Zur Fortbildung Aktuelle Medizin
Osmolarität für
Sodbrennen verantwortlich
Sodbrennen nach Schokolade oder Orangensaft ist ein geläufiges Sym- ptom, für das bislang ein Abfall des Sphinkterdrucks bzw. eine lokale Ir- ritation durch niedriges pH verant- wortlich gemacht wurden. Perfu- sionsstudien der Speiseröhre mit isotonen und hypertonen Lösungen bei Patienten mit positivem und ne- gativem Bernstein-Test ergaben, daß die Mehrzahl der Patienten, die auf eine Säureinstillation mit Schmerzen reagierten, auch auf ei- ne hypertone Kochsalz- oder Zuk- kerlösung mit denselben Sympto- men reagierten. Orangensaft weist eine Osmolarität von 630 mOsm/I auf, würzige Speisen, wie zum Bei- spiel eine Pizza, eine solche von 1000 mOsm/kg. Wahrscheinlich wer- den Refluxsymptome bei einer ent- sprechenden Disposition weniger durch refluxierende Säure als viel- mehr durch einen hyperosmolaren Mageninhalt ausgelöst.
Lloyd D. A.; Borda, I. T.: Food-induced heart- burn: effect of osmolality, Gastroenterology 80 (1981) 740-1, Division of Gastroenterology, De- partment of Med. St. Joseph's Hospital and University of Western Ontario, London, Canada
Computer-Tomographie — wann erforderlich?
Breiten Einsatz bis hin zu den allge- meinen Kreiskrankenhäusern soll die Computer-Tomographie (CT) jetzt in Großbritannien finden. Große Fortschritte in der Scanner-Techno- logie in den letzten zwei Jahren ha- ben auch den Rahmen der CT we- sentlich erweitert. Besonders in der Onkologie hat sich diese Diagnostik- methode, die in Sekundenschnelle Röntgenquerschnittsbilder von Hirn- und Körperregionen mit feinsten Ab- sorptionsunterschieden im Weich- teilgewebe herstellt, bewährt. Schon während der Untersuchung ist es dem Arzt möglich, die gemessenen und umgerechneten Dichteprofile zu interpretieren. Immer da sollte diese bis heute noch recht kostspie- lige Technik zum Einsatz gelangen,
wo Massen die Konturen eines Or- gans verzerren, wie zum Beispiel bei einer Pankreasgeschwulst, oder wo eine Läsion sich in der Dichte zum umliegenden Gewebe unterschei- det, wie bei einer Lebermetastase.
Den größten Beitrag leistet die CT jedoch noch in den Bereichen an Kopf und Lunge. Selbst Lungenme- tastasen von 3 Millimeter Durchmes- ser werden dargestellt. In einer Stu- die des BUPA Medical Centre an 243 Patienten mit Verdacht auf Maligni- tät konnten bei 89 Patienten (37 Pro- zent) pathologische Strukturen dar- gestellt werden. 31 Patienten waren aufgrund vorhergehender Untersu- chungen ohne Befund, die Hälfte von diesen hatte nach der CT einen malignen Tumor, das heißt bei 6 Pro- zent der Patienten konnte die Com- puter-Tomographie den sonst nicht
Arzneimittel-
Inkompatibilitäten
Aufgrund der in Heft 4 vom 29. Janu- ar 1982 auf Seite 50 veröffentlichten Übersicht von Dr. W. Felis machte uns die Medizinisch Pharmazeuti- sche Studiengesellschaft e. V., Bil- hildisstraße 2, 6500 Mainz, darauf aufmerksam, daß dort eine Kompati- bilitätsstudie zu beziehen ist. Bis zu zwei Exemplare können unentgelt- lich bezogen werden. Bei mehr Ex- emplaren wird eine Schutzgebühr erhoben. Die Redaktion
erkannten Nachweis von Malignität erbringen. Indikationen für Compu- ter-Tomographie: Mediastinale Mas- sen, Verdacht auf Lungenmetasta- sen, Nebennierenerkrankung, Pan- kreasgeschwulst, Retroperitoneale Lymphknoten, Intraabdominale Ab- szesse, Orbitale Tumoren, Vertebra- le Traumata, Staging anderer Tu- moren, zum Beispiel in Kopf, Hals, Blase, Ösophagus. Lg
Husband, J. E.; Golding, S. J.: Computed to- mography of the body: when should it be used? Brit. Med. J. (1982) 4-8, Royal Mars- den Hospital, Sutton SM2 5PT, Großbritannien
Die bei länger bestehendem Aorten- fehler, besonders der Stenose, auf- tretenden Verkalkungen der Herz- klappe erschweren die operative Be- handlung beträchtlich. Bei der Ent- fernung der natürlichen Klappe und Fixierung der Prothese treten intra- operativ Schwierigkeiten auf, zumal sich die Kalkeinlagerungen bis in die untere Aorta und in die Ventrikel- wandungen erstrecken können, Die Verkalkungen lassen sich nativrönt- genologisch während der Durch- leuchtung sicher erkennen und sind gegebenenfalls bei der Indikations- stellung zur Operation zu berück- sichtigen. Grundsätzlich ist bei leichten Mitralsegelverkalkungen in jeder Altersklasse — je nach intra- operativem Befund — noch eine ein- fache, das heißt eine nicht lange Operationszeit erfordernde Kommis- surotomie möglich. Schwere De- struktionen des Mitralgewebes ma- chen dagegen immer einen Klap- penersatz notwendig, der von vielen Herzchirurgen bis in die Anfänge des achten Lebensjahrzehnts vorge- nommen wurde.
Literatur
(1) Wezler, K.: Physiologische Aspekte des Al- terns des Herzens, Z. f. Gerontologie 2 (1969) 211-228 — (2) Chokshi, A., und Mitarb.: Impact of Peer Review in Reduction of Permanent Pacemaker Implantations, J. Amer. med. Ass.
246 (1981) 754-757 — (3) Franke, H;
Chowanetz, W., u. Schramm, A.: Klinische Pro- bleme der Geriatrie, Dtsch. Ärzteblatt 40 (1981) 1861-1867 — (4) Linzbach, A. J.: Altern und Krankheit, in: Verhdlg. Dtsch. Ges. für Pathologie, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart (1975) 242-251
Anschrift der Verfasser:
Professor Dr. med. Franz Bender Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik der
Westfälischen Wilhelms-Universität Parkallee 38
4400 Münster/Westfalen Professor Dr. med. Betty Brisse Oberärztin der Medizinischen Klinik und Poliklinik der
Westfälischen Wilhelms-Universität Gasselstiege 62
4400 Münster/Westfalen
FÜR SIE GELESEN Altersherz
1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A/B 48 Heft 11 vom 19. März