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Herausforderungen f¨ ur den Wohn- und Tourismusort Pontresina durch die prognostizierten Klima¨anderungen

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Einf¨ uhrung in den Umgang mit Umweltsystemen Departement Umweltwissenschaften

Autoren:

Sarah Conradt Claudia Farr`er Thomas Kuster Stefan Neuenschwander

Fallbeispiel 2003/2004

Herausforderungen f¨ ur den Wohn- und Tourismusort Pontresina durch die prognostizierten Klima¨anderungen

Beitrag zur Senkung der CO

2 -Emissionen

Naturwissenschaftliche Analyse der Grossgruppe Gelb

(2)

INHALTSVERZEICHNIS 1

Inhaltsverzeichnis

1 Zusammenfassung 2

2 Einleitung 2

2.1 Reduktionspotential Haushalt/Gewerbe . . . . 2

2.2 Reduktionspotential Liegenschaften . . . . 2

2.3 Wald als CO 2 Senke? . . . . 2

2.4 Verkehr . . . . 2

3 Methoden 2 4 Resultate 3 4.1 Stoffflussanalyse C-Fluss . . . . 3

4.2 Reduktionspotential Haushalt/Gewerbe . . . . 3

4.2.1 Verteilung der CO 2 -Emissionen . . . . 3

4.2.2 Energieverbrauch bei verschieden Innentemperaturen . . . . 4

4.2.3 Reduktion von CO 2 -Emissionen durch sparsames Heizen und L¨ uften . . . . 4

4.3 Reduktionspotential Liegenschaften . . . . 5

4.4 Wald als CO 2 Senke? . . . . 5

4.4.1 Begriffskl¨arung . . . . 5

4.4.2 Waldkreislauf . . . . 5

5 Diskussion und Schlussfolgerung 6 5.1 Reduktionpotential Haushalt/Gewerbe . . . . 6

5.1.1 Verteilung der CO 2 -Emissionen . . . . 6

5.1.2 Reduktion von CO 2 -Emissionen . . . . 7

5.2 Reduktionspotential Liegenschaften . . . . 7

5.3 Wald als CO 2 Senke in Pontresina . . . . 7

5.4 Verkehr . . . . 8

6 Ideenpool 8 A Berechnungen 8 A.1 Reduktionspotential Liegenschaften . . . . 8

A.2 Reduktionspotential Haushalt/Gewerbe . . . . 9

B Glossar 10 B.1 Energiekennzahl . . . . 10

B.2 Minergie-Standard . . . . 10

B.3 U-Wert (ehemals k-Wert) . . . . 10

(3)

1 ZUSAMMENFASSUNG 2

1 Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem naturwissenschaftlichen Aspekt der CO 2 -Emission in Pontresina, insbesondere mit dem Reduktionspotential.

Es wurde untersucht, inwiefern man die CO 2 -Emissionen in der Hotellerie/Parahotellerie durch umweltbe- wusstes Heizen senken kann, welche Auswirkungen eine bessere D¨ammung der Geb¨aude hat und in welchem Mass der Wald als CO 2 -Senke wirkt.

Bei allen Geb¨auden k¨onnte durch Senkung der Innentemperatur sowie durch Sanierung der Geb¨aude die CO 2 -Emissionen drastisch reduziert werden. Bei Senkung der Innentemperatur um 1C wird die CO 2 - Emission um 1%, bei Sanierung aller Geb¨aude um 40% und bei Durchsetzung des Minergiestandards sogar um 80% reduziert.

Langfristig gesehen ist der Wald CO 2 neutral und stellt deshalb keine Senke dar.

2 Einleitung

2.1 Reduktionspotential Haushalt/Gewerbe

Zahlen ¨ uber den CO 2 -Ausstoss werden in Pontresina nicht erhoben. Die mit dem Treibhauseffekt in Verbin- dung stehende Klimaerw¨armung und der darauf folgende R¨ uckgang des Permafrost scheinen in Pontresina jedoch ein Thema zu sein. Unter 4.2 werden Aussagen ¨ uber die Akteure Hotellerie, Parahotellerie und Privathaushalte gemacht – genauer ¨ uber CO 2 -Emissionen, welche diese bei der Gewinnung von W¨arme und Warmwasser verursachen. Unter 5.1 werden zudem M¨oglichkeiten aufgezeigt, CO 2 -Emissionen zu verringern.

2.2 Reduktionspotential Liegenschaften

Welche Einsparungen k¨onnen beim sanieren bzw. umsetzen des Minergiestandards erreicht werden? Da in Pontresina ein Grossteil der H¨auser Altbauten sind kann wahrscheinlich schon durch sanieren der CO 2 - Ausstoss stark verringert werden.

2.3 Wald als CO

2 Senke?

T¨aglich werden durch B¨aume in der Schweiz 20000t CO 2 der Atmosph¨are entzogen und gebunden. Dabei befinden sich 90% des in Vegetation oberirdisch gespeicherten CO 2 in W¨aldern. Kann der Wald also durch Photosynthesereaktionen die CO 2 Konzentration in der Atmosph¨are verringern? Wirkt er als CO 2 -Senke?

Inwieweit kann Pontresina eine eventuelle Senkenwirkung nutzen?

2.4 Verkehr

Der Verkehr in Pontresina verursacht auch CO 2 -Emissionen, sch¨atze den Ausstoss f¨ ur die verschieden Ver- kehrsaufkommen ab. Welche M¨oglichkeiten gibt es die Emissionen zu verringern. Da ein grosser Teil des Verkehrs Zielverkehr ist, gibt es sicher Massnahmen diesen mit ¨offentlichen Verkehrsmitteln zu bew¨altigen.

3 Methoden

Um die Aufgaben sinnvoll zu bearbeiten haben wir uns die Fragen aufgeteilt. Jeder hat einen Teilbereich bearbeitet. Der Besuch in Pontresina hat uns eine groben ¨ Uberblick ¨ uber die Liegenschaften verschaffen.

Am Schluss haben wir alle Informationen unserer Fallstudie zusammengef¨ uhrt. Grosse Probleme hat uns

vor allem die Datenbeschaffung des Istzustandes des Energieverbrauchs der Liegenschaften bereitet. Es war

sehr schwierig geeignete Werte zu finden, um unsere Berechnungen sinnvoll aufzustellen. Auch genaue Infor-

mationen ¨ uber den Heiz¨olverbrauch von Hotellerie waren schwierig zu ermitteln. Die einzigen brauchbaren

Angaben beziehen sich auf die durchschnittlichen Energiekennzahlen 1 von Neubauten in der Schweiz.

(4)

4 RESULTATE 3

Abbildung 1: Stofflussanalyse

4 Resultate

4.1 Stoffflussanalyse C-Fluss

Die Soffflussanalyse (Abbildung 1) wurde auf das wesentliche reduziert, sehr kleine Flussmengen wurden daher vernachl¨assigt (zum Beispiel die Landwirtschaft).

4.2 Reduktionspotential Haushalt/Gewerbe

4.2.1 Verteilung der CO 2 -Emissionen

Die Abbildung 2 stellt Jahres-CO 2 -Emissionen dar, die durch Heizungen und Produktion von Warmwasser verursacht werden. Betrachtet wurden folgende Akteure: Privathaushalte, Hotellerie und Parahotellerie. Die Werte sind Sch¨atzungen, welchen folgende Daten und Annahmen zugrunde liegen.

Privathaushalte

– Einwohnerzahl von Pontresina

– Der durchschnittliche Jahres-CO 2 -Ausstoss, der von einer Person in der Schweiz durch Heizung und Warmwasser verursacht wird.

Hotellerie

– Bettenzahl und Erd¨ol-Verbrauch eines Hotels in Pontresina.

– Logiern¨achte der Hotellerie in Pontresina w¨ahrend des letzten Gesch¨aftsjahres.

Parahotellerie

– Logiern¨achte der Parahotellerie in Pontresina – Anzahl Betten der Parahotellerie in Pontresina.

– Annahme: Die H¨auser werden nur beheizt, wenn sie auch bewohnt werden. Da die H¨auser nach Nichtben¨ utzung vorgeheizt werden m¨ ussen, wurde der berechnete Wert um 10% erh¨oht.

– Das Verh¨altnis der Anzahl Logiern¨achte Winter zu Sommer ist gleich wie bei der Hotellerie.

1 siehe B.1

(5)

4 RESULTATE 4

– 25% der Energie wird f¨ ur die Wassererw¨armung verwendet.

Berechnungen und Quellen siehe A.1.

Abbildung 2: Verteilung der CO 2 -Emissionen in Pontresina

4.2.2 Energieverbrauch bei verschieden Innentemperaturen

Die Abbildung 3 veranschaulicht den Zusammenhang zwischen der Raumtemperatur und Energieverbrauch eines Hauses bei gleich bleibender Aussentemperatur. Erh¨oht man die Innentemperatur eines Hauses, steigt der Energieverbrauch der Heizung proportional zur gr¨osser werdenden Differenz von Innen- und Aussentem- peratur. Bei einer Aussentemperatur von 8C hat sowohl eine Erh¨ohung der Innentemperatur von 10 auf 15C , als auch eine Erh¨ohung von 20 auf 25C einen Anstieg des Energieverbrauchs von rund 40% zur Folge.

Durch eine Senkung der Temperatur im Innenraum um 1C , verringert man den Energieverbrauch um rund 7%.

4.2.3 Reduktion von CO 2 -Emissionen durch sparsames Heizen und L¨ uften Sparsames Heizen

Wohnungen sollten auf maximal 20 C geheizt sein. Heizk¨orper sollten m¨oglichst frei stehen. Ung¨ unstig platzierte M¨obel, lange Vorh¨ange und auf Radiatoren montierte Trockenstangen k¨onnen den Energie- verbrauch um bis zu 20% steigern. Falls nicht vorhanden, sollte auf eine moderne Heizregelung um- ger¨ ustet werden. Thermostatventile und eine automatische Absenkung der Temperatur in der Nacht , sind Voraussetzung f¨ ur ein sparsames Heizen.

Sparsames L¨ uften

Mehrmals t¨aglich sollte w¨ahrend 5 Minuten bei voll ge¨offneten Fenstern gel¨ uftet werden. Dadurch wird einen vollst¨andigen Luftaustausch erm¨oglicht, ohne dabei die Oberfl¨achen der W¨ande und der Ge- genst¨ande stark abzuk¨ uhlen. W¨ahrend der Heizperiode sollte Dauerl¨ uftung vermieden werden. Fenster in Kippstellung erh¨ohen den Energieverbrauch und f¨ordern das ausk¨ uhlen der W¨ande. Wasser konden- siert an den kalten W¨anden, was zu Schimmelpilzbefall f¨ uhren kann 2 .

2 SWO

(6)

4 RESULTATE 5

Abbildung 3: Energieverbrauch bei verschieden Innentemperaturen

4.3 Reduktionspotential Liegenschaften

Die vorhanden Daten sind ein Durchschnittlicher CO 2 -Ausstoss pro Person (f¨ ur Heizung und Warmwasser) von 1.59t CO 2 sowie eine durchschnittliche Energiekennzahl f¨ ur Neu-, Alt- und Minergiebauten. Dies ergibt einen CO 2 -Ausstoss von 7400t/CO 2 pro Jahr 3 .

Wenn alle Altbauten saniert w¨ urden, k¨onnte der Ausstoss um 3100t/CO 2 pro Jahr reduziert werden auf 4300t/CO 2 pro Jahr, dies entspricht einer Abnahme von 40%. Falls nur Minergieh¨auser in Pontresina stehen w¨ urden, n¨ahme der Ausstoss um 5800t/CO 2 auf 1600t/CO 2 ab, dies w¨ urde einer Abnahme von 80%

entsprechen (Diagramm Abbildung 4, Berechnungen siehe A.1).

4.4 Wald als CO

2 Senke?

4.4.1 Begriffskl¨ arung

Zun¨achst haben wir den Begriff CO 2 -Senke gekl¨art. Dies stellt ein Kohlenstoffspeicher dar, der der At- mosph¨are netto CO 2 entzieht. Im Gegenteil setzt eine Quelle CO 2 frei. Der Wald kann als Senke (durch Umwandlung von CO 2 zu Glukose und Sauerstoff: Photosynthese) sowie als CO 2 -Quelle (R¨ uckreation) wir- ken. Durch einen Sturm wie Lothar oder grossfl¨achige Waldbr¨ande mutiert ein Wald schlagartig zu einer Quelle.

6CO 2 + 12H 2 O

Photosynthese

− − →

← − −

Atmung,Feuer

C 6 H 12 O 6 + 6O 2 + 6H 2 O

Um diese Zusammnh¨ange besser zu verstehen haben wir uns im folgenden mit dem Waldkreislauf befasst.

4.4.2 Waldkreislauf

Die Phasen von Abbildung (5) 4 :

3 siehe Tabelle 3

4 http://www.wsl.ch/wald/CO_2/img/CO_2_bilanz_g.gif

(7)

5 DISKUSSION UND SCHLUSSFOLGERUNG 6

Abbildung 4: CO 2 -Ausstoss in Pontresina

1. Wachstum, Aufforstung

Durch Aufforstung entsteht ein junger Wald, der wachstumsbedingt grosse Mengen an Biomasse bildet.

Dadurch wird CO 2 gebunden. In der Wachstumsphase wirken W¨alder also als Senken.

2. Bestehend

Ein ¨alterer Baumbestand, dessen Biomasse nicht mehr w¨achst, ist CO 2 neutral. Atmung (CO 2 Freiset- zung) und Photosyntheseleistung (CO 2 Aufnahme) halten sich in Waage.

3. Zerst¨orung

Wird jedoch das Holz in seinen Kreislauf zur¨ uckgef¨ uhrt, durch Verbrennung oder die Zersetzung von Mikroorganismen, dann wird die gleiche Menge CO 2 , die in der Wachstumsphase gebunden wurde, wieder frei.

Langfristig ist der Wald also CO 2 neutral.

Die unterschiedlichen Kapazit¨aten sind abh¨angig vom Wald¨okosystem, dem Alter, Standort, Boden und Klima. Urw¨alder sind gute CO 2 Speicher, da sie den Kohlenstoff nicht nur im Holz und der Biomasse speichern, sondern auch im Bodenhumus.

Situation in Pontresina: Seit 1892 wurde in Pontresina, parallel zu Lawinenverbauungen mit der Auffors- tung begonnen. Vor allem der Waldbestand des Schafbergs war durch intensive Schafbeweidung ¨ uberaltert und stark verringert. Seit 1935 wurden ausschliesslich einheimische Arten, wie Arven und L¨archen ange- pflanzt, insgesamt 3,5 Millionen Pflanzen. Doch stellen Wildsch¨aden nach wie vor ein grosses Problem dar, dass durch Einz¨aunungen und Jagd verringert wurde.

5 Diskussion und Schlussfolgerung

5.1 Reduktionpotential Haushalt/Gewerbe

5.1.1 Verteilung der CO 2 -Emissionen

Den Sch¨atzungen bez¨ uglich der Jahres-CO 2 -Emissionen der Hotellerie und Parahotellerie liegen eher opti-

mistische Annahmen zugrunde. Aussagen ¨ uber den CO 2 -Ausstoss basieren auf der Annahme, dass H¨auser

(8)

5 DISKUSSION UND SCHLUSSFOLGERUNG 7

Abbildung 5: CO 2 Bilanz des Waldes

welche nicht benutzt werden auch nicht beheizt sind. Auch wurde das als Referenz dienende Hotel nach dem Jahre 2000 saniert, wobei auf eine Reduktion des Energieverbrauchs geachtet wurde. Eine f¨ ur Pontresina eher uberdurchschnittliche Energie-Effizienz l¨asst sich daher vermuten. Bei den Erst-Wohnungen dagegen, ging ¨ man von einer durchschnittlichen Energie-Effizienz aus. Der durch Hotellerie und Parahotellerie verursachte Anteil am CO 2 -Ausstoss, k¨onnte also verglichen mit dem der Wohnh¨auser, eher zu tief eingesch¨atzt worden sein.

5.1.2 Reduktion von CO 2 -Emissionen

Kleine ¨ Anderungen im Heiz- und L¨ uftverhalten k¨onnen viel bewirken. Die im Ergebnissteil beschriebenen Strategien zur Reduktion des Energieverbrauchs, w¨ urden die Lebensqualit¨at der meisten Leute nicht sehr stark einschr¨anken. Eine Reduktion der CO 2 -Emissionen um ein Viertel d¨ urfte dadurch erreicht werden.

5.2 Reduktionspotential Liegenschaften

Einsparungen bei Liegenschaften lassen sich nur durch bauliche Massnahmen erreichen. Dies kann bei Neu- bauten wie auch bei Altbauten durch mehr D¨ammung, h¨ohere Dichtigkeit sowie einen h¨oheren Wirkungsgrad bei den W¨armeerzeugern erwirkt werden. Eine hohe Dichtigkeit n¨ utzt jedoch nichts, wenn oft gel¨ uftet wird.

Dies kann baulich durch eine L¨ uftungsanlage und Fenster die nicht ge¨offnet werden k¨onnen verhindert wer- den. Die baulichen Vorschriften in Bezug auf den Energieverbrauch sind beim Minergiestandard 5 erh¨oht.

5.3 Wald als CO

2 Senke in Pontresina

Eine Senkenwirkung bez¨ uglich CO 2 kann in Pontresina durch weitere Aufforstungen erreicht werden. Be- sonders durch intakte Waldbest¨ande, in denen CO 2 in den Bodenhumus ¨ ubergef¨ uhrt und dort langfristig gespeichert wird, ergeben eine g¨ unstige CO 2 -Bilanz. Ausserdem verringern B¨aume durch ihr Wurzelwerk

5 siehe B.2

(9)

6 IDEENPOOL 8

die Gefahr von Erosionen und stellen Lawinenbarikaden dar. Bestehende Waldbest¨ande, deren Biomasse konstant bleibt, stellen jedoch keine Senkenwirkung dar und sind CO 2 neutral.

5.4 Verkehr

Auf Grund der schlechten Datenlagen wurde diese Frage nicht genauer untersucht.

6 Ideenpool

Hier haben wir erste kleine Anregungen zur Verbesserung der CO 2 -Emissionen aufgef¨ uhrt.

Um die CO 2 -Emissionen zu senken sollte man unbedingt auf die ¨offentlichen Verkehrsmittel aufmerksam machen. Zum Beispiel sollte auf der Webseite von Pontresina der ¨offentliche Verkehr immer zuerst genannt werden.

Erreichbar ist die Lagalb von Pontresina aus mit dem Zug, dem Auto oder dem Oberengadiner Sportbus. 6

Dies sollte in: ,,...mit dem Zug, dem Oberengadiner Sportbus oder dem Auto” ge¨andert werden. Die Touristen und auch die Einwohner sollten ihr Auto vermehrt zu Hause stehen lassen und daf¨ ur den ¨offentlichen Verkehr unterst¨ utzen.

Neue H¨auser sollten unbedingt nach den baulichen Vorschriften des Minergiestandards gebaut werden und schlecht abgedichtete H¨auser sollten saniert werden.

Es ist wichtig bei kleinen Dingen anzufangen, denn auch diese k¨onnen fr¨ uher oder sp¨ater Auswirkungen haben. Man sollte in Winter weniger oft das Fenster offen haben und wenn man die Heiztemperatur um 5 C verringern w¨ urde, k¨onnte man die CO 2 -Emission stark reduzieren.

Nat¨ urlich k¨onnte eine Aufforstung des Waldes den CO 2 -Gehalt in der Luft etwas reduzieren, aber im Endeffekt ist der Wald CO 2 neutral und man sollte sich nicht auf den Wald verlassen.

Eine einfach realisierbare Massnahme w¨are zum Beispiel den Saal, in dem die Podiumsdiskussion in Pontresina stattfand, mit ,,Sparlampen” bzw. Fluoreszenzleuchten zu beleuchten anstelle von dutzenden von Gl¨ uhbirnen. Damit k¨onnte 75% Strom gespart werden.

A Berechnungen

A.1 Reduktionspotential Liegenschaften

Um das Reduktionspozential berechnen zu k¨onnen m¨ ussten folgende Daten pro Geb¨aude bekannt sein:

Energiebezugsfl¨ache Energiekennzahl

Verwendete Energietr¨ager

Wirkungsgard des W¨armeerzeugers

Diese Angaben sind unm¨oglich zu bekommen. Diejenige f¨ ur Neubauten sind theoretisch sehr genau vorhan- den, da diese f¨ ur eine Baueingabe ben¨otigt werden. Damit trotzdem ein Wert abgesch¨atzt werden konnte wurden zuerst die Energiekennzahlen f¨ ur verschiedene Liegenschaften gesucht. Die Energiekennzahlen sind in der Tabelle 1 zusammengefasst 7 .

Tabelle 1: Energieverbauch (in MJ/m 2 a) Altbau Neubau, sarnierter Altbau Minergie

725 393 150

Tabelle 2: Einwohnerzahlen

Jahr 1994 2000

Einwohner 1705 1960

6 [Pontresina, http://www.pontresina.ch/011stm_010005_de.htm]

7 [UBKZ, Seite 1], [EEK, Seite I] und [Minergie]

(10)

A BERECHNUNGEN 9

Als Neubauten gelten alle Bauten die nach 1994 gebaut wurden 8 . Durch die Annahme das die Baut¨atigkeit proportinal zum Bev¨olkerungswachstum 9 (Tabelle 2) ist, ergibt sich einen Neubau Anteil von 13%. Aus diesen Angaben kann die durchschnittliche Energiekennzahl berechnet werden:

0.87 · 725 + 0.13 · 393 ≈ 682

W¨ urden alle Geb¨aude w¨armetechnisch einem Neubau entsprechen, erg¨abe dies eine Einsparung von:

1 − 393 682 ≈ 42%

Falls alle Geb¨aude dem Minergiestandard entsprechen w¨ urden:

1 − 150 682 ≈ 78%

Die durchschnittliche CO 2 -Emission pro Person f¨ ur das Heizen und die Wassererw¨armung betr¨agt 1.59t CO 2 /a in der Schweiz 10 . Da Pontresina eine touristische Gemeinde ist, m¨ ussen die Touristen ber¨ ucksichtigt werden. Die Emissionen setzen sich aus den drei Teilen Bev¨olkerung, Hotelg¨aste und G¨aste der Parahotellerie zusammen. Die Emissionen sind in der Tabelle 3 zusammengestellt. Mit dem Gesamttotal 7400t CO 2 /a, welches in dieser Tabelle abgelesen werden kann, k¨onnen nun die Einsparungen berechnet werden.

Tabelle 3: CO 2 -Emissionen Bev¨ olkerung

Total CO 2 -Emissionen 1960 · 1.59 = 3115 t CO 2 /a

Hotel Referenzhotel

Betten 130

Erd¨olverbrauch 30000 l/a

CO 2 -Emissionen Erd¨ol 2694g/l

CO 2 -Emissionen pro Bett und Jahr 30000 130 2.694 = 621 kg

CO 2 -Emissionen pro Bett und Tag 30000·2.694

130·365.25 = 1.7 kg Auf alle Hotels in Pontresina ¨ ubertragen

Betten 2200

Total CO 2 -Emissionen 2200 · 1.7 = 3745 t CO 2 /a

Parahotellerie

CO 2 -Emissionen pro Tag 365.25 1.59 = 4.35 · 10 −3

Logiern¨achte (Winter) 102015

Annahme nur beheizt wenn in gebraucht (Annahme Aufheizzeit nach Nichtben¨ utzung + 10%) CO 2 -Emissionen Winter 102015 · 4.35 · 10 3 · 1.1 = 490t CO 2 /a Annahme Logiern¨achte im Sommer stehen im gleichen Verh¨altnis wie bei der Hotellerie

Logiern¨achte (Sommer) 102015 46.4 61.1 = 77471

CO 2 -Emissionen Sommer (Warmwasser) 774714.35 · 10 −3 · 0.25 = 84t CO 2 /a

Total CO 2 -Emissionen 575t CO 2 /a

Gesamt Total CO 2 -Emissionen 7400 t CO 2 /a

A.2 Reduktionspotential Haushalt/Gewerbe

Da weder ein durchschnittlicher U-Wert noch die durchschnittliche Geb¨audeoberfl¨ache bekannt ist kann nur eine prozentuale Einsparung berechnet werden.

Q = U A∆T t

U =U-Wert, A =Fl¨ache der Geb¨audeh¨ ulle, ∆T =Temperaturdifferenz, t=Zeit

Die Variablen U , A, t sind konstant (h¨angen nur vom Geb¨aude ab), somit ist ∆ T proportional zu Q. ∆T k¨onnen wir berechnen mit T Innen − T Aussen wobei T Aussen = 8 ist 11 . In der Tabelle 4 k¨onnen die prozentualen Werte abgelesen werden.

8 [EEK, Seite III]

9 [FB, Seite 17]

10 [ECO2]

11 Berufsschule Brugg, Fachunterricht f¨ ur Hochbauzeichner

(11)

B GLOSSAR 10

Tabelle 4: Einsparungen bei verschiedenen Innentemperaturen T Innen − T Aussen = ∆T %

25-8 = 17 142%

20-8 = 12 100%

15-8 = 7 58%

10-8 = 2 17%

5-8 = -3 0%

B Glossar

B.1 Energiekennzahl

Damit die w¨armetechnischen Qualit¨aten von Wohnbauten beurteilt werden kann, wird die Energiekennzahl (E) berechnet. Die Energiekennzahl umschreibt, die w¨ahrend eines Jahres in einem Geb¨aude verbrauchte Endenergie pro Energiebezugsfl¨ache 12 .

E = Jahresenergieverbrauch Energiebezugsfl¨ache

B.2 Minergie-Standard

Der Minergie-Standard regelt haupts¨achlich den Energieaufwand, der f¨ ur das Geb¨aude verwendet werden darf (MJ/m 2 a); die dazu ben¨otigten Energietr¨ager werden gewichtet (Strom z¨ahlt zum Beispiel doppelt). F¨ ur den Standort Pontresina kann die gewichtete Energiekennzahl W¨arme wie folgt berechnet werden: Normaler Wert 13 (150MJ/m 2 a) sowie einen H¨ohenzuschlag 14 (21.6MJ/m 2 a) dies ergibt 171.6MJ/m 2 a. Bei den vorlie- genden Berechnungen wird der H¨ohenzuschlag nicht ber¨ ucksichtig, da mit klimabereinigten Daten verglichen wird.

B.3 U-Wert (ehemals k-Wert)

Der W¨armedurchgangskoeffizient (U-Wert [W/m 2 K]) bezieht sich auf ein konkretes Bauteil bzw. falls er gemittelt wurde auf die Fl¨ache der gesamten Geb¨audeh¨ ulle. Er gibt an, welche W¨armemenge durch 1m 2 eines Bauteils in einer Stunde bei einem Temperaturgef¨alle von 1K str¨omt.

Abbildungsverzeichnis

1 Soffflussanalyse C-Fluss . . . . 3

2 Verteilung der CO 2 -Emissionen in Pontresina . . . . 4

3 Energieverbrauch bei verschieden Innentemperaturen . . . . 5

4 CO 2 -Ausstoss in Pontresina . . . . 6

5 CO 2 -Bilanz des Waldes . . . . 7

Tabellenverzeichnis 1 Energieverbauch (in MJ/m 2 a) . . . . 8

2 Einwohnerzahlen . . . . 8

3 CO 2 -Emissionen . . . . 9

4 Einsparungen bei verschiedenen Innentemperaturen . . . . 10

Literatur

[EEK] Bundesamt f¨ ur Energie (Kilian Br¨ uhlmann, Daniel Tochtermann) (September 2003), Erhebung der durchschnittlischen Energiekennzahlen f¨ ur Neubauten in 13 Kantonen, Bern, BBL/EDMZ

12 Definition nach [SIA]

13 http://www.minergie.ch/index.php?standards-3.0

14 http://www.minergie.ch/index.php?standards-1.3

(12)

LITERATUR 11

[FB] Daniela Schloz-Murer (2003), Fallbeschreibung 2003/2004 (EUUS D-UMNW ETH), Z¨ urich [JBP] Jahresbericht und Jahresrechnung 2002/2003 Kur- und Verkehrsverein Pontresina (1. Mai

2002 bis 30. April 2003), Kur- und Verkehrsverein Pontresina, Pontresina [PGB] Gemeinde Pontresina (2001), Pontresina (Gemeindebrosch¨ ure), Pontresina

[SIA] Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein (1982), SIA 180/4 Energiekennzahl, Z¨ urich [UMWELT] Bundesamt f¨ ur Umwelt, Wald und Landschaft (2003), UMWELT, 2/2003, (Klimawandel),

Seiten 34-35

[UBKZ] Umweltbericht f¨ ur den Kanton Z¨ urich (2000), PDF-File: http://www.umweltschutz.zh.ch/

pdf/UB2000/Energie.pdf

[ECO2] EcoSpeed SA (Romina Salerno), Flurstrasse 30, 8048 Z¨ urich, Webseite: Zugriff 2004 http:

//www.ecospeed.ch und http://wittgenstein.mediacreative.com/peco2-3

[WSL] Eidg. Forschungsanstalt f¨ ur Wald, Schnee und Landschaft (Dieter Jost), Z¨ urcherstrasse 111, 8903 Birmensdorf, Webseite: Zugriff 2004 http://www.wsl.ch

[Pontresina] Gemeinde Pontresina (Alfred Schindler), Chesa Cum¨ unela, 7504 Pontresina, Webseite: Zugriff 2004 http://www.pontresina.ch

[SWO] Stadtwerke Osnabr¨ uck (Rethmann), Postfach 3809, 49028 Osnabr¨ uck, Deutschland, Webseite:

Zugriff: 2004 http://www.stadtwerke-osnabrueck.de/366_561.htm

[Minergie] Verein Minergie (Beyeler Franz), Gesch¨aftsstelle Steinerstrasse 37, 3006 Bern, Webseite: Zugriff

2004 http://www.minegrie.ch

Abbildung

Abbildung 1: Stofflussanalyse
Abbildung 2: Verteilung der CO 2 -Emissionen in Pontresina
Abbildung 3: Energieverbrauch bei verschieden Innentemperaturen
Abbildung 4: CO 2 -Ausstoss in Pontresina
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