Spektrum der Woche Aufsätze Notizen Fußball-Kaleidoskop
Fußballspiel am Mittwoch ließ nach einer Mitteilung der Stadtwerke den Wasserverbrauch in München um 2700 Liter pro Sekunde empor- schnellen. Bei den Übertragungen der Olympischen Sommerspiele und bei Durbridge-Krimis betrug die Zunahme nur zwischen 2500 und 2600 Liter mehr als normal.
... er hat die Möglichkeit auf dem Fuß!
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Alles ist machbar, sagte Fritz Klein,
„Nur gewinnen — gewinnen muß
Während der 61. Buch- und Graphik- auktion von Wolfgang Brandes, Braunschweig, zeigte das vorwie- gend aus Sammlern bestehende Publikum zwar größtes Interesse an besonders qualitätsvoller Ware
— auf allen derartigen Auktionen zu beobachten — wog jedoch sehr genau ab und veranstaltete keine hektischen Bietgefechte. Dabei blieb nicht aus, daß es zu Rück- gängen kam — was zum Teil aller- dings auf Grund der durch die Ein- lieferer zu hoch angesetzten Limite geschah. Einige sehr positive Er- gebnisse zur Information für Sammler: 2200 DM (1500) gab es für Hennenbergers „Ostpreussen- chronik" von 1584 — vor zehn Jah- ren hätte man bestenfalls mit 500 DM rechnen können. Heinrich Mül- lers „Göttliche Liebesflamme" von 1676, ein Barockwerk, kletterte auf 950 DM (600), Pirckheimers Ameri- ka-Traktat von 1532 auf 850 DM (400), Heinemanns „Das Königreich Hannover und das Herzogthum Braunschweig" mit 174 Stahlstichen (drei Bände 1854-58), auf 7700 DM
die deutsche Fußballnationalmann- schaft allein."
Bravo! — Maier — Au wei a — Vor- bei.
Arrangement nach BILD, FAZ, Kik- ker, WELT, ZEIT, Ror Wolf: punkt ist punkt, idB (siehe unten), ARD und ZDF.
Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Dr. phil.
Manfred in der Beeck 238 Schleswig Kattenhunderweg 2
(3000), der Homann-Atlas mit 31 kolorierten Karten auf 4500 DM.
Für „Die sieben Buszpsalm" Lu- thers von 1519 mit Titelholzschnitt wurden 1000 DM (800) gezahlt, für
„La-Botanique" von Redout6-Rous- seau mit 65 farbigen Aquatinta- tafeln 4200 DM (4500), für Heines
„Rabbi ... " mit 17 signierten Lie- bermann-Lithos 3000 DM (2000), für Slevogts „Passion" von 1924 1500 DM (1500).
Für 1150 DM (650) sicherte sich ein Sammler im Durchgang der Deut- schen Literatur des 19. Jahrhun- derts den zehnbändigen E. T. A.
Hoffmann, für 1150 DM (600) ein anderer die erste Hölderlin-Ge- samtausgabe in zwei einfachen Bänden, für 1900 DM ein dritter Einsteins „Grundlagen der allge- meinen Relativitätstheorie" von 1916. Interessant und erwähnens- wert unter den Autographen eine Auszahlungsanweisung Goethesvon 1784 für 1600 DM (1200) sowie ein Glückwunschschreiben Friedrichs des Großen für 1800 DM.
Kleine Preise
machten das Rennen
Sie währte zehn Tage, präsentierte auf einer Gesamtfläche von 11 000 Quadratmetern erlesene Kunstob- jekte von der Antike bis zur Moder- ne, um deren Verkauf 152 bundes- deutsche Kunst- und Antiquitäten- händler mit unterschiedlichem Glück bemüht waren, und zählte die Rekordzahl von 45 000 Be- suchern: Die 5. Westdeutsche Kunstmesse mit diesjährigem Aus- tragungsort Düsseldorf.
Düsseldorf bestätigte wieder, was sich, kritisch betrachtet, fast über- all beobachten läßt: Es wird mit Bedacht gekauft, lange gewählt und verglichen. Mehr als die Hälfte aller Verkäufe sollen sich in den untersten Preisgruppen bewegt ha- ben. Objekte der oberen Preisre- gionen wurden zwar viel bewundert und kritisch betrachtet, doch fehlte spontanes Engagement.
Daß Alte Kunst und Antiquitäten mehr gefragt und besser gehandelt wurden als die klassische Moder- ne, lag auf der Hand. Die Vorliebe schien bei alten Gemälden und Alt- meistergraphik zu liegen, bei deko- rativer Graphik und dem 19. Jahr- hundert, für das wieder großes In- teresse bestand. Teilerfolge — für einzelne Händler — gab es bei de- korativen Möbeln, bei altem Silber, Porzellan, Teppichen, Ausgrabun- gen und Jugendstil.
Das Niveau war insgesamt sehr er- freulich, die konsequente Haltung der Jury deutlich spürbar. Man hat jedoch heute schon vor, die Mes- sestatuten für die 6. Rheinische Kunstmesse noch strenger zu fas- sen und vor allem die zeitliche Be- grenzung für die Ausstellungsob- jekte, je nach Sparte, noch präzi- ser festzulegen. Für einige Händler dürften solche Verschärfungen möglicherweise ein Grund zum künftigen Fernbleiben sein. Dem Sammler und Anleger — für den die Messen schließlich gedacht sind und gemacht werden — können sie nur zum Vorteil gereichen. B. St.-R.
KUNSTMARKT
Alte Bücher für Kenner-Publikum
1798 Heft 24 vom 13.Juni 1974 DEUTSCHES ARZTEBLATT