich mit dem iPhone 5S abzusetzen, denn das 5S verkauft sich wie warme Semmeln. Hierin manifestiert sich der Eindruck, dass Apple eben doch ein Anbieter von Luxusartikeln ist, hohe Margen realisiert und nicht auf große Marktanteile mit niedriger Marge schielt.

Auch die Verpflichtung von Angela Ahrendts unterstreicht diesen Eindruck. Ahrendts ist CEO von Burburry, der britischen Modefirma mit edlen Anzügen. Bei ihrem Amtsantritt bei Burburry hatte das Unternehmen die Richtung verloren: Man wollte auf zu vielen Märkten mit­

spielen und riskierte damit das edle Image.

Ahrendts verkaufte eine Reihe von Geschäfts­

bereichen und entwickelte die Kernmarke zurück zu der hochpreisigen, exklusiven Mar­

ke, die sie zuvor einmal war.

Besondere Lorbeeren hat sie sich durch die Kombination des Online- mit dem Offline-Geschäft verdient. So sind die Offline-Geschäfte mit iPads ausgestattet, über die Kunden im Laden weitere Infos einsehen können. Wer ein Klei­

dungsstück mit in die Umkleide nimmt, bekommt dort dann automatisch weitere Infor­

mationen zu diesem Kleidungsstück ange­

zeigt. Ermöglicht wird dies durch einen RF-Chip, der in die Kleidung eingenäht ist und ein Signal aussendet, dass in der Kabine das ent­

sprechende Video startet.

Die regelmäßig im Rahmen von Modeshows stattfindende Vorstellung neuer Kollektionen findet nun nicht mehr hinter verschlossenen Türen statt, sondern wird live ins Internet aus­

gestrahlt. Jeder kann dabei sein. Und die Kol­

lektion ist dann nicht erst ein halbes Jahr spä­

ter verfügbar, wie es eben üblich ist, sondern sofort. Die Vorstellung neuer Kollektionen kann also weltweit live mit geschaut werden und direkt im Anschluss kann dann online bestellt werden. Eine kleine Revolution in der Modebranche.

Na, und der Online-Shop selbst ist ziemlich gelungen, schauen Sie selbst mal rein: http://­

de.burberry.com/. Da wirkt selbst der Apple-Onlinestore antiquiert.

Ahrendts hat als CEO Burburry neues Leben eingehaucht. Vom Stil her passt ihre Linie gut zu Apple, und Apple muss dringend sein Onli­

ne-Offline-Konzept überarbeiten. Was einst revolutionär war, wurde inzwischen von vielen kopiert und besser gemacht. Apple muss sich weiterentwickeln. Und Ahrendts ist in meinen Augen bestens qualifiziert für diese Aufgabe.

eBay

Verhaltener Ausblick führt zu Ausverkauf

Do, 17. Oktober um 11:58 Uhr

Ebay hat gestern Abend Quartalszahlen vor­

gelegt, die im Rahmen der Erwartungen aus­

fielen. Der Ausblick von CFO Bob Swan hin­

gegen hat enttäuscht. Statt einem durch­

schnittlich erwarteten Umsatz von 4,64 Mrd.

USD prognostizierte er nur 4,5 bis 4,6 Mrd.

USD. Und der Gewinn werde statt 0,83 USD je Aktie lediglich bei 0,79 bis 0,81 USD je Aktie liegen. Das entspricht einem Gewinnwachstum von 12-15%.

Aus Sicht der Bewertung (KGV 13e von 20) ist das in Ordnung, der Ausverkauf ist wohl eher eine Reaktion der Enttäuschung.

Als Grund für den schwachen Ausblick nannte CEO John Donahoe eine "lustlose" Wirtschaft und CFO Swan ein verhaltene Erwartung hin­

sichtlich des anstehenden Weihnachtsge­

schäfts. Insbesondere Europa und Asien /

Pazifik habe sich stabilisiert und zeige erste Wachstumszeichen. Gleichzeitig habe sich jedoch in den USA die Situation verschlechtert, was zu dem schwachen Ausblick führe.

Meine Meinung: Ebay hat etwa zeitgleich mit der Einigung der US-Politiker über die Anhe­

bung des Defizit-Limits seinen Ausblick auf das vierte Quartal ausgegeben. Die Einigung ist ein Sieg für Obama und dürfte sich positiv auf die Wirtschaft auswirken, doch das konnte Ebay noch nicht berücksichtigen. In ihrem Ausblick mussten sie berücksichtigen, dass die US-Wirt­

schaft und insbesondere der US-Konsument von den politischen Wirren erfasst wird und sein Konsumverhalten ein wenig zurück­

schraubt. Dieser realen Gefahr wurde mit dem verhaltenen Ausblick Rechnung getragen, ich halte das für nachvollziehbar.

Die Aktie notiert heute früh mit 5% im Minus.

Natürlich ist das die Reaktion auf den enttäu­

schenden Ausblick. Ebay ist nun in der Beweispflicht, dass der verhaltene Ausblick übertroffen werden kann, wenn die politischen Wirren endlich von den Titelseiten verschwin­

den. Ich gehe davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden Wochen erholen wird. Für einen Gipfelsturm jedoch braucht es bessere Zahlen. Wir warten daher ab.

Übrigens: CEO Donahoe hat in den Vorder­

grund gestellt, dass man weiter an einer kom­

fortablen Zahlungsabwicklung arbeite.

Paypal-Zahlungen in Geschäften unter Nut­

zung der Beacon-Technologie sollen das frei­

händige Zahlen ermöglichen. Low Energy Fields ermöglichen nicht nur die genaue Ortung, sondern auch ggfls. die Freischaltung von Paypal-Zahlungsmitteln ohne das Smart­

phone aus der Jackentasche zu holen. Wäh­

rend Visa und Mastercard noch immer an ihren Online-Zahlungswegen basteln, erobert Paypal den Offline-Markt mit innovativen Konzepten.

Ich halte nach wie vor Paypal für den künftigen Wachstumstreiber von Ebay.