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Wir wollen, daß Sie uns weiterempfehlen.SPEKTRUM LESERBRIEFE
Umwelt
Zu dem Beitrag „Weniger Arroganz, mehr Kompromiß: Die Umweltdis- kussion braucht neue Ansätze" von Dres. med. Hagen in Heft 23/1993:
Schranken gewiesen
. . . Wieder einmal werden letztendlich den Fürspre- chern der — fast auf jedem Gebiet bedrohten — Natur die Schranken gewiesen, um dem Egoismus, dem Konsum, dem Wirtschaftswachstum, mit all seinen fatalen Folgen für die Natur, schützend zur Seite zu stehen, da sie alle für wichtiger gehalten werden als die Wahrung der Schöpfung— wobei die Natur jedoch un- sere Lebensgrundlage ist. Das sollten die Autoren nicht ver- gessen.
Dörthe Henoch, Stettiner Weg 2 A, 26188 Edewecht
Faule Kompromisse
Dres. Hagen schreiben:„. . Ziel muß nicht der Sieg für den Naturschutz sein, sondern eine Lösung, die den großen Bevölkerungsgruppen gerecht wird, denen andere Probleme wichtiger sind als die Bewahrung der Natur."
Kann der Widerspruch zweier Aussagen größer sein?
Sind es nicht gerade jene fau- len Kompromisse, die um- weltpolitisch wirksame Maß- nahmen verhindern? Können wir denn die Zerstörung der Natur aufhalten, solange uns
andere Probleme wichtiger sind als deren Bewahrung?
Nein, denn das eine folgt aus dem anderen. Gleichwohl:
Die Suche nach neuen Ansät- zen sollte uns zunächst zu dem alten Ansatz führen, nach dem wir bislang den Umgang mit der Natur „pfle- gen".
Das Welt- und Menschen- bild unseres Kulturkreises wurzelt tief in der Tradition des „christlichen Abendlan- des": Der Mensch als Mittel- punkt der Schöpfung — als Höhepunkt der Evolution — als das „Maß aller Dinge". Es ist ein anthropozentrisches Weltbild, das uns die Natur/
Schöpfung als Selbstbedie- nungsladen begreifen läßt.
Hier sind wir an der Basis zu neuen Ansätzen.. .
Die Bewahrung der Natur wird uns nicht gelingen, so- lange wir uns selbst über sie erheben und willkürlich an ihr herummanipulieren. Die Bewahrung der Natur wird nur gelingen können, wenn wir uns als Teil ihrer selbst er- kennen und den Mittelpunkt der Schöpfung dem überlas- sen, dem er gebührt.
Hans Wortmann, Breslauer Straße 32, 21337 Lüneburg
Sehr zu begrüßen
Der Versuch, neue Ansät- ze in die Umweltdiskussion zu bringen, ist sehr zu begrüßen, wurde dieses Thema doch bisher meist stiefmütterlich behandelt. Doch am Endeder Lektüre übeiviegt bei mir Ratlosigkeit: Die wesentli- chen Fragen bleiben unbeant- wortet. Wie den gewaltigen Herausforderungen begeg- nen, die gerade auch auf uns Ärzte zukommen? Wie kann der desolate Zustand der Na- tur den Menschen, auch den Ärzten, nahegebracht wer- den, ohne Abwehrhaltung und Verdrängung zu provo- zieren? Wie können wir Um- welterkrankungen rechtzeitig erkennen, behandeln, vor al- lem aber, wie können wir vor- beugend wirken? Nicht ein- mal die Tatsache, daß unsere Lebensgrundlagen bedroht sind, scheint konsensfähig zu sein, allen erdrückenden Da- ten über Ozonloch, Waldster- ben, Bodenverseuchung, Tropenwaldabholzung etc.
zum Trotz. Auch der Gutwil- ligste wird, sofern er nicht re- signiert, mit der Zeit zu här- teren Formulierungen und stärkeren Druckmitteln grei- fen müssen, will er sich Gehör verschaffen und nicht von routinierten Polit- und Zei- tungsprofis untergebuttert werden.
Aber wir Ärzte werden uns den Herausforderungen der Umweltzerstörung stellen müssen: nicht durch Spiegel- fechtereien wie in dem Arti- kel, sondern durch eine offe- ne Diskussion im DÄ über die brennenden Themen der sich eben erst konstituieren- den Umweltmedizin.. .
Eigentlich müßte doch je- der Mensch ein Interesse an gesunder Umwelt und intak-
ter Natur haben! Umwelt- schutz ist nicht das Hobby ei- niger verbohrter Fanatiker, sondern eine ureigenste ärzt- liche Aufgabe, die wir mutig aufgreifen sollten. Andern- falls droht die Medizin zum Reparaturbetrieb für schick- salhaft hingenommene Um- weltschäden zu verkommen.
Dr. Christian Thies, Markt- straße 25, 73035 Göppingen
Freundliche Naivität
Ein schöner, lesenswerter Aufsatz voll freundlicher Nai- vität, dessen Optimismus ich leider nicht teilen kann. Die Quintessenz wäre doch: „Re- det alle freundlich miteinan- der, dann wird es schon klap- pen." Klingt gut, gilt aber nicht da, wo handfeste Inter- essen aufeinander prallen.Da müssen dann schon gewis- se Dinge als gemeinschafts- förderlich unterstützt, andere als gemeinschaftsschädlich gebannt werden. Dafür brau- chen wir schließlich den Staat.. .
Wer sagt denn, daß gera- de unser Status quo der er- haltenswerte ist? Hätte es nicht der von vor 40 Jahren, weitgehend ohne Autos, oder der zur Zeit der römischen Gladiatorenspiele sein kön- nen?
. . . Irgendwo gibt es eben doch Wahrheiten, deshalb gibt es ja auch Menschen- rechte als unumstößliche Ba- sis für eine Verfassung, die es auch nicht jedem recht ma-
Ar-2354 (6) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 37, 17. September 1993
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ohne Cholelithiasis. Bes. strenge Indikationsst. bei Kindern. Nebenwirk.: Im allgem.
vorüberg.: gastrointest. Stör. (Völlegefühl, Übelkeit), Appetitlosigkeit, Kopfschmer-
zen, Schwindel. Im allgem. klingen nach Absetzen rasch ab: Potenzstör., Haaraus- fall, leichte Abnahme v. Hämoglobin u. Leukozyten. Unter Langzeitbeh. leichter Anstieg d. Serumkreatinins. Selten Myotoxizität m. Muskelschmerzen u. -krämpfen (Bestimmung d. Kreatininphosphokinase (CPK)). Sehr selten erheblicher CPK- Anstieg mit klin. Bild einer medikamentös bed. Rhabdomyolyse. Absetzen bei allerg.
Erscheinungen (Juckreiz, Hautreakt.). Erhöhung d. lithogenen Index (Gallensteinri- siko). Wechselwirk.: Mit Antikoagulanzien u. Antidiabetika. Dos. u. Art d. An- wend.: 1 x tägl. 1 Filmtabl. unzerkaut mit etwas Flüssigkeit nach d. Abendessen ein- nehmen. Weitere Einzelheiten s. Fach- u. Gebrauchsinfo. Darreichungsf. u.
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SPEKTRUM LESERBRIEFE
18. Interdisziplinäres Forum der Bundesärztekammer
„Fortschritt und Fortbildung in der Medizin"
Neuer Termin: 12. bis 15. Januar 1994 Neuer Veranstaltungsort: Maritim Hotel Köln
chen kann. Bei aller Freund- lichkeit, der Brandstifter muß aus dem Verkehr gezogen werden und der Umweltver- schmutzer auch.
Selbst der am konsequen- testen friedfertige Mensch, nämlich Jesus, war gleichzei- tig kompromißlos und warf die Händler aus dem Tempel.
Dr. med. Constantin Röser, Mittelstraße 88, 53474 Bad Neuenahr
Selbstverschuldetes Scheitern
Der vertrauenswürdigen Runde der Ostexperten, Ver- kehrsplaner, der Fachleute für Müllbeseitigung, Gesund- heit und Sicherheit und derer im ehemaligen Gesamtdeut- schen Ministerium, den Marktwirtschaftlern und an- deren Spezialisten für unser Leben und unsere Zukunft,
all diesen haben die Verfas- ser nun noch Umwelt- und Naturschutzexperten hinzu- gefügt. Sie meinen das gänz- lich mittel- und bedeutungs- lose bunte Häufchen vorlau- ter Menschlein, das zu mur- ren wagt, weil das uns allen gemeinsame Haus in Brand gesteckt wird.
Auch ich fordere, daß uns Brandstiftern nicht hineinge- redet werden darf von Leu- ten, die weder vom Zündeln noch vom Löschen etwas ver- stehen. Sie sollten sich weiter brav auf die Erhaltung unse- rer Erdoberfläche konzen- trieren, allerdings mit größe- rem Erfolg als bisher, möch- ten wir doch erbitten! Denn ihr durch nörgelndes Drein- reden selbstverschuldetes Scheitern drückte doch sehr auf unser aller Stimmung.
Gut, sie sind unbewaffnet
und haben es mit millionenfa- cher Übermacht zu tun, aber wenn ihre Umgangsformen sich besserten, könnten wir eines Tages alle stolz sein auf unsere Fachleute für die Welt. Die Zeit drängt freilich ein wenig.
Prof. Dr. med. K. Standfuss, Knappschaft
Homöopathie
Zu den Leserbriefen „In Vorurteilen befangen" von Dr. Kuhn und „An- maßung" von Dr. Jones in Heft 19/1993:
Lieber auf das Gebet verlassen
Ich habe, wie viele Ärzte, jahrelang homöopathische Mittel verordnet, ohne mich mit den Grundlagen zu be-
Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 37, 17. September 1993 (7) A1-2355