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Archiv "Kunstmarkt: Für Sammler wissenschaftlicher Autographen" (10.02.1977)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen Poetische Therapie

und einige nicht wollen oder nicht recht können, die dann besonders aufgefordert und angehalten wer- den, machen so gut wie alle „ein Gedicht".

Vielleicht ist hiervon einmal mehr abzulesen, daß die Mitglieder der medienüberfütterten Konsumgesell-

Beispiel 9

20 Jahre — aus Bremerhaven, stud.

jur. 2. Semester. Insuffizienter Retar- dierter mit reaktiv-situativem Depres- sionszustand.

Dienstschluß

Hinter Backsteinmauer mit kleinem Fenster werde ich gezwungen.

Trost gibt es

schon längst nicht mehr, schwarz werden mir die Lungen.

Schwer wird mein Kopf ich trinke zuviel

Bier aus tiefbrauner Flasche.

Der Topf auf dem Tisch quillt über vor Asche.

schaft das Bedürfnis haben, selbst schöpferisch mit konstruktiver Phantasie, eben „kreativ" tätig zu werden, weil sie durch den Konsum von Fertigwaren unterfordert werden.

Die Sammlung wird weitergeführt und als Anthologie „Schizophrene Lyrik" mit ausführlichen Legenden herausgegeben, ein Beitrag für poe- tische Therapie und Diagnostik.

Ebenso wie in der Aufgabe „Bericht zur Sache" — die zunächst nur für Gutachten in Strafsachen gedacht war — kommt jeder auf seine gegen- wärtige Konfliktsituation zu spre- chen, erweist sich „ein Gedicht" als ein Steinchen im psychopathologi- schen Mosaikbild.

Kommunikation Arzt—Patient durch poetische Therapie

Wenn Navratil bei den Schöpfungen seiner Patienten nicht mehr von

„psychopathologischer Kunst"

spricht, sondern „zustandsgebun- dene Kunst" sagt, so pflichte ich ihm bei, wenn er zu den Gedichten von Alexander, die dieser auf seine Auf- forderung schrieb, meint, daß hier- bei zwischen Arzt und Patient eine

„zustandsspezifische Kommunika- tion" hergestellt wird. Jedes ärzt- liche Gespräch (im Sinne von Henri Baruk, Friedrich Mauz, C. Rogers),

Für Sammler wissenschaftlicher Autographen

Carl-Ernst Kohlhauer, Feuchtwan- gen, hat einen Spezialkatalog her- ausgebracht, der viele Sammler in- teressieren dürfte: auf 47 Seiten werden Autographen und repräsen- tative graphische Porträts bedeuten- der Forscher aller naturwissen- schaftlicher Richtungen offeriert. U.

a. gibt es von Friedrich Wöhler meh- rere handschriftliche Briefe mit Un- terschrift aus den Jahren 1837 bis 1843, alle Berzelius' Hauptwerk,

„Lehrbuch der Chemie" betreffend (Preise zwischen 1120 und 3870 DM). Ein 1 1/2seitiger eigenhändiger Brief mit Unterschrift von Ernst We- ber, dem Begründer der modernen Physiologie (1829), kostet 780 DM, ein Brief Friedrich Tiedemanns, des Anatomen und Physiologen (von 1806) über seine frühen Hirnfor- schungen 1360 DM, ein zweiseitiger Brief des Stoffwechselphysiologen K. Thomas (von 1931) an den Ernäh- rungsphysiologen Rubner in Berlin 170 DM, ein kurzer Brief des Botani- kers und Mediziners Kurt Sprengel (von 1825), eine Pflanzensendung betreffend, 460 DM. Ein Brief des Anatomen und Biologen Roux (von 1881) 340 DM, ein Brief des ersten ordentlichen Professors für Anthro- pologie in Deutschland, J. Ranke,

ob mündlich oder schriftlich, ist im- mer ein diagnostisch-therapeuti- scher Dialog im Wechselspiel von Fragen und „Originalantworten" — auch beim Gedichte-machen-Las- sen.

Literatur beim Verfasser

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Dr. phil.

Manfred in der Beeck Landeskrankenhaus Forensische Psychiatrie und Psychologie 2380 Schleswig

über Schädeluntersuchungen kostet 540 DM. Für 120 DM gibt es eine von 1970 stammende Gedenkmünze W.

C. Röntgens in Feinsilber, für 370 DM ein ausdrucksvolles Brustbild des 75jährigen L. Pasteur, Begrün- der der Bakteriologie (Radierung von Champollion), für 85 DM ein Brustbild des größten Naturfor- schers des späten Mittelalters, Para- celsus, und für ein Halbprofil C. von Linn6s, des Begründers der syste- matischen Botanik (Radierung in drei Farben), 630 DM.

Einstein ist gleich viermal vertreten:

ein dreistrophiges, unveröffentlich- tes Gedicht des 72jährigen an den Schriftsteller Sammy Gronemann in Tel Aviv kostet 880 DM, der fast zweiseitige Entwurf einer sozialkriti- schen Stellungnahme des 42jähri- gen Einstein kostet 1150 DM, ein Brief an den Psychologen H. Meng, die von Meng und Zweig geplante und befürwortete Verleihung des Nobelpreises an Sigmund Freud be- treffend, 2680 DM, eine Kaltnadelra- dierung des Philosophen von 1920, sehr ausdrucksvolles und wenig be- kanntes Porträt, 840 DM. Schließlich sei noch hingewiesen auf Fotopor- träts mit eigenhändigen Namenszü- gen der Nobelpreisträger Anderson, Born, Butenandt, Debye, Hahn, Hey- mans, Hofstadter, Kuhn, Murphy, Powell, Robbins, Svedberg und Wil- kens, die zwischen 50 und 80 DM kosten. B. St.-R.

Kunstmarkt

400 Heft 6 vom 10. Februar 1977 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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