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Archiv "Kinderurologie in Klinik und Praxis" (28.08.2000)

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Kinderurologie

Faszinierend

Joachim W. Thüroff, Hermann Schulte-Wissermann (Hrsg.):

Kinderurologie in Klinik und Praxis.2., komplett überarbeitete Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 2000, XXIV, 711 Seiten, 453 Abbildungen in 738 Einzeldarstellungen, 4 Farb- tafeln, 155 Tabellen, 348 DM Hier findet man alles: Das Spektrum reicht von elemen- taren Fehlbildungen über nephrologische Langzeitpro- bleme, rezidivierende Harn- wegsinfektionen, Enuresis, Hodentorsion oder die beste

Form der Antirefluxplastik bis zur rituellen Circumcision oder dem eingeklemmten Pe- nis im Reißverschluss. Dia- gnostische Verfahren und Normwerte füllen eigene Ka- pitel aus, selbst anästhesiolo- gische Prinzipien sowie ambu- lante Operationsmöglichkei- ten werden nicht übergangen.

Der Text ist sehr detailliert und dabei immer gut über- schaubar, spezifische päd- iatrische Belange werden sen- sibel erfasst. Immerhin haben 74 versierte Autoren mitgear- beitet, was sich bei der guten Strukturierbarkeit des Gebie- tes als unproblematisch er- weist.

Bestechend ist die reichhal- tige Illustration. Neben den obligaten klinischen, radiolo- gischen und sonographischen Befunden springt eine Reihe von Zeichnungen zum jeweili- gen Operationssitus ins Auge.

Diese betonen die chirurgi- sche Seite und tragen wesent- lich zum Verständnis bei, auch wenn nicht alle Bilder gleiche

Qualität zeigen. Von den So- no-Befunden sollten unbe- dingt einige ausgetauscht wer- den, weil sie die brillante Tech- nik unserer Zeit nicht nutzen.

So ist die Abbildung zum Nie- renstein mindestens 15 Jahre alt und für heutige Sehge- wohnheiten antiquiert. Die Einbandgrafik mit der sche- matisierten Ureterocele ist ge- lungen, aber ihre dauernde Wiederholung vor jedem Ka- pitel langweilt in Anbetracht ungezählter Alternativen.

Trotzdem: Die Neuauflage ist faszinierend und erreicht fast bibliophiles Niveau. Sie ist essenziell für alle Kinderkli- niken, urologische und gege- benenfalls kinderchirurgische Abteilungen, auch Nachbar- disziplinen wie Gynäkologie oder Neurochirurgie können viel profitieren. Manfred Doerck

Hans-Henning Scharsach: Die Ärzte der Nazis. Verlag Orac im Verlag Kremayr & Scheriau, Wien, 2000, 256 Seiten, gebunden, mit Schutzumschlag, 39,90 DM

Das Buch des Journalisten Hans-Henning Scharsach stellt eine eindrucksvolle, flüssig geschriebene Einfüh- rung in das dunkelste Kapitel der Geschichte der deut- schen Ärzteschaft dar. Das penibel recherchierte, auf einem umfassenden Litera- turstudium beruhende Über- sichtswerk macht auf be- klemmende Weise die er- schreckende Vielfältigkeit der ärztlichen Verstrickun- gen nach 1933 deutlich. Wenn auch in den einzelnen Ka-

piteln kaum wirklich Neues zu finden ist, ist es hier doch das Gesamtbild, das beein- druckt.

Kapitel wie das über den (bezeichnenderweise erst jüngst einer breiten Öffent- lichkeit bekannt geworde- nen) österreichischen Eutha- nasie-Arzt Heinrich Gross zeigen, dass auch die aktuelle Diskussion nicht ausgeklam- mert wird. Natürlich könnte man über einzelne Akzente des Buches diskutieren. So scheint die „Aufwertung der Naturheilbewegung“ etwas zu kurz zu kommen (be- kanntlich hat ja auch die „Al- ternativmedizin“ in der NS- Zeit ihre Unschuld verloren), ebenso – und dies ist bedau- erlicher – die Zeit vor 1933, in der sich später von den Nazis verherrlichtes Gedankengut, etwa der Eugenik, in den Köpfen nicht nur deutscher Ärzte breit machte. Auch der Positivismus des 19. Jahr- hunderts hätte mehr Beach- tung verdient. Begrüßens- wert ist die korrigierende Aufklärung über den „Le- bensborn“, der primär aus rassenpolitischen Überlegun- gen ledigen Müttern die Möglichkeit gab, fern des Wohnorts heimlich zu entbin- den (die organisierte Zu- führung von Zeugungspart- nern ist eher Legende!).

Wer sich über die Ver- quickung der deutschen Me- dizin im Dritten Reich umfas- send informieren möchte, sollte sich dieses kompakte Übersichtswerk auf jeden Fall zulegen. Klaus Bergdolt

A

A2232 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 34–35½½½½28. August 2000

B Ü C H E R

Dietrich Mebs: Gifttiere. Ein Handbuch für Biologen, Toxiko- logen, Ärzte und Apotheker. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Wissenschaftliche Ver- lagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2000, 350 Seiten, 320 meist vierfar- bige Abbildungen, 148 DM

Schon das Durchblättern des Buches ist ein ästhetischer Ge- nuss. In schillernden Farben erscheinen bizarre Geschöpfe, deren Schönheit kaum die Gefahr, die von

ihnen ausgeht, vermuten lässt.

Was sind Gift- tiere? Wie wir- ken tierische Gifte? Welche Therapien sind bei Vergiftun- gen notwendig und möglich?

Dieses Buch gibt Antworten.

Eindrucksvoll

beschreibt der Autor, Toxiko- loge am Institut für Rechtsme- dizin in Frankfurt, Gifttiere, die uns im Meer oder auf dem Festland begegnen können.

Umfassend informiert er über Vergiftungsumstände, Vor-

sichtsmaßnahmen, Vergif- tungsbilder, Erste Hilfe, weite- re Therapiemaßnahmen und nennt eine Vielzahl von Fall- beispielen. Brillante Natur- aufnahmen, rasterelektronen- mikrosopische Abbildungen, detaillierte Zeichnungen und Strukturformeln ergänzen den übersichtlich gestalteten und wissenschaftlich fundierten Text. Den Schwerpunkt bilden mitteleuropäische Gifttiere, aber auch exo- tische Gifttiere werden im Hin- blick auf die zu- nehmende Rei- selust vieler Eu- ropäer in tro- pische Länder behandelt. Die zweite Auflage ist aktualisiert und um neue Entdeckungen wie beispiels- weise Giftvögel in Neuguinea und neuere Berichte über gifti- ge Säugetiere erweitert. „Gift- tiere“ ist ein hochinformatives und zugleich spannendes und faszinierendes Nachschlage- werk. Gabriele Seger

Toxikologie

Faszination und Schrecken

Geschichte

Kompakte Übersicht

Referenzen

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