Alexey Ustinov, Hannes Rotzinger Karlsruher Institut f¨ur Technologie (KIT)
Ubungen/L¨ ¨ osungen zur Klassischen Experimentalphysik II SS 2017
Ubungsblatt 10 ¨ · Besprechung am 5. Juli 2017
Aufgabe 32: (2.5 Punkte)
(a) R = ¯U /I¯= 1,64 Ω (b) |Z|= ˜U /I˜= 5,03 Ω
(c) L= XωL =p
|Z|2−R2/ω= 15,1 mH Aufgabe 33: (2.5 Punkte)
Abgabe bis 19.1.2014, 12 Uhr. Zu sp¨at eingereichte L¨osungen werden nicht bewertet!
Aufgabe 1: Spule (7 Punkte)
Durch eine Spule fließt bei U = 10 V Gleichspannung ein Strom von I = 6, 1 A und bei U ˜ = 10 V Wechselspannung von 50 Hz ein Strom von I ˜ = 1 , 99 A
(a) [2 P] Welchen Wert hat der ohmsche Widerstand R?
(b) [2 P] Welchen Wert hat der Scheinwiderstand
|Z
|? (c) [3 P] Welchen Wert hat die Induktivit¨at L der Spule?
L¨ osung:
(a) R = U /I = 1, 64 ⌦ (b)
|Z
|= U ˜/I ˜ = 5, 03 ⌦
(c) L =
X!L=
q|
Z
|2R
2/! = 15, 1 mH
Aufgabe 2: RCL-Schwingkreis I (7 Punkte)
Ein Serienschwingkreis, bestehend aus einer Spule mit der Induktivit¨at L = 10 mH, einem ohmschen Wicklungswiderstand R = 0, 1 k⌦ und einem Kondensator der Kapazit¨at C = 0, 47
µF, wird durch eine angelegte Wechselspannung mit der AmplitudeU
0= 3 V und der Frequenz, bei der der Betrag der Spannungsamplitude am Kondensator maximal wird, zu erzwungenen Schwingungen angeregt.
(a) [1 P] Skizzieren Sie den Versuchsafbau.
(b) [3 P] Mit welcher Kreisfrequenz schwingt der Schwingkreis?
(c) [3 P] Welche mittlere Leistung wird durch den Wicklungswiderstand verbraucht?
L¨ osung:
(a) (b)
U = U
0e
i!t,
|
U
C|=
|I
|!C = U
0|
Z
|!C = U
0!C
"
R
2+
✓
!L 1
!C
◆2# 1/2
,
= U
0C
"
!
2R
2+
✓
!
2L 1 C
◆2# 1/2
1 / 6
Experimentalphysik II WS 2014/15
maximal, wenn d
d!
2"
!
2R
2+
✓
!
2L 1 C
◆2#
!=!r
= 0,
R
2+ 2L
✓
!
r2L 1 C
◆
= 0, R
2+ 2!
r2L
22L
C = 0
)
!
r=
s1 LC
1 2
✓
R L
◆2
= 12758 s
1(c)
P = I
2R = U
02R
|
Z
|2cos
2(!t), cos
2(!t) = 1 2
P ¯ = 1 2
U
02R
|
Z
|2= 1 2
U
02R R
2+
h!
rL
!r1Ci2einsetzen ergibt ¯ P = 0, 039 W.
Aufgabe 3: RCL-Schwingkreis II (13 Punkte)
Ein Zweipol besteht aus einer Reihenschaltung eines Widerstandes R
1einer Induktivit¨at L und einer Kapazit¨at C, welche wiederum mit einem Widerstandes R2 parallelgeschaltet ist.
(a) [1 P] Skizzieren Sie den Versuchsafbau.
(b) [3 P] Es seien R
1= 100 ⌦, R
2= 300 ⌦, L = 100 mH, C = 2
µF und die Frequenz derSchwingung f = 100 Hz. Wie groß ist die Impedanz Z = R + jX dieses Zweipols?
(c) [3 P] Skizzieren Sie R und X als Funktion der Frequenz f . (d) [3 P] Welchen Wert nimmt Z f¨ ur f = 0 bzw. f
! 1an?
(e) [3 P] Bei welcher Frequenz ist die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom null?
L¨ osung:
maximal, wenn
d d!2
"
!2R2+
✓
!2L 1 C
◆2#
!=!r
= 0,
R2+ 2L
✓
!2rL 1 C
◆
= 0,
R2+ 2!r2L2 2L C = 0
)!r = s
1 LC
1 2
✓R L
◆2
= 12758 s 1
(c)
P =I2R = U02R
|Z|2 cos2(!t), cos2(!t) = 1 2
P¯ = 1 2
U02R
|Z|2 = 1 2
U02R R2 +h
!rL !1
rC
i2
einsetzen ergibt ¯P = 0,039 W.
Aufgabe 3: RCL-Schwingkreis II (13 Punkte)
Ein Zweipol besteht aus einer Reihenschaltung eines Widerstandes R1 einer Induktivit¨at L und einer Kapazit¨at C, welche wiederum mit einem Widerstandes R2 parallelgeschaltet ist.
(a) [1 P] Skizzieren Sie den Versuchsafbau.
(b) [3 P] Es seien R1 = 100 ⌦, R2 = 300 ⌦, L = 100 mH, C = 2µF und die Frequenz der Schwingung f = 100 Hz. Wie groß ist die Impedanz Z =R+jX dieses Zweipols?
(c) [3 P] Skizzieren Sie R und X als Funktion der Frequenz f. (d) [3 P] Welchen Wert nimmt Z f¨ur f = 0 bzw. f ! 1 an?
(e) [3 P] Bei welcher Frequenz ist die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom null?
L¨osung:
2 / 6 Aufgabe 34: (5 Punkte)
Aufgabe 35: (4 Punkte)
der BlindwiderstandX null wird. Dies f¨uhrt auf die Frequenz
!= s 1
LC
1
R22C2 = 1491 Hz, bzw. f = !
2⇡ ⇡237 Hz
Aufgabe 4: komplexer Leitwert (10 Punkte)
Neben der komplexen ImpedanzZ f¨uhrt man auch einen komplexen LeitwertY := 1/Z ein.
(a) [1 P] Stellen Sie eine Formel f¨ur den komplexen Leitwert einer Serienschaltung aus einer Induktivit¨at und einem ohmschen Widerstand auf.
(b) [3 P] Zeigen Sie: Die Punkte Y(!)[0 ! <1]—also die Spitzen der zuY geh¨orenden Zeiger als Funktion von!—liegen auf einem Halbkreis in der komplexen Ebene. Geben Sie die Parameter dieses Kreises (Radius, Lage des Mittelpunktes an).
(c) [3 P] An eine durch einen komplexen Leitwert Y charakterisierte Strahlung wird eine sinusf¨ormige Wechselspannung mit Frequenz! und AmplitudeU0 angelegt; in komple- xer Schreibweise ist alsoU(t) = U0·ei!t. Die komplexe ScheinleistungS := 12U⇤(t)Y U(t) ist zeitlich konstant. (Hinweis: Der hochgestellte ⇤ steht f¨ur die komplex konjugierte Gr¨oße!). Welche physikalische Bedeutung haben Realteil, Imagin¨arteil und Betrag von S?
(d) [3 P] Wir verallgemeinern: U(t) sei die Summe von n sinusf¨ormiger Signale mit Fre- quenzen !k(k = 1...n). Zeigen Sie: Die analog gebildete Gr¨oße S(t) ist jetzt zwar zeitabh¨angig, ihr zeitlicher Mittelwert ist aber gleich der sich f¨ur die einzelnen Fre- quenzkomponenten ergebenden (zeitunabh¨angigen) Scheinleistungen.
Bemerkung: Die dieser zugrunde liegenden algebraischen zusammenh¨ange werden Ih- nen im Zusammenhang mit der Quantenmechanik wieder begegnen.
L¨osung:
(a) Z =R+i!L!Y = R+i!L1 = RR i!L2+(!L)2
(b) AusY kann man ablesen:
x:=<(Y) = R
R2+ (!L)2; y:==(Y) = !L R2 (!L)2 und daraus wiederum l¨asst sich ablesen:
x(! =o) = 1
R x(!! 1) = 0 x(!= R L) = 1
2R; y(!=o) = 0 y(!! 1) = 0 y(!= R
L) = 1 2R
Daher (vgl. Skizze):Wenn Behauptung stimmt, dann muss es sich um den Kreis um den Punkt 2R1 |0 mit Radius 2R1 handeln. Dieser Kreis hat die Gleichung :
✓
x 1
2R
◆2
+y2 =
✓ 1 2R
◆2
Rechne nach:
✓
x 1
2R
◆2
+y2 =
✓ 1 2R
◆2
=
✓ R R2+ (!L)2
1 2R
◆2
+
✓ !L R2+ (!L)2
◆2
= 2R2 R2 (!L)2 2+ (2!LR)2 4R2(R2+ (!L)2))2
= R2+ (!L)2 2 4R2(R2+ (!L)2))2 =
✓ 1 2R
◆
q.e.d.
(c)
U(t) =U0·ei!t!U⇤(t) =U0·e i!t
!S = 1
2U⇤Y U = 1
2U0⇤Y U0 = const.
!S = 1
2|U0|21 Z = 1
2|U0| · |I0|ei!t
: Phasenverschiebung des Stroms relativ zur Spannung
!S =Ue↵·Ie↵·(cos +isin )
(d)
U(t) =X
k
Uk·ei!kt !U⇤(t)X
l
Ul·e i!lt
! S(t) = 1 2
X
k,l
Ul⇤Y Uk·ei(!k !l)t
F¨ur k 6= l ist ei(!k !l)t die Summe aus einem Cosiuns- und einem Sinusterm, die beide im zeitlichen Mittel verschwinden. Zum Zeitmittel tragen daher nur die Summanden mit k=l bei und wir erhalten:
< S(t)>= 1 2
X
k
Uk⇤Y Uk
Die Summanden entsprechen den Beitr¨agen der einzelnen Frequenzen.