A3541 duzieren? Richten soll es dann noch zusätzlich der alles heilende Wettbe- werb, als ob man um Kranke wie um Einkaufskunden konkurrieren könn- te. Wahrscheinlich wünscht man sich analog zum Handel den ärztlichen Discounter. Um Qualität wird es da- bei wohl kaum gehen, denn Patienten wissen schon immer den guten vom weniger guten Arzt zu unterscheiden.
Das ist aber kaum eine Frage des Preises. Angesichts solcher Perspek- tiven bleibt wenig Hoffnung auf eine Änderung im Sinne ärztlicher Heil- kunst.
Dr. med. Thomas Drescher,Promenade 6 c, 06343 Mansfeld
60 JAHRE BÄK
Mit einer Veranstal- tung im Großen Saal des Roten Rathauses in Berlin wurde das Jubiläum feierlich begangen (DÄ 44/
2007: „Wir wissen, was wir wert sind“ von Thomas Gerst).
Selbstreflexion
Schön wäre es gewesen, wenn im Rahmen der Selbstreflexion der Bun- desärztekammer – immerhin nach 60 Jahren – sich die Einsicht durchge- setzt hätte, Kompetenzen und Ent- scheidungsbefugnisse der einzelnen Landesärztekammern vermehrt auf Bundesebene zu hieven. Nicht ein- mal den Arztausweis gibt man zen- tral aus. Warum eigentlich? Es geht um Kostenersparnis und, weit wich- tiger, um dringend nötiges zusätzli- ches Gewicht in der Gesellschaft, da gerade die kaufmännischen Teile des Systems – wie Kassen und Kliniken – sich immer mehr und schneller zu- sammenschließen, Marktmacht aus- üben. Selbst in den Kliniken läuft die
„Entmachtung“ der Chefärzte auf vollen Touren . . . Um weiter mit- spielen zu können, gehörten ein ein- heitlicher kraftvoller Auftritt und ei- ne Kompetenzbündelung in Berlin dazu. Wenn schon die Gesundheits- politik sich absehbar mehr und mehr gar von nationaler auf europäische Ebene verlagern wird, können die Standesvertreter nicht nachstehen . . .
Gerhard Schuster,11, rue Scribe, F-75009 Paris