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Finanzinformationen

- Einfach einen Tick besser -

Deutsche Bibliothek : ISSN 1862-5436

16. Jahrgang - Ausgabe 05 (05.02.2021)

Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag

(2)

Inhalt

01. Info-Kicker: Konjunkturpaket und Coronahilfen treiben Aktienmärkte an . . . 3

02. So tickt die Börse: Die romantische Idee der Massenbewegung . . . 4

Nackte Leerverkäufe . . . 4

Die sogenannten Massen . . . 6

Apple Car mit Hyundai . . . 7

Wochenperformance der wichtigsten Indizes . . . 8

03. Sentiment: Starke Stimmungsschwankungen durch Gamestop . . . 8

. . . 9

04. Ausblick: Bilanzanalyse im DCF-Modell nach Damodaran . . . 9

05. Update beobachteter Werte: Wheaton Precious Metals, Wheaton Precious Metals, Freenet, 11 Wheaton Precious Metals: First Majestic Silver . . . 11

Wheaton Precious Metals: Teilverkauf zu 38 EUR, Position auf volle Größe stutzen . . . 12

Freenet: Aktionärsgeschenke . . . 12

Spotify: Starkes aber teures Wachstum, konservativer Ausblick . . . 13

Paypal: 3-5 Jahre vor Plan Dank Corona . . . 13

06. Leserfragen . . . 14

Brokerwahl & Finanzinformationsseiten . . . 14

Bestimmung von Kauf- und Verkaufsmarken . . . 14

Verwendung von Stop Limit Loss . . . 15

Vorgehensweise für Neueinsteiger des Heibel-Tickers . . . 16

07. Übersicht HT-Portfolio . . . 18

08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise . . . 19

09. An-/Ab-/Ummeldung . . . 20

(3)

01. Info-Kicker:

Konjunkturpaket und Coronahilfen treiben

Aktienmärkte an

Liebe Börsenfreunde,

**** IN EIGENER SACHE: VIDEOKONFE­

RENZ ONBOARDING AM MONTAG 12 UHR

****

Am kommenden Montag um 12 Uhr halten wir die nächste Videokonferenz ab. Diesmal werde ich mich - wie versprochen - um die Neukun­

den kümmern: Welche Möglichkeiten bietet der Kundenbereich auf den Webseiten von Heibel- Ticker, welche Informationen sind der Heibel- Ticker Ausgabe zu entnehmen und wie setze ich diese Informationen für meine eigenen Bedürfnisse am besten um?

Ich werde zunächst strukturiert alle Themen besprechen, die ich für wichtig halte. Anschlie­

ßend werden wir die Aufzeichnung stoppen und Leserfragen zulassen.

Den entsprechenden Link für die Teilnahme an der Zoom-Videokonferenz finden Sie in Kapitel 04. Diesmal wirklich :-).

**** ENDE IN EIGENER SACHE: VIDEOKON­

FERENZ ONBOARDING AM MONTAG 12 UHR ****

Im heutigen Kapitel 02 habe ich für Sie die noch offenen Punkte bezüglich der Revolution durch die Massen (WallStreetBets) ausgear­

beitet: Wie konnte es dazu kommen, dass mehrmals 100% der ausstehenden Aktien von Gamestop im Besitz von institutionellen Anle­

gern waren? Und welche Bedeutung haben die

"Massen" denn nun wirklich?

Das Anlegersentiment ist schneller gedreht, als von mir erwartet: Während vor einer Woche noch Panik in Sicht war, sprang die Stimmung diese Woche bereits wieder auf Werte, die als euphorisch bezeichnet werden können. Die Sentimentanalyse lesen Sie in Kapitel 03.

Eine Schwachstelle von mir ist die Bilanzana­

lyse. Das habe ich früher intensiv machen müssen, ist mir jedoch zu viel Erbsenzählerei, wenn ich mir einen Marktüberblick verschaffen möchte. Nun habe ich ein Excel-Modell gefun­

den, mit dem eine ziemlich genaue Bewertung nach dem DCF-Modell (nach Damodaran) ermöglicht wird, ohne sich einen Tag oder län­

ger mit den benötigten Zahlen herumzu­

schlagen. In Kapitel 04 gebe ich einen ersten kleinen Einblick, ich werde das Modell in den kommenden Wochen für uns weiter verfeinern.

Denn derzeit trennt sich die Spreu vom Weizen und die Bewertung einzelner Unternehmen wird wichtiger, als es in der Vergangenheit der gleichgeschalteten Marktbewegungen war.

Mehr dazu in Kapitel 04.

Diese Woche haben wir ein paar Anpassungen in unserem Portfolio vorgenommen. Zudem gab es eine Reihe von Quartalszahlen. Die ent­

sprechenden Updates zu unseren Portfolio­

titeln finden Sie in Kapitel 05.

Die heutigen Leserfragen in Kapitel 06 beschäftigen sich in Vorbereitung der Video­

konferenz vom Montag mit Problemen, die insbesondere Neukunden haben.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre, take share, Ihr

Börsenschreibel Stephan Heibel Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker

(4)

02. So tickt die Börse:

Die romantische Idee der Massenbewegung

Nachdem die wilden Kurssprünge einiger Aktien in der Vorwoche noch dazu führten, dass viele Anleger ihre Engagements aus Vor­

sicht herunter fuhren und dadurch die Aktien­

märkte ins Minus drückten, konnten sich die Märkte diese Woche wieder deutlich erholen.

Ein paar Details zu den Vorgängen rund um die

"Massen" der WallStreetBets Foren möchte ich noch nachreichen.

Nackte Leerverkäufe

Zur Gamestop Aktie haben sich institutionelle Anleger bei der Börsenaufsicht als Großaktio­

när registrieren lassen, wie es üblich ist. Das besondere: Es wurden insgesamt Beteiligun­

gen angegeben, die das Volumen aller ausste­

henden Aktien überstiegen (163,5%, siehe htt­

ps://fintel.io/so/us/gme).

Dahinter stecken meinen Recherchen zufolge nackte Leerverkäufe. Seit der Finanzkrise 2007 bis 2009 sind nackte Leerverkäufe verboten, sowohl in den USA als auch bei uns in Europa.

Das heißt aber nicht, dass diese nicht mehr existieren.

Was ein Leerverkauf ist, haben wir vor einer Woche ausführlich besprochen. Ein Leerver­

käufer von Gamestop leiht sich die Aktien eines Gamestop-Aktionärs gegen eine Leihge­

bühr und verkauft die Aktien. Dem Verleiher verspricht er, die Aktien jederzeit auf Wunsch zu liefern. Er möchte dies möglichst dann tun, wenn die Aktien günstiger zurückzukaufen sind, als er sie aktuell verkauft hat. Wenn der Kurs also fällt, macht der Leerverkäufer sei­

nen Gewinn.

Nun findet der Leerverkäufer den Verleiher nicht selber, sondern in der Regel erbringt der Broker diese Leistung. Kunden eines Brokers können ihre Aktien zum Verleihen freigeben.

Die Leihgebühr teilen sich dann Broker und Verleiher. Wenn ein Verleiher einem Leerver­

kauf zugeordnet wird, handelt es sich um einen gedeckten Leerverkauf. Das ist legal.

Sollte es keinen entsprechenden Verleiher geben, ist der Leerverkauf "nackt".

Wenn ich das richtig verstanden habe, gehören insbesondere Fonds und andere institutionelle Anleger zu den Verleihern. Es ist wohl üblich, dass Aktionäre, die ihre Aktien auf Kredit kau­

fen, also gegen die im Depot befindlichen Aktien eine Finanzierung laufen haben, ihre Aktien verleihen müssen. Aktionäre, die Aktien von ihrem Guthaben gekauft haben, verleihen ihre Aktien nicht. Da wir hier im Heibel-Ticker nur mit Geld spielen, das wir auch haben, brau­

chen wir uns also kaum Sorgen machen.

"Kaum": Es soll wohl Broker geben, die auch ohne Einwilligung ihrer Kunden deren Aktien verleihen. In welchem Umfang und ob das auch in Deutschland praktiziert wird, weiß ich nicht. Daher verbuchen Sie das bitte unter "Ge­

rücht".

Hedgefonds haben häufig direkten Zugang zu den Handelsplätzen der Börse. Sie brauchen also keinen Broker mehr dazwischen, sondern erfüllen alle Anforderungen selber. Wenn viele Milliarden verschoben werden, ist eine solche Lizenz Formsache. Allerdings, und hier ist der Hasenfuß im System, werden Hedgefonds nicht so eng kontrolliert wie Banken und Bro­

ker. Es ist ja der Sinn von Hedgefonds, sich freier in den Märkten bewegen zu können, auch und gerade wenn dadurch größere Risi­

ken eingegangen werden. Das Risikomana­

gement ist Sache der Hedgefonds und nicht der Aufsichtsbehörden. Die Aufsichtsbehörden greifen bei Banken und Brokern ein, wo Privat­

kunden ihre Ersparnisse sicher wissen wollen.

Hedgefonds, deren Kunden erst einmal zwei­

stellige Millionenbeträge einzahlen müssen, um überhaupt Kunde sein zu dürfen, brauchen solche engen Kontrollen nicht. Sie haben ihr eigenes Risikomanagement.

Doch gut gemeint ist nicht immer gut gemacht:

Es hat sich gezeigt, dass diese Freiheit als Schlupfloch missbraucht wird. So müssen Hed­

gefonds beispielsweise selber nachweisen, dass sie für jeden Leerverkauf auch die ent­

sprechende Gegenposition im Bestand haben:

(5)

Ein Kunde des Hedgefonds muss die leer­ver­

kauften Aktien besitzen und zur Leihe freige­

geben haben. Für die Meldung, von wem die leerverkauften Aktien geliehen wurden, haben Broker und Hedgefonds drei Tage Zeit.

Drei Tage sind an der Börse eine halbe Ewig­

keit. Wenn die Position inzwischen wieder geschlossen wurde, wird auf die Meldung ganz verzichtet. Oder wenn die Leerposition von einem in ein anderes Depot gewandert ist, star­

tet die 3-Tagesfrist von vorne. Es gibt Berichte, dass Hedgefonds auf diese Weise Leerposi­

tionen bis zu einem Monat lang durch das eigene Haus trieben, ohne eine entsprechende Meldung abzugeben.

In der Zeitspanne ohne Zuordnung zu einem entsprechenden Aktienbestand ist dieser Leer­

verkauf also nackt. Nackte Leerverkäufe sind jedoch verboten, und das hat seinen Grund.

Gamestop verkauft Spiele über seine Geschäfte in Einkaufszentren. Das Online- Geschäft des Einzelhändlers ist schwach, er kommt gegen die einfache Distribution der Spielehersteller, die ihre Spiele direkt über die eigene Webseite zum herunterladen anbieten, nicht an. Ich habe vor einer Woche bereits den Vergleich zu Blockbuster gezogen, dem einsti­

gen Videoverleih, der an jeder Ecke zu finden war. In Zeiten von Netflix und Amazon Video brauchen wir Blockbuster einfach nicht mehr.

Und Spiele auf CDs brauchen wir genauso wenig, seit wir die Spiele aus dem Internet auf jede Spielekonsole laden können. Gamestop:

Ein Ende ist absehbar.

Abbildung 1: Gamestop s Niedergang über Jahr

Gamestop hat über Jahre einen dramatischen Umsatzschwund zu beklagen. Doch noch immer setzt das Unternehmen im Jahr 6 Mrd.

USD um. Und ab und zu gelingt es dem Unter­

nehmen, mit entsprechenden Einsparungen einen Gewinn aus diesem Umsatz zu generie­

ren. Da hängen viele Arbeitsplätze dran, es gibt auch viele Menschen, die noch auf den

Kauf von Spielen über Gamestop angewiesen sind. Es ist also nicht der Fall, dass dieses Unternehmen heute schon vom Markt ver­

schwinden sollte. Es gibt einen Markt, den das Unternehmen bedient, auch wenn dieser Markt schrumpft.

An der Börse wird die Zukunft gehandelt. So wie Tesla seit Jahren auf einem Bewertungs­

niveau notiert, das erst in vielen Jahren gerechtfertigt werden kann, so wurde Game­

stop auf einem Bewertungsniveau gehandelt, das ebenfalls erst in vielen Jahren gerechtfer­

tigt ist. 6 Mrd. USD Jahresumsatz mit einer Marktkapitalisierung von nur noch 1 Mrd. USD zu bewerten, ist sicherlich zu pessimistisch (Gamestop hat einen geringen Verschul­

dungsgrad). Da wurde der Kurs von Anlegern so stark in den Keller gedrückt, dass Fakten geschaffen werden konnten, die der Realität nicht entsprechen.

Wenn Gamestop beispielsweise Investitionen (bspw. Modernisierungsinvestitionen) finanzie­

ren möchte, so wird die Finanzierung (der Kre­

ditzins) um so teurer, je weniger Sicherheiten das Unternehmen hinterlegen kann. Mit einer Marktkapitalisierung von 1 Mrd. USD lassen sich die ausstehenden Kredite in Höhe von 1 Mrd. USD nur sehr teuer finanzieren.

Mit einer Marktkapitalisierung von bspw. 3 Mrd.

USD, was ich für angemessen hielte, wären die Finanzierungskosten gleich viel niedriger. Inve­

stitionen, die zuvor unmöglich waren, weil zu teuer, werden plötzlich machbar.

Tesla nutzte den Kurshype immer wieder, um über die Ausgabe neuer Aktien Cash in die eigene Bilanz zu holen. Mit dem Geld wurden neue Modelle entwickelt und das Ladenetzwerk ausgebaut. Ohne den hohen Aktienkurs von Tesla wäre das Ganze nicht oder nur schwer möglich gewesen.

Und auf der anderen Seite bedeutet das für Gamestop, dass das Unternehmen im Würge­

griff des niedrigen Kursniveaus kaum Zugang zu Investitionsgeldern hat. Der Niedergang wird so zur selbsterfüllenden Prophezeiung.

Die wichtige Frage ist nun, was ist fair? Nun, wir hoffen doch alle, dass der Markt faire Bewertungen hervor bringt. Und als fair sehen wir den Kurs an, zu dem sich alle Käufer und

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Verkäufer in der Mitte treffen. Doch dazu muss der Markt frei von Verzerrungen sein. Aktionäre dürfen also nicht mehr Aktien kaufen als solche existieren - wie auch! Auf der anderen Seite dürfen jedoch nicht mehr Aktien verkauft wer­

den als existieren. Und hier haben wir ein Pro­

blem.

Wenn Leerverkäufer Aktien verkaufen können, die sie gar nicht geliehen haben, also nackt leerverkauften, dann kann der Verkaufsdruck unnatürlich groß sein. Die Aktie fällt dadurch tiefer, als sie fallen würde, wenn nur die ver­

fügbare Zahl der Aktien gehandelt werden könnte. Und somit sind Leerverkäufer in der Lage, die Zukunft eines Unternehmens zu zer­

stören, indem sie den Kurs und somit den Marktwert des Unternehmens über nackte Leerverkäufe stärker in den Keller drücken, als es auf einem fairen Markt möglich wäre.

Ich habe letzte Woche geschrieben, dass Leer­

verkäufer durchaus ihre wichtige Funktion an den Märkten haben. Dazu stehe ich. Ich war davon ausgegangen, dass nackte Leerver­

käufe seit 2009 nicht mehr möglich sind. Nun habe ich erfahren, dass Schlupflöcher intensiv genutzt werden, um Aktien über nackte Leer­

verkäufe in den Keller zu treiben. In diesem Fall kann ich die Wut der WallStreetBets gegenüber entsprechenden Hedgefonds voll verstehen!

Nun suchen alle nach der nächsten Gamestop:

Silber, Nokia, AMC, Varta, ... rund 50 Namen werden gehandelt. Ich habe mir viele davon angeschaut, doch ich habe keinen einzigen Titel gefunden, der eine ähnliche Ausgangssi­

tuation wie Gamestop zeigte. Gamestop war in meinen Augen ein extremer Einzelfall. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele andere Titel kleinere Kursbewegungen erfahren werden.

Doch eine Short Squeeze, mit der ein weiterer Hedgefonds aus dem Geschäft getrieben wird, kann ich mir schwer vorstellen.

Auch die Geschichte mit Gamestop ist bereits zu Ende: Wer kümmert sich um die Kleinanle­

ger, die zu 300 USD gekauft haben?

Abbildung 2: Gamestop Boom & Gloom

Die sogenannten Massen

Geld verlieren ist keine Strategie. Wenn Sie in den vergangenen Tagen in den Medien gehört haben, dass die Massen sich über Reddits WallStreetBets organisieren, um Gamestop zu 300 USD die Aktie zu kaufen, und nicht mehr zu verkaufen, dann halte ich das für eine sehr blauäugige Erklärung.

Insbesondere die jüngeren Meldungen, in denen die Millionen-, teilweise Milliardenge­

winne einzelner Hedgefonds und Spekulanten aufgelistet werden, die Gamestop zu Höchst­

kursen verkauft haben, werden in der altruisti­

schen Masse Zweifel säen, ob man die Wall­

street mit den eigenen Verlusten in die Knie zwingen kann.

Auch ist bei mir kein einziger Teilnehmer dieser Massenbewegung aufgetaucht. Da ich nun schon ziemlich lange am Markt und weit ver­

netzt bin, und da ich insbesondere in den ver­

gangenen Monaten viele Neukunden, junge Neukunden, gewonnen habe, wundere ich mich stark, dass mich kein einziger meiner Kunden auf das Massenphänomen angespro­

chen hat, bevor es in den Massenmedien auf­

tauchte. Eine Massenbewegung, die auf die Partizipation möglichst vieler Akteure ange­

wiesen ist, geheim zu halten, leuchtet mir nicht ein.

Ich komme daher zu dem Schluss, dass dieser Short Squeeze bei Gamestop durch die Masse vielleicht in ihrem Zenit nochmals verstärkt, nicht aber losgetreten wurde. Wer die Massen­

bewegung analysiert, um die Vorgänge der vergangenen Wochen zu verstehen, möchte von der Spitze des Eisbergs auf die Form des gesamten Eisbergs schließen.

So romantisch die Idee auch klingen mag: "Die Massen demokratisieren die Börsen, treiben

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die bösen Hedgefonds aus dem Geschäft und helfen den kleinen, wehrlosen Unternehmen wie Gamestop." Darüber kann man Bücher schreiben, einen Krimi drehen (Netflix arbeitet bereits dran). Aber mit den Ursachen dieser Geschichte hat das herzlich wenig zu tun.

Damit ist denn auch vom Tisch, dass wir uns auf so eine Bewegung für die Zukunft nun häu­

figer einstellen müssen. Das brauchen wir nicht. Die Situation bei Gamestop war eine sehr besondere, insbesondere durch die exzessiven Leerverkäufe durch Hedgefonds.

Ich habe keine weitere Aktie gefunden, bei der ähnliche Zahlen existieren.

Völlig irre ist übrigens auch, dass bis heute keine einzige Silbe vom Unternehmen selbst, von Gamestop, zu diesen Vorfällen veröffent­

licht wurde. Für Gamestop wäre es ein Leich­

tes gewesen, bei Kursen um 300 USD neue Aktien auszugeben, die Bilanz mit einem Cas­

hpolster auszustatten. Immerhin betrug die Marktkapitalisierung des meiner Einschätzung nach bei 3 Mrd. USD fair bewerteten Unter­

nehmens zeitweilig 28 Mrd. USD. Für eine Handvoll neuer Aktien hätten sie ihre Schulden beseitigen können. Warum wurde diese Gele­

genheit nicht ergriffen?

Ich bleibe dabei: Wir wissen noch immer sehr wenig über diese Geschichte. Damit bleibt die Unsicherheit, die davon ausging, und es bleibt die Notwendigkeit für viele spekulative Anleger, ihre Leverage, also den Hebel, mit dem sie auf bestimmte Ereignisse spekulieren, zu reduzie­

ren.

Apple Car mit Hyundai

Die Gerüchte gibt es bereits seit 2014: Apple baut ein Auto. Wie könnte das Apple Auto aus­

sehen? Aus einem Stück in Aluminium gefräst? Ohne Türgriff und ohne Lenkrad? Ich würde davon ausgehen.

Nun gibt es Hinweise darauf, dass Apple sein Auto von Hyundai bauen lassen könnte. Hyun­

dai besitzt in Georgia bei Atlanta ein Werk, das Kapazitäten frei hat. Hyundai würde den Gerüchten zufolge kein Hyundai-Auto mit App­

le-Technologie ausstatten, sondern Hyundai

würde ein eigenes Apple Auto nach den Vor­

gaben von Apple bauen, sozusagen als White Label Lösung.

Es ist ein logischer Schritt des Technologie- Giganten: Mit einem Drittel Marktanteil am welt­

weiten Smartphone Markt mit einem Volumen von 500 Mrd. USD p.a. gibt es nicht mehr viele Produkte, die das toppen und auf Jahre Wachstum versprechen können. Der Automarkt hat weltweit ein Volumen von 10 Billionen USD jährlich. Um mit dem iPhone-Umsatz gleich zu ziehen, würde ein Marktanteil von 2% ausrei­

chen.

Elektrisch und autonom fahrend, an diesen bei­

den Charakteristika wird Apple sich messen lassen müssen. Die Integration von Software und Hardware ist seit jeher die Paradedisziplin von Apple. Genügend Apple-Fans wird es ebenfalls geben, die ungesehen ein entspre­

chendes Auto bestellen werden. Einen Termin gibt es auch schon: 2024.

Ich denke, allein die Aussicht auf diesen großen Markt, wenngleich dort nur geringe Margen möglich sind, wird der Apple-Aktie in den kommenden Jahren weiter Auftrieb geben.

Und zu den Margen: Computer haben bran­

chenweit geringe Margen, außer bei Apple.

MP3-Player waren auch Wegwerfartikel mit geringen Margen, außer beim iPod. Smartpho­

nes trugen ebenfalls vor dem Markteintritt von Apple hauchdünne Margen, iPhones nicht. Es könnte also gut sein, dass Apple das Auto mit einer ordentlichen Marge verkaufen kann.

So, nun schauen wir uns mal die wichtigsten Indizes in der Wochenentwicklung an:

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Wochenperformance der wichtigsten Indizes

INDIZES 4.2.21 Woche Δ Σ '21 Δ

Dow Jones 31.147 3,2% 2,2%

DAX 14.057 4,6% 2,5%

Nikkei 28.779 4,0% 4,9%

Shanghai A 3.665 0,4% 2,4%

Euro/US-Dollar 1,20 -0,9% -2,1%

Euro/Yen 126,87 -0,2% 0,1%

10-Jahres-US-Anleihe 1,15% 0,07 0,21

Umlaufrendite Dt -0,49% 0,05 0,07

Feinunze Gold $1.813 -2,4% -3,7%

Fass Brent Öl $59,57 6,5% 15,9%

Kupfer 7.820 -0,9% -0,3%

Baltic Dry Shipping 1.327 -9,7% -2,9%

Bitcoin 37.851 4,8% 34,4%

Es hat den Anschein, als sei die Korrektur der Vorwoche beendet. Sämtliche Aktienindizes haben einen kräftigen Sprung nach oben gemacht, überall sind neue Allzeithochs in Reichweite. Die Charttechnik stimmt zuver­

sichtlich, dass neue Allzeithochs nur eine Zwi­

schenstation auf dem Weg zu einem neuen, höheren Kursniveau sein werden.

Gleichzeitig ist der Goldpreis diese Woche unter Druck geraten: Die Unze Gold kostete nur noch 1.800 USD. Bei gleichzeitig noch immer verhältnismäßig starkem Euro ist das Gold für uns in Europa derzeit so günstig wie seit vergangenem November nicht mehr.

Ich gehe davon aus, dass der US-Dollar in den kommenden Monaten gegenüber dem Euro zulegen wird. Außerdem gehe ich davon aus, dass der Goldpreis nach unten sehr gut abge­

sichert ist, also nicht mehr viel tiefer fallen wird. Wer also noch kein Gold in seinem Port­

folio hat, der sollte die aktuellen Preise nutzen, und ein wenig Gold kaufen.

Zur Erinnerung: Als "Versicherung" gegen Finanzmarktchaos sind Barren und Münzen geeignet, die Sie im Garten verbuddeln oder ins Bankschließfach legen. Für Spekulation und mittelfristiges Wachstum habe ich zwei Titel, die wir in unserem Portfolio führen.

Nun schauen wir mal, wie sich das Anleger­

sentiment entwickelt hat.

03. Sentiment:

Starke

Stimmungsschwankungen durch Gamestop

Um 4,5% ist der DAX in dieser Woche ange­

sprungen. Vor einer Woche habe ich den Sen­

timentdaten entnommen, dass die Korrektur noch nicht beendet sein dürfte. Nun, die Ent­

wicklung dieser Woche steht dieser Interpre­

tation entgegen. Was ist passiert?

Ich war davon ausgegangen, dass die "Mas­

sen" den Hedgefonds das Fürchten gelehrt haben, und dass daher Cash generiert werden würde (Aktien verkauft), um gegen weitere Tur­

bulenzen gewappnet zu sein. Mag sein, dass dies vor dem Hintergrund der aktuell steigen­

den Kurse passiert. Doch grundsätzlich scheint die Angst vor der "Masse" seitens der Finanz­

profis überschaubar zu sein. Es gibt keine zweite Gamestop Aktie und so völlig unvermit­

telt wurde der Short Squeeze nun doch nicht losgetreten, es gab ganz besondere Rahmen­

bedingungen dazu, wie in Kapitel 02 gezeigt.

Nun zeichnet sich in den USA ab, dass das Konjunkturpaket von US-Präsident Joe Biden mit einem Volumen von 1,9 Billionen USD doch am oberen Ende der Erwartungen umgesetzt werden kann. Das treibt die Konjunkturhoff­

nung und somit auch die Aktienmärkte.

Anleger haben die Furcht der Vorwoche in Rekordzeit abgeworfen. Das Anlegersentiment ist auf 4,1 gesprungen. Nach -2,8 in der Vor­

woche ist das einer der größeren Stimmungs­

sprünge.

Mit dem Selbstvertrauen sieht es ähnlich aus:

Nach -3,8 als Zeichen der absoluten Verunsi­

cherung in der Vorwoche ist dieser Wert nun auf +2,6 angesprungen. Als hätten die Anleger den Kurssturz der Vorwoche als Anomalie abgetan.

Die Erwartung an weitere Kursgewinne ist

(9)

jedoch in Folge des heftigen Kurssprungs von 4,1 auf 2,3 zurück gegangen. dennoch bleibt die Investitionsbereitschaft mit 1,6 auf einem moderaten Niveau, wie in der Vorwoche.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger zeigt mit einem Wert von 2 moderaten Optimismus an. Das hört sich nicht nach viel an, doch es ist einer der optimistischsten Werte seit dem Coronacrash vor einem Jahr.

Das Put/Call-Verhältnis der US-Anleger notiert weiterhin auf einem niedrigen Niveau, zeigt also ebenfalls eine bullische Positionierung der US-Optionshändler an.

US-Fondsmanager haben ihre Investitions­

quote von 83% auf 79% leicht zurückgefahren.

Wirklich Kasse gemacht wurde bereits in der Vorwoche, diese Woche folgten nur noch ein paar Feinjustierungen.

Der Optimismus der US-Privatanleger schwin­

det jedoch, das Bulle/Bär-Verhältnis ist nach drei bullischen Monaten nunmehr erstmals wie­

der neutral. Dies zeigt auch der AAII Senti­

mentindex an, der 37,4% bullische und 35,6% bärische Anleger misst.

Der technische Angst & Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 60% eine neutrale Verfassung an.

Interpretation

Tja, da war die Korrektur schneller vorbei, als viele reagieren konnten. Der Aufstand der Mas­

sen könnte sich als Sturm im Wasserglas her­

ausstellen. Es dominieren nun schon wieder die positiven Entwicklungen an den Märkten:

Positive Quartalszahlen von einer ganzen Reihe von Unternehmen durch alle Branchen haben Einzeltitel stark nach oben befördert.

Gleichzeitig winkt ein gigantisches Konjunk­

turprogramm in den USA.

Der Schock des verschleppten Impfstarts in Europa ist offensichtlich verarbeitet. Was machen schon ein paar Monate, wenn doch zumindest ein Ende in Sicht ist. Ohnehin haben sich die meisten Großkonzerne schon längst auf die Einschränkungen eingestellt.

Somit sieht es derzeit wieder recht rosig aus an

den Aktienmärkten. Neue Allzeithochs können schon in der kommenden Woche in Angriff genommen werden. Und danach kann es sogar noch weiter gehen. Einziger Wermuts­

tropfen bleibt jedoch die viel zu schnelle Kor­

rektur der Vorwoche: Da fehlt weiterhin noch was.

Das heißt, wenn der Rallye die Luft ausgehen sollte, dann könnte die nun zu erwartende Ver­

schnaufpause schnell zu einer heftigen Kor­

rektur werden. Leerpositionen, die bei leichten Kursverlusten mit Gewinn eingedeckt würden, und somit einen Boden einziehen würden, gibt es nach der Gamestop-Erfahrung nun weniger.

Käufer, die bei einem DAX-Stand um 13.500 Punkte zugreifen wollten, haben dies in der vergangenen Woche getan. Somit gibt es wenig Halt, wenn die Kurse mal gen Süden drehen.

Tendenziell ist die Ausgangslage jedoch wieder sehr bullisch und ich würde mich für steigende Kurse positionieren, wenngleich ich meine Absicherung derzeit sehr eng wählen würde.

04. Ausblick:

Bilanzanalyse im DCF- Modell nach Damodaran

****

Hier die Zugangsdaten für unsere Onboarding- Videokonferenz am Montag um 12 Uhr:

Zoom-Meeting beitreten

https://zoom.us/j/96514354082?pw­

d=QXRDZVljVWwrcytaZ2tqdW9VMXF­

KUT09

Bitte den gesamten Link verwenden, also den Zeilenumbruch rausnehmen.

Meeting-ID: 965 1435 4082 Kenncode: 221079

****

Das mit dem Zeilenumbruch ist kniffelig: Hier

(10)

nochmals der Link für meine Excel-Tabelle der 160 DAX-Titel. Bitte auch hier den Zeilenum­

bruch rausnehmen:

https://docs.google.com/spreads­

heets/d/1L9IUlmwxXkidTnN74pb1bz­

R3E3HX2tzVXRYHUjGu66g/edit?usp=s­

haring

****

Mag sein, dass ich in der Vorwoche hätte kau­

fen sollen. Doch die Verkäufe, die wir getätigt haben, notieren alle noch im Bereich der Ver­

kaufskurse, oder sogar darunter. Von daher lag ich doch nicht ganz falsch.

Eine Schwäche von mir ist die Bilanzanalyse.

Ich habe für Sie dutzende Aktien im Blick, da ist es gar nicht möglich, mir zu jeder Aktie ein detailliertes Bild zu machen. Häufig verlasse ich mich auf Analystenresearch und beschränke mich darauf, deren Analyse auf Plausibilität zu prüfen. Dann kann ich meine eigene Einschätzung daraus ableiten.

Doch das Analystenresearch wird immer schwerer zugänglich, Regulierungen hindern Analysten daran, ihr Research einem größeren Kreis verfügbar zu machen.

Ich habe nun in den sauren Apfel gebissen und beschäftige mich mit einem Analysemodell, das meinen Ansprüchen genügt: Schnell und dennoch ziemlich genau.

Aswath Damodaran ist Professor an der New Yorker Stern Uni und gilt in der Branche als Papst, wenn es um Unternehmensbewer­

tungen geht. Er hat eine Excel-Kalkulation öffentlich gemacht, mit deren Hilfe man die Bilanzzahlen eines Unternehmens gut für eine DCF-Bewertung (Discounted CashFlow) auf­

bereiten kann. Wer DCF-Analysen kennt, der weiß, dass es unendlich viel Spielraum für eigene Einschätzungen gibt. Und die kleinste Änderung kann erhebliche Auswirkungen auf den errechneten "fairen" Wert haben. Das Modell ist also mit Vorsicht zu genießen.

Ich habe früher selber solche DCF-Analysen erstellt und weiß somit halbwegs, damit umzu­

gehen. Früher hat mich das jedoch Tage geko­

stet, für ein Unternehmen verlässliche Werte auszurechnen. Mit Hilfe dieser Excel-Vorlage

gelingt das in ein bis zwei Stunden. Die ent­

sprechenden Zahlen aus der Bilanz heraus­

zusuchen ist mitunter kniffelig, aber nicht unmöglich.

Für die eigenen Einschätzungen gibt es dann ein paar Felder, in denen man die Wachstum­

serwartungen, die Margenerwartungen und ähnliches eingeben kann.

Die DCF-Methode funktioniert bei einigen Unternehmen besser als bei anderen. Bei Wachstumsunternehmen wie Spotify beispiels­

weise wird mir ein fairer Wert von 538 EUR/Ak­

tie ausgeworfen, also über 100% über dem aktuellen Kurs. Ich halte das für zu optimi­

stisch, muss da noch ein wenig dran drehen :-).

Bei BASF hingegen sorgt das rückläufige Wachstum (sprich Umsatzschwund) für eine desaströse Bewertung, die bei der Hälfte des aktuellen Kursniveaus liegt.

Die Deutsche Post liegt meiner Kalkulation nach nur 20% unter ihrem fairen Wert.

Für Finanztitel ist die Anwendung kaum mög­

lich. Da suche ich nach Alternativen. Mein Ziel ist es, ein wenig flexibler in der Bewertung von Unternehmen zu sein, die unter heftigen Kurs­

schwankungen in unruhigen Zeiten viele Anleger zu Unrecht abschütteln.

Die Rule 40 (Umsatzwachstum + Gewinn­

marge > 40) hilft schon ganz gut bei jungen Wachstumsunternehmen. Grundsätzlich dient mir das Verhältnis von Kurs/Gewinn-Verhältnis zum Gewinnwachstum (PEG-Ratio) als Leitfa­

den: Ich bin grundsätzlich bereit, für gute Unternehmen ein KGV anzusetzen, das dem Zweifachen des Gewinnwachstums entspricht.

Auch der Buchwert eines Unternehmens kann in besonderen Situationen einen Anhaltspunkt liefern.

In den kommenden Wochen werde ich die grobe DCF-Methode nach Damodaran verfei­

nern und somit hoffentlich zu besseren Ein­

schätzungen bezüglich unserer Portfoliotitel kommen, um Ihnen konkretere Kursziele und Verkaufsmarken auszuarbeiten.

Denn: Nachdem wir eine ganze Weile lang eher stimmungsgetrieben waren, kristallisiert sich derzeit heraus, dass einzelne Unterneh­

(11)

men extrem günstig bewertet, während andere schon viel zu teuer sind. Die Spreu trennt sich vom Weizen: Anleger würdigen wieder die Ent­

wicklungen, die innerhalb eines Unterneh­

mens stattfinden. Die Zeiten, in denen Index­

fonds die Richtung für alle enthaltenen Titel gleichermaßen bestimmten, scheinen derzeit zu enden - oder zumindest eine Pause einzu­

legen. Es dürfte sich also lohnen, wenn wir uns jetzt mit einer genaueren Bewertungsme­

thode beschäftigen.

05. Update beobachteter Werte:

Wheaton Precious Metals, Wheaton Precious Metals,

Freenet, Spotify, Paypal

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel- ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge.

Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Websei­

ten verfasst.

Wheaton Precious Metals

Neues Ziel der Masse: First Majestic Silver

Sa, 30. Januar um 08:21 Uhr

Kleiner Nachtrag zur gestrigen Ausgabe: Nach dem "Erfolg". bei Gamestop wird nun hände­

ringend das nächste Ziel gesucht.

Der Edelmetallmarkt scheint ein gutes Ziel zu sein, denn kaum ein anderer Bereich trägt so viele Verschwörungstheorien in sich. Gold- und Silberpreis würden von oberster Stelle mani­

puliert, heißt es da immer wieder. Und zwar nach unten: Freie Edelmetallpreise stünden schon viel höher und würden zeigen, wie kaputt unser System ist, so würde ich in etwa die Argumentation zusammenfassen.

Eine der am stärksten leerverkauften Aktien ist First Majestic Silver, ein Silberminenbetreiber mit Schwerpunkt in Mexiko und dem schönen Börsenkürzel AG (chemische Symbol für Sil­

ber, kommt von Argentum). Die Aktie ist am Donnerstag um 40% angesprungen, hier mal die Übersetzung eines Eintrags bei WallStreet­

Bets:

"Keith Neumeyer CEO AG ist einer der weni­

gen Minen-CEOs, der sich gegen die Manipu­

lation stellt - er weigert sich, Silber zu verkau­

fen, als der Preis im vergangenen Jahr [in den Keller] gedrückt wurde. Respekt. Silber ist DER am meisten manipulierte Markt und JP Morgan Bankstern [Wortspiel aus Banker und Gang­

ster] ist verantwortlich für zahllose Geldwäs­

chen und wiederholte Manipulationen, mit denen Milliarden von Kleinanlegern gestohlen wurden. Es ist an der Zeit, dass wir Jamie Dimon [CEO von JP Morgan] am Arsch krie­

gen. Silber ist die am meisten unterbewertete Anlageklasse auf dem Planeten wegen dieser Manipulation. Es sollte bei 1.000 $, nicht bei 25 $ stehen. Das Marktvolumen beträgt nur niedliche 40 Mrd. $. Ein Short Squeeze wird den Bankstern die Kontrolle entreißen und großartige Aktien wie First Majestic werden zum Mond gehebelt, Mars und noch weiter.

Lasst uns stark queeeeeetschen [squeeeeze]!"

Wenn Sie mich fragen: Das klingt nach Revo­

lution. Ein stets wichtiges Element der Ziele ist, dass ein Unternehmern eigentlich gut ist, aber durch die Bankster des Erfolges beraubt wurde.

Im Kielwasser dieser Aktion ist dann gestern auch Wheaton Precious ein wenig angestie­

gen, doch unsere Wheaton Precious eignet sich nicht als Ziel. Bei First Majestic Silver sind aktuell 20% aller ausstehenden Aktien leerver­

kauft, bei Wheaton Precious nur 1,8%.

(12)

Wheaton Precious Metals

Teilverkauf zu 38 EUR, Position auf volle Größe stutzen

Mo, 01. Februar um 10:17 Uhr

Wir hatten Ende November eine "Überposition"

geschaffen: Obwohl wir bereits eine volle Posi­

tion (7% Portfolioanteil) in Wheaton Precious hatten, haben wir aufgrund des in meinen Augen unberechtigten Ausverkaufs nochmals zugegriffen und die Position somit "zu groß"

gemacht. Diesen Anteil würde ich heute versil­

bern ;-).

Nach Gamestop kursieren nun die unter­

schiedlichsten Namen im Netz, die als Näch­

stes von der Masse, die sich über Reddit Wall­

StreetsBets organisiert, in die Höhe gejubelt werden könnte. Der Silbermarkt wird auch genannt, wie ich Ihnen am Samstag bereits schrieb. Der heutige Kurssprung in Wheaton ist in meinen Augen ein Zufallsprodukt und wenn wir dort schon mit einer Überposition unter­

wegs sind, sollten wir das nutzen.

Außerdem habe ich am 27.11. klar kommuni­

ziert, dass wir diesen Teil der Position zu 38 EUR wieder auflösen möchten. Und genau dort steht die Aktie heute.

ERMAHNUNG: Bitte geben Sie nur limitierte Orders ein, wir haben beim letzten Mal bei Marvell erleben müssen, dass mindestens zwei Kunden von mir zu deutlich tieferen Kursen abgefischt wurden. Das ist unnötig.

Freenet Aktionärsgeschenke

Mi, 03. Februar um 10:03 Uhr

Freenet hat gestern Abend bekannt gegeben, ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 135 Mio. EUR bis Ende des Jahres durchzu­

führen. Zudem wird der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 1,65 EUR (9,5%) vorgeschlagen.

Das zieht: Die Aktie ist heute früh um 7% ange­

sprungen. Freenet hatte im vergangenen Jahr seine Beteiligung an Sunrise verkauft und dadurch Cash in die Kasse bekommen, dieses Cash wird nun an die Aktionäre weitergereicht.

Dabei wird die Anzahl der ausstehenden Aktien verkleinert, denn die über das Aktienrück­

kaufprogramm eingesammelten Aktien sollen ausgebucht werden. Das heißt, dass der erzielte Unternehmensgewinn in der Zukunft auf weniger ausstehende Aktien verteilt werden muss. Der Gewinn je Aktie könnte theoretisch also steigen, obwohl das Geschäft rückläufig ist.

Das ist gut für Aktionäre, die einen sicheren Rückfluss erwarten, wie beispielsweise eine hohe Dividendenrendite. Doch wir dürfen dabei nicht aus den Augen verlieren, dass das Geschäftsmodell offensichtlich nicht mehr wirk­

lich starkes Wachstum erwarten lässt. Ich würde eher von einer Stagnation sprechen.

Freenet ist stark auf den Verkauf durch seine Läden fokussiert. Die Läden sind derzeit dicht.

Der Umsatz im Jahr 2020 ist rückläufig gewe­

sen, eine Gegenreaktion im laufenden Jahr wird jedoch nicht erwartet. Somit ist sogar von einem rückläufigen Umsatz zu sprechen. Hmm, eigentlich wollte ich nur solide Dividenden­

bringer haben, die auch wachsen.

Also: Wir freuen uns über die aktionärs­

freundliche Meldung, wir freuen uns auf die nächste Dividendenausschüttung und ich könnte mir gut vorstellen, dass die 9,5% Divi­

dendenrendite den einen oder anderen Inter­

essenten lockt, noch vor der HV einzusteigen.

Sprich: Ich denke, die Aktie wird ins Frühjahr hinein steigen. Daher bleiben wir noch eine Weile dabei, doch wenn der Kurs hoch genug

(13)

gestiegen ist, würde ich aussteigen - egal ob das vor oder nach der Dividendenausschüttung ist.

Spotify

Starkes aber teures Wachstum, konservativer Ausblick

Mi, 03. Februar um 15:27 Uhr

Spotify hat soeben Q-Zahlen veröffentlich, die Aktie ist um 5% abgerutscht: Der Umsatz ist um 17% angesprungen und liegt über den Erwartungen der Analysten. Der Gewinn jedoch konnte nicht begeistern, mit -0,66 USD/Aktie (also ein Verlust) wurden die Erwar­

tungen verfehlt.

Mich interessieren diese Zahlen nicht. Das ein­

zige, was mich derzeit an Spotify interessiert, ist das Nutzerwachstum (MAU: Monthly Active Users). Die MAUs sind um 27% auf 345 Mio.

gesprungen und lagen über den Erwartungen der Analysten. Wir befinden uns in einem jun­

gen Markt, in dem der schnellste Wettbewerber das größte Stück des Kuchens erhält. Bildlich können Sie sich den Run auf die Goldgräber­

flächen im Westen der USA vorstellen. Wer zuerst dort war, konnte anschließend über viele Jahre davon gut leben.

Spotify investiert in Wachstum. Die neuen Kun­

den, die Spotify an Bord geholt hat, tragen eine ordentliche Gewinnmarge (26,5%, Analysten hatten nur 25,6% erwartet). Podcasts, das neue Thema der Streaming-Industrie, steuert bereits ordentlich zum ARPU (durchschnittli­

cher Umsatz je Kunde) von Spotify bei.

Für das Jahr 2022 erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 11 Mrd. EUR. Der Unter­

nehmenswert beträgt derzeit 50 Mord. EUR.

Das KUV liegt also bei 4,5. Das ist sehr hoch, denn alles über 2 ist für mich in der Regel zu hoch. Doch für einen Marktführer in einem jun­

gen Markt, der erobert wird, und dessen Ska­

lenerträge mit jedem zusätzlichen Kunden überproportional ansteigen, ist das derzeit nicht zu viel. Für solche Wachstumsunternehmen werden derzeit auch mal KUVs von 10 oder gar 50 bezahlt.

Daniel Ek, Gründer und CEO von Spotify, hat

heute wieder, wie gewohnt, sehr konservative Prognosen ausgegeben. Demzufolge werde das Wachstum der MAUs im kommenden Quartal lediglich bei 5% liegen. Anleger sind enttäuscht über so eine konservative Progno­

se. Wir kennen das jedoch von verantwor­

tungsbewußten Managern: Es gibt Platz für positive Überraschungen.

Ich bleibe also dabei, dass ich zu Kursen um 250 EUR gerne nachkaufen würde. Aktuell ist die Aktie von 286 auf 271 EUR gefallen. Mal schauen, ob wir die 250 EUR sehen.

Paypal

3-5 Jahre vor Plan Dank Corona

Do, 04. Februar um 17:35 Uhr

Paypal hat heute Q-Zahlen veröffentlicht, die über den Erwartungen lagen: Der Umsatz ist um 23% auf 6,1 Mrd. USD gesprungen und liegt leicht über den Erwartungen der Analy­

sten. Der Gewinn ist um 30% auf 1,08 USD/Ak­

tie gesprungen, 8% höher als erwartet.

Die aktive Kundenzahl ist um 24% auf 377 Mio.

gestiegen. Die Anzahl der Zahlstellen, die Paypal akzeptieren, ist um 25% auf 29 Mio.

gestiegen. Es werden noch unzählige weitere Kennzahlen aufgezählt, die allesamt das Wachstum von deutlich über 20%, in vielen Bereichen sogar über 30% zeigen.

2020 war aufgrund der Kontaktbeschrän­

kungen durch Corona ein Jahr, in dem viele Neukunden zu Paypal kamen. CEO Dan Schul­

mann betonte in der Analystenkonferenz, dass Neukunden die Bequemlichkeit der Paypal- Zahlungen schnell zu schätzen lernen und auch nach Corona weiterhin Paypal nutzen wollen. Die Pandemie habe Entwicklungen zur Digitalisierung um 3-5 Jahre beschleunigt, was einen permanenten, strukturellen Wandel nach sich ziehe.

Die Aktie war bereits im Vorfeld angesprungen.

Mit dem heutigen Kurssprung von 5% ergibt sich ein Wochenplus von 13%. Damit notiert die Aktie nun auf einem KGV 2022e von 46, was bei der erwarteten Wachstumsge­

schwindigkeit von 23% p.a. für die kommen­

den fünf Jahre zu einem KUV von 2 führt: die Aktie notiert damit am oberen Ende der fairen

(14)

Bewertungsspanne.

Wenn wir hier allerdings von einem perma­

nenten, strukturellen Wandel sprechen, dann kann ich mir gut vorstellen, dass die Wachs­

tumserwartungen konservativ sind. Ich den­

ke, da ist noch Luft nach oben. Der Bezahl­

dienst unter Freunden (Venmo) wächst mit 32%. In diesen Tagen wird es Paypal-Kunden ermöglich, Bitcoin und andere Kryptowährun­

gen zu kaufen und/oder als Wertaufbewah­

rungs-Wallets zu nutzen. Da kommt noch eini­

ges!

Wir haben eine halbe Wachstumsposition in Paypal und ich würde diese Position halten.

Sollte die Aktie mal eine Verschnaufpause ein­

legen, würde ich nachkaufen.

06. Leserfragen

Brokerwahl & Finanzinformationsseiten

Fr, 05. Februar um 08:58 Uhr Hallo Herr Heibel,

auch wenn ich Ihren Ticker schon lange kenne, so habe ich es immer noch nicht geschafft aktiv einzusteigen.

Meine persönliche Hürde ist in erster Linie wie und wo ich am besten Kaufe und Verkaufe.

Worauf habe ich zu achten? Mit welchen Tool­

s/Sites beobachte ich am besten die Ent­

wicklung meines Portfolios? Leider ist meine Recherche Zeit sehr begrenzt und ich bin froh Ihren, auch unterhaltsamen Ticker lesen zu können.

Daher schon mal mein Dank, das Sie das Thema der Einsteiger aufnehmen. Ich freue mich darauf.

Mit besten Grüßen Joachim aus Krefeld ANTWORT

Brokerwahl: Es gibt unzählige Brokervergleiche im Internet, doch Sie sollten der Wahl Ihres

Brokers nicht zu viel Gewicht zumessen. Am besten können Sie sich eine Meinung bilden, wenn Sie bereits erste Erfahrungen mit ihrem derzeitigen Broker gesammelt haben. Je nach­

dem, wie häufig Sie kaufen und Verkaufen, wie groß Ihre Positionen sind und welchen Kom­

munikationsweg Sie bevorzugen, ergeben sich unterschiedliche Vorschläge.

Ich bin seit vielen Jahren bei der Comdirect zufrieden, werde nun aber flatex testen. Wer nur im spekulativen Bereich unseres Heibel- Ticker Portfolios unterwegs ist, kann auch mal Trade Republic austesten. Für erste Schritte sind aber die Sparkassen, Genossenschafts­

banken und Großbanken ebenso geeignet, deren Gebühren sind jedoch hoch und wenn Sie häufig handeln, eine unnötige Belastung.

Sollten Sie Aktien jedoch gerne an der jeweili­

gen Heimatbörse handeln wollen, sind die Großbanken in der Regel am besten vernetzt.

Zu den von mir verwendeten Internetseiten werde ich in den kommenden Wochen eine separate Videokonferenz vorbereiten. Zu deut­

schen Titeln hole ich die meisten Infos aus htt­

ps://www.comdirect.de/inf/index.html

sowie https://www.finanzen.net. Für US-Aktien nutze ich https://finance.yahoo.com.

Am Montag um 12 Uhr werde ich eine Video­

konferenz machen, in der ich auf Ihre Fragen näher eingehe.

Bestimmung von Kauf- und Verkaufsmarken

Fr, 05. Februar um 09:07 Uhr Hallo Herr Heibel

Zu Ihrer nächsten Ausgabe für die ”Newbies”

ein paar Anregungen

- Die letzte Spalte in der Portfolioübersicht ist mir ein Rätsel. Da steht +, - usw. Denn Sinn habe ich noch nicht verstanden

- Die Bewertung „B”, „C” der aktuellen Positionen – B im Sinne von Kursrücksetzer nutzen um zu kaufen (wenn man noch nicht hat)

o Hier fände ich es gut, wenn einmal „defi­

niert” wird wie hoch ein Kursrücksetzer sein sollte. Evenutell kann auch ein sinnvolles Ein­

(15)

steigslevel (Limit) definiert werden - Stop Loss und Trailing stop loss

o Für den nicht ganz so erfahrenen Börsianer ein Exkurs wie weit ein Trailing stop loss vom aktuell Kurs entfernt sein sollte oder wann besonders eng machen (und was ist eng?) und wann ein Stop Loss eher großzügiger platzie­

ren. Das wäre denke ich auch interessant - Desweiteren das Thema wie identifiziert man bei einer Aktie die man haben möchte, wann ein Kaufzeitpunkt ist. Chartabhängig oder immer nach der 50/50% …50/25/25 Regel ? und was mit nach dem Lesen Ihrer Unterlagen noch nicht klar war – bei 50/25/25% … nur bei sinkenden Kursen die nächste Tranche kaufen

?

Ich freue mich auf die Freitagsausgabe Mit freundlichen Grüßen / Best regards Peter aus Schwäbisch Gmünd

ANTWORT

Ja, die Dinge stehen auf meinem Zettel für Montag 12 Uhr:

Die C19-Spalte ist eine grobe Einschätzung dazu, ob das Unternehmen durch die Corona- Pandemie profitiert (+), davon belastet wird (-), oder aber nicht betroffen ist (0).

Die Buchstaben in der vorletzten Spalte geben nur eine grobe Vorstellung darüber, wie ich der­

zeit zu den einzelnen Positionen stehe. Kurs­

rücksetzer, die zum Nachkaufen genutzt wer­

den können, sollten bei Wachstumspositionen wesentlich größer sein als bspw. bei Dividen­

dentiteln. Meisten nehme ich 7% als ersten Anhaltspunkt, suche dann aber auch nach charttechnischen Marken, die sich für eine Ent­

scheidung eignen.

Die Spanne, die beim Trailing Stop Loss ver­

wendet werden sollte, ist auch je nach Posi­

tion unterschiedlich. Auch hier gilt: Je speku­

lativer die Position, desto größer sollte die Spanne gesetzt werden.

Ja, und auch die Nachkaufregeln lassen sich nicht in ein festes Muster pressen, tut mir leid.

Aus Ihrer Frage kann ich herauslesen, dass Sie möglichst ihren eigenen Entscheidungs­

spielraum mathematisch strukturieren möch­

ten. Es sind Heerscharen auf der Suche nach

dem Automatismus, der an der Börse zum Reichtum führt. Bislang wurde da noch nichts gefunden. Es bleibt ein Markt, der von Emotio­

nen abhängt und entsprechend immer wieder persönliche Entscheidungen erfordert.

Verwendung von Stop Limit Loss

Fr, 05. Februar um 09:11 Uhr Hallo Herr Heibel,

ein Kommentar bzw. eine Frage zur Leserfrage

"Stop Limit Loss vs. Stop Loss":

Ist die Kombination von Stop Loss und Limit für sie wirklich "Unfug"?

Ich bin damit bisher immer gut gefahren - das Limit habe ich meist 5% unter dem Stop Loss gesetzt.

Einige Male kam es dadurch dann tatsächlich nicht zur Ausführung, sei es bei Flash-Crashs, bei denen der Spuk nach kürzester Zeit vorbei war, als auch bei "dauerhaften" Abstürzen, bei denen weitere Schritte ohnehin vom "neuen Niveau" aus zu erwägen sind. Und bei starken Abstürzen erfolgt meist ein kleiner/mittlerer Rebound.

Mit freundlichen Grüßen Daniel aus Essen ANTWORT

Die Crux am Stop Loss ist die Liquidität der Aktie: Ich konzentriere mich möglichst auf Akti­

en, die liquide genug sind, um die Verwendung von Limits umgehen zu können. Sie haben Recht, ein Stop Limit Loss hat mitunter seine Berechtigung. Insbesondere für uns, wenn wir als Heibel-Ticker-Gemeinde an einer Marke alle eine Verkaufsorder in den Markt legen.

Doch was nutzt ein Stop Loss, wenn dann die Position aufgrund der limitierten Verkaufsorder nicht verkauft werden kann?

Aus diesem Grund gebe ich die Limit-Marken nur selten aus, sondern notiere mir solche Mar­

ken in der Regel für mich und melde mich bei Erreichen zeitnah mit einer Handlungsemp­

fehlung, ggfls. dann auch mit einem Limit.

(16)

Vorgehensweise für Neueinsteiger des Heibel- Tickers

Fr, 05. Februar um 09:54 Uhr Sehr geehrter Herr Heibel,

ich bin seit fast einem Jahre Plus Abonnent und bin mit mit ihrer Messerscharfen Recher­

che sehr zufrieden. Dennoch habe ich ein paar Fragen die mich sehr beschäftigen:

1. Eignet sich das Heibel Ticker Depot zum jet­

zigen Zeitpunkt noch, um alle Titel genauso so abzubilden, oder sehen Sie gewisse Werte etwas überbewertet, sodass diese erst zu einem tieferen Zeitpunkt gekauft werden soll­

ten? (Mir ist selbstverständlich klar das ein komplettes Abbilden der HB Ticker Depots auf eigene Verantwortung läuft von mir.

2. Wie viel % einer gesamten Position bedeutet bei ihnen Teilverkauf, ich würde schätzen 50%?

3. Wie ist ihre Ansicht zu dem Broker Trade Republic, da ich bei diesem Broker ihr Heibel Depot abbilden möchte, da ich die Gebühren super finde und gerade auch bei Teilverkäufen und Teilkäufen bevorzugen würde. meine Frage bezieht sich auf ihre persönliche Ansicht zur Seriösität?

4.Viele ihrer Positionen sichern Sie dem Lesen nach zu urteilen mit SLs ab und da wäre meine Frage: Ist es nicht sinnvoller diese Positionen manuell auf Schlusskurbasis zu schließen?

5. Vor ein paar Wochen habe sie geschrieben, dass Optionen nur was für Großanleger sind und Kleinanleger da lieber Optionsscheine bevorzugen sollten. Habe mir aber von einem Vermögensverwalter sagen lassen, dass Optio­

nen schon ab einem Budget von 3000€ Sinn machen würden und das es immer von der Strategie abhängen würde. Wie sehen Sie diese Aussage?

6. Sollte es nicht funktionieren alle Titel aus dem Heibel Ticker Depot bei TR zu handeln, dann würde mich interessieren, ob sie folgende

Aktien kaufenswert oder überbewertet sehen:

Teamviewer, Paypal, Envcavis AG (wegen 12%

Shortquote und Umwelttechnik interessant), MTU Aero (Dax Konzern), Royal Dutch Shell (wegen guter Dividende und Net Asset Value unter Marktkapitalisierung)

Ich weiß das sind viele Fragen welche mir unter den Nägeln brennen, dennoch ist es mir wichtig diese einem Profi wie ihnen zu stellen und würde mich mehr als alles andere auf die Beantwortung ihrer Seits freuen.

Mit freundlichen Grüßen Dennis aus Mönchengladbach ANTWORT

Zu 1.: Die Titel, die mit einem „C” gekenn­

zeichnet sind, würde ich bei einem neu aufzu­

stellenden Portfolio zu aktuellen Kursen nicht kaufen. Den Rest würde ich so umsetzen, wobei ich bei den Wachstums- und Dividen­

denpositionen in zwei Schritten vorgehen würde: Hälfte sofort, zweite Hälfte entweder bei einem Rücksetzer, oder aber wenn die Aktie losläuft :-).

Zu 2.: Ja, es sei denn, ich gebe etwas anderes an wie bspw. „Überposition abbauen”. Dann gilt als Zielgröße der im Depot bleibenden Aktien die beabsichtigte Positionsgröße.

Zu 3.: Meines Wissens bieten die nur ein ein­

geschränktes Wertpapieruniversum an. Es kann dort also immer wieder mal sein, dass von mir vorgestellte Titel dort nicht zu haben sind - wie bspw. die Unternehmensanleihen.

Ich habe auch noch keine Informationen dar­

über, wie das Unternehmen mit ausländischen Dividenden umgeht. Je spekulativer Sie unter­

wegs sind, desto eher kann Trade Republic Ihre Bedürfnisse erfüllen.

Zu 4.: Stop Loss Marken in einem Börsenbrief, der jedem zugänglich ist, sind kritisch: Wir könnten abgefischt werden. Daher notiere ich mir die Marken und schicke bei Erreichen in der Regel eine separate Info an Sie heraus.

Schlusskurse verwenden? Ja, gute Idee! Mehr dazu am Montag in der Videokonferenz.

Zu 5.: Ja, da hat er Recht. Es geht stets um das Ziel: Für eine Absicherung gegen einen befürchteten Crash halte ich sowohl Optionen

(17)

als auch Optionsscheine für ungeeignet. Zum Generieren eines Zusatzeinkommens können Optionen geschrieben werden, auch bei klei­

nem Depotvolumen. Zum Spekulieren eignen sich in meinen Augen Optionsscheine. Hmm, das sind sehr pauschale Einordnungen, die im Zweifel nicht immer passen. Dieses Thema ist umfangreich, sollte ich mal ausführlicher behandeln.

Zu 6.: Finde ich alles gut, mit Ausnahme von Royal Dutch. Encavis wäre mir zu teuer, aber ich gehe davon aus, dass die Umwelt-/Kli­

maeuphorie noch eine Weile anhalten wird.

Daher ist Royal Dutch auch auf günstigem Bewertungsniveau nicht gerade beliebt bei Anlegern.

(18)

07. Übersicht HT-Portfolio

Spekulation (≈15%) =7,3% WKN 4.2.21 Woche Δ Σ '21 Δ Anteil 5x3% ! C19

Marvell 930131 41,44 € -4% 9% 0,0% B +

TUI TUAG00 3,85 € -2% 52% 0,0% D -

TUI Bezugsrecht TUAG10 2,63 €

BVB Borussia Dortmund 549309 5,33 € 4% -5% 0,0% B -

Nynomic A0MSN1 33,90 € 0% -7% 2,8% B 0

Barrick Gold A0MSN1 18,34 € -2% -2% 2,8% A 0

Wachstum (≈35%) =37,7% WKN 4.2.21 Woche Δ Σ '21 Δ Anteil 5x7% !

BB Biotech A0NFN3 81,40 € 8% 20% 8,8% C +

Spotify A2JEGN 256,90 € -3% -1% 3,2% C +

Wheaton Precious Metals A2DRBP 33,45 € -2% -3% 6,6% A +

Airbus 938914 93,60 € 12% 2% 4,5% B -

Medios A1MMCC 35,00 € -9% -6% 7,8% C 0

Apple 865985 113,70 € 5% 7% 0,0% B +

PayPal A14R7U 222,65 € 14% 17% 4,1% B +

Facebook A1JWVX 223,05 € 5% -1% 2,8% C +

Dividende (≈30%) = 23,3% WKN 4.2.21 Woche Δ Σ '21 Δ Anteil 4x7,5% !

Freenet A0Z2ZZ 18,28 € 6% 6% 7,6% C 0

Deutsche Post 555200 42,22 € 3% 4% 3,9% B +

Munich Re 843002 233,70 € 7% -4% 7,6% B -

BASF BASF11 66,77 € 5% 3% 4,2% B +

Absicherung (≈20%) =12,1% WKN 4.2.21 Woche Δ Σ '21 Δ Anteil 3x7% !

Goldbarren 100 gr 100 gr. 4.803,00 € -1% -2% 6,9% A +

Südzucker-Anleihe A0E6FU 78,55% 0% 2% 5,2% B +

Nokia-Anleihe A0T9L2 132,00% 0% 1% 0,0% C 0

Cashquote

Σ-Portfolio Ergebnis seit 2021 2% 4% 19,6%

Heibel-Ticker Gewichtung Anzahl Positionen angestrebte Positionsgröße

Portfolio Ziel Soll Ist Soll Ist

Spekulation Ereignis 15% 7,3% 5 3 3%

Wachstum Enkelkinder 35% 37,7% 5 7 7,0%

Dividende Urlaub 30% 23,3% 4 4 8%

Absicherung Zins & Gold 20% 12,1% 3 2 6,7%

Summe 100% 80,4% 17 16

Anmerkungen:

- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.

- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.

(19)

- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:

A Top-Aktie mit günstigem Kurs,  B Kursrücksetzer zum Kaufen nutzen  C Kurssprünge zum Verkaufen nutzen,  D bei Gelegenheit Verkaufen,  E Sofort Verkaufen 

Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

- Dividenden- & Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%, - Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,

- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche, take share

Stephan Heibel http://heibel-ticker.de

mailto:info/at/heibel-ticker/./de

08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachge­

machte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abge­

segnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwen­

dung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anle­

gern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tief­

greifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

(20)

Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:

Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.

Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen

Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betref­

fenden Unternehmen

09. An-/Ab-/Ummeldung

Ihre eMail Adresse oder Adressdaten ändern Sie bitte mit Ihrer bestehenden eMail Adresse und Ihrem Passwort unter

http://www.heibel-ticker.de

oder senden Sie uns einfach eine entsprechende eMail an:

verwaltung/at/heibel-ticker/./de

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