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(1)791 Sabäisch OJIVXTIII loflh »sie selbst"

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791

Sabäisch OJIVXTIII loflh »sie selbst".

Von Fr. Praetorius.

Schon Osiander ist in dieser Zeitschrift Bd. 19, S. 214 u. 287

auf die Wortgruppe ©HVXtll I 'l^flÄ gestoßen, deren wörtliche

Übersetzung ,die Herren ihres Hauses" zwar nicht zweifelhaft sein

kann, deren Sinn aber gleichwobl bis heute nicht festgestellt ist.

Osiander läßt es dahingestellt, ob „dieses n^a den Tempel, oder das

die Stadt schützende Schloß, oder endlich das Haus mit bsaN »,den

Familienhäuptern" " bezeichnet" ; und die Bearbeiter der südarabiscben

Abteilung des Corp. Inscr. Semit, meinen zu Nr. 86, S. 139 unter

Beziehung auf Glaser „non de hominibus, sed de diis agi".

Ich glaube, daß wir im Sabäischen hier den Anfang der

Bedeutungsentwicklung vor uns haben, die im Tigrina und Amha¬

rischen zur Bildung der pronominalen Ausdrücke 'OOjAfl'^'

bez. OAfL^ „selbst" geführt hat. Es scheint mir dabei un¬

erheblich , daß die beiden neuäthiopischen Ausdrücke sich bisher

nur als nichtreflexivisches Hervorhebungspronomen haben nachweisen

lassen, während das sabäische OjPl'Xfn I 'l^flÄ »'s Reflexivum

in den Inschriften vorkommt. Vgl. i^^^Cfl \ •fl'^AflJ' \

'f/f,^ „die Erde bringt selbst (von selbst) Frucht" (Tigrina-

Grammatik S. 160), "JT'lHTdT ." QAfti: ." P/hTHfb <^

f^UC '• ü"? ,ihr König selbst ist seines Volkes Lehrer ge¬

worden" (Amhar. Sprache S. 278).

Es heißt in der Inschrift Osiander 17 (diese Zeitschr. Bd. 19,

S. 213 ff. ; C. Inscr. Semit. Nr. 86) nach der gewöhnlichen Widmungs¬

einleitung :

5 h I JiHioh I ©nw»« I i®

6 M<D I JlhW I JI®)i^H

7 <D<D I nmo I mih \ »ii

8 I <Djivx?n I i«»nh i

(2)

792 Praetorius, Sabäisch OJlVXtll I i^flh selbst".

worauf sich dann die Bitte um Schutz vor Verleumdung u. s. w.

unmittelbar anschließt. Ich übersetze diese Zeilen 5—8: ,und er

möge ihnen hinzufügen männliche, gesunde Kinder und möge ihnen

hinzufügen Früchte und Erträgnisse und das Heil ihrer selbst".

Es ist durchaus am Platze, daß der Weihende über die Einzelheiten

nicht die Hauptsache vergißt, den Inbegriff des Ganzen „das Heil

ihrer selbst". In dem Eingangssatze sagt er einfach O^f^O^

(Z. 4); hier auf Z. 8 hebt er das reflexivische Pronomen stärker

hervor, im Gegensatz zu den Kindem, Früchten, Erträgnissen. Es

mag sein, daß in diesem OjPi'Xtn I i^nh ein besonders inklusiver

Plural liegen soll, die ganze Familie, sämtliche Hausbewohner; auf¬

fallend und unwahrscheinlich aber wäre es, wenn der Weihende in

dieser Privatwidmung aucb an ganz Außenstehende gedacht haben

sollte, etwa an seine Hauswirte und Dienstherren. Man vergleiche

auch die Insebrift Osiander 18 (diese Zeitschr. Bd. 19, S. 216 ff.;

C. Inscr. Semit. Nr. 87), wo auf Zl. 9 in ziemlich gleichem Zu¬

sammenhange an Stelle von ©HVXTfl I ^°Wh I ?^ das ungefkhr

gleichbedeutende »JlVXIDT I 1steht (vgl. Bd. 54, S. 37 f).

Und so wird auch in Osiander 36, Z. 5 | ioflh | ?^[©]

©JlVXtn von dem Heile der Weihenden, Redenden zu verstehen

sein. Doch ist diese Inschrift leider fragmentarisch ; und was Mordt¬

mann und Müller in ihren Sabäischen Denkmälern S. 11 ergänzt

haben, ist offensichtlich zu wenig.

Es ist aber nicht daran zu zweifeln, daß im Sabäischen iof],

^oflf^ sich mit unmittelbar folgendem Xffl »'ich in der Weise

verbinden kann, daß in dieser Wortgruppe von pronominalem Wert

nicht das geringste zu spüren ist. Es ist daran um so weniger zu

zweifeln, als auch noch im Tigrifia OOj^fl,^ „il capofamiglia",

QPlA'tn.^ ,1a massaia" bedeuten kann (De Vito, Vocabolario

della lingua tigrigna S. 61); desgleichen im Amharischen QA '.

nft' „ padrone di casa", QAfL't't „padrona di casa" (Guidi,

Vocabolario amarico-italiano Sp. 312). Und so führe ich denn hier

aus dem Sabäischen an Fr. 45 = Hal. 657, wo | WlXtfl I loflh

l|]]ol|OQ I fi^V „die Herren dieser beiden Häuser Hrn und N'mn"

Apposition zu den an der Spitze der Insebrift genannten Subjekten

zu sein scheint. Und ich vermute, daß mit OWXTfl I lof] auch

wobl ein Gott bezeicbnet werden dürfte, wenn auch die 5. Inschrift

in J. et H. Derenbourg's Etudes sur l'epigrapbie du Y6men sehr

verdächtig ist. In Stellen, wie die eben angeführte Fr. 45 = Hal. 657,

erkennt man einen Ausgangspunkt zu dem Gebrauch von 'fi^A

[\^, QAfl^ als nichtreflexivisches Hervorhebungspronomen:

NN und NN, die Herren des Hauses, haben das und das getan.

(3)

Praetorius, Sabäisch OJIVX?!! I i^flh selbst". 793

Das ist: Nicht etwa ihr Diener, noeh sonst ein anderer, sondern

sie selbst, die Hausherren.

Ebenfalls schon Osiander ist auf Zl. 3 der 31. seiner Inschriften

(Bd. 19, S. 261) auf das Wort OVloflh® gestoßen, dessen Suffix

sich auf das unmittelbar vorhergebende | '|4'*ll'l I NX?!! beziebt,

so daß sich die ganze Stelle deutlich den beiden oben besprochenen Stellen Os. 17, 8 und Os. 36, 5 anreiht. Auch hier ist die wörtliche

Übersetzung völlig zweifellos , nicbt so der Sinn. Osiander denkt

(S. 266) an einen himjarischen Vasallen oder Fürsten , oder dessen

Familie, welche in Salhin ihren Sitz hatten und von dort aus einen

Teil des Landes regierten. „Unter seine Botmäßigkeit gehörte eben auch

der Verfasser der Inschrift.' Und in einer Fußnote bringt Osiander

noch eine andere . ihm aber weniger wabrscbeinlich dünkende An¬

nahme. H. Derenbourg dagegen , der im Bab. & Oriental Record,

vol. V, S. 193 ff. die erste Zeile der Inschrift richtig ergänzt zu

haben scbeint, übersetzt „the fortress of Salhin and it.<i defenders".

Ich glaube auch hier, daß ©V'l^flÄ sich (reflexivisch) auf

den Verfasser der Inschrift bezieht, einschließlich der Seinigen. Und es mag hierbei daran erinnert werden, daß auch im Tigriüa "iTT/A.

(ohne das fest angewachsene ft^) zu pronominalem „selbst' ge¬

worden ist, das zwar, wie "flPiAn.^, meist als nominativisches

Hervorhebungspronomen auftritt, aber doch auch als Reflexivum

nachweisbar ist; z. B. QÖA„E ^ CAsYl" «ich selbst habe ge¬

sehen', hnhlii : f^il : QÖATl „verkläre mich bei dir

selbst!'.

H. Derenbourg, der wie es scheint richtig erkannt hat, daß

die Inschrift von Ns'krb, König von Saba, herrührt, war sicht¬

lich gerade deshalb bei der Übersetzung von OVi^Flfil® in be¬

sonderer Verlegenheit ; denn die Herren des Schlosses Salhm werden

eben die Könige von Saba selbst gewesen sein. Deshalb übersetzt

er das Wort mit defenders. Ich übersetze :

3 ovionh® I wiA I «iXfn i tooo \ otmo^

4 I ©HVfTlIi®

„zu ihrem Heile und zum Heile des Hauses Salhin und seiner

Herren (d. b. des Königs selbst mit den Seinigen) und ihres Be¬

sitzes (oder ihres Königtums).' Das nach der gewöhnlichen Übung

in diesen Inschriften vorangeschickte allgemeine Suffix ©UV ('n

OJl'l'f^O'l) wird im Folgenden spezialisiert.

(4)

794

Zu Kalila waDimna.

Von Th. Nöldeke.

Die Hoffnung, die ich früher geäußert habe*), daß sich noch

einmal eine oder die andre Handscbrift finden möchte, die uns

Ibn Moqaffa''s Kallla waDimna in annähernd ursprünglicher Gestalt

bieten würde, habe ich seit längerer Zeit ziemlich aufgegeben,

namentlich seit Zotenberg uns das vollständige Material von 16

Pariser Handschriften für die kleine Erzählung von dem Asketen

und dem zerbrochenen Krug vorgelegt hat 2) und ich nachträglich

für mich zu dem Stück noch einige weitere, wenn auch nicht um¬

fangreiche, Kollationen gemacht habe. Es ist sogar fraglich, ob

sich unter den etwas besseren Handscbriften auch nur eine scharfe

Scheidung nach Familien wird durchführen lassen ^). Das Werk

hat eben die Schic'csale eines handschriftlich weit verbreiteten

Volksbuches erfahren. Ein solches ist es aber erst geworden,

nicbt von Anfang an gewesen. Ibn Moqaffa' war ein vomehmer,

hochgebildeter Mann, der für die vornehme, hochgebildete Welt

schrieb. Fürsten und Machthaber sollten zunächst auch aus seiner

Bearbeitung Lebensweisheit lernen. Die sonstigen moralischen und

Klugbeitsregeln , und wohl noch mehr die hübschen Geschichten

selbst, baben dem Bucbe dann den großen Leserkreis gewonnen.

Schon Ibn Moq.'s Vater hatte eine wichtige Stelle bekleidet, und es

ist viellfeicbt die Frage, ob der Sohn nicht ebenso früh arabisch

wie die Sprache seiner persischen Vorfahren geredet hat. Er galt

als einer der größten Meister der reinen und eleganten Sprache

Fibrist 45. 126. Der beste Kenner, Asma'i, fand in einem seiner

Werke nur einen einzigen sprachlicben Anstoß Muzhir 2, 86 (nach

1) ZDMO. 30, 761.

2) Journ. as. 1886.

3) Eine besondere Stellung nimmt Zotenberg's Handschrift Q ein, die, so fehlerhaft sie ist, sachlich zu AnwSri Suhaili (also gewiß auch zu dessen persi¬

schen Vorgängern) und dom Wortlaut nach zu der, allerdings verkürzten, Wieder¬

gabe im 'Iqd (Ausg. von 1302) 3, 445 stimmt. Die beste seiner Handschriften ist im ganzen aber wohl A, die er mit Kecht zum Grundtext gewählt hat. — Übrigens mag das gegenseitige Verhältnis der Handschriften bei verschiedenen Stücken des Buchs verschieden sein.

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