A1392 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 20⏐⏐18. Mai 2007
M E D I E N
Welche Labortests es gibt, wie sie funktionieren und was sich hinter kryptischen labormedizinischen Ab- kürzungen verbirgt, kann man jetzt auch im Internet nachlesen. Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e.V. und der Verband der Diagnostica- Industrie e.V. haben das Portal www.
labtestsonline.de freigeschaltet. Es ist Bestandteil einer europäischen Aufklärungsinitiative und enthält In- formationen zu mehr als 100 labor- diagnostischen Tests und Erkran- kungen sowie ein Glossar von rund 230 medizinischen Fachbegriffen.
Die beschriebenen Labortests um- fassen sowohl einfache Parameter, wie Blutbild oder Blutzucker, als auch die Infektionsdiagnostik, bei- spielsweise von HIV und Hepatitis,
bis hin zu Untersuchungen von Risi- kogenen für Thrombosen. Derzeit sind weitere 100 Tests und Erkran- kungen in Bearbeitung, die kontinu- ierlich ergänzt werden sollen.
Mit diesem Informationsangebot für Verbraucher und Ärzte soll das Wissen über die Chancen der Labor- medizin verbessert werden. Obwohl labormedizinische Untersuchungen nur drei Prozent der Kosten im Ge- sundheitssystem verursachen, tra- gen sie entscheidend zur Diagnose- findung und gezielten Therapie bei.
Patienten werden zunehmend in die Verantwortung für ihre Gesundheit eingebunden und führen viele einfa- che Laboruntersuchungen, wie bei- spielsweise die Bestimmung von Blutzucker, inzwischen selbst durch.
Darüber hinaus werden immer mehr Tests für die medizinische Diagnos- tik genutzt. Vor diesem Hintergrund haben wissenschaftliche Fachgesell- schaften und die Diagnostica-Indus- trie in Europa die gemeinsame In- itiative gestartet, ein unabhängiges, internetbasiertes Informationsportal für Labortests zu entwickeln, das sowohl für Laien als auch für Ärzte geeignet ist.
Die standardisierte und europa- weit einheitliche Struktur von lab-
testsonline.de ermöglicht es, Infor- mationen auf zwei Wegen abzuru- fen: sowohl über alphabetisch sor- tierte Listen als auch eingebettet in den klinischen Kontext.
Die Suche über Listen ist mit Pulldown-Menüs oder über die di- rekte Eingabe in Suchfelder mög- lich. Dadurch kann der Nutzer La- bortests direkt abrufen oder, ausge- hend von Krankheiten und Syndro- men, die jeweils relevanten Labor- parameter für die Diagnose oder die Therapieüberwachung recherchie- ren. Zusätzlich werden Labortests bei typischen Screening- und Vor- sorgeuntersuchungen dargestellt.
Die Bereiche sind vielfältig mitein- ander verknüpft, sodass unabhängig vom Startpunkt der Suche Hyper- links weiterhelfen.
Vorbild der deutschen Version ist die amerikanische Internetseite lab testsonline.org. In Großbritannien nutzen die dortige Variante bereits 4 000 Bürger täglich (www.labtests online.org.uk). Spanien (www.lab testsonline.es) und Italien haben die Informationen für ihre Länder und Sprachen angepasst. In allen drei Ländern werden die Aktivitäten durch die jeweiligen Gesundheits- ministerien unterstützt. Die italieni- schen, polnischen und ungarischen Informationsportale sollen noch 2007 online gehen. EB/KBr PORTAL ZUR LABORDIAGNOSTIK
labtestsonline.de informiert Patienten und Ärzte
Bis zu ihrer Abwicklung im Jahr 1992 entstanden unter der Regie der im Jahr 1946 gegründeten DEFA, der Filmproduktionsgesellschaft der DDR, unter anderem circa 950 Spiel- und Kurzfilme. Eine durchaus instruktive Auswahl zwölf höchst unterschiedlicher Arbeiten hat die Bonner Bundeszentrale für politi- sche Bildung vorgelegt. Da die Film- produktion der DDR stets politischen Vorgaben unterlag, spiegelt sich in ihr das Auf und Ab der Entwicklung des ostdeutschen Staats bis hin zur Wahl der Stoffe und deren Inszenierung wi- der. Dennoch erweist sich das Film- schaffen der DDR nicht als ein- heitlicher Block. Im Zweifel „als
verfehlte Darstellun- gen sozialistischer Er- rungenschaften“ gel- tende Arbeiten wurden kurzerhand verboten.
Die Auswahl um- fasst ein breites Spek- trum von Arbeiten weit- hin hoher handwerkli-
cher Qualität. Vier dokumentarischen Arbeiten – darunter „Die Mauer“
(1990) von Jürgen Böttcher, ein be- klemmend intensiver Abgesang auf die DDR – stehen insgesamt acht Spielfilme gegenüber. Wolfgang Staudtes „Die Mörder sind unter uns“
(1946) mit Hildegard Knef, „Ich war neunzehn“ (1968) von Konrad Wolf
oder Frank Beyers lan- ge Jahre verbotene Ar- beit „Spur der Steine“
(1966) mit Manfred Krug sind auch hierzu- lande populär, während großartige Filme wie Lothar Warnekes „Die Beunruhigung“ (1981) oder „Der Dritte“ (1972) von Egon Günther ei- nem größeren Publi- kum eher unbekannt sein dürften.
Sämtliche zehn DVDs der Edition sind mit teils umfangreichen Bo- nusmaterialien versehen. Zwei Book- lets ergänzen die über die Web- seite der Bundeszentrale für politi- sche Bildung (www.bpb.de) zum Preis von 25 Euro erhältliche Kas- sette. Rolf Michael Weiss DVD „PARALLELWELT: FILM“
Einblicke in das Filmschaffen der DDR
Labortests tragen ent-
scheidend zur Diagno- sefindung und gezielten Therapie bei.
Das Aufklä- rungsportal soll auch Lai- en ermögli- chen, sich über wichti- ge Tests zu informieren.
Foto:Peter Wirtz