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Archiv "Vincent van Gogh: Das Japanische Album" (15.08.1997)

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A-2150 (62) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 33, 15. August 1997

V A R I A FEUILLETON

Eine kleine, aber feine, vor allem jedoch ungewöhnliche Van-Gogh-Ausstellung war im Juni in Saint Tropez zu sehen.

Gezeigt wurden fünf Zeich- nungen, die Francesco Pla- teroti 1990 auf einem Floh- markt in der Nähe von Aix-en- Provence für ein paar hundert Francs erstand. Dieser Fund war eine echte Sensation, denn es handelte sich nicht nur um eine staubige Sammlung von Skizzen (mit dem Schriftzug

„Vincent“ in der unteren Ecke), sondern, wie sich später herausstellte, um das lange verschollene „Japanische Al- bum“ Vincent van Goghs, in dem er Bäume, Blätter und Sträucher dazu benutzte, um Gesichter von Freunden und bekannten Persönlichkeiten zu verbergen. So sind unter an- deren die Gesichter Rem- brandts, Montecellis, Dantes, da Vincis und Boccaccios ver- steckt, die unter fachkundiger Suchanleitung des Ausstel- lungsleiters aus dem Blätter- wald „hervortreten“. Dieses Album, das 1888 in Arles ent- stand, verdeutlicht, wie sehr die japanische Kunst und de- ren Symbolismus den Künstler faszinierten. Es umfaßt die fol- genden Zeichnungen:

l „Le jardin d’un poète“

(32 x 24 cm), die beachtlichste Zeichnung der Sammlung, mit 50 Gesichtern, von denen

30 eindeutig identifiziert wur- den. Hier ist auch sein Selbst- porträt versteckt, zusammen mit Rembrandt und da Vinci.

l „Les Arlésiennes“ (24,5 x 21 cm) mit seinem Initial

„V“ auf dem Herzen der jun- gen Frau (rechte Bildhälfte).

l „Le pont de Gleize“

(25 x 16 cm) – die er später noch einmal in Öl malte – zeigt seine Liebe zu Brücken.

Versteckt sind die Stirn und die Augenbrauen Gauguins.

l „Le château de Taras- con“ (24 x 15,5 cm) mit dem Schriftzug „Cent“ mit Bezug

auf einen Kunsthändler in Den Haag („Oncle Cent“), der van Gogh während seiner Studienzeit unterstützte.

l „Marine à Martigues“

(25 x 16,2 cm) – enthält ein weiteres verstecktes Selbst- porträt.

Van Goghs Studien ent- standen, indem er auf eine Metallplatte zeichnete und diese dann auf feuchtem Pa- pier abdruckte. UV-Strahlen waren nötig, um beweisen zu können, daß der Künstler für seine Zeichnungen gerade diese Technik benutzt hat.

Die Zeichnungen wurden von Experten und anderen In- stitutionen einschließlich der wissenschaftlichen Abteilung der Pariser Polizei beglaubigt, was länger als drei Jahre dau-

erte. Moderne Technologien wie Mikroskopie, Stereomi- kroskopie und computerge- steuerte Vergrößerungsver- fahren wurden eingesetzt, um die versteckten Personen klar und eindeutig identifizieren zu können.

Francesco Plateroti sieht das „Japanische Album“ als van Goghs „spirituelles Te- stament“ an: „Vor allem in der Zeichnung ,Le jardin d’un poète‘ läßt er seinen Gedan- ken und Gefühlen freien Lauf. Er zeichnete das Wirkli- che und das Unwirkliche, das Leben und den Tod.“

Informationen zu weiteren Ausstellungsorten: Atelier du Midi, M. Plateroti, 70, rue Etienne Dolet, 94230 Cachan, France. Helmut Werner

Vincent van Gogh

Das Japanische Album

Vincent van Gogh: „Le jardin d’un poète“ © M. Plateroti, Cachan

Die Welt hat wieder einen Sangesliebling – Andrea Bo- celli. Seit einigen Jahren wird der blinde italienische Tenor (mit 38 Jahren) als das Nach- wuchstalent, ja sogar als ita- lienischer Nachfolger Pava- rottis gehandelt. Tatsächlich soll der Meister selbst einmal gesagt haben, Bocelli sei ei- ner der besten Tenöre, die er je gehört habe!

Der Popsänger Zucchero entdeckte Bocelli 1992 bei Demo-Aufnahmen für eine seiner Platten und half ihm in den folgenden Jahren eine steile Karriereleiter hinauf.

Andrea Bocelli begleitete Zucchero 1993 auf dessen Europatournee, gewann im selben Jahr den ersten Preis beim San-Remo-Festival.

Plattenaufnahmen folgten.

„Viele der Älteren mögen er- kannt haben, daß eine gute Stimme keineswegs nur im Opernhaus ihren Platz hat“, schrieb das Hochglanzmaga- zin Gala. Wie wahr! So ent- halten seine Alben „Il Mare Calmo della Sera“, „Bocelli“,

„Viaggio italiano“ sowie

„Romanza“ vorwiegend ita- lienische Songs und Pop-Bal-

laden, die ans Gemüt gehen. Und wie sagt Bocelli selbst so schön? „Ich singe mit dem Herzen.“

Italien hat er längst erobert, auch Belgien, die Nieder- lande, Frankreich und sogar die USA liegen ihm schon zu Füßen. Und da die Deutschen vor allem in den Sommermo- naten gerne versu- chen, mit Musik aus dem Land der Sonne und des Dol- cefarniente das „für die Jah- reszeit zu kühle“ Wetter und den Regen zu vergessen, er- wärmen seine Lieder auch hierzulande Herz und Ge- müt.

1996 tröstete Bocelli die Fans über den (ungloriosen) Abschied des Boxer-Gentle- mans Henry Maske hinweg.

Das Duett mit Sarah Bright- man „Time to say Goodbye“

brachte ihm endgültig den Er- folg: die Single wurde inzwi- schen 2,7millionenmal ver- kauft, das Album „Bocelli“ – voll mit italienischen Songs zwischen Klassik und Pop –

war monatelang die Nummer eins der Charts. Mit diesem Programm ist er nun auf großer Open-air-Tour. Kreuz und quer durch die Bundesre- publik. Vom Derbypark in Hamburg bis zur Waldbühne in Berlin stehen 19 Stationen auf dem Tourplan, das Wetter wird ignoriert. Die Konzerte im Juni und Juli waren alle- samt ein voller Erfolg auf aus- verkauften Plätzen. Im Au- gust wird Andrea Bocelli noch unter anderem in Essen, Ber- lin und Halle singen.

Informationen und Ein- trittskarten sind in allen bekannten Vorverkaufsstel- len erhältlich. Susa Molinari

Andrea Bocelli

Der Spatz von Pisa

Andrea Bocellis Songs und Pop-Balladen gehen ans Gemüt. Foto: Sarah Wong/Polydor

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