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Archiv "Kunstmarkt" (16.05.1974)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

Künstlerisch tätige Ärzte

Edde Hellmann

Ausnahmsweise soll wieder eine Arztfrau zu Wort kommen, die, statt selbst Medizin zu studieren, ihrem Gynäkologen-Mann eine tüchtige OP-Schwester geworden ist. Der Vater meinte, ein so hübsches Mädchen brauche nicht zu studie- ren. Sie ist am 28. Juni 1913 gebo- ren, wohnt: 2 Hamburg 20, Heilwig- straße 107. Sie befaßt sich mit ak- tuellen Problemen des Kassenarz- tes, die sie unreflektiert in gereimte Vierzeiler bringt. Man kann aus die- sen gereimten Bemerkungen die KontaktfreudigKeit Edde Hellmanns entnehmen: Der standespolitisch interessierte Arzt wird sich ange- sprochen fühlen, weil seine Proble- me leicht eingängig dargestellt sind. Einige dieser Arbeiten sind im „Kassenarzt" wiedergegeben worden. Aber überhaupt ist es im- mer das gerade Aktuelle, das ihre poetische Feder lenkt. So schreibt sie in der Zeitschrift „Der Eppen- dorfer" unter „Schönes Eppen- dorf": „In Eppendorf es hübsch sich wohnt ..." Aus dem Gerangel um das Gesundheitswesen ent- stand „Reform". Edith Engelke

Reform

-

?

Der freie Arzt ist unbequem, drum will man ändern das System.

Man möchte alles reformieren, am besten sozialisieren.

Man meint den Umsturz, sagt Reform, das ist bei vielen schon die Norm.

Noch liegen da, man glaubt es nimmer, bei manchem Arzt im Wartezimmer die linken Blätter, die da hetzen, die sollte man doch wohl ersetzen?

Sie untergraben das Vertrauen — kann man auf seinen Arzt noch

bauen?

Ist er im Urlaub in Gedanken, geht's ihm ums Geld, geht's um die

Kranken?

Ist er nicht zeitig auf der Hut und sieht, was da die Linke tut?

Er merkt es kaum, hat keine Zeit, so ist es plötzlich dann soweit:

Ist er beim Staat erst angestellt, dann wird's wohl besser auf der

Welt.

Kunstmarkt

Kataloge: Kunstbücher

„Internationale Graphik des 20.

Jahrhunderts" und „Internationale Handzeichnungen I" heißen zwei umfängliche (230 und 245 Seiten), stabil gebundene, großformatige Kataloge der Galerie Wilbrand, die in Köln im Galeriehaus, Lindenstra- ße 20, domiziliert. Dies ist mehr als ein besonders umfassendes Ange- bot, mehr als ein Lagerkatalog: Die Bände sind zugleich als Kunstbü- cher nützlich, zumal alle angebote- nen Grafiken und Handzeichnun- gen abgebildet sind. So werden die Kataloge für den an zeitgenössi- scher Kunst Interessierten zur Orientierungshilfe und für den Sammler zu Nachschlagewerken.

Der Grafik-Band beispielsweise enthält mehr als 600 Grafiken und Multiples von 210 Künstlern von Al- bers bis Wunderlich, darunter in Exklusivvertretung die Editionen der documenta-Foundation. Im An- hang finden sich biographische Angaben und eine Übersicht der zitierten Werksverzeichnisse. Die- ses große Grafikangebot nennt die Galerie ihren Standard-Kata- log, neu hat sie den Band mit 200 Zeichnungen von siebzig Künstlern herausgebracht, darunter Antes, Baumeister, Christo, Klimt, Löger, Macke, Rot, Schultze, Schu- macher und Wunderlich. Die Kata- loge kosten zwanzig Mark, die bei Bestellung verrechnet werden. nn präsident des Verbandes deutscher

Schriftsteller-Ärzte, ein in Reutlin- gen tätiger Psychiater, recht illu- strativ eine heiter beginnende, traurig endende Kurzgeschichte mit dem Titel ,Lovro, der Riesenwel.

lensittich'. Der Senior der Runde, der 79jährige, in Berching in der Oberpfalz beheimatete, praktische Arzt Heinz Schauwecker, der Grün- der und Präsident des Verbandes deutscher Schriftsteller-Ärzte, trug zwei Gedichte vor: ,Die Mauer', ein kritischer Vergleich zwischen der Berliner und der Chinesischen Mauer, und ‚Nach einem geistli- chen Konzert', ein Memento für Max Reger.

Besinnlich nachdenklich, gedan- kentief, mit einem gehörigen Schuß Philosophie waren die sechs Ge- dichte, die der in Wiesensteig prak- tizierende Arzt Karl Keller rezitier- te. Dabei erwies sich der 59jährige Lehrbeauftragte an der Universität Ulm, der einst Germanistik und Volkskunde studiert hat, wohl als ein guter Poet, dem es gelingt, tref- fende Bilder in Worte zu fassen, aber als ein weniger guter Interpret seiner eigenen Werke. Von stil- lem Humor durchzogen, anderer- seits lebensweise, originell, zum Schmunzeln und Nachdenken gleichermaßen anregend, sind die Gedichte des 1914 in Bessarabien geborenen, seit 1946 als prakti- scher Arzt in Waiblingen tätigen Hugo Schneider, der elf Arbeiten vortrug und der nach diesem Ein- druck den Ehrentitel Dichter ver- dient hat.

Zum Abschluß der Lesungen trug Gerhard Vescovi die ebenfalls prä- mierte Erzählung ,Der König ist tot

— es lebe der König' des 51jähri- gen Hamburger Facharztes für Hautkrankheiten Otto Bolte vor, eine teils makabre, teils weit- schweifige Geschichte, in der Le- ben und Tod als die zwei Seiten des Menschenschicksals eng bei- sammen sind. Sollten von den fünf

‚preisgekrönten' Ärzten einige als Schriftsteller weiter empfohlen werden, dann sind dies in erster Li- nie Hugo Schneider und Karl Kel- ler." Ar

Arzt — und Poet dazu

1512 Heft 20 vom 16. Mai 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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