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Archiv "Adjuvante Pharmaka zur venösen Kompressionstherapie" (07.03.1991)

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Bei Schwabe zu Hause: Ginkgo biloba und Crataegus (Weißdorn)

Geschäftsleitung beim Firmenjubiläum: links Biochemiker Dr.

Klaus-Peter Schwabe, rechts Diplom-Kaufmann Dr. Wolf-Dietrich Schwabe sowie Mitgeschäftsführer Norbert Keller

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT P A MAFORSCHUNO

S

eit nunmehr 125 Jahren besteht eines der älte- sten pharmazeutischen Unternehmen Deutschlands:

Dr. Willmar Schwabe, Karls- ruhe. Grund genug für einen feierlichen Festakt, der am 18. Januar 1991 in der Stadt- halle Karlsruhe stattfand. Die 1866 in Leipzig von einem 26jährigen Apotheker, dem späteren Geheimen Hofrat Dr. Willmar Schwabe, ge- gründete Firma ist bis heute ein Familienunternehmen ge- blieben, inzwischen geführt in der vierten Schwabe-Genera- tion.

Anerkannte Ergebnisse erzielte das Unternehmen in der Naturstoff-Forschung.

Konzentrierte sich die Arbeit zunächst auf die homöopathi- sche Pharmazie, so wurde be- reits ausgangs der 30er Jahre die Entwicklung phytophar- mazeutischer Arzneimittel zum Arbeitsschwerpunkt des Stammhauses Dr. Willmar Schwabe. Einerseits wurden neue Pflanzen in den Arznei- schatz eingebracht, anderer- seits wurden für bereits be- kannte Arzneipflanzen neue wissenschaftliche Erkenntnis- se erarbeitet. Zwei der wich- tigsten Pflanzen bei Schwabe:

Ginkgo biloba (Tebonin®) und Weißdorn (Crataegutt®).

Nachdem 1945 das Leipzi- ger Werk einem Treuhänder unterstellt (und 1952 enteig- net) wurde, startete die Firma 1946 in Karlsruhe-Durlach ih- ren Neubeginn. Hier entwik-

kelte vor allem die dritte Ge- neration Schwabe durch ihr unbeirrtes Festhalten am Forschungs- und Arbeitspro- gramm der Firma das wis- senschaftliche Rüstzeug, um

Phytopharmaka in immer stärkerem Maße in die medi- kamentöse Therapie einzu- führen. Zur Herstellung und.

zum Vertrieb der Homöopa- thika wurde 1961 die DHU (Deutsche Homöopathie-U- nion, ebenfalls mit Sitz in

Karlsruhe) gegründet. Unter der derzeitigen Leitung, der vierten Generation (Bioche- miker Dr. Klaus-Peter Schwa- be und Dipl.-Kaufm. Dr.

Wolf-Dietrich Schwabe), ex-

pandierte das Stammhaus Dr.

Willmar Schwabe.

Es gab Neugründungen, zum Beispiel Farmasan für chemisch-synthetische Arz- neimittel oder Schwabe Ex-

Die Kompressionsthera- pie ist der Grundpfeiler der Therapie von Venenerkran- kungen. Die adjuvante Gabe von Substanzen, die als Ve- nentherapeutika eine hetero- gene Gruppe bilden, könne jedoch sinnvoll sein, vor allem dann, wenn die Patienten die Kompression nicht konse- quent durchführen. Denn:

Venenpharmaka sind besser als ihr Ruf, erklärte Prof. Dr.

V. Wienert, Aachen, der Lei- ter eines vom Unternehmen Itherapia gesponserten Ex-

tracta für die Produktion der Pflanzenextrakte. Durch Er- werb von Firmen wie zum Beispiel Spitzner Arznei- mittel, Ettlingen; Piniol, Schweiz; Curamed, Karlsru- he, sowie Beteiligung, zum Beispiel an Farmasa, Mexiko, wuchs eine Unternehmens- gruppe mit Tochter- und Be- teiligungsfirmen im In- und Ausland heran.

Schwabe gehört heute zu den 25 größten Arzneimittel- herstellern in Deutschland.

Zum Umsatz tragen Phyto- pharmaka 75 Prozent bei, 20 Prozent entfallen auf Homöo- pathika und fünf Prozent auf synthetische Präparate. Das neueste von Schwabe entwik- kelte Phytopharmakon wurde im vergangenen Jahr einge- führt: Laitan®, ein Trocken- extrakt aus dem Kava-Kava- Wurzelstock, indiziert bei nervösen Angst-, Spannungs- und Unruhe-Zuständen.

Anläßlich ihres 125jähri- gen Bestehens hat das Fami- lienunternehmen eine Reihe finanzieller Zuwendungen für soziale Einrichtungen in Karlsruhe und Leipzig ge- macht. Außerdem unterstützt Schwabe sein ehemaliges Leipziger Stammhaus, das heutige Leipziger Arzneimit- telwerk, mit einem namhaf- ten Betrag zur Sanierung und Erhaltung der Arbeitsplätze.

Ursula Petersen

pertengesprächs „Mikrozir- kulation und Venentonus", das im Rahmen des V. Euro- pean-American Symposium of Venous Diseases in Wien stattfand.

So findet sich in einer Kombination aus Flavono- iden, von denen man an- nimmt, daß sie synergistisch wirken, das Diosmin als of- fenbar aktivster Bestandteil.

Das ergaben Studien ver- schiedener Zentren, darunter eine Untersuchung von C.

Meyer, Höpital Bichat, Paris,

125 Jahre Arzneimittel von Dr. Willmar Schwabe

Familienunternehmen

expandiert in vierter Generation

Adjuvante Pharmaka zur

venösen Kompressionstherapie

A-770 (76) Dt. Ärztebl. 88, Heft 10, 7. März 1991

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der den Einfluß des Venen- mittels Daflon® (Dragees) auf die Mikrozirkulation un- tersuchte. Neben Diosmin und Hesperidin sind weitere wasserlösliche Flavonoide in dieser Kombination enthal- ten.

Die Beurteilung der Wirk- samkeit von Venenpharmaka ist nach wie vor schwierig.

Zuverlässige Meßmethoden sind technisch aufwendig und wenigen Zentren vorbehal- ten. Für das vorgestellte Fla- vonoid-Präparat Daflon® lie- gen plazebokontrollierte kli- nische Studien vor, die die Wirksamkeit dieser Kombi- nation bestätigen, erklärte C.

Diehm, Heidelberg. Das Prä- parat wird zur adjuvanten Be- handlung chronischer und.

akuter Venenleiden empfoh- len, hier vor allem auch zur Linderung der Begleitsym- ptomatik wie Beinödeme und Schweregefühl der unteren Extremität sowie zur Vorbeu- gung bei prädisponierten Pa- tienten und entsprechend be- lastender Tätigkeit.

Antibiotische Abschir- mung ist insbesondere bei bakteriellen Infektionen nö- tig, wenn die Patienten unter chronisch obstruktiven Atem- wegserkrankungen leiden.

Haupterreger einer akuten Tracheobronchitis oder der akuten Exazerbation einer chronischen Bronchitis sind obligat pathogene aerobe Bakterien wie S. pneumoniae oder H. influenzae, seltener S. aureus, andere Streptokok- ken oder Enterobakteriaceen.

Bei Infektion des Lungen- parenchyms, vor allem einer bakteriellen Bronchopneu- monie, ist in jedem Fall eine Antibiotikatherapie indiziert.

Seit den 50er Jahren wer- den bei bakteriellen Atem- wegsinfektionen erfolgreich Makrolid-Antibiotika einge- setzt. Muttersubstanz ist das Erythromycin A. Die Makro- lide, so erklärte Dr. med. Joa-

Der antiexsudative Effekt, der nachgewiesen werden konnte, sei auch bei Gesun- den beispielsweise auf langen Flugreisen zu nutzen, wie W.

Felix, München, erwähnte.

Das Präparat habe sich als gut verträglich erwiesen. Mit seltenen Nebenwirkungen in Form gastrointestinaler Be- schwerden in zwei Prozent und Hautreaktionen in 0,2 Prozent der Fälle sei zu rech- nen.

Neue Meßverfahren, die in Zukunft als mittelbare Kontrollparameter der Wirk- samkeit von Venenpharmaka eingesetzt werden können, wurden von U. Böhler und A.

Leutner, Aachen, vorgestellt, darunter eine zweidimensio- nale Ulkusvermessung für den Routinebetrieb und eine dreidimensionale zur wissen- schaftlichen Arbeit. An eini- gen Zentren können Dermo- fluorographie und Ultrafil- tratmessungen zur Beurtei- lung der Kapillarpermeabili- tät bereits durchgeführt wer- den. Dr. med. Irmin Trieloff

chim Lorenz, Oberarzt an der 3. Medizinischen Klinik der Universität Mainz, bei den Aachener Gesprächen der Firma Grünenthal Ende Ja- nuar, haben eine Renaissance erfahren, seit sich heraus- stellte, daß sie als einzige Substanzklasse bei der Le- gionärspneumonie wirksam sind. Die pharmakologische Schwäche des Erythromycins, nämlich stark schwankende und inkomplette Resorption bei oraler Gabe, versuchte man in jüngster Zeit durch die Entwicklung neuer Deri- vate zu verbessern.

Als erstes Präparat der neuen Makrolid-Generation ist in Deutschland nun das Roxythromycin (Rulid®) zu- gelassen, das von den Un- ternehmen Albert-Roussel Pharma, Wiesbaden, und Grünenthal, Stolberg, im Co- Marketing vertrieben wird.

Dieses halbsynthetische Ma- krolidantibiotikum ist in sei- nem antibakteriellen Spek- trum mit den traditionellen Makroliden vergleichbar. Al- lerdings wurde die Pharma- kokinetik deutlich verbessert.

Nach oraler Gabe werden mehrfach höhere Plasmakon- zentrationen im Vergleich zu Erythromycin erreicht. Die Halbwertszeit ist mit acht bis fünfzehn Stunden deutlich verlängert, so daß eine zwei- mal tägliche Applikation aus-

Lange galt der Einsatz von Nitraten beim akuten Herzin- farkt als kontraindiziert.

Oder es wurde gewarnt, der

„innere Aderlaß", die Erwei- terung der venösen Kapazi- tätsgefäße also, die nach der sublingualen Nitroglyzerin- Gabe zusätzlich 200 bis 250 ml fassen, könnte zum Aus- gangspunkt für Hypotonie und Tachykardie werden und damit ein Abgleiten in Rich- tung eines kardiogenen Schocks begünstigen.

Studien des letzten Jahr- zehntes haben zu einer Um- wertung geführt: Nitroglyze- rin gilt in der Initialphase als unbedenklich, sofern der sy- stolische Blutdruck nicht un- ter 90 mm Hg gefallen ist.

„Selbst bei einem Druck un- ter 90 mm Hg kann in der Kli- nik eine einzige sublinguale Nitroglyzerintablette versucht werden, wenn der ischämi- sche Schmerz anhält und ein intravenöser Zugang gelegt worden ist", heißt es in den 45 Seiten umfassenden Empfeh- lungen von 1990 der Arbeits- gruppe des American College of Cardiology und der Ameri- can Heart Association zur akuten Behandlung von Pa- tienten mit Herzinfarkt.

Auf diese wichtige Publi- kation wurde beim VII. Ham- burger Nitroglyzerin-Sympo- sium verwiesen, das vom Un- ternehmen Pohl-Boskamp, Hohenlockstedt, Hersteller von Nitrolingual®, Ende 1990

reicht. Eine relevante Akku- mulation wird jedoch nicht beobachtet. Lungengewebs- und Sputumkonzentrationen entsprechen etwa den Plas- makonzentrationen. Das ge- ringe toxische Potential der Makrolide zeigt sich auch bei Roxythromycin mit einer Ra- te unerwünschter Nebenwir- kungen von maximal 4,1 Pro- zent, im Vordergrund stehen subjektive gastrointestinale Beschwerden.

Dr. med. C. Herberhold

veranstaltet wurde. Zitiert sei aus dem Original: „Der Vor- teil wird erreicht durch die Fähigkeit von Nitroglyzerin, die epikalen Führungsarteri- en zu dilatieren, den kollate- ralen Blutfluß zum ischämi- schen Myokard zu verbessern und die linksventrikuläre Vorlast zu senken." Von ora- len Langzeitnitraten wird in der Initialphase hingegen ab- geraten, auch von Nitrogly- zerin bei ausgeprägter Brady- oder Tachykardie sowie Hy- potonie.

In den Empfehlungen fin- det sich der Hinweis auf „ex- perimentelle und klinische Beweise, daß intravenöses Nitroglyzerin die Infarktgrö- ße bei einigen Patienten re- duzieren kann". Zwei der Forscher, welche dies erar- beitet hatten, waren zum Hamburger Nitroglyzerin- Symposium geladen. Profes- sor Bodh Indrakumar Jug- dutt, Universität Edmonton, Kanada, referierte eine Stu- die mit 310 Patienten, deren Krankenhausletalität in der Gruppe mit Vorderwandin- farkt durch den Einsatz von Nitroglyzerin von 26 auf 14 Prozent gesenkt wurde.

Der Effekt sei beim Be- handlungsbeginn innerhalb der ersten vier Stunden am größten, aber selbst dann

noch nachweisbar gewesen,

wenn Nitroglyzerin erst zehn Stunden nach Einsetzen der Symptome des Infarktes ge-

Roxythromycin:

verbessertes Makrolid-Antibiotikum

Nutzen des Nitroglyzerins beim Myokardinfarkt

Dt. Ärztebl. 88, Heft 10, 7. März 1991 (79) A-773

Referenzen

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