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Archiv "Umwelteinflüsse induzieren chronische Darmentzündung" (16.11.2012)

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A 2278 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 46

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16. November 2012 Erworbene Veränderungen der Erbsubstanz

können zu chronischen Entzündungen des Darms wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa führen. Diese überraschenden Erkenntnisse, die an eineiigen Zwillingen gewonnen wurden, zeigen erstmals, dass Einflüsse der Umwelt auf das Erbgut wirken und so nachgeschaltete Funktionen im Darm langfristig Krankheiten auslösen können. Die Ergebnisse dieser Studie eines Wissenschaftlerteams der Christian- Albrechts-Universität zu Kiel und der Universität zu London wurden in „Genome Research“ ver- öffentlicht (2012, doi: 10.1101/gr.138347.112).

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen haben in den letzten 50 Jahren deutlich zu - genommen. Obwohl eine große Anzahl von Krankheitsgenen entdeckt wurde, ist weiter völlig unklar, warum die Krankheit zu einem bestimmten Zeitpunkt bei den einzelnen Pa-

tienten ausbricht. Es ist lediglich bekannt, dass Umweltfaktoren wie Ernährung und Lebensstil den Ausbruch der Erkrankung beeinflussen.

In anderen Zusammenhängen ist gezeigt wor- den, dass diese Umweltfaktoren molekulare Abdrücke (epigenetische Modifikationen) an bestimmten Buchstaben der DNA hinterlassen können.

Das Kieler Institut für Klinische Molekular- biologie (IKMB) hat jetzt zusammen mit der Kli- nik für Innere Medizin I erstmals einen solchen epigenetischen Fingerabdruck im Erbgut von Personen mit chronisch-entzündlichen Darm- erkrankungen identifiziert. In Kooperation mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Stephan Beck vom University College London haben sie das Methylierungsmuster der Erbsubstanz im Darm von eineiigen Zwillingspaaren untersucht, von denen lediglich ein Zwilling erkrankt war.

Durch den Vergleich dieser chemischen Veränderung der sonst identischen DNA konn- te erstmals ein komplexes Programm von epi- genetischen Veränderungen beschrieben wer- den. Da epigenetische Modifikationen Gene an- oder abschalten können, wurde gleich - zeitig die Genaktivität untersucht, um die funktionellen Konsequenzen dieser molekula- ren Fingerabdrücke für die Darmschleimhaut zu ermitteln.

„Interessant ist, dass diese molekularen Abdrücke unabhängig von den bisherigen Risi- kogenen agieren. Welche einzelnen Umwelt- faktoren die krankheitsrelevanten epigeneti- schen Modifikationen verursachen, ist mit dem aktuellen Stand der Forschung nicht zu be - antworten, aber es zeigt sich, wie dynamisch unser Erbgut beeinflusst wird“, sagt Dr. rer.

nat. Robert Häsler, Plattformleiter am IKMB. EB

UMWELTEINFLÜSSE INDUZIEREN CHRONISCHE DARMENTZÜNDUNG

Die Prüfungskommission und die Überwachungskommission – in gemeinsamer Trägerschaft von Deut - scher Krankenhausgesellschaft, GKV-Spitzenverband und Bundes- ärztekammer – haben eine unabhän- gige Vertrauensstelle „Transplantati- onsmedizin“ eingerichtet. Dort kön- nen Auffälligkeiten oder Hinweise auf einen Verstoß gegen Richtlinien der Bundesärztekammer oder gegen das Transplantationsgesetz gemeldet werden, auch anonym.

Leiterin der Vertrauensstelle wird Prof. Dr. jur. Ruth Rissing-van Saan, ehemals Vorsitzende Richte- rin am Bundesgerichtshof. Aufgabe

der Vertrauensstelle ist es, Hinwei- se auf Unregelmäßigkeiten und Informationen über Auffälligkeiten im Zusammenhang mit Organspen- de und Organtransplantation ent - gegenzunehmen und auf deren Klärung hinzuwirken. Die Vertrau-

Ärztinnen und Ärzte sollen psy- chisch Kranke künftig auch dann wieder behandeln können, wenn diese nicht einwilligen können. Ein richterlicher Beschluss soll darüber entscheiden, ob eine Zwangsbe- handlung erfolgen darf. Das sieht ein Gesetzentwurf vor, den das Bundeskabinett am 7. November beschlossen hat. Die Neuregelung solle dafür sorgen, dass Ärzte nicht mehr sehenden Auges eine Ver- schlechterung des Gesundheitszu- stands der Patienten hinnehmen müssten, sagte Bundesjustizminis- terin Sabine Leutheusser-Schnar- renberger. Wenn jemand wegen ei- ner Krankheit seinen freien Willen PSYCHISCH KRANKE

Bald wieder behandeln statt fixieren

verliere, müsse der Staat zum Woh- le des Patienten eingreifen können.

Die Regelung ist nötig, weil der Bundesgerichtshof im Juni Ärzten Behandlungen gegen des Willen des Patienten untersagt hatte, auch wenn sie medizinisch indiziert sind.

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde begrüßt den Ge- setzentwurf. Die Fachgesellschaft hatte dringend eine gesetzliche Re- gelung für die Behandlung nicht- einwilligungsfähiger Patienten bei akuten Psychosen oder Wahnvor- stellungen gefordert. Diese müssten solche Phasen zurzeit durch Isolati- on und Fixierung durchstehen. pb Wertvolles Gut:

Eine Vertrauensstelle soll dazu beitragen, dass im Zusammen- hang mit der Organ- transplantation alles mit rechten Dingen zugeht.

Foto: dpa

ORGANTRANSPLANTATION

Vertrauensstelle eingerichtet

ensstelle arbeitet unabhängig von den Strafverfolgungsbehörden: Ver- trauensstelle Transplantationsmedi- zin bei der Bundesärztekammer, Herbert-Lewin-Platz 1, 10623 Ber- lin; vertrauensstelle_transplantations medizin@baek.de. nsi

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