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Sabäisch „wer immer".
Von Fraiiz Praetorius.
In der Inschrift Osiand. 27 heisst es auf Zeile 3—5:
SThnA I HXhV I Hrtn
1 ooHhlÄV I HAh»
Ioo
L)ie stelle hat den Erklärern von Anfang an die erheblichsten
Scliwierigkeiten bereitet; man vgl. ZDMG. Bd. 19, S. 232 f; meine
Neuen Beiträge S. 19 f.; Journ. asiat. Oct. 1873, S. 350; Mordtmann
und Müller, Sab. Denkmäler S.37; Corp. inscr. Himj. I, S. 135.
Ich übersetze: „als die Sabäer anfingen, und wer immer (sonst noch)
anfing, ihn anzugreifen".
Dieselbe Bedeutung wird das Wort haben am Beginn der
ln<L-hrift Glas. 265 = C. Inscr. Himj. L S. 295 fr.:
I sx>v]iH I h>nx® I ®1?iV I HAh
„Wer iiTimer bedachte und aufbaute (oder wie die beiden technischen -lusdrücke sonst zu übersetzen sein mögen) Du-Mahrat". Diese Worte
stehen als Überschrift und Einführung zu dem folgenden langen
Namenregister.
Ich halte das gleiche AVort für vorliegend in der dunklen In¬
schrift Glas. 282, Z. 1; s. AVZKM. II, S. 3 flf. Ich vermute: „und
die Weiber und die beiden Ältesten der Leute von 'mnhtn und
wer immer . . .') mit diesen beiden von den Leuten von 'mnhtn''.
Weiter in der gleichfalls dunklen Inschrift Glas. 299, Zl. 8;
WZKM. II, S. 283 ff. und Mordtmann. Beiträge zur min. Epigraphik
S. 102. Ich vermute (indem ich auf die Übersetzung der Verba
Vul. iilier 'Iiis dunkle Verbum n.)Xn Mordtmann, Beiträge zur ininäiselieii Eiilgraiiliik S. IUI. Aber man kimntu auch an denken.
200 Praetorius, Sabäisch „wer immer".
keinen Wert lege): „welchen Abkarib erhebt und dankt, und wer
immer mit ihm erhebt und dankt aus Me'in'.
Ob hier auch die von Glaser, Abessinier S. 14 mitgeteilte Stelle
aus der grossen Sirwäh-Inschrift zu nennen ist, sowie die von
Glaser ebenda S. 82 mitgeteilte Inschrift Glaser 891 Zl. 7 und 10,
lasse ich ganz unentschieden. Zu der letztgenannten Inschrift vgl.
MVAGes. II, 347 ff. und ZAss. XIL 283 ff
Ich habe mich bei obiger Aufstellung lediglich durch Zusammen¬
hang und Konstruktion leiten lassen. Sucht man nach einer Ety¬
mologie, so wüsste ich nur das altamh. 7^fl*?^ wieviel'^ an¬
zuführen , das mit vielleicht irgendwie zusammenhängen
könnte.
Zu Band 56, 247 f.
Von Georg Beer.
Barth erklärt rtTJl,T.r : n:3iSET 1 : u. s. w. Jes. 32, ii durch Hinweis
auf die entsprechenden weiblichen Pluralformen des Imperativs im
Jüd.-Aramäisch, das den Exegeten z. St. bisher unbekannt geblieben
sei. Er beruft sich auf Dillmann's Jes.-Kommentar vom Jahre
1890 — den Kommentar Mart i's vom Jahr 1900 scheint er noch
nicht zu kennen. Denn Marti giebt die gleiche Erklärung und
zitiert die gleiche Seite aus Dalman's Gram, des jüd.-pal. Aram.
wie Barth ! Die Priorität der richtigen Erklärung gebührt also
Marti.