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SGGG Informationsblatt für Anwenderinnen kombinierter hormonaler Kontrazeptiva

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Academic year: 2022

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Universitätsklinik für Frauenheilkunde Inselspital Telefon: +41 / 31 / 632 11 03

Friedbühlstrasse 19 CH-3010 Bern Telefax: +41 / 31 / 632 11 05

E-mail: qsk-sggg@insel.ch

Kommission Qualitätssicherung Präsident Prof. Dr. med. Daniel Surbek

SGGG Informationsblatt für Anwenderinnen kombinierter hormonaler Kontrazeptiva (Stand 4/2021)

Autoren: G.S. Merki-Feld, J. Bitzer, J. Seydoux, M. Birkhäuser

Kombinierte hormonale Verhütungspräparate schützen sehr wirksam vor einer Schwangerschaft. Sie enthalten zwei Hormontypen, ein Östrogen und ein Gelbkörperhormon. Heute steht eine ganze Palette von Kombinationen mit verschiedenen Östrogenen, aber auch Gelbkörperhormonen zur Verfügung. Sie können angewandt werden als Pille, Scheidenring oder Pflaster. Sehr selten kann es durch die

Anwendung dieser Hormone zu schwereren Komplikationen kommen wie beispielsweise einer

Venenthrombose oder einer Lungenembolie. Einige Verhütungspräparate haben ein geringeres Risiko als andere (siehe unten).

Um das Risiko für ein solches Ereignis zu reduzieren, wird Ihr Arzt/Ihre Ärztin Sie ausführlich zu bestimmten Risikofaktoren befragen. Das Risiko erhöht sich mit zunehmendem Alter (> 35 Jahre), Rauchen, Auftreten von Gerinnselbildungen in einem Blutgefäss bei einem Familienmitglied, Übergewicht, erhöhten Blutfettwerten, Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, Migräne,

Herzklappenerkrankungen, in Situationen mit längerer Bettlägerigkeit oder im Zusammenhang mit Operationen.

Falls Risikofaktoren bei Ihnen vorliegen, muss Ihr Arzt/Ihre Ärztin genau abklären, ob ein kombiniertes Verhütungspräparat für Sie verschrieben werden kann.

Als Anwenderin können Sie selbst Ihr Risiko für ein thromboembolisches Ereignis oder eine Lungenembolie reduzieren, indem Sie beispielsweise nicht rauchen und darauf achten, dass Ihr Gewicht innerhalb des Normbereiches ist. Während der Anwendung hormonaler Verhütungsmittel wird eine jährliche ärztliche Kontrolle empfohlen. Es können auch harmlose Nebenwirkungen (siehe unten) in den ersten Wochen der Pilleneinnahme auftreten. Diese bilden sich meist spontan zurück. Falls dies nicht der Fall ist, kann oft der Wechsel auf ein anderes Verhütungspräparat hilfreich sein.

• Die auf dem Markt verfügbaren Verhütungspräparate unterscheiden sich je nach

Gelbkörperhormon (Gestagen) im Verhütungspräparat geringfügig hinsichtlich des mit der Anwendung verbundenen Risikos für eine Gerinnselbildung. Die Diskussion dieser Unterschiede ist Teil des Informationsgespräches, welches Ihr(e) Arzt/Ärztin mit Ihnen führt. Nach heutigem Wissen sind Präparate mit dem Gestagen Levonorgestrel am risikoärmsten.

• Bitte lesen Sie auch die der Medikamentenpackung beiliegende Patientinneninformation.

Schwerwiegende Nebenwirkungen von kombinierten Verhütungspräparaten (CHC):

Bei Anwendung eines Verhütungsmittels mit einem Östrogen und einem Gestagen besteht ein leicht erhöhtes Risiko für einen Gefässverschluss in Venen oder Arterien (Thrombose oder Embolie). Dies führt sehr selten zu schweren Gesundheitsschäden oder sogar zum Tod. Das Risiko für eine solche

Komplikation ist während des ersten Anwendungsjahres am höchsten. Um Komplikationen eines solchen Gefässverschlusses soweit wie möglich zu vermeiden, ist es wichtig, diese Ereignisse frühzeitig zu erkennen, und bei verdächtigen Symptomen sofort den Arzt aufzusuchen. Bitte informieren Sie sich deshalb über die untenstehenden möglichen Symptome und kontaktieren Sie sofort einen Arzt, falls diese auftreten.

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Universitätsklinik für Frauenheilkunde Inselspital Telefon: +41 / 31 / 632 11 03

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E-mail: qsk-sggg@insel.ch

Typische Symptome für einen venösen oder arteriellen Gefässverschluss:

− Tiefe Venenthrombose: Einseitige Schwellung des Beines oder entlang einer Vene des Beines, Spannungsgefühl oder Schmerzen in einem Bein, auch wenn sie nur beim Stehen oder Laufen spürbar sind, Überwärmung, Rötung oder Verfärbung der Haut am betroffenen Bereich.

− Lungenembolie: Plötzliche unerklärliche Kurzatmigkeit, schnelles Atmen mit Atemnot, plötzliches Auftreten von Husten, ev. mit blutigem Sputum. Plötzlicher starker Schmerz im Brustkorb, welcher sich bei tiefer Atmung verstärken kann. Starke Benommenheit, Schwindel oder Angstgefühl. Sehr schneller Herzschlag oder unregelmässiger Herzschlag.

− Hirninfarkts: Plötzliche Taubheit, einseitige Gefühlsstörung oder Kraftlosigkeit in Gesicht, Arm oder Bein, plötzliche Verwirrtheit. Undeutliche Aussprache oder Verständnisprobleme. Plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen. Plötzliche Gehstörungen, Schwindel. Plötzliche schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache. Bewusstseinsverlust oder Ohnmacht mit und ohne Krampfanfall.

− Andere Symptome eines Gefässverschlusses können sein: Starker Schmerz oder bläuliche Verfärbung von Arm oder Bein. Plötzlicher starker Bauchschmerz.

Bei folgenden Beschwerden sollten Sie die Pilleneinnahme sofort abbrechen und Ihren Arzt kontaktieren:

− Neu auftretende Migräne oder ungewohnt starke Kopfschmerzen

− Plötzliche Atembeschwerden oder plötzliches Auftreten von Husten unklarer Ursache.

− Unerklärliche Beinschmerzen mit oder ohne Schwellung

− Plötzliche Seh-, Hör-, Sprech- oder sonstige Wahrnehmungsstörung

− Plötzlicher starker Schmerz im Oberbauch oder Brustkorb mit oder ohne Ausstrahlung in den Arm

− Plötzliches Auftreten von Schwindel, Schwächegefühlen, Gefühlsstörungen

− Kollaps mit oder ohne Krampfanfälle

Harmlose Nebenwirkungen sind häufig spontan rückläufig oder lassen sich durch den Wechsel des Präparates modifizieren.

− Brustspannen

− Zwischenblutungen

− Stimmungs- oder Libidoveränderungen

− Leichte Kopfschmerzen

− Veränderung des Appetits oder des Gewichtes

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