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Kapitel 5 : Spannungszustand

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Academic year: 2022

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Kapitel 5 : Spannungszustand

(2)

§ 5 Spannungszustand

Lernziel:

Bei Stäben haben Sie gelernt, dass die äußere Belastung innere Kräfte verursacht. Die in der Schnittfläche verteilten inneren Kräfte werden durch den Spannungsvektor bezeichnet. Abhängig vom Schnittwinkel erhält man – für die gleiche Stelle – unterschiedliche Spannungsvektoren.Ein Spannungsvektor allein reicht also nicht um die Spannung an einem Punkt zu beschreiben.

φ n

F F

F F

A*=A/cosφ

In diesem Kapitel lernen Sie, wie man den Spannungszustand eines Punktes vollständig beschreibt und graphisch darstellt. Dabei wird der wichtige Begriff desSpannungstensorssowie seine Eigenschaften eingeführt.

(3)

§ 5.1 Ebener Spannungszustand

§ 5.1.1 Spannungsvektor und Indexnotation

Wir betrachten eine Scheibe deren Dicketklein gegenüber ihren Seitenlängen ist und die nur in ihrer Ebene belastet wird. Die Belastungen liegen alle parallel zur Scheibenebene. Die Ober- und die Unterseite der Scheibe sind unbelastet.

t x

y

(4)

ΔA

n

t ΔF P

x y

Wir legen einen Schnitt mit dem Schnitt- normalenvektor n durch den Punkt P.

DerSpannungsvektorauf dem Punkt P ist durch

t= lim

∆A→0

∆F

∆A = dF dA

definiert, wobei∆Ader infinitesimale Flä- cheninhalt am Punkt P ist, und∆Fdie auf der Fläche∆Awirkende innere Kraft.

(5)

ΔA

n ΔF P t

x y

σ

τ

Der Spannungsvektortwird in eineNor- malspannungσ, die normal zur Schnitt- fläche steht, und eineSchubspannung τ, die tangential zur Schnittfläche liegt, zerlegt. d.h.

t=σn+τs

wobeisein in der Fläche liegender Ein- heitsvektor ist. Daraus folgt

σ=t·n Aus|t|=√

σ22erhält man

τ = q

|t|2−σ2

(6)

t(1) P

y t(2)

P

x

y

x x

Für den gleichen Punkt P ändert sich der resultierende Spannungsvektortmit dem Schnittwinkel (also mit der Normalenn).

Um den Spannungszustand zu charakterisieren sind zwei

Spannungsvektoren für zwei unterschiedliche Schnitte erforderlich.

Zweckmäßig wählen wir die zwei senkrecht zu den Koordinatenachsen stehenden Schnitte, die wir eben untersucht haben.

So stelltt(1)den Spannungsvektor am Punkt P in der Schnittfläche mit Normalenexdar, undt(2)den Spannungsvektor am selben Punkt P in der Schnittfläche mit Normaleney. Diese müssen nicht gleich sein.

(7)

t(1) P

y

σxx σxy

t(2)

P

x

y

σyx σyy

x x

Zerlegung vont(1),t(2)in die Basisrichtungen desxiKOS:

t(1)xxexxyey, t(2)yxexyyey Indexnotation:

Zur Kennzeichnung der Komponenten werden Doppelindizes verwendet: Der erste Index gibt jeweils die Richtung der Flächennormalen an, während der zweite Index die Richtung der Spannungskomponente charakterisiert.

(8)

Wir stellen die zwei Schnitte und die darauf wirkenden Spannungsvektoren (in Komponenten) zusammen.

Im Spannungsquadrat stehen auch die zwei anderen Schnitte mit den Normalen−exbzw.−ey. Die Indexkonvention bleibt wie vorhin, daher bleibt nur noch die Vorzeichenkonvention zu erklären: Dementsprechend zeigen positive Spannungen an einem positiven (negativen) Schnittufer in die positive (negative) Koordinatenrichtung.

σxx σxy

x

σyy σyx σxx

σyy σxy

σyx y

Als Alternative können die Komponenten auch in einer Matrix einsortiert werden:

ij] =

σxx σxy σyx σyy

(x,y)

(9)

Anmerkungen

(1) Das Spannungsquadrat bzw. die Matrix stellt die

Spannungskomponenten eines Punktes auf den Schnitten senkrecht zu den Koordinatenachsen des KOS dar. Das Quadrat bzw. die Matrix entspricht also immer einem bestimmten Ortspunkt und einem bestimmten KOS.

(2) Die Normalspannungenσxxbzw.σyywerden oft kurz mitσxbzw.σy bezeichnet. Schubspannungen werden durch ungleiche Indizes

angedeutet, z.B.σxyyx. Sie werden auch oft mitτbezeichnet, z.B.σxy= τxyyxyx

(10)

(3) Senkrecht aufeinander stehende Schubspannungen in zwei senkrecht aufeinander stehenden Schnitten sind wegen des

Momentengleichgewichts gleich; sie werden alseinander zugeordnete Schubspannungenbezeichnet.

σxyyx oder τxyyx Deshalb ist die Matrix symmetrisch:

ij] =

σx τxy sym σy

σxx σxy

x σyy

σyx

σxx

σyy σxy

σyx y

(11)

(4) Die Voigtsche Notation – benannt nach dem Physiker Woldemar Voigt – ist eine abkürzende Schreibweise. Ausgehend von der Indexnotation werden dabei jeweils 2 Indizes nach einer bestimmten Vorschrift zu einem Index zusammengezogen.

In Voigtscher Notation werden die Spannungskomponenten für den Punkt P im KOS (x,y) in einer Reihe dargestellt:

ij] =

σx τxy τxy σy

(x,y−KOS)

 σx σy τxy

(x,y−KOS)

(12)

§ 5.1.2 Spannungsvektor auf einem beliebigen Schnitt

Es wird jetzt gezeigt, dass aus den Komponentenσx, σy, τxyin einem (x,y) KOS der Spannungsvektortauf einer beliebigen Schnittfläche mit Normalen am Punkt P berechnet werden kann. Dazu brauchen wir nur das

Kräftegleichgewicht eines infinitesimalen Dreiecks in der Umgebung des Punktes P.

(13)

Gegeben sindσxyundτxy. Es sind die Spannungskomponenten (σ, τ) bzw.

(tx,ty) auf dem Schnitt mit der Normalennzu bestimmen.

x y

n t

σy σx

θ

τxy τyx

τ σ

x y

n t

σy σx

tx ty

θ

τxy τyx

Man kann den Spannungsvektortauf dem Schnitt entweder in seine Komponenten entlang derx- undy-Richtung zerlegen, oder entlang der Normalennund der tangentialen Richtungs.

(14)

(1) Komponenten vontentlang derx- und dery-Richtungen:tx,ty

x y

n t cosθdA dA

σy σx

tx ty

sinθdA θ

τxy τyx

Aus dem Kräftegleichgewicht folgt

PFix=−σxcosθdA−τyxsinθdA+txdA=0 PFiy=−τxycosθdA−σysinθdA+tydA=0

txxcosθ+τyxsinθ tyxycosθ+σysinθ

Achten Sie darauf, dassσxyxy,σ,τ,tx, undtynur Flächenkräfte sind. Bei Einsetzen in die GGB müssen die Größen der Flächen berücksichtigt werden.

(15)

(2) Normale und tangentiale Komponenten vont:σ, τ

x y

n t dA

cosθdA

σy σx

sinθdA θ ξ η

τxy

τyx

σ

τ

PF =σdA−(σxdAcosθ) cosθ

−(τxydAcosθ) sinθ−(σydAsinθ) sinθ

−(τyxdAsinθ) cosθ=0

PF =τdA+ (σxdAcosθ) sinθ

−(τxydAcosθ) cosθ−(σydAsinθ) cosθ +(τyxdAsinθ) sinθ=0

σ=σxcos2θ+σysin2θ+2τxysinθcosθ τ =−(σx−σy) sinθcosθ+τxy(cos2θ−sin2θ)

Man kannσundτauch mit Hilfe einer Rotationsmatrix austxundtyermitteln:

σ τ

=

cosθ sinθ

−sinθ cosθ tx

ty

(16)

Beispiel 5.1 (TM2 Beispiel 2.1a)

Der Spannungszustand eines Punktes im einem Blech wird durch die Spannungen σx=−64 MPa,σy=32 MPa undτxy=−20 MPa imxy-KOS beschrieben. Stellen Sie den Spannungszustand des Punktes in einer Matrix oder einem Quadrat dar und bestimmen Sie dann die Spannungen in einem Schnitt mit dem Winkelθ=−30. σ=σxcos2θ+σysin2θ+2τxysinθcosθ,

τ=−(σx−σy) sinθcosθ+τxy(cos2θ−sin2θ) Lösung:σ= -22.7 N/mm2,τ= -51.6 N/mm2

-30° -30°

Normalspannungσ Schubspannungτ Spannungsvektort

(17)

§ 5.1.3 Spannungstensor, Transformation und In- variante

Die Spannungenσx, σy, τxysind die Spannungskomponenten für den Punkt P im(x,y)-KOS. Wie sehen die Spannungskomponentenσξ, ση, τξηfür den Punkt P imξ, η-KOS aus?

σx

x

σy

y

θ σξ ση

η ξ

τxy

τξη

σξ, ση, τξη =?

(18)

Wir betrachten den Schnitt, dessen Normale umθzurx-Achse geneigt ist, bzw. den Schnitt, dessen Normale umθ+π/2zurx-Achse geneigt ist. Aus den Formeln für den Spannungsvektor auf einem beliebigen Schnitt im letzten Abschnitt erhalten wir

σξxcos2θ+σysin2θ+2τxysinθcosθ σηxsin2θ+σycos2θ−2τxysinθcosθ τξη=−(σx−σy) sinθcosθ+τxy(cos2θ−sin2θ) oder

σξ, τξη τξη, ση

=

cosθ sinθ

−sinθ cosθ

σx, τxy τxy, σy

cosθ sinθ

−sinθ cosθ T

Kommentar: Diese Gleichung deutet an, dass die Spannung ein Tensor 2.

Stufe ist, weil die Transformationsbeziehung zwei mal die Rotationsmatrix beinhaltet.

(19)

Durch Ersetzen voncos2θ= (1+ cos2θ)/2,2sinθcosθ= sin2θ,sin2θ= (1−cos2θ)/2,cos2θ−sin2θ= cos2θfolgt

σξ= 12xy) +21x−σy) cos2θ+τxysin2θ ση= 12xy)−21x−σy) cos2θ−τxysin2θ τξη= −12x−σy) sin2θ+τxycos2θ

(5.1)

σx

x σy

y

θ σξ ση

η ξ

τxy

τξη

(20)

Anmerkungen:

(1) Der Spannungszustand am Punkt ist ein Tensor 2. Stufe. Die

Matrixdarstellungen (d.h. die Komponenten) des Spannungstensors sind abhängig vom verwendeten KOS:

σ=

σx τxy sym σy

(x,y)

=

σξ τξη

sym ση

(ξ,η)

(2) Aus den Transformationsbeziehungen (TFB) kann man einfach beweisen, dass die Summe der Normalspannungen und die

Determinante der Spannungsmatrix unabhängig von der Drehung des KOS sind.

σxyξη σxσy−τxy2ξση−τξη2 Solche Größen werden alsInvariantbezeichnet.

(21)

(3) Beim Sonderfallσxy0, undτxy= 0, erhält man aus den TFB σξηxy0ξη=0. In Matrixnotation ergibt das

σ= σ0 0

0 σ0

(x,y)

= σ0 0

0 σ0

(ξ,η)

Oder

σ0

x σ0

y

θ

ζ ξ

σ0

σ0

Die Normalspannungen sind hier in allen Schnittrichtungen gleich, während die Schubspannungen immer verschwinden. Man nennt einen solchen

Spannungszustand einenhydrostatischen Spannungszustand. Der hydrostatische Spannungszustand istisotrop, weil sein Komponenten unabängig von der Drehung des KOS sind.

(22)

§ 5.1.4 Hauptspannungen

Die TFB zeigen dass die Spannungskomponenten von der Schnittrichtung (vom Winkelθ) abhängen. Wir untersuchen nun, für welchen Winkel diese

Spannungskomponenten Extremwerte annehmen und wie groß jene sind, wennσx, σyxygegeben sind.

Hauptnormalspannungen σξ= 1

2(σxy) + 1

2(σx−σy) cos2θ+τxysin2θ

Die Normalspannungen nehmen einen Extremtwert für Schnittrichtungen mitθ?an, wobeiθ?die Lösung der Gleichung

ξ

dθ =−(σx−σy) sin2θ+2τxycos2θ=0 ist:

tan2θ?= 2τxy

σx−σy (5.2)

(23)

Da die Tangensfunktion mitπperiodisch ist, ist auchθ?+ π2 Lösung der Gleichungdσξ

dθ = 0, bzw.dση

dθ = 0. Das bedeutet, dass auf den zwei senkrecht aufeinander stehenden Schnittrichtungenθ?undθ?+π2 die

Normalspannungen ihre Extremwerte annehmen. Diese Schnittrichtungenθ? undθ?+ π2 werden alsHauptrichtungenbezeichnet.

Es gelten die folgenden trigonometrischen Formeln

cos2θ?= 1

√1+ tan2? = σx−σy q(σx−σy)2+4τxy2

sin2θ?= tan2θ?

√1+ tan2θ? = 2τxy q

x−σy)2+4τxy2

(5.3)

(24)

Die zu diesen Hauptrichtungenθ?undθ?+π2 gehörenden Spannungen lassen sich durch Einsetzen der letzen beiden Gleichungen in die TFB rechnen. Damit erhalten wir

σ1,2= σxy

2 ±

s

σx−σy 2

2

xy2 , τ12 =0 (5.4) In Matrixformat und am Quadrat:

σ=

σx τxy τxy σy

(x,y)

=

σ1 0 0 σ2

(Hauptsp.)

θ*

σ2 σ1

σx

x σy

y

τxy

- σ1 und σ2 werden

Hauptnormalspannungen oder Hauptspannungen genannt. Es ist üblich, sie derart zu numme- rieren dassσ1≥σ2gilt.

- Im Hauptspannungssystem wird die Schubspannung Null.

(25)

Beispiel 5.2 (TM2 Beispiel 2.1 b und c)

Der Spannungszustand eines Punktes in einem Blech wird durch Spannungen σx=−64 MPa,σy=32 MPa undτxy=−20 MPa imx,y-KOS gegeben. Es sind hier die Hauptspannungen und die Hauptrichtungen zu bestimmen und ein Quadratelement zu skizzieren.

11,3°

Normalspannungσ Schubspannungτ σ1=36MPa, θ=101,3 σ2=−68MPa, θ=11,3

(26)

Hauptschubspannungen

Analog dazu können die Extremwerte der Schubspannungen und die zugehörigen Schnittrichtungen bestimmt werden.

τξη=−1

2(σx−σy) sin2θ+τxycos2θ

Die extremalen Schubspannungen wirken auf den Schnitten mit Winkelθ??, wobei θ??die Gleichungdτξη

dθ =0 erfüllen soll. Das bedeutet tan2θ??=−σx−σy

xy (5.5)

Aus den trigonometrischen Formeln kann mancos2θ??,sin2θ??austan2θ??

berechnen. Einsetzen voncos2θ??,sin2θ??in die TFB liefert die Extremalwerte der Schubspannungen (Hauptschubspannungen)

τmax=± r

σx−σy

2 2

xy2 oder τmax=±1

2(σ1−σ2)

(27)

Anmerkungen:

(1) θ??+π/2erfüllt ebenfallsdτξη

dθ =0. Demnach sind auch die Schubspannungen auf der Schnittfläche mitθ??+ π

2 extremal.

(2) Die Richtungen 2θ??und 2θ?stehen senkrecht aufeinander, weil

tan2θ??=−1/tan2θ?. Deswegen sind die Richtungenθ??(für extremale Schubspannungen) undθ?(für extremale Normalspannungen) um 45 zueinander geneigt: θ???±π/4 .

(3) Auf den Schnitten mit Winkelθ??undθ??+π/2verschwinden die Normalspannungen aber nicht. Diese nehmen das Mittel der Summe der Normalspannungen (auch eine Invariante) an.

σm= (σxy)/2= (σ12)/2

(28)

Die zu diesen Hauptrichtungenθ??undθ??+π2 gehörenden Spannungen lassen sich im Matrixformat und am Quadrat darstellen:

σ=

σx τxy τxy σy

(x,y)

=

σm τmax τmax σm

??)

=

σ1 0 0 σ2

?)

θ**

σm

σm σx

x σy

y

θ*

σ2 σ1

τxy

τmax

(29)

Beispiel 5.3 (TM2 Beispiel 2.1 b und c):

Der Spannungszustand eines Punktes in einem Blech wird durch Spannungen σx=−64 MPa,σy=32 MPa undτxy=−20 MPa imx,y-KOS gegeben. Es sind die Hauptschubspannungen und die ihnen zugehörigen

Schnittrichtungen zu bestimmen und an einem Quadratelement zu skizzieren.

56,3°

11,3°

Normalspannungσ Schubspannungτ

τmax=±52MPa, θ=56,3,146,3

(30)

§ 5.1.5 Mohrscher Spannungskreis

Der Mohrsche Spannungskreis ist eine graphische Darstellung der Transformationsbeziehungen und des Spannungszustandes.

! Man kann den Mohrschen Spannungskreis mitσx, σy, τxyzeichnen.

! Die Spannungskomponenten in einem beliebigen KOSσξ, ση, τξηsowie die Hauptspannungen, die Hauptrichtungen und die

Hauptschubspannungen können dann vom Kreis abgelesen werden.

σξ= 12xy) +21x−σy) cos2θ+τxysin2θ ση= 12xy)−21x−σy) cos2θ−τxysin2θ τξη= −12x−σy) sin2θ+τxycos2θ

(31)

Umordnen der Transformationsbeziehungen

σξ− 1

2(σxy) = 1

2(σx−σy) cos2θ+τxysin2θ τξη = −1

2(σx−σy) sin2θ+τxycos2θ Quadrieren und Addieren der Gleichungen liefert

h σξ−1

2(σxy)

| {z }

σm

i2

ξη2 =

σx−σy

2 2

xy2

| {z }

r2

ξ−σm)2ξη2 =r2 vs. (x−x0)2+y2=r2

(32)

(σ−σm)22=r2

σm r

σ τ

Graphische Interpretation

! Kreis in einer(σ, τ)-Ebene

! Mittelpunkt(σm,0)

unabhängig vom KOS (Invari- ante)

σm= (σxy)/2

! Radius r, unabhängig vom KOS (Invariante)

r2xy2 + (σx−σy)2/4

xy2 −σxσy+ (σxy)2/4

(33)

Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises mitσx, σy, τxy

Mohr (1835 – 1918)

τ

σ

τxy

σx

Sx

Sx: Schnitt mitσxxy

τxy

σy

Sy

Sy: Schnitt mitσyxy σm

(34)

Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises mitσx, σy, τxy

Mohr (1835 – 1918)

τ

σ τxy

σx

Sx

Sx: Schnitt mitσxxy

τxy

σy

Sy

Sy: Schnitt mitσyxy σm

(35)

Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises mitσx, σy, τxy

Mohr (1835 – 1918)

τ

σ τxy

σx

Sx

Sx: Schnitt mitσxxy

τxy

σy

Sy

Sy: Schnitt mitσyxy

σm

(36)

Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises mitσx, σy, τxy

Mohr (1835 – 1918)

τ

σ τxy

σx

Sx

Sx: Schnitt mitσxxy

τxy

σy

Sy

Sy: Schnitt mitσyxy σm

(37)

Konstruktion des Mohrschen Spannungskreises mitσx, σy, τxy

Mohr (1835 – 1918)

τ

σ τxy

σx

Sx

Sx: Schnitt mitσxxy

τxy

σy

Sy

Sy: Schnitt mitσyxy σm

(38)

(x,y) (ξ, η) ϕ σy

σx τxy

ση σξ

τξη

Drehung KOS:x

Drehung Mohrscher Kreis:

y

Winkel im Mohrschen Kreis:

Anwendung I: Ablesen der Spannungskom- ponenten in einem beliebigen KOSσξ, ση, τξη

τ

σ

τxy

σx Sx

τxy σy

Sy

σm

Sξ

Sη

2ϕ ση

σξ

τξη

τξη

(39)

(x,y) (ξ, η) ϕ σy

σx τxy

ση σξ

τξη

Drehung KOS:x

Drehung Mohrscher Kreis:

y

Winkel im Mohrschen Kreis:

Anwendung I: Ablesen der Spannungskom- ponenten in einem beliebigen KOSσξ, ση, τξη

τ

σ τxy

σx Sx

τxy σy

Sy

σm

Sξ

Sη

2ϕ ση

σξ

τξη

τξη

(40)

(x,y) (ξ, η) ϕ σy

σx τxy

ση σξ

τξη

Drehung KOS:x

Drehung Mohrscher Kreis:

y

Winkel im Mohrschen Kreis:

Anwendung I: Ablesen der Spannungskom- ponenten in einem beliebigen KOSσξ, ση, τξη

τ

σ τxy

σx Sx

τxy σy

Sy

σm

Sξ

Sη

2ϕ ση

σξ

τξη

τξη

(41)

(x,y) (ξ, η) ϕ σy

σx τxy

ση σξ

τξη

Drehung KOS:x

Drehung Mohrscher Kreis:

y

Winkel im Mohrschen Kreis:

Anwendung I: Ablesen der Spannungskom- ponenten in einem beliebigen KOSσξ, ση, τξη

τ

σ τxy

σx Sx

τxy σy

Sy

σm

Sξ

Sη

2ϕ ση

σξ

τξη

τξη

(42)

(x,y) (ξ, η) ϕ σy

σx τxy

ση σξ

τξη

Drehung KOS:x

Drehung Mohrscher Kreis:

y

Winkel im Mohrschen Kreis:

Anwendung I: Ablesen der Spannungskom- ponenten in einem beliebigen KOSσξ, ση, τξη

τ

σ τxy

σx Sx

τxy σy

Sy

σm

Sξ

Sη

2ϕ ση

σξ

τξη

τξη

(43)

(x,y) (ξ, η) ϕ σy

σx τxy

ση σξ

τξη

Drehung KOS:x

Drehung Mohrscher Kreis:

y

Winkel im Mohrschen Kreis:

Anwendung I: Ablesen der Spannungskom- ponenten in einem beliebigen KOSσξ, ση, τξη

τ

σ τxy

σx Sx

τxy σy

Sy

σm

Sξ

Sη

ση

σξ

τξη

τξη

(44)

(x,y) (ξ, η) ϕ σy

σx τxy

ση σξ

τξη

Drehung KOS:x

Drehung Mohrscher Kreis:

y

Winkel im Mohrschen Kreis:

Anwendung I: Ablesen der Spannungskom- ponenten in einem beliebigen KOSσξ, ση, τξη

τ

σ τxy

σx Sx

τxy σy

Sy

σm

Sξ

Sη

2ϕ ση

σξ

τξη

τξη

(45)

Beispiel 5.4

In einem Punkt liegt der folgende Spannungszustand

(Spannungskomponenten im (x,y)-KOS) vor. Ermitteln Sie die Spannungen im (ξ, η) Koordinatensystem (ϕ=35°).

σx=−11 MPa, σy=5 MPa, τxy=8 MPa

(46)

Lösung zu Beispiel 5.4x=−11 MPa, σy=5 MPa, τxy=8 MPa)

σ τ

σy σx

τxy

τxy

Sy Sx

σm r

σm=−3 MPa r=√

128 MPa≈11,31 MPa Sξ

Sη

70°

σξ

ση τξη

τξη

σξ=1,78 MPa ση=−7,78 MPa τξη=10,25 MPa

(47)

Lösung zu Beispiel 5.4x=−11 MPa, σy=5 MPa, τxy=8 MPa)

σ τ

σy σx

τxy

τxy

Sy Sx

σm r

σm=−3 MPa r=√

128 MPa≈11,31 MPa Sξ

Sη

70°

σξ

ση τξη

τξη

σξ=1,78 MPa ση=−7,78 MPa τξη=10,25 MPa

(48)

Lösung zu Beispiel 5.4x=−11 MPa, σy=5 MPa, τxy=8 MPa)

σ τ

σy σx

τxy

τxy

Sy Sx

σm r

σm=−3 MPa r=√

128 MPa≈11,31 MPa Sξ

Sη

70°

σξ

ση τξη

τξη

σξ=1,78 MPa ση=−7,78 MPa τξη=10,25 MPa

(49)

Lösung zu Beispiel 5.4x=−11 MPa, σy=5 MPa, τxy=8 MPa)

σ τ

σy σx

τxy

τxy

Sy Sx

σm r

σm=−3 MPa r=√

128 MPa≈11,31 MPa

Sξ

Sη

70°

σξ

ση τξη

τξη

σξ=1,78 MPa ση=−7,78 MPa τξη=10,25 MPa

(50)

Lösung zu Beispiel 5.4x=−11 MPa, σy=5 MPa, τxy=8 MPa)

σ τ

σy σx

τxy

τxy

Sy Sx

σm r

σm=−3 MPa r=√

128 MPa≈11,31 MPa Sξ

Sη

70°

σξ

ση τξη

τξη

σξ=1,78 MPa ση=−7,78 MPa τξη=10,25 MPa

(51)

Lösung zu Beispiel 5.4x=−11 MPa, σy=5 MPa, τxy=8 MPa)

σ τ

σy σx

τxy

τxy

Sy Sx

σm r

σm=−3 MPa r=√

128 MPa≈11,31 MPa Sξ

Sη

70°

σξ

ση τξη

τξη

σξ=1,78 MPa ση=−7,78 MPa τξη=10,25 MPa

(52)

Anwendung II: Ablesen der Extremalwerte

τ

σ σy

σx τxy

τxy

Sx

Sy

σm

σ1

σ2

(x,y)

θ σy

σx τxy

σ2

σ1

Hauptnormalspannungen:

σ1 0

0 σ2

12

(53)

Anwendung II: Ablesen der Extremalwerte

τ

σ σy

σx τxy

τxy

Sx

Sy

σm σ1

σ2

(x,y)

θ σy

σx τxy

σ2

σ1

Hauptnormalspannungen:

σ1 0

0 σ2

12

(54)

Anwendung II: Ablesen der Extremalwerte

τ

σ σy

σx τxy

τxy

Sx

Sy

σm σ1

σ2

(x,y)

θ σy

σx τxy

σ2

σ1

Hauptnormalspannungen:

σ1 0

0 σ2

12

(55)

Anwendung II: Ablesen der Extremalwerte

τ

σ σy

σx τxy

τxy

Sx

Sy

σm σ1

σ2

(x,y)

θ σy

σx τxy

σ2

σ1

Hauptnormalspannungen:

σ1 0

0 σ2

12

(56)

Anwendung II: Ablesen der Extremalwerte

τ

σ σy

σx τxy

τxy

Sx

Sy

σm σ1

σ2

∗∗

τmax Hauptschubspannung:

τmax∗∗

S S0

(x,y)

θ σy

σx τxy

σ2

σ1

Hauptnormalspannungen:

σ1 0

0 σ2

12

(57)

Aus dem Mohrschen Spannungskreis kann man auch Formeln für die Extremalwerte ableiten

Hauptspannungen

σ1,2= σxy

2 ±

s

σx−σy

2 2

xy2 Hauptspannungsrichtung

tan2θ= 2τxy σx−σy Hauptschubspannung

τmax=± s

σx−σy

2 2

xy2, θ∗∗∓π 4

(58)

Beispiel 5.5

In einem Punkt liegt der folgende Spannungszustand vor. Ermitteln Sie die Hauptspannungen.

σx=−12 MPa, σy=6 MPa, τxy=6 MPa

(59)

Lösung zu Beispiel 5.5x=−12 MPa, σy=6 MPa, τxy=6 MPa)

σ τ

σy σx

τxy

τxy

Sy Sx

σm r

σm=−3 MPa r=√

117 MPa≈10,82 MPa

σ1 σ2

σ1=7,82 MPa σ2=−13,82 MPa θ=73,15°

(60)

Lösung zu Beispiel 5.5x=−12 MPa, σy=6 MPa, τxy=6 MPa)

σ τ

σy σx

τxy

τxy

Sy Sx

σm r

σm=−3 MPa r=√

117 MPa≈10,82 MPa

σ1 σ2

σ1=7,82 MPa σ2=−13,82 MPa θ=73,15°

(61)

Sonderfall I: Einachsiger Zug

σ0

τmax

σm σ0

τmax σm

45

σ0 0 0 0

(x,y)

σ10 σ2=0 σm0/2 τmax0/2

 σ0

2 −σ0 2

−σ0 2

σ0 2

(ξ,η)

(62)

Sonderfall II: Hydrostatischer Spannungszustand (isotroper Spannungszustand)

−σ0

−σ0 −σ0

−σ0 0 0 −σ0

(x,y)

σ1=−σ0 σ2=−σ0 σm=−σ0 τmax=0

−σ0 0 0 −σ0

(ξ,η)

(63)

Sonderfall III: Reiner Schub

τ0

−τ0 τ0 τmax0

−τ0 τ0

45

0 τ0 τ0 0

xy

σ10 σ2=−τ0 σm=0 τmax0

τ0 0 0 −τ0

ξη

(64)

§ 5.1.6 Dünnwandige Kessel

Als Anwendungsbeispiel für den ebenen Spannungszustand betrachten wir zwei dünnwandige Kessel.

Ein dünnwandiger zylindrischer Kessel unter einem Innendruckp(TM2 Seite 62):

σx

σϕ σx

σx= pπr2 2πrt = pr

2t

σϕ

L

σϕ=2prL 2Lt = pr

t

(65)

Ein dünnwandiger kugelförmiger Kessel unter einem Innendruckp (TM2 Seite 64):

σtϕ= pπr2 2πrt =pr

2t

(66)

§ 5.1.7 GGB der Spannungen

Die örtliche Änderung der Spannungen muss die GGB des infinitesimalen Elements erfüllen.

P(x,y)

x y

dx/2 dx/2 dy/2

dy/2

fy fx

τxy−∂τxy

∂x dx

2

τyx−∂τyx

∂y dy

2 σx−∂σx

∂x dx

2

σy−∂σy

∂y dy

2 σy+∂σy

∂y dy

2 τyx+∂τyx

∂y dy

2

σx+∂σx

∂x dx

2 τxy+∂τxy

∂x dx

2

Einheitsdicke dAx=dy·1=dy dAy=dx·1=dx dV=dxdy·1

=dxdy.

f= fxex+ fyey ist die Volumen- kraft.

(67)

Das Momentengleichgewicht des Elementes liefert die Symmetrie des Spannungstensors

τxyyx

Das Kräftegleichgewicht inx- undy-Richtung liefert die Gleichgewichtsbedingungen des Spannungstensors:

∂σx

∂x +∂τxy

∂y +fx=0

∂τyx

∂x +∂σy

∂y +fy=0

(68)

§ 5.2 Räumlicher Spannungszustand

§ 5.2.1 Matrixnotation und Voigtsche Notation

ΔA P

n

ΔF t

DerSpannungsvektorauf dem Punkt P wird als

t= lim

∆A→0

∆F

∆A = dF dA

definiert, wobei∆Ader infinitesimale Flä- cheninhalt am Punkt P ist, und∆Fdie auf der Fläche∆Awirkende innere Kraft.

(69)

ΔA P

n

ΔF

s t σ

τ

Der Spannungsvektortwird in eine Nor- malspannungσnormal zur Schnittfläche und eine Schubspannung τ tangential zur Schnittfläche zerlegt:

t=σn+τs,

wobeisein in der Fläche liegender Ein- heitsvektor ist. Es folgt

σ=t·n Aus|t|=√

σ22erhält man

τ = q

|t|2−σ2

(70)

x1 x2

x3

t(1)

x1 x2

x3

t(2) P

P

Der Spannungsvektor für den selben Punkt P ändert sich mit dem Schnittwinkel, also der Normalenn.

t(1)bwz.t(2)stellt den Spannungsvektor am Punkt P in der Schnittflächex2-x3(Normale e1) bwz. in der Schnittflächex1-x3(Normale e2) dar. Diese müssen nicht gleich sein.

(71)

x1 x2

x3

σ11

σ12

σ13

t(1)

x1 x2

x3 σ22

σ21 σ23

t(2) P

P

Zerlegung vont(1),t(2)in die Basisrichtungen des xiKOS:

t(1)11e112e213e31jej

t(2)21e122e223e32jej

Analog dazu: Wenn man den Spannungsvektor am Punkt P im Schnitt in derx1-x2Ebene (mit der Normalene3) alst(3)darstellt, kann man diesen auch analog in die Basisrichtungen zerlegen und erhält:

t(3)31e132e233e33jej

In Indexnotation kann man schreiben:t(i)ijej

Zur Kennzeichnung der Komponenten werden Doppelindizes verwendet: Der erste Index gibt je- weils die Richtung der Flächennormalen an, wäh- rend der zweite Index die Richtung der Span- nungskomponente charakterisiert.

(72)

Kommentare: Hier wird die Einsteinsche Summenkonvention angenommen:

wenn in einem Term der gleiche Index doppelt auftritt (so genannte stumme Indizes), ist zu summieren. Der Index durchläuft dabei der Reihe nach die Werte 1, 2, 3 bei 3D-Problemen, und bei 2D-Problemem die Werte 1, 2:

aibi=P3

i=1

aibi=a1b1+a2b2+a3b3 (3D)

aibi=P2

i=1

aibi=a1b1+a2b2 (2D) aijbj=ai1b1+ai2b2+ai3b3 t(i)ijeji1e1i2e2i3e3

(73)

Wir stellen die drei Schnitte und die darauf wirkenden Spannungsvektoren (in Kompo- nenten) zusammen.

x1 x3

x2

σ11

σ13

σ12

σ21

σ23

σ22

σ31

σ33 σ32

Für Punkt P

Als Alternative können die Komponenten auch in einer Matrix einsortiert werden.

ij] =

σ11 σ12 σ13 σ21 σ22 σ23 σ31 σ32 σ33

xi−KOS

(74)

Anmerkungen

(1) Der Spannungswürfel bzw. die Matrix stellt die Spannungskomponenten eines Punktes auf drei Koordinatenebenen des KOS dar. Dieser Würfel, bzw. diese Matrix entspricht immer einem bestimmten Ortspunkt und einem bestimmten KOS. (Die Größe des Würfels spielt hier – im Unterschied zu einem infinitesimalen Volumen – keine Rolle.)

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