A 1020
Deutsches Ärzteblatt|
Jg. 107|
Heft 20|
21. Mai 2010 sche Chirurgen sowie Orthopäden. Aufgrund derteils verdoppelten Prämien tragen sich betroffe- ne Ärztinnen und Ärzte mit konkreten Gedanken, z. B. ihre geburtshilfliche Tätigkeit aufzugeben.
Eine Haftpflichtversicherung für belegärztliche Geburtshilfe liegt in Deutschland zwischen 21 000 und 48 000 Euro.
Besondere Risiken, die entstehen, um die Be- völkerung mit den notwendigen medizinischen Leistungen versorgen zu können, dürfen nicht
partikularisiert werden.
Beschwerde beim Bundeskartellamt wegen Berufshaftpflichtprämien
Der 113. Deutsche Ärztetag beauftragt die Bun- desärztekammer, möglichst rasch eine Be- schwerde beim Bundeskartellamt einzureichen bezüglich der enorm angestiegenen Berufshaft- pflichtprämien, insbesondere in operativen Fä- chern wie der Gynäkologie.
Die gleichzeitige Erhöhung durch fast alle Ver- sicherungen, ohne transparente Darlegung der Begründung der Erhöhung, legt den Verdacht der Absprache unter den Versicherungen nahe.
Ärztetag
Ärztetagsbeschilderung
Die Geschäftsführung der Bundesärztekammer wird gebeten, dafür zu sorgen, dass die Tagungs- gebäude künftig wieder mit „xxx. Deutscher Ärz-
tetag“ beschildert sind.
Sonstiges
Bewahrung der Freiberuflichkeit des Arztes unter den Bedingungen neuer Finanzierungskonzepte im Großgerätebereich
Der 113. Deutsche Ärztetag sieht mit großer Be- sorgnis, dass unter den Bedingungen neuer Fi- nanzierungskonzepte im Großgerätebereich die Freiberuflichkeit von Ärztinnen und Ärzten leiden könnte. Der 113. Deutsche Ärztetag bittet die Bundesärztekammer und die Landesärztekam- mern, die Entwicklungen in ihren jeweiligen Ver- antwortungsbereichen wachsam zu prüfen und Fehlentwicklungen entgegenzuwirken.
Europaweite Veröffentlichungspflicht klinischer Studien
Die Bundesärztekammer wird aufgerufen gegen- über der Politik zu fordern, dass
– europaweit eine gesetzliche Regelung ge- funden wird, für sämtliche klinische Studien eine Registrierungspflicht einzuführen.
– Die Angaben des bestehenden EU-Registers EudraCT müssen uneingeschränkt und all- gemein zugänglich gemacht werden.
– Insbesondere müssen zeitnah die Ergebnis- se aller klinischen Studien, inklusive Studi- en zu medizinischen Produkten und Verfah- ren, transparent und öffentlich zugänglich gemacht werden.
– Schließlich müssen die Vertragsbedingun- gen zwischen den beauftragenden Unter- nehmen und den klinischen Prüfärzten of-
fengelegt werden.
Austragungsort des 115. Deutschen Ärztetages
Auf Antrag des Vorstandes der Bundesärztekammer möge der Deut- sche Ärztetag den Austragungsort Nürnberg für die Ausrichtung des 115. Deutschen Ärztetages vom 22. bis 25. Mai 2012 beschließen.
ENTSCHLIESSUNGEN ZUM TAGESORDNUNGSPUNKT IX
Wahl des Tagungsortes für den 115. Deutschen Ärztetag 2012
Foto: Caro