„Gartenkunst zwischen ge- stern und morgen“, lautet das Motto der Bundesgartenschau (Buga) in Potsdam. Vor Ort, inmitten der vier Kulissen, macht der wenig aussagekräf- tige Slogan Sinn:
❃In den „Orten am Fluss“
wird an die Arbeit von Karl Foerster angeknüpft, der auf ei- ner Havelinsel den ersten Schau- und Sichtgarten für Stauden in Deutschland an- legte.
❃ Im Zentrum von Potsdam wird der Lustgarten des ehemaligen Stadt- schlosses zurück- gewonnen.
❃ In der Kulisse
„Feldflur“ werden erstmals auf einer
Buga landwirtschaftliche Flä- chen einbezogen. Nach dem Grundsatz, das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden, gestaltete schon Gartenbau- meister Peter Joseph Lenné im 19. Jahrhundert die Feld- flur nördlich von Schloss Sans- souci.
❃ Am augenfälligsten trifft das Motto auf das Hauptgelän- de der Buga zu: das Bornstedter Feld. Es war zwei Jahrhunderte lang dem Militär vor- behalten; zunächst als Exerzierplatz und Mi- litärgelände der preu- ßischen Könige und der deut- schen Kaiser, dann der Wehr-
macht und zu- letzt der Russischen
Armee. Die Planer der Buga entschieden, die Geschichte des Geländes nicht zu tilgen und Relikte in die Gestaltung aufzunehmen. Unübersehbar ragen fünf bis sieben Meter hohe Wälle empor, einst auf- geschüttet, um militärische Fahrzeuge zu tarnen. Sie sind durch Rampen, Treppen, Stege verbunden und mit Salvien, wildem Wein, La- vendel und Rasen bepflanzt. Panzer- unterstände bil- den die Kulisse für Rhododen- dren, Schieß- stand und Wach- turm sind Bestandteil von Kunstobjekten.
Der Reiz des Hauptgeländes liegt im Kontrast zwischen neu- er Nutzung und Überbleibseln, so auch in Form eines Wald- parks. Das Bornstedter Feld soll nicht nur einen Sommer blühen. Das 300 Hektar große Gelände ist ein städtebauliches Entwicklungsgebiet, das ein- mal 17 500 Einwohner beher- bergen soll. Ein Teil soll zum Volkspark wachsen, auch im Hin- blick darauf, dass in den historischen Pots- damer Gärten vieles nicht erlaubt ist, was im Grünen gefällt: Spiel, Sport, aktive Erholung. Rie
Van Gogh und seine Freunde
Bis 2.September ist van Gogh mit seinen Pariser Künstler- freunden, den Malern des Petit Boulevard, zu Gast im Frank- furter Städel. Diese Ausstellung führt in die französische Metropole der späten 1880er-Jahre. Sie zeigt einen neuen Blick auf Vincent van Gogh und seine Pariser Künstlerkolle- gen Paul Gauguin, Henri de Toulouse-Lautrec, Camille und Lucien Pissaro, Georges Seurat und Paul Signac. Mehr als 50 Landschaften, städtische Szenen und Porträts lassen die neu- en künstlerischen Ideen lebendig werden und beleuchten van Goghs bedeutende Rolle im Kreis der Maler des Petit Boule- vard. Informationen: Telefon: 0 69/60 50 98-0, Fax: 61 01 63.
V A R I A
Tipp
BUGA
B l u m e n s t a t t M i l i t ä r
Informationen:
www.bugapots dam2001.de, Ticket-Hotline:
018 05-77 75 50.
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A1844 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 27½½½½6. Juli 2001