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Archiv "Obstruktives Schlafapnoesyndrom im Kindesalter: Viele offene Fragen" (18.04.2003)

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Lasertonsillotomie

In dem Beitrag habe ich den Hinweis auf die „reaktivierte“ Lasertonsilloto- mie vermisst, die seit mehreren Jahren bei Auftreten von nächtlichen Apnoen zunehmend aufgrund von stark hyper- trophierten Tonsillen durchgeführt wird (1).

Der Eingriff erfolgt ambulant mit ge- ringeren postoperativen Schmerzen, ohne nennenswerten Blutverlust oder Nachblutungen.

Als Ausschluss gelten zuvor aufge- tretene wiederholte eitrige Tonsilliti- den, da hier ein Zusammenhang mit konservativer Abszessbildung disku- tiert wird, weshalb die früher durchge- führte „Mandelkappung“ für obsolet erklärt wurde.

Literatur

1. Hellwig K, Abrams J, Bertram WK et al.: Die Laserton- sillotomie bei der Tonsillenhyperplasie des Kleinkin- des. HNO 2002; 50: 470–478.

Dr. med. Martin Rethemeier Gerichtsstraße 2b

32756 Detmold

Viele offene Fragen

Die Formulierung „die Indikation zur Operation sollte unter Berücksichtigung der Anamnese (Dauer der Beschwer- den), des Lebensalters des Kindes, des anatomischen und des funktionellen Be- fundes gestellt werden“ lässt zu viele Fra- gen offen. Das gewählte stufenweise dia- gnostische Vorgehen ist gut und insbe- sondere die Empfehlung: „Ist die adeno- tonsilläre Hyperplasie als alleinige Ursa- che eines obstruktiven Schlafapnoesyn- droms (OSAS) im Kindesalter identifi- zierbar, so sollten unverzüglich eine HNO-ärztliche Untersuchung und ope- rative Konsequenzen eingeleitet wer- den.“ Richtig ist auch, darauf hinzuwei- sen, dass „anlässlich der Narkose“ zur operativen Behandlung „die komplette Inspektion des Nasenrachenraumes zu empfehlen ist“ und auch die der Nasen- höhlen durch Spiegeluntersuchung und eventuell Nasenendoskopie, um weitere zusätzliche Ursachen für das OSAS (hy- pertrophische Muschelenden, hypertro- phische Muscheln,Vomerpolster, Nasen- polypen oder auch Nasenscheidewand- verbiegungen oder Choanalatresien et cetera) zu diagnostizieren und beispiels- weise im Falle von hypertrophischen Mu- schelenden, Muschelhypertrophien, Vo- merpolstern oder Nasenpolypen eine si- chere und problemlose Sofortbehand- lung einzuleiten. Dadurch ist ein Be- handlungserfolg ohne weiteren Eingriff sichergestellt. Es ist lediglich notwendig, die Eltern präoperativ über dieses Ver- fahren aufzuklären. Dieses Vorgehen er- spart die im letzten Absatz zur Diagno- stik vorgeschlagene, getrennt durchge- führte endoskopische Untersuchung der oberen Luftwege. Dadurch wird die im Rahmen der Operation durchgeführte Anästhesie höchstens um eine Minute verlängert und das Kind nicht belastet.

Ist die Ursache der OSAS allein auf die Rachenmandelhyperplasie zurückzufüh- ren, erscheint die Adenotomie auch bei einem einjährigen Kind bereits ange- zeigt. Besteht eine Rachen- und Gau- menmandelhyperplasie, sollte die Ade- notonsillektomie vorgenommen werden.

Ist die Rachen- und Gaumenmandelhy- perplasie als Ursache der OSAS die ein- zige Indikation zur Operation, sollte beim Kind unter vier Jahren neben der Adenotomie lediglich die beiderseitige,

schonende Lasertonsillometrie vorge- nommen werden, um keinen immunolo- gischen Schaden zu verursachen. In die- sen Fällen liegen auch gute Erfahrungen mit der Adenotomie und der einseitigen Tonsillektomie vor. Zuletzt sind Kinder- und Allgemeinärzte noch einmal darauf hinzuweisen, dass die Adenotomie ein derart problemloser Eingriff ist, dass er kein Aufschieben der korrekten Behand- lung auch bei „leicht bis mäßiggradig ausgeprägtem OSAS in Verbindung mit einer Adenoidhyperplasie“ rechtfertigt.

Prof. Dr. med. Pierre Federspil Akazienweg 1

66424 Homburg/Saar

Schlusswort

Die Ausführungen von Herrn Federspil entsprechen im Wesentlichen den Inten- tionen der Verfasser. Die auch von Herrn Rethemeier zur Diskussion gestellte La- sertonsillotomie wurde nicht in den Arti- kel einbezogen, da sie bislang noch nicht weitreichend verbreitet ist. In den dies- bezüglichen Publikationen wird sie als schonendes und komplikationsarmes Verfahren dargestellt. Sie ist nur geeignet bei alleiniger Tonsillenhyperplasie ohne chronische Tonsillitis/rezidivierende Ton- sillitiden bei Kindern unter sechs Jahren.

Aufgrund der positiven Erfahrungen mit der Lasertonsillotomie wäre eine einge- hende Diskussion über das Verfahren unter den HNO-Fachkollegen mit der Frage der weiteren Etablierung der Me- thode anzuregen. Bei der einseitigen Tonsillektomie sind als Nachteile das Blutungsrisiko und eine mögliche Tuben- belüftungsstörung auf der nicht operier- ten Seite zu nennen. Nach dem bisheri- gen Kenntnisstand ist sicher die Laser- tonsillotomie der einseitigen Tonsillekto- mie vorzuziehen.

Literatur

1. Helling K,Abrams J, Bertram WK, et al.: Die Lasertonsillo- tomie bei der Tonsillenhyperplasie des Kleinkindes. HNO 2002; 50: 470–478.

2. Hultcrantz E, Linder A, Markström A: Tonsillectomy or tonsillotomy? – A randomised study comparing post- operative pain and long-term effects. Int J ped Oto- rhinolaryng 1999; 51: 171–176.

Dr. med. Alfred Wiater

Kinderklinik des Krankenhauses Porz am Rhein Urbacher Weg 19

51149 Köln M E D I Z I N

A

A1076 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 1618. April 2003

zu dem Beitrag

Obstruktives

Schlafapnoesyndrom im Kindesalter

von

Dr. med. Alfred Wiater Priv.-Doz. Dr. med. Ekkehart Paditz

Priv.-Doz. Dr. med. Bernhard Schlüter

Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Sabine Scholle

Dr. med. Hans Jörg Niewerth Priv.-Doz. Dr. med. Thorsten Schäfer

Dr. med. Thomas Erler Prof. Dr. med. Harald Schachinger

in Heft 49/2002

DISKUSSION

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