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Übung zur Vorlesung Einführung in die Algebra

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Academic year: 2022

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Übung zur Vorlesung

Einführung in die Algebra

Prof. Dr. J. H. Bruinier

Stephan Ehlen

Sommersemester 2009

Lösungshinweise zu Übungsblatt 3

Aufgabe G3.1 Automorphismen vonZ

Das ist im Prinzip lineare Algebra: Sei f ∈Aut(Z2). Für die Bilder der Einheitsvektoren schreiben wir f((1, 0)T) = (a,c)T, und f((0, 1)T) = (b,d)T.

Dann ist für(m,n)T∈Z2, da f ein Homomorphismus ist

f((m,n)T) =m f((1, 0)T) +n f((0, 1)T) =

‚a b c d

Œ ‚m n

Π.

Insbesondere ist f durch eine2×2-MatrixAmit Einträgen inZdarstellbar. Das Gleiche gilt natürlich für f−1und für die darstellende MatrixA0von f1(bzgl. der Standardbasis) folgt

AA0=A0A=E2.

Somit istAut(Z2) =GL2(Z) ={A∈Mn(Z): det(A)6=0}={A∈Mn(Z): det(A) =±1}.

Allgemein lässt sich festhalten, dassHom(Zn,Zn)durch den multiplikativen Monoid(Mn(Z),·,En)dern×nMatrizen mit ganzzahligen Einträgen gegeben ist. Dessen Einheitengruppe GLn(Z):=Mn(Z)×ist dann die Automorphismengruppe von(Zn,+).

Aufgabe G3.2 Eine von zwei Elementen erzeugte Gruppe (a) Wenn wir zeigen können, dass

H:={aibj:i,j∈Z}

eine Untergruppe vonGist, so ist dies offensichtlich die vonaundberzeugte Untergruppe (und somit gleichG), denn letztere enthält all die Elemente aibj (vgl. Lemma I.1.9 (3) im Skript) - was Teil (a) beweist. DassH eine Untergruppe ist, folgt daraus, dass

aibj=bjai für allei,j∈Z (1)

(wie wir gleich beweisen werden). Es ist dann nämlich1=a0b0Hund stets(aibj)(akb`) =aiakbjb`=ai+jbk+`Hsowie(aibj)1= (bj)1(ai)1=b−ja−i=a−ib−jH, wie für eine Untergruppe verlangt.

Es bleibt nur, (1) zu beweisen.

Erste Beweisstrategie für(1): Schritt 1. Zeige zunächst durch Induktion nachi∈N0, dassaib=baiunda−ib=ba−i. Schritt 2. Zeige durch Induktion nach j∈N0, dass

(∀i∈Z) aibj=bjai und aib−j=b−jai

(die Ausführung der Induktionen ist dem Leser überlassen).

Zweite, elegantere Beweisstrategie für(1): Wir betrachten die Menge X:={x∈G:x b=b x}

(2)

der mitbvertauschenden Elemente vonG. Dann istX eine Untergruppe vonG, denn es gilt:1∈X wegen1b= b=b1. Gegeben xX gilt x b=b x und somit, durch Multiplikation letzterer Gleichung mit x1 von links und rechts,b x1=x1b; alsox1X. Schließlich gilt für allex,yX:

(x y)b=x(y b) =x(b y) = (x b)y= (b x)y=b(x y),

alsox yX. Es ist alsoXeine Untergruppe vonG, und da diese per Aufgabenstellung das Elementaenthält, gilt {ai:i∈Z}=〈a〉 ⊆X und somit

aib=bai, für allei∈Z. (2)

Analog sehen wir, dass

Y:={xG: (∀i∈Z) x ai=aix}

eine Untergruppe vonGist, die wegen (2) das Elementbenthält. Es gilt daher〈b〉 ⊆Y und somitaibj=bjaifür allei,j∈Z.

(b) Unter Benutzung von (1) haben wir für allex=aibj, y=akb`G: x y=aibjakb`=aiakbjb`=ai+kbj+`

und

y x=akb`aibj=ak+ib`+j, alsox y=y x. Somit istGabelsch.

Aufgabe G3.3 Normalteiler

Zu zeigen ist nach ganz kurzer Überlegung nur(c)⇒(b). Dazu: Es ist zu zeigen, dass für jedesgGgilt:Ng N g−1.

SeinN, dann wissen wir, dass g−1ng =n0N gilt, indem man(c)aufg−1 anwendet. Somit istn=g n0g−1g N g−1 und das war zu zeigen.

Aufgabe G3.4 Die Quaternionengruppe

(a) Es ist z.B. I J=K, aberJ I=−K.

(b) Man stellt fest, dass die Ordnung der Elemente±I,±Jund±Kgleich 4 ist und damit−Edas einzige selbstinverse Element (d.h.ord(−E) =2) ist. Nach dem Satz von Lagrange kann es überhaupt nur nichttriviale Untergruppen der Ordnung2und4geben. IstHeine Untergruppe mit|H|= 4, so ist der Index also 2 und nach Aufgabe H3.4 (b) istHdann normal. Ist|H|=2, so ist offensichtlichH={±E}. Diese Gruppe ist normal, da sie mit allen Elementen vonQvertauscht.

Aufgabe G3.5 Permutationsdarstellung

SeiG={g1, . . . ,gn}eine endliche Gruppe undSnbezeichne die symmetrische Gruppe einern-elementigen Menge.

(a) Zunächst mal muss man sich die Definition vielleicht an einem Beispiel klar machen - dies sei dem Leser überlassen.

Seien nung,hGundi∈ {1, . . . ,n}. Es geltehgi=gjund g gj=gk. Dann gilt (gh)gi=g(hgi)

=g gj

=gk.

Somit ist einerseitsρ(gh)(i) =σgh(i) =kund andererseits

(ρ(h)◦ρ(g))(i) =ρ(h)(ρ(g)(i))

=σhg(i))

=σh(j)

=k.

Dies zeigt, dassρein Homomorphismus ist.

(3)

(b) Seieng,hGmitρ(g) =ρ(g). Dann ist insbesondereσg(1) =σh(1)und nach Definition g g1=hg1.

Mit Übung H2.2 (a) folgert man, dass danng=hgelten muss.

Nun ist das Bild einer Gruppe unter einem Homomorphismus wieder eine Gruppe und daρ injektiv ist, erhalten wirG∼=ρ(G)⊂Sn.

Aufgabe H3.1 Rechnen mit Kongruenzen

(a) Wir schreiben nun abkürzend¯x=x+mZ. Wähle z.B.{0, ¯¯1, ¯2, . . . ,m−1}als Repräsentantensystem.

(b) Unabhängigkeit von der Wahl der Vertreter: Fallsx0∈¯xund y0∈¯ysind, so existierena,b∈Z, so dass x0=x+am und y0=y+bm

gilt. Somit ist

x0y0=x y+a y m+b x m+a bm2=x y und demnach ist die Definition unabhängig von der Wahl der Vertreter.

Dass(Z/mZ,·, ¯1)ein Monoid ist, ist klar, denn dies folgt direkt daraus, dass(Z,·, 1)ein Monoid ist (Nachrechnen kann natürlich nicht schaden).

(c) Z/mZhat genau dann nichttriviale Nullteiler, wennmkeine Primzahl ist.

Es sei ¯x∈Z/mZ ein Nullteiler mit ¯x6=¯0. Dann existiert ein ¯y ∈Z/mZ, ¯y 6=0¯, so dass ¯x¯y =0¯ist. Daraus folgt x ymZ, also existiert eina∈Z, so dassx y=am. Dax, ¯¯ y6=¯0, teiltmwederxnochy. Somit istmkeine Primzahl.

Ist umgekehrtm>1keine Primzahl, so gibt esm1,m2∈Zmitm=m1m2und|m1|,|m2|>1. Es ist alsom1,m26=¯0 undm¯1m¯2=m1¯m2=m¯=¯0. Somit sindm1undm2nichttriviale Nullteiler.

(d) Behauptung:((Z/mZ)\ {0},·, ¯1)ist eine Gruppe, genau dann, wennmeine Primzahl ist.

Beweis:Wir wissen schon aus (c), dass(Z/mZ,·, ¯1)ein Monoid ist, genau dann, wennmeine Primzahl ist. Dies gilt dann auch für((Z/mZ)\ {0},·, ¯1). Daraus folgt bereits, dass((Z/mZ)\ {0},·, ¯1)keine Gruppe ist, wennmkeine Primzahl ist. Um zu zeigen, dass es eine Gruppe ist, wennmeine Primzahl ist müssen wir nur noch zeigen, dass jedes Element in(Z/mZ)\ {0}ein Inverses besitzt. Wir zeigen hierzu, dass die Multiplikationsabbildung

α¯x:Z/mZ→Z/mZ

¯y7→x y

in diesem Fall für jedes ¯x∈(Z/mZ)\ {0}bijektiv ist. Da (Z/mZ)endlich ist, reicht es zu zeigen dassαx¯injektiv ist. Dies haben wir jedoch schon in (c) gesehen, denn ¯y∈ker(α¯x)ist äquivalent zu¯x¯y =0und dies bedeutet für

¯x6=¯0, dass ¯y ein Nullteiler ist. Fallsmeine Primzahl ist, folgt jedoch, dass ¯y=0¯ist und somitker(αx¯) ={0¯}.

Aufgabe H3.2 Additive Darstellung des ggT; Erzeuger zyklischer Gruppen

(a) Gegeben zwei Zahlenk1,k2∈Z, die nicht beide0sind, istggT(k1,k2)die eindeutig festgelegte natürliche Zahl mit

〈k1,k2〉=ggT(k1,k2)Z,

wobei〈k1,k2〉die vonk1,k2erzeugte Untergruppe von(Z,+, 0)ist. (Dies war eine Bemerkung zu Lemma 3 in §1 in der Vorlesung, auch zu finden als Bemerkung I.1.12 im Skript von Herrn Prof. Neeb).

Da(Z,+, 0)und somit auch(〈k1,k2〉,+, 0)abelsch sind, haben wir nach Aufgabe G3.2 :

k1,k2〉={ik1+jk2:i,j∈Z}. Gilt alsoggT(k1,k2) =1, so ist

1∈Z=ggT(k1,k2)Z={ik1+jk2:i,j∈Z}, weswegen wira,b∈Zfinden mitak1+bk2=1.

Gibt es umgekehrta,b∈Zmitak1+bk2=1, so gilt

1∈ {ik1+jk2:i,j∈Z}=ggT(k1,k2)Z. Es existiert also einn∈Zmit1=ggT(k1,k2)n. Daraus folgtggT(k1,k2) =1.

(4)

(b) Seik∈ {0, 1, . . . ,n−1}. Falls das Elementζ:=e2πikn die Gruppe Cn erzeugt, so giltCn={ζm:m∈Z}, es gibt also einm∈Zderart, dass

ζm=e2πin .

Somite2πikmn =e2πin . Es existiert also ein`∈Zmit 2πkmn =n +2π`. Dann ist km`n=1

und somitggT(k,n) =1, nach Teil (a).

Nun nehmen wir umgekehrt an, dassggT(k,n) =1(d.h.kundnsind teilerfremd); wir wollen zeigen, dass dannζ die GruppeCnerzeugt. Nach Teil (a) existierena,b∈Zderart, dass

ak+bn=1 . Fürζ:=e2πikn gilt also

ζa=e2πiakn =ei(1−nbn)=e2πin2πi b=e2πin ,

somite2πin ∈ 〈ζ〉, und somit e2πi`n = (e2πin )`∈ 〈ζ〉für alle`Z. Da jeden-te Einheitswurzel vorige Gestalt hat, gilt Cn⊆ 〈ζ〉und somitCn=〈ζ〉, d.h.ζist ein Erzeuger fürCn.

Aufgabe H3.3 Gruppenhomomorphismus

Wir schreiben die Verknüpfung inGhier multiplikativ. Die Elementegundhmüssen vertauschen, denn es ist

gh=φ(1, 0)φ(0, 1) =φ((1, 0) + (0, 1)) =φ(1, 1) =φ((0, 1) + (1, 0)) =φ(0, 1)φ(1, 0) =hg. (3) Dassgundhvertauschen ist also eine notwendige Bedingung für die Existenz eines solchen Gruppenhomomorphismus.

Allgemein ist außerdem

φ(m,n) =φ(m(1, 0) +n(0, 1)) =φ(1, 0)m·φ(0, 1)n=gmhn. (4) Wir zeigen, dass die Bedingung (3) auch hinreichend ist. Seien g,hG mit gh=hg. Dann definieren wir durch (4) motiviert

φ(m,n):=gmhn.

Zu zeigen ist, dass dies tatsächlich ein Gruppenhomomorphismus ist. Wir benutzen, dass die von g und h erzeugte Untergruppe abelsch ist (nach Aufgabe G3.2):

φ((a,b) + (c,d)) =ga+chb+d

=gagchbhd

= (gahb)(gchd)

=φ(a,b)φ(c,d).

Also existiert ein solcher Gruppenhomomorphismus genau dann, wenngundhmiteinander vertauschen.

Aufgabe H3.4 Nebenklassen und Normalteiler

(a) Sei16=hGein beliebiges Element. Wir betrachten die vonherzeugte UntergruppeH:=〈h〉. Nach dem Satz von Lagrange gilt

p=|G|=|H|[G:H].

Hierbei ist[G:H]eine natürliche Zahl. Also gilt|H| | p. Da peine Primzahl ist, folgt|H|=1oder|H|=p. Falls Hnur ein Element enthält, isth=1, was ausgeschlossen war. Es muss alsoH=Ggelten undGist zyklisch. Wir haben insbesondere gesehen, dassGvon jedem Element außer der1erzeugt wird.

(b) Da[G:H] =2gilt, sind die Linksnebenklassen gegeben durchG/H={H,M}, wobeiM :=G\Hdas Komplement vonHinGist. Ist alsogM=G\H, so istg H=M. Analog sieht man, dass fürgM=G\HauchH g=M sein muss. Damit ist alsog H=H gfür allegGundHist Normalteiler.

(c) Wir konstruieren eine Gegenbeispiel für den Fall[G:H] =3. Es seiσ= (12)∈S3die Transposition der Zahlen 1 und 2. Dann istH:=〈σ〉={id,σ}und nach dem Satz von Lagrange gilt[G:H] =3. Man sieht aber leicht, dassσ nicht mitτ= (23)vertauscht, alsoτH6=.

(5)

Aufgabe H3.5 Freiwillige Zusatzaufgabe: Elemente der Ordnungp

Wir betrachten die im Hinweis angegebene MengeS={(a0, . . . ,ap1)∈Gp:a0· · ·ap1 =1}. Falls(a0, . . . ,ap1)∈S, so ist auch(a1, . . . ,ap1,a0)∈S, denna1· · ·ap1a0=a01(a0· · ·ap1)a0=1. Wir bezeichnen diese zyklische Permutation mit πSS, d.h.

π((a0, . . . ,ap1)) = (a1, . . . ,ap1,a0)

für(a0, . . . ,ap−1)∈S. Diep-fache Hintereinanderausführungπpliefert die Identität aufS. Die einzigen Punkte, die vonπ festgehalten werden, sind die Elemente der Form(a, . . . ,a)S, das heißt solche, die von ElementenaGkommen mit ap=1. Für diese Elemente schreiben wir nunH:={a∈G|ap=1}. Es ist|H|=n+1, da1∈H.

Wir bezeichnen im Folgenden abkürzend Z := Z/pZ und mit Zs :={¯n ∈ Z/pZ,πn(s) = s} den Stabilisator von s unter den zyklischen Permutationen. Außerdem bezeichnen wir mitBs:={πn(s):n∈N}dieBahnunter den zyklischen Permutationen vonsS. Man mache sich klar, dass diese Definitionen Sinn machen! Der Trick ist nun der Folgende:Zs ist eine Untergruppe vonZ/pZ, denn für¯k, ¯lZsistπk+l(s) =πkl(s)) =πk(s) =sund wennπk(s) =s, so ists=π−k(s). Außerdem ist natürlichπ0(s) =id(s) =s. Nun sind aber die einzigen Untergruppen vonZgleich{¯0}und Zselbst. Der FallZs={¯0}tritt nur ein, wenns= (a, . . . ,a)ist mitaG.

So erkennen wir, dass für alle anderen ElementesS\Hgilt|Bs|=p, wobei wirHhier als Teilmenge vonSansehen (über die offensichtliche Inklusion).

Zwei BahnenBs,Br fürr,sS sind entweder disjunkt oder identisch. Deshalb gibt es Elementes1, . . . ,smS, so dass die MengeSfolgendermaßen zerfällt:

S=Bs1·∪. . .·∪Bsm·∪{(a, . . . ,a):aH}. Es gilt somit

|S|=mp+n+1.

Andererseits ist|S|=|G|p−1 und nach dem Satz von Lagrange ist dies durchpteilbar, falls ein Element der Ordnung p existiert. Also ist entwedern=0oderpteiltn+1, dap| |G|p−1=mp+ (n+1)gilt.

In der Lösung dieser Aufgabe haben wir ein Beispiel für eine Gruppenoperation gesehen. Gruppenoperationen (manch- mal auch Gruppenwirkungen genannt) werden später ausführlich in der Vorlesung behandelt. Im vorliegenden Fall ist die zyklische Permutation eine Gruppenoperation der additiven GruppeZ/pZ.

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