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In Deutschland lebenrund vier Millionen Diabeti- ker, davon 200 000 vom Typ-I und 3,8 Millionen vom Typ- II. 600 000 — und damit nur 16 Prozent der Typ-Il-Diabe- tiker werden mit Insulin be- handelt; eine Zahl, die bei dem hohen Risiko an Kompli- kationen dieser Erkrankung als zu niedrig erachtet werden muß. Dies erklärte Prof. Wal- demar Bruns, Präsident der Deutschen Diabetes-Gesell- schaft, auf der Pressekonfe- renz „Initiative St. Vincent"
in Berlin.
Diese Initiative hatte sich 1989 zum Ziel gesetzt, durch breit angelegte Aufklärungs- kampagnen, Fort- und Wei- terbildungsaktionen inner- halb von fünf Jahren die Komplikationsraten des Dia- betes mellitus zu reduzieren:
Nephropathie und Retino- pathie sollten um je ein Drit- tel, die diabetesbedingten Amputationen um 50 Prozent gesenkt werden. Getragen wird die Kampagne vom Dia- betes Care Office und der Pharma-Industrie (Bayer, Boehringer Mannheim, Hoechst, Novo Nordisk).
Zwar seien die Ziele der Sankt Vincent-Deklaration höchst segensreich, doch er- reicht habe man sie in keinem einzigen Punkt, erklärte Bruns in Berlin. Die Diabe- tes-Behandlung sei in keinem europäischen Land, also auch nicht in Deutschland, zufrie- denstellend. Wie beklagens- wert die Situation ist, ver- deutlichten die niederschmet- ternden Ergebnisse einer Umfrage in Deutschland.
Von 100 befragten niederge- lassenen Ärzten kannten nur zwei die Ziele der St. Vin- cent-Deklaration. Auch eine Frageaktion des Diabetiker- bundes erbrachte gleicherma- ßen erstaunliche Ergebnisse:
So wird nur bei 50 bis 60 Pro-
zent der Diabetiker jährlich die Albumin-Bestimmung und nur bei 50 Prozent eine Inspektion der Füße durchge- führt.
Wie Prof. Bruns betonte, müsse es als geradezu prekär angesehen werden, daß die panische Angst vieler Typ-II- Diabetiker vor der Insulin- Spritze den behandelnden Arzt davon abhalte, eine zweckmäßige und schonende komplementäre Therapie mit niedrigdosierten Insulinga- ben durchzuführen und auf orale Antidiabetika zu ver- zichten, die in manchen Fäl- len einfach nicht mehr hinrei- chend die Progredienz der Erkrankung und das Kompli- kationsrisiko blockieren kön- nen. Dem diabetischen Fuß gilt neben der Nephropathie und Retinopathie die beson- dere Aufmerksamkeit der neuen Initiative St. Vincent.
Das „Schreckgespenst" der Amputation werde einfach noch zu oft zur Wahrheit, er- klärte Prof. Rüdiger Landgraf (München). In den Praxen würden Anfänge eines Fuß- problems selten bemerkt, da aus Zeitmangel die Untersu- chung der Extremitäten — ein „Muß" für den Diabetolo- gen — unterbliebe.
Oft verheimlichten und bagatellisierten die Patienten auch bei Befragen beginnen- de Fußprobleme. Diese stel- len nicht nur individuelles Schicksal dar, sondern auch einen erheblichen volkswirt- schaftlichen Kostenfaktor.
Rund 50 Prozent aller Kran- kenhaustage eines Diabeti- kers entfallen auf diabetesbe- dingte Fußprobleme. Die Lie- gezeiten belaufen sich auf durchschnittlich 20 Tage (bei Amputation 37 bis 55 Tage).
Kommt es zur fatalen Kombination von diabeti- scher Polyneuropathie und peripherer arterieller Ver-
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schlußkrankheit (circa ein Drittel der Diabetiker ist da- von betroffen), so ist der Weg über nichtheilende Ulcera, Infektionen, Gangrän bis zur Amputation vorgezeichnet.
„Ein vernünftiges Manage- ment früher Fußprobleme könnte helfen, 50 Prozent al- ler diabetesbedingter Ampu- tationen durchaus zu vermei- den", erklärte Prof. Landgraf.
Die für Patienten hilfrei- che Einführung der Fachbe- zeichnung „Diabetologe" und eine adäquate Vergütung me- dizinischer Leistungen (zum Beispiel auch der Diabetiker- Schulung) forderte der Dia- betiker-Bund. Zugleich stell- te er zur Verbesserung einer gezielten Patienten-Betreu- ung den neuen Gesundheits- paß „Diabetes" der Deut- schen Diabetes-Gesellschaft vor, der alle ähnlichen Pässe ablösen soll.
Dr. Barbara Nickolaus
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Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 33, 19. August 1994 (63) A-2197