Finanzinformationen
- Einfach einen Tick besser - Deutsche Bibliothek : ISSN 1862-5436 11. Jahrgang - Ausgabe 32 (12.08.2016) Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
Inhalt
01. Info-Kicker: Dünnes Handelsvolumen macht nachdenklich . . . 2
02. So tickt die Börse: Sommerrallye ohne Volumen . . . 2
Wochenperformance der wichtigsten Indizes . . . 2
03. Sentiment: Stimmungsunterschied USA-Dt bleibt . . . 3
Top Analystenziele . . . 3
04. Ausblick: Die Kunst, nichts zu sagen . . . 4
05. Wunschanalyse Wirecard: Fintech-Boom versus Schmuddelgeschäft . . . 4
Fintech-Boom versus Schmuddelgeschäft . . . 4
Definierte Wachstumsstrategie . . . 5
Hohe Wachstumsrate führt zu hoher Bewertung . . . 6
Charttechnik . . . 6
Fazit . . . 6
06. Update beobachteter Werte: Disney, Put Optionsschein 14.12.16 DAX 8700 . . . 7
Disney: Zahlen zählen nicht . . . 7
Put Optionsschein 14.12.16 DAX 8700: Verkaufen und neuen PUT mit langer Laufzeit kau 7 07. Übersicht HT-Portfolio . . . 8
08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise . . . 9
09. An-/Ab-/Ummeldung . . . 10
01. Info-Kicker:
Dünnes Handelsvolumen macht nachdenklich
Liebe Börsenfreunde,
Ich geh' im Urwald für mich hin...
Wie schön, daß ich im Urwald bin:
man kann hier noch so lange wandern, ein Urbaum steht neben dem andern.
Und an den Bäumen, Blatt für Blatt, hängt Urlaub. Schön, daß man ihn hat!
Morgen geht's mit der Familie nach Italien, daher gibt es heute schon den Heibel-Ticker dieser Woche. Ich habe Internet im Urlaub, doch möchte ich mal ausspannen und werde mich bei Ihnen nur im Notfall melden.
Die heutige Ausgabe trägt bereits der Urlaubs
stimmung Rechnung und ist entsprechend kurz ausgefallen. Bitte beachten Sie die Upda
tes zu Disney und unserem Optionsschein in Kapitel 05.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre, take share, Ihr
Börsenschreibel Stephan Heibel Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker
02. So tickt die Börse:
Sommerrallye ohne Volumen
Die meisten Anleger sind im Sommerurlaub, kaum jemand bekommt die fulminante Som
merrallye mit. Dabei ist der DAX inzwischen seit den Tiefs im Februar um über 20% ange
sprungen. Doch nur weil die Rallye ohne hohes Handelsvolumen stattfindet, muss sie nicht falsch sein. Vielleicht spiegelt der DAX die sich bessernde Konjunkturverfassung Europas bei gleichzeitig nachhaltig niedrigem Euro- Außenwert wider, was der deutschen Wirt
schaft einmal mehr in besonderem Maße zugute kommt.
Rallye ohne Handelsvolumen bedeutet auch, dass kaum institutionelle Anleger investiert sind, die Rallye ging an den meisten vorbei.
Ausgerechnet nach der Brexit-Entscheidung begann der DAX seine Aufholjagd, ohne auch nur die kleinste Verschnaufpause einzulegen.
Schauen wir einmal, wie sich die wichtigsten Indikatoren im Wochenvergleich entwickelt haben.
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES 9.8.16 Woche Δ
Dow Jones 18.494 0,8%
DAX 10.651 4,1%
Nikkei 16.735 3,0%
Shanghai A 3.160 1,2%
Euro/US-Dollar 1,12 0,3%
Euro/Yen 113,14 0,5%
10-Jahres-US-Anleihe 1,52% 0,02 Umlaufrendite Dt -0,24% -0,05
Feinunze Gold $1.346 -1,3%
Fass Brent Öl $44,32 0,3%
Kupfer 2.170 0,0%
Baltic Dry Shipping 631 -0,8%
Die Aufholjagd des DAX ist gut zu sehen, mit 4,1% hängte er Nikkei (3%) und Dow Jones (0,8%) ab. Auch der Shanghai A-Index blieb mit 1,2% hinter dem DAX zurück. Dabei legte der Euro um 0,3% gegenüber dem US-Dollar zu, doch alles im Bereich zwischen 1,10 und 1,15 USD/EUR wird als günstig für den Euro bewertet.
Der Ölpreis konnte diese Woche wieder zule
gen (+0,3%), nachdem er in der Vorwoche deutlich eingebrochen war. Das Gold hingegen gab diese Woche kräftig nach (-1,3%). Der Bal
tic Dry Verschiffungsindex sackt weiter ab (- 0,8%).
Aktien werden meiner Einschätzung nach gekauft, weil sie als "alternativlos" gelten, nicht unbedingt weil sie noch günstig sind. Wie hoch diese Alternativlosigkeit die Aktienkurse treiben kann, werden wir in den kommenden Wochen und Monaten sehen.
03. Sentiment:
Stimmungsunterschied USA- Dt bleibt
Nach wie vor ist die Stimmung in Deutschland verhältnismäßig moderat, das EUWAX-Senti
ment deutet eine starke Absicherungshaltung der Anleger an. Entsprechend ist das Abwärts
risiko für den DAX nach wie vor gering.
In den USA hingegen verharren die techni
schen Indikatoren des Angst-und-Gier Baro
meters bei 80% und zeigen damit extreme Gier an. Blogger und Börsenbriefschreiber geben inzwischen sogar zu 63% Kaufempfeh
lungen aus, ein extrem bullischer Wert, der auch dort die Überhitzung widerspiegelt. Pri
vatanleger hingegen bleiben auch in den USA skeptisch, nur 29,8% sind bullish gestimmt.
Es ist die Rallye, die keiner sieht, könnte man
meinen. Zumindest an Privatanlegern geht diese Rallye spurlos vorbei, sie sind weder investiert, noch nehmen sie die Rallye wahr.
Sentimentdaten
Weiterhin zeigen deutsche Anleger noch kei
nerlei Überhitzung. Die Rallye kann noch wei
terlaufen. Doch mangels Beteiligung kann diese konstruktive Stimmung schnell wechseln, wenn Anleger aus ihrem Urlaub zurückkom
men und den nunmehr hohen DAX-Stand regi
strieren.
In den USA ist eine weitere Korrektur fällig.
Doch hüben wie drüben dürfte sie auch dort klein ausfallen, da das geringe Handelsvolu
men schon schnell wieder zu Käufen führen kann, die eine stärkere Korrektur verhindern.
Top Analystenziele
Sie wollen wissen, was die Analysten im Ein
zelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurs
zielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz ein
fach an, wo das aktuelle Kursziel des Analy
sten prozentual am meisten über dem aktuel
len Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter
http://www.aktien-meldungen.de/Aktienre
search/Top-Aktien
Unternehmen Analyse v.
Kurs Kursziel Upside
Bilfinger Ber
ger
10.8 29,11 € 50,00 € 71,76%
Süss MicroTec 8.8 6,28 € 10,50 € 67,20%
Ströer 10.8 44,80 € 72,00 € 60,71%
Drillisch AG 10.8 37,44 € 58,00 € 54,91%
Nordex AG 10.8 24,16 € 37,00 € 53,15%
Salzgitter AG 10.8 28,07 € 41,00 € 46,06%
freenet AG 9.8 25,48 € 37,00 € 45,21%
Lanxess AG 10.8 45,21 € 64,00 € 41,56%
United Inter
net
8.8 40,64 € 57,00 € 40,26%
Hugo Boss 10.8 54,30 € 75,00 € 38,12%
Es handelt sich um Analysen aus dieser
Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analystenein
schätzungen tendenziell optimistischer aus
fallen, als es die Realität anschließend erlau
ben würde (Sellside-Analysen). Aber die Über
sicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am wei
testen auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall indivi
duell zu beurteilen.
04. Ausblick:
Die Kunst, nichts zu sagen
Es ist eine Kunst, nichts zu sagen, wenn man nichts zu sagen hat ;-)
In diesem Sinne möchte ich mich heute kurz fassen: Die Sommerrallye kann ich Ihnen nicht erklären, sie wurde losgetreten nach dem Bre
xit-Votum und läuft nun willenlos und ohne besonderes Handelsvolumen weiter, bis, ... ja, vielleicht bis die verantwortlichen Anlagema
nager aus ihrem Urlaub zurückkommen und die überraschend hohen Kurse für Gewinnmit
nahmen nutzen.
Daher ist es nun um so wichtiger, unsere Put- Absicherung, die uns schon viel Geld gekostet hat, beizubehalten. Durch das "Rollen" des Put-Scheins haben wir ein wenig Volatilität abgegeben, dafür werden wir im Fall eines Rückschlags nicht mehr ganz so viel daran ver
dienen. Dennoch halte ich die Absicherung für ratsam, da ich an eine ungebremste Fortset
zung der Rallye kaum glauben kann.
05. Wunschanalyse Wirecard:
Fintech-Boom versus Schmuddelgeschäft
Erstmals sollten die Kunden von Sharewise ein Unternehmen wählen, dem Sie den größten Kursverlust zutrauen. Wirecard hat gewonnen und ich untersuche das Unternehmen im Rah
men der Wunschanalyse. Wirecard verfügt über ein tragfähiges Geschäftsmodell und befindet sich in einem absoluten Wachstums
markt. Lediglich Vorwürfe über Schmuddelge
schäfte könnten das Management zu Fall brin
gen, darauf würde ich aber nicht spekulieren.
Fintech-Boom versus Schmuddelgeschäft
Anders als sonst haben wir dieses mal nach der Aktie gefragt, der Sie das größte Risiko zuschreiben. Sie haben mich gebeten, Wire
card in diesem Sinne zu untersuchen und so schaue ich zunächst einmal nach möglichen Gründen für einen baldigen Kurseinbruch der Aktie.
Der Hauptgrund ist schnell gefunden: Wirecard wickelt Transaktionen für Online-Glücksspiel
betreiber ab. Es wird immer wieder behaup
tet, dass gerade das Wirecard-Geschäftsmo
dell dazu geeignet ist, solche Geldtransfers zu verschleiern. Zuletzt hatte Zatarra Research ausführliche Beweise vorgelegt, die eine Mög
lichkeit der Verschleierung von Transaktionen in verschiedenen Ländern belegen sollen.
Zatarra Research ist dabei ein Research-Haus, das es vor dieser Veröffentlichung nicht gab und das auch keine anderen Research-Pro
jekte betreibt. Das Unternehmen wurde also nur dazu ins Leben gerufen, die Geschäftspraktiken von Wirecard in Frage zu stellen.
Der Aktienkurs von Wirecard war in Folge der Vorwürfe im Februar über Nacht um 20% ein
gebrochen. Seither gibt es eine Schlamm
schlacht, in der Zatarra immer wieder auf ihren Behauptungen beharrt und weitere Beweise ankündigt, während Wirecard immer wieder sämtliche Vorwürfe abstreitet.
Kurz gesagt: Zatarra behauptet, das Geschäftsmodell von Wirecard sei auf Lug und Trug aufgebaut und das ganze Unternehmen werde daher früher oder später in sich zusam
menfallen. Wirecard bestreitet die Vorwürfe und baut sein Geschäft weiter aus.
Wenn Sie sich ein Bild über die Vorwürfe und Gegendarstellung machen wollen, dann kön
nen Sie auf der Seite von Zatarra Research die entsprechenden Dokumente einsehen: htt
p://www.zatarra-research.com/Respon
se_document_German_Zatarra.pdf
Wirecard profitiert dabei von dem Boom im Fin
tech-Bereich, der in diesem Jahr an Fahrt gewinnt. Etablierte Banken stöhnen unter neuen Regularien und werden ihre Altlasten nicht los. Fintechs fallen mit speziellen Nischenprodukten noch nicht unter die neu geschaffenen Regularien und können so neue Geschäftsmodelle kostengünstig im Markt eta
blieren. Wirecard setzt voll auf die Zahlungs
abwicklung über das Internet sowie auf die mobile Zahlungsabwicklung.
Definierte Wachstumsstrategie
Wirecard hat eine Wachstumsstrategie. Die Zahlungsabwicklung über das Internet sowie über mobile Zahlungswege sollen aus eigener Hand angeboten werden. Dazu wurde bei
spielsweise kürzlich ein amerikanischer Anbie
ter von Prepaid-Kreditkarten übernommen.
Wirecard erschließt sich so den US-Markt sowie auch die Möglichkeit der Zahlungen im Einzelhandel.
Auf der Wunschliste stehen virtuelle Kredit
karten, Treue-Systeme und die mobile Zah
lungsabwicklung. Dazu sollen die eigenen Dienste ausgeweitet werden und neue Kunden für die neuen Angebote gewonnen werden. Die Ausweitung und Kundengenerierung kann durch Eigenentwicklungen erfolgen (orga
nisch), oder aber auch durch Übernahmen. Am Ende der Entwicklung steht boon, das mobile
Wirecard-Portemonnaie, das per Smartphone, im Internet oder auch im Einzelhandel genutzt werden kann und deren Transaktionen voll
ständig von Wirecard abgewickelt werden.
Soweit die technische Wachstumsstrategie.
Doch wir leben in einer Welt, in der Google, Facebook und Amazon zu den fünf wertvoll
sten Unternehmen der Welt gehören. Und diese Unternehmen gelten als die größten Datenkraken, die es je gegeben hat. Davon möchte sich auch Wirecard ein Scheibchen abschneiden.
So wird in der Zukunftsstrategie explizit das Ziel definiert, mit den im eigenen Zahlungsab
wicklungsuniversum generierten Daten Geld zu verdienen. Sämtliche Transaktionen der Kunden sollen ausgewertet und für Zusatz
produkte verwendet werden. Sei es, indem man die Daten verkauft, sei es indem man den Kunden eigene Zusatzprodukte anbietet, die zu ihrem bisherigen Zahlungsverhalten passen.
Es ist der nächste Schritt zum gläsernen Men
schen: Nicht mehr nur Ihr Surfverhalten wird ausgewertet, sondern nun werden Fakten ana
lysiert. Ihre Mietzahlungen, Ihre Stromrech
nung, Ihre Urlaube.
Ich spare mir hier die Diskussion über den Datenschutz, denn Datenschutz ist in unserer Gesellschaft eine nachgelagerte Verpflichtung, die etablierte Neuerungen auf ein verträgliches Maß des individuellen Schutzes zurückholt.
Niemals jedoch hat ein erforderlicher Daten
schutz bis dato eine Entwicklung verhindert.
Natürlich sind die Expansionspläne von Wire
card mehrdimensional. Gleichzeitig zum Pro
duktausbau werden neue geographische Märkte erschlossen: Die Türkei steht oben auf der Wunschliste, gemeinsam mit Schwellen
ländern wie Indien und Südostasien.
Hohe Wachstumsrate führt zu hoher Bewertung
Seit fünf Jahren wächst der Umsatz von Wire
card kontinuierlich um über 20%. Und das Wachstum ist profitabel, denn auch der Gewinn wächst kontinuierlich mit. In den vergangenen Jahren sogar überproportional, meist mit 30- 40%.
Das Wachstum ist nicht durch Größenwahn erzeugt, denn trotz einiger Übernahmen häuft das Unternehmen Barreserven an. Derzeit besteht eine Nettoliquidität in Höhe von rund 280 Mio. Euro, Ende 2017 werden es Analy
stenschätzungen zufolge sogar 410 Mio.
Euro sein. Ängste, das Wachstum könnte kre
ditfinanziert sein und auf tönernen Füßen stehen, sind also unbegründet.
Bis 2020 will Wirecard 2,1 Mrd. Euro Umset
zen. Das entspricht einer jährlichen Umsatz
wachstumsrate von 19-20%. Wenn der Gewinn mit ebenfalls 20% p.a. mitwächst, dürf
ten im Jahr 2020 etwa 640 Mio. Euro Gewinn erwirtschaftet werden, das KGV 2020e stünde dann bei 8.
Doch das sind ferne Zukunftsaussichten. Aktu
ell notiert die Aktie auf einem KGV 2017e von 18. Eine kleine Dividende wird ausgeschüttet, doch mit 0,4% Dividendenrendite fällt das kaum ins Gewicht. Für ein Unternehmen mit 20% Gewinnwachstum p.a. halte ich ein KGV von 40 für vertretbar, die Aktie könnte sich also in den kommenden 18 Monaten verdoppeln, wenn diese Entwicklung anhält.
Charttechnik
Von 2011 bis Ende 2015 stieg die Aktie unter großen Schwankungen von 10 auf 49 Euro. Im Februar folgen die Zatarra-Vorwürfe und die Aktie brach auf 31 Euro ein. Es dauerte bis Mai, bis Anleger wieder Vertrauen in das Unter
nehmen fassten und die Aktie wieder über 40 Euro bugsierten. Seither pendelt die Aktie seit
wärts zwischen 38 und 42 Euro, wohl nach wie vor aus Angst vor weiteren Enthüllungen durch Zatarra oder andere Shortseller.
Ein Ausbruch könnte schon am heutigen Don
nerstag erfolgen, denn heute wird Wirecard Quartalszahlen vorlegen.
Fazit
Wirecard wird wohl ewig der schlechte Ruf der Vergangenheit anhängen, da nachweislich viele Transaktionen der Glücksspielindustrie über das damals noch junge Netzwerk abge
wickelt wurden. Doch die heutigen Wachs
tumsmärkte haben nicht mehr viel mit dem Glücksspielmarkt zu tun und so dürfte diese Vergangenheit Wirecard auch nicht mehr ein
holen.
Das Management hingegen ist nach wie vor das gleiche und darauf beziehen sich wohl die Sorgen der Anleger. Das Management, das heute die Wachstumsstrategie konsequent und erfolgreich umsetzt, könnte von der Vergan
genheit eingeholt werden. Das hätte dann wie
derum tatsächlich negative Auswirkungen auf das heutige Geschäft.
Entsprechend volatil dürfte die Aktie bleiben.
Exorbitante Wachstumsaussichten könnten zu einer Kursverdopplung binnen 18 Monaten füh
ren. Doch das Management steht unter beson
derer Beobachtung und darf sich keinen Fehl
tritt leisten.
Da ich nach Wirecard im Rahmen einer Short
strategie gefragt wurde, hier mein eindeutiges Urteil: Nein, mit diesem Unternehmen würde ich nicht auf fallende Kurse spekulieren. Dazu ist die Geschäftsentwicklung zu gut. Als Short
spekulant spekulieren Sie auf ein negatives Ereignis (bspw. neue Beweise für die Vorwürfe von Zatarra), dessen Eintreten Sie jedoch nicht abschätzen können: Weder ob es weitere Vor
würfe gibt, noch ob diese Vorwürfe von jeman
dem öffentlich gemacht werden. Sie verlieren also Geld, solange es keine neue Schmud
delaffaire gibt. Das wäre mir zu riskant.
06. Update beobachteter Werte:
Disney, Put Optionsschein 14.12.16 DAX 8700
Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel- ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge.
Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.
==========
Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Websei
ten verfasst.
Disney Zahlen zählen nicht
Mi, 10. August um 19:50 Uhr
Disney hat bessere Quartalszahlen abgeliefert, als Analysten erwartet haben. Der Gewinn stieg auf 1,62 USD/Aktie, ein Cent mehr als erwartet. Der Umsatz kletterte auf 14,28 Mrd.
USD (+9%), 0,13 Mrd. USD mehr als erwartet.
Doch Zahlen interessieren Analysten schon lange nicht mehr bei Disney.
Der Kabelsender ESPN verzeichnet einen Mit
gliederschwund. Traditionelles Fernsehen befindet sich auf dem absteigenden Ast, Video- on-demand a la Netflix verzeichnet großes Mit
gliederwachstum. Und so schauen Analysten ausschließlich auf Entwicklungen bei Disney, die den Schwenk zum neuen Geschäftsmodell zeigen könnten. Da zählt nicht, dass Captain America die Kinokassen gefüllt hat, auch das neue Dschungelbuch hat sich als Zuschauer
magnet behauptet.
Doch diese Erfolgsmeldungen werden über
tüncht vom Kauf der Lizenzrechte für die natio
nale Baseball-Liga. Disney hat sich mit 33% an dem Lizenzinhaber BAM-Tech beteiligt.
Die Aktie notierte vorbörslich leicht im Minus, jetzt notiert sie leicht im Plus. 10% Gewinn
wachstum der kommenden Jahre werden mit einem KGV 2017e von 16 belegt, ich halte das für zu günstig. Insbesondere da sich Disney als Cashcow bewährt hat und stets eine attraktive Dividende ausschütten konnte, (1,6%) halte ich an Disney als langfristig solide Portfolioposition fest.
Put Optionsschein 14.12.16 DAX 8700 Rollen: Verkaufen und neuen PUT mit langer
Laufzeit kaufen
Mi, 10. August um 19:49 Uhr
Grundsätzlich halte ich an der Put-Absicherung weiter fest, insbesondere da die Rallye dieses Sommers mit so extrem wenig Handelsvolu
men erfolgte.
Unser Put wird in weniger als 6 Monaten fällig.
Der Zeitwertverlust von Optionsscheinen beschleunigt sich zum Laufzeitende hin und daher ist es üblich, Optionsscheine, die man als Absicherungsgeschäft im Depot hält, mit einer Laufzeit von mindestens 6 Monaten zu versehen. Wird die Restlaufzeit unterschritten, so "rollt" man die Position in die mit der nächst
längeren Laufzeit über.
Dabei entstehen "Rollverluste", die jedoch deutlich kleiner sind als der Zeitwertverlust, der beim Behalten der Position anfiele.
Ich würde daher morgen unseren Put verkau
fen und den Verkaufserlös in den folgenden Put-Schein anlegen:
Commerzbank AG Put 14.06.17 DAX 8700 WKN CN7YXF, ISIN DE000CN7YXF6
Die restlichen Bedingungen gleichen unserem aktuellen Put. Unser Put notiert aktuell bei 0,79 Euro, den neuen erhalten wir aktuell zu 2,35 Euro.
07. Übersicht HT-Portfolio
Spekulation (≈20%) =12,2% WKN 9.8.16 Woche Δ Σ '16 Δ Anteil 5x4% !
Skyworks Solutions 857760 59,20 € 1% -19% 2,0% B
iRobot A0F5CC 35,89 € 4% 2% 0,0% D
Fitbit A14S7U 13,37 € -4% -24% 4,5% B
Silver Wheaton A0DPA9 26,64 € 1% 39% 2,3% C
DEAG A0Z23G 2,62 € 0% -27% 1,6% B
DAX Put CR509D 0,79 € -38% -65% 1,8% A
Wachstum (≈30%) =21,3% WKN 9.8.16 Woche Δ Σ '16 Δ Anteil 4x7,5% !
Apple 865985 96,57 € 2% -3% 5,1% B
SAP 716460 78,65 € 2% 4% 0,0% D
BB Biotech A0NFN3 45,90 € -1% -15% 5,3% B
Twitter A1W6XZ 17,25 € 8% -17% 2,7% C
Facebook A1JWVX 111,75 € 0% 14% 5,6% B
Paypal A14R7U 34,03 € 1% 1% 2,5% D
Dividende (≈30%) = 21,6% WKN 9.8.16 Woche Δ Σ '16 Δ Anteil 3x10% !
Swiss Re A1H81M 76,42 € 2% -16% 2,8% A
Navigator (Portucel) 895885 2,96 € 5% -18% 5,3% B
Disney 855686 88,70 € 3% -10% 4,7% B
Deutsche Post 555200 28,18 € 3% 9% 2,7% D
Leifheit 646450 57,49 € 3% 12% 2,6% B
Innotec 540510 16,63 € 5% 14% 3,5% B
Absicherung (≈20%) =24,2% WKN 9.8.16 Woche Δ Σ '16 Δ Anteil 3x6,7% !
Goldbarren 100 gr 100 gr. 3.844,00 € -2% 24% 9,8% A
Südzucker-Anleihe A0E6FU 95,60% 1% 4% 7,3% B
Nokia-Anleihe A0T9L2 108,62% 0% 7% 7,1% B
Cashquote
Σ-Portfolio -0,2% -5,6% 20,7%
Heibel-Ticker Gewichtung Anzahl Positionen angestrebte Positionsgröße
Portfolio Ziel Soll Ist Soll Ist
Spekulation Ereignis 20% 12,2% 5 5 4%
Wachstum Enkelkinder 30% 21,3% 4 5 7,5%
Dividende Urlaub 30% 21,6% 3 6 10%
Absicherung Zins & Gold 20% 24,2% 3 3 6,7%
Summe 100% 79,3% 15 19
Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.
Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
A – Top-Aktie mit günstigem Kurs, B – Kursrücksetzer zum Kaufen nutzen C – Kurssprünge zum Verkaufen nutzen, D – bei Gelegenheit Verkaufen, E – Sofort Verkaufen
Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.
Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.
Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
Spekulative und alternative Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%, Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.
Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.
Eine erfolgreiche Börsenwoche, take share
Stephan Heibel http://heibel-ticker.de
mailto:info/at/heibel-ticker/./de
08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachge
machte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abge
segnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwen
dung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.
gern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tief
greifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betref
fenden Unternehmen
09. An-/Ab-/Ummeldung
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