Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen
Das Image der Zytologieassistenten verbessern
Zertifikat für Zytologieassistenten Die internationale Anerkennung der Zytologieassistentin erfolgt durch eine freiwillige, mehrfach jährlich an verschiedenen Orten der Welt abge- haltene Prüfung durch die Interna- tionale Akademie für Zytologie. Bei bestandener Prüfung wird der zyto- technischen Assistentin der Titel
„CT (I. A. Cr verliehen. Diese Ab- kürzung wird hinter dem Namen ver- merkt; sie weist auf die besonders hohe Qualifikation der Trägerin die- ses Titels hin.
Da jede Berufsausbildung ein le- benslanges Lernen und Praktizieren erfordert, wird dieser Titel nicht auf Lebensdauer, sondern nur für vier Jahre verliehen. Danach muß durch ein Prüfungsverfahren eine Erneue- rung des Titels beantragt werden.
Man bedient sich hier der Metho- den:
> Erteilung von Punkten bei der Teilnahme an Fortbildungsveran- staltungen;
I> Der Wiederholung des Examens.
Punkte werden für folgende Aktivitä- ten verliehen:
erreichbares Punktemaximum 1. Teilnahme an Kongressen, 140 Tutorials und Ausbildungs- programmen, die von der In- ternationalen Akademie für Zytologie anerkannt sind
2. Dasselbe für Veranstaltun- 140 gen lokaler, regionaler, natio- naler und supranationaler Ge- sellschaften für Zytologie. An- meldung bei der Internationa- len Akademie für Zytologie und Überprüfung des Ausbil- dungsprogramms
3. Eigene Lehrveranstaltun- gen in der Zytotechnologie (Schulen usw.)
4. Veröffentlichungen, Buch- beiträge, wissenschaftliche Ausstellungen
5. Weitere Ausbildung in 40 Nachbarbereichen der Zytolo- gie
6. 4 Jahre Volltätigkeit in ei- 100 nem zytologischen Laborato- rium
7. 4 Jahre Teiltätigkeit in ei- 60 nem zytologischen Laborato- rium
Die Internationale Akademie für Zy- tologie hat eine Registratur einge- richtet, welche für reibungslosen Ablauf dieser Fortbildungsanerken- nung Sorge trägt: Die Anschrift für Bewerber um die Internationale Fortbildung und den Titel CT (IAC) lautet: The Registrar Committee an Registration and Licensure. The In- ternational Academy of Cytology.
5841 South Maryland Ave., HM 449.
Chicago, Illinois 60637/USA.
Die Zahl der zytologisch tätigen As- sistenten in Deutschland liegt sicher höher als die Zahl der Abgänger von Zytologieschulen, die auf 500 ge- schätzt wird. Die Zahl der außerhalb der Zytologieschulen durch persön- liche Anleitung und autodidaktisch ausgebildeten Assistentinnen und Assistenten ist unbekannt. Derzeit nehmen von der untersuchungsbe- rechtigten deutschen Bevölkerung etwa 35 Prozent an der Vorsorge teil, das sind 6,5 Millionen Frauen. Die Untersuchungskapazität der gynä- kologischen Zytologie dürfte zur Zeit und auch in Zukunft bei langsa- men Ansteigen der Untersuchungs- zahlen ausreichen — falls es gelingt, den Beruf des zytotechnischen Assi- stenten die wünschenswerte soziale Anerkennung zu geben.
BLICK ÜBER DIE GRENZEN
ITALIEN
Auf der Suche
nach einem Ausweg
Der Streik des in den „autonomen"
Gewerkschaften organisierten Teils des Krankenpflegepersonals in Ita- lien (DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 45/
1978, Seite 2669) geht vor allem in Florenz und Mailand intensiv weiter;
in Rom sind dagegen die Verhältnis- se wieder einigermaßen normal. Mi- nisterpräsident Andreotti fand eine große Mehrheit von den Christde- mokraten bis zu den Kommunisten, als er im Parlament eine Sonderre- gelung für die „Ospedalieri" ablehn- te, sich aber bereit erklärte, in Zu- kunft Gehaltsverträge für den ge- samten öffentlichen Dienst einheit- lich und zum gleichen Zeitpunkt ab- zuschließen. Für die Krankenhaus- angestellten würde das bedeuten, daß ihr nächster Gehaltsabschluß ein halbes Jahr früher als nachdem jetzigen Tarifvertrag käme. Anderer- seits würde dies anstatt der von den
„Autonomen" geforderten stärkeren Differenzierung eine noch stärkere Egalisierung mit sich bringen. Die Kommunisten stützen Andreotti, weil sie keine Regierungskrise wol- len — und weil sie an einer Stärkung der zentralen Gewerkschaften ge- genüber den „Autonomen" interes- siert sind. Die Gewerkschaftsfödera- tion hingegen verspricht sich mehr davon, hinter den „Autonomen"
herzulaufen, und übernimmt einen Teil ihrer Forderungen. Ein Regie- rungssturz wurde vermieden, aber ein Ausweg ist nicht in Sicht. bt
GROSSBRITANNIEN
„Streik" beendet
Der „Dienst nach Vorschrift" von 3500 Technikern und Vorarbeitern in den Krankenhäusern des Staatli- chen Gesundheitsdienstes (DEUT- SCHES ÄRZTEBLATT Heft 45/1978, Seite 2669) ist beigelegt worden. Die
„Streikenden" erhalten 15 Prozent mehr Lohn, wobei jedoch die Mittel dafür aus „Produktivitätsvereinba- rungen" aufgebracht werden sol- len. gb Die Automatisierung der zytologi-
schen Untersuchung bei der Krebs- vorsorge befindet sich zur Zeit noch im Stadium der Hoffnung, aber auch bei Gelingen dieses Vorhabens wer- den zyto-teehnische Assistentinnen 60 erforderlich bleiben.
Anschrift der Verfasser:
Prof. Dr. med. Peter Stoll 80 Dr. med. Hans Schaude
Universitätsfrauenklinik 6800 Mannheim
2772 Heft 46 vom 16. November 1978