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Archiv "Medizingeschichte(n): Psychiatrie Autismus" (12.12.2003)

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M E D I Z I N

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 5012. Dezember 2003 AA3313

dalitäten sowie Verbesserungen und Vereinfachungen sowohl bei der An- wendungsmethodik als auch bei den Navigationshilfen werden sich zukünf- tig für das interdisziplinäre Interventi- onsteam auch im bewegten Bild simul- tane, verzögerungszeitfreie Perspekti- ven- und Tiefenwechsel und damit besser verständliche Orientierungsin- formationen erzielen lassen.

Offene Fragen

Abgesehen von den technischen Schwierigkeiten müssen eine Reihe von Fragen im Zusammenhang mit dem optimalen Ergebnis bei Kindern mit bereits intrauterin progredienten Herzfehlern diskutiert werden. Auch der natürliche Verlauf von intrauterin detektierten Herzfehlern bedarf des weiteren intensiven Studiums, da für einen Teil dieser Defekte bei modifi- zierter Ergebnisanalyse eine Stabilisie- rung beziehungsweise eine fehlende Progredienz in der vorgeburtlichen Si- tuation beschrieben werden kann und somit eher Zurückhaltung mit even- tuell frühgeburts auslösenden intrau- terinen Interventionen gegenüber den risikoärmeren postnatalen Operatio- nen geboten wäre (4, 6, 12–14, 25, 28, 30, 35, 38, 39, 42, 47).

Der durch den vorverlagerten Inter- ventionszeitpunkt dieser Technologien möglicherweise günstige prognosti- sche Einfluss für den Patienten muss in den kommenden Jahren durch gut konzipierte Studien belegt werden.

Kinder mit Pulmonalklappenatresie und erst postpartaler Katheterinter- vention können durchaus noch eine deutliche Zunahme der rechtsventri- kulären Dimensionen bis hin zur Mög- lichkeit einer biventrikulären Palliati- on aufweisen. Entscheidend ist die sorgfältige und ausreichend lange prä- und postnatale Einzelfalldokumentati- on sowie eine Sammlung und Auswer- tung dieser Daten in internationalen Registern. Nur durch die Koordination der Anstrengungen ausgesuchter na- tionaler und internationaler Zentren ist mit einem wissenschaftlich belegba- ren Fortschritt auf diesem Gebiet der interventionellen Perinatalmedizin zu rechnen.

Fazit

In nicht zu ferner Zukunft wird bei ei- nigen der pränatal progredient verlau- fenden Herzfehlerentitäten mit den in diesem Übersichtsartikel vorgestell- ten intrauterinen Interventionen ein konkurrierendes Verfahren zum kon- ventionellen postnatalen Therapiemo- dus vorhanden sein. So wird es für die prä-/perinatalmedizinisch tätigen Ärz- te in den kommenden Jahren immer schwieriger werden, eine Verfahrens- beratung bei der Überweisung der- artiger Schwangerer auszusprechen.

Hierfür sind als Entscheidungshilfe dringend Evaluationsstudien zu initi- ieren. Besondere Anforderungen müs- sen aber auch an die interdisziplinäre Beratung und psychologische Beglei- tung der Eltern vor, während und nach der Behandlung gestellt werden. Da- bei sollte eine umfassende Informati- on über die Art der Erkrankung sowie die voraussichtliche Prognose in Ab- hängigkeit vom vor- beziehungsweise nachgeburtlichen Therapiezeitpunkt einschließlich aller interventionsbezo- genen Risiken durch ein Konsortium aus Pränatalmedizinern, Kinderkar- diologen und Herzchirurgen erfolgen.

Andernfalls würde sich die Prä- be- ziehungsweise Perinatalmedizin dem Vorwurf aussetzen, den interdiszipli- nären Diagnose- und Therapieappa- rat weiter aufzublähen, ohne ihn aus- reichend validiert beziehungsweise patientenorientierter gemacht zu ha- ben.

Manuskript eingereicht: 20. 5. 2003, revidierte Fassung angenommen: 26. 9. 2003

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2003; 100: A 3308–3313 [Heft 50]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das beim Verfasser erhältlich oder im Internet unter www.aerzteblatt.de/lit5003 abrufbar ist.

Anschrift für die Verfasser:

Priv. Doz. Dr. med. Matthias Meyer-Wittkopf Universitäts-Frauenklinik Tübingen

Calwerstraße 7 72076 Tübingen

E-Mail: Matthias.Meyer-Wittkopf@med.uni- tuebingen.de

oder m-mw@gmx.de

MEDIZINGESCHICHTE(N)

AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT

Psychiatrie Autismus

Zitat: „Warum geht das Publikum noch zum Pfuscher? Weil wir [die wis- senschaftlichen Schulmediziner] ihm nicht genügen. Und warum genügen wir ihm nicht? Unter anderem, weil es etwas Geheimnisvolles, etwas Be- sonderes will. Die Macht der Götter und der Dämonen und der Zauberer ist nun einmal mit dem Begriff der Krankenheilung verknüpft, seit die Menschheit existiert, und wir können nicht verlangen, dass der Laie sich von solchen autistischen Gedankenver- bindungen vollständig losgelöst habe, solange wir selbst mit aller unserer akademischen Bildung noch nicht fäh- ig waren, ganz aus dem medizinischen Autismus herauszukommen.“

Eugen Bleuler: Das autistisch-undisziplinierte Denken in der Medizin und seine Überwindung (1919). 3.Aufl. Berlin, 1922; S. 149. -[1] Die wissenschaftlichen (Schul-)Mediziner.

– Der schweizerische Psychiater E.Bleuler (1857–1939),ab 1898 Direktor der psychiatrischen Anstalt „Burghölzli“ bei Zürich, prangert hier mit Blick auf die Tradition der Volks- medizin die Borniertheit der Schulmedizin an.

Magische Medizin Wundheilung

Zitat: „Damit und ir den brauch des krauts verstanden, so sollent ir wissen, das in der gestalt gebraucht wird, nem- lich man nimpt das kraut und zeuchts durch ein frischen bach, demnach so legt man auf das selbig, das man heilen wil, als lange als einer möcht ein halb ei essen. darnach so vergrabt mans an ein feucht ort, domit das faul werde, so wird der schad gesunt in der selbigen zeit [...]

das etlich ein kreuz uber die scheden machen, etlich beten darzu; solchs alles ist von unnöten, gehört nit darzu, dan es ist ein natürliche wirkung do, die das natürlich tut, nit superstitiosisch und zauberisch.“

Theophrast von Hohenheim, genannt Paracelsus: In: Sud- hoff Karl: Sämtliche Werke Band 2. S 18. – Paracelsus (1493/94–1541) beschreibt hier im „Herbarius“ (vor 1527) die Anwendung des Flöhkrauts (Persicaria).Wie der Magnet Eisen anziehe, so verhalte sich die Persicaria ge- genüber verletztem Fleisch.

Referenzen

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