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Archiv "Robert Schimrigk †" (23.09.1976)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen PERSONALIA

Robert Schimrigk

Plötzlich und unerwartet verstarb am 5. September 1976 im Alter von 72 Jahren der frühere Präsident und bisherige Ehrenpräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Dr.

med. Robert Schimrigk; er erlag den Folgen eines Infarktes, den er wenige Tage zuvor bei der Aus- übung seines Ehrenamtes während einer Grußansprache zur Einwei- hung des neuen Zahnärztehauses in Münster erlitten hatte.

Dr. Schimrigk, geboren am 5. Fe- bruar 1904 in Wickenrode, hatte an den Universitäten in Marburg und Münster Medizin studiert, war seit 1931 approbierter Arzt, seit 1933 Doktor der Medizin und seit 1935 Nervenarzt. Von 1938 bis kurz vor seinem Tode war Dr. Schimrigk in Dortmund in eigener Praxis nieder- gelassen.

Schon bald nach dem letzten Krie- ge wandte Dr. Schimrigk sein be- sonderes Interesse dem demokrati- schen Aufbau der ärztlichen Be- rufsorganisationen zu. Im Jahre 1952 erstmals in die Kammerver- sammlung der Ärztekammer West- falen-Lippe gewählt, erfolgte 1953 seine Wahl zum Vizepräsidenten und 1955 seine Wahl zum Präsiden- ten der Ärztekammer Westfalen- Lippe. Dieses Amt hatte er über mehrere Legislaturperioden hin- weg — insgesamt 18 Jahre lang — bis 1973 inne. Nach seinem Aus- scheiden aus der aktiven Kammer- arbeit auf eigenen Wunsch ernann- te ihn die Kammerversammlung zum Ehrenpräsidenten.

Der 58. Deutsche Ärztetag 1955 wählte Dr. Schimrigk zum Mitglied des Geschäftsführenden Vorstan- des der Bundesärztekammer, und auch in diesem Amt wurde er vom 62. Deutschen Ärztetag 1959 und vom 66. Deutschen Ärztetag 1963 durch Wiederwahl bestätigt. Nach einer Satzungsreform gehörte Dr.

Schimrigk in seiner Eigenschaft als Kammerpräsident bis 1973 sowohl dem Gesamtvorstand der Bundes- ärztekammer als auch dem Präsi-

dium des Deutschen Ärztetages an.

Zugleich gehörte Dr. Schimrigk viele Jahre lang zahlreichen weite- ren Gremien der Bundesärztekam- mer an, unter anderem als Vorsit- zender der „Ständigen Konferenz zur Beratung der Berufsordnung", in dieser Eigenschaft hielt er auf mehreren Ärztetagen entscheiden- de Grundsatzreferate, sowie eben- falls als Vorsitzender der Ständi- gen Konferenz „Fürsorge und Ver- sorgung" und der früheren Ständi- gen Konferenz „Ärztliches Hilfsper- sonal". Unter der maßgeblichen In- itiative Dr. Schimrigks wurde 1965 die Arzthelferin als Lehrberuf aner-

Dr. med. Robert Schimrigk, früherer Präsident und bisheriger Ehrenpräsi- dent der Ärztekammer Westfalen-Lippe, ist plötzlich am 5. September 1976 ver- storben Foto: Kretschmer

kannt und wurden die Vorausset- zungen für die Zulassung zu die- sem Beruf sowie die Grundsätze des Ausbildungs- und Prüfungswe- sens bundeseinheitlich geregelt.

Der 76. Deutsche Ärztetag 1973 an- erkannte die Verdienste Dr. Schim- rigks mit der Verleihung des Para- celsus-Medaille.

Von den vielfältigen weiteren Eh- renämtern Dr. Schimrigks sind zu nennen sein Einsatz für das Deut- sche Rote Kreuz, wofür ihm 1964 das Ehrenzeichen des DRK verlie- hen wurde, ferner seine Mitglied- schaft in den Kuratorien der Stif-

tung „Hufelandpreis" und der „Dr.- Karl-Wilder-Stiftung" der Deut- schen Lebensversicherungen zur Erforschung des Herzinfarktes so- wie sein Vorsitz in dem gemeinnüt- zigen Verein „Hochanden-Hilfe e.

V.". Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenheilkunde wählte Dr. Schimrigk für die Amts- zeit 1967/68 zu ihrem Präsidenten.

Der Bundespräsident ehrte Dr.

Schimrigk im Jahre 1969 mit der Verleihung des Großen Verdienst- kreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Dr. Schimrigk war ein Arzt, der sich in den langen Jahren seiner berufspolitischen Arbeit stets unter Aufopferung seiner Gesundheit, seines Privatlebens und persönli- cher Interessen für die Belange seiner Kollegen und die Gesund- heit der Menschen in unserem Lan- de eingesetzt hat. Sein Vorbild ist Verpflichtung für alle, die ihn ge- kannt haben. Ein ehrendes Geden- ken ist ihm gewiß. gr/DÄ

Geehrt • Gewählt

Prof. Dr. Otto Rosenthal, emeritier- ter Professor an der University of Pennsylvania in Philadelphia (USA), wurde vom Fachbereich II der Frei- en Universität Berlin in Anerken- nung seiner Verdienste um die in- terdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Bearbeitung theoretischer und klinischer Probleme des Arzneimit- telstoffwechsels die Würde eines Ehrendoktors verliehen. zel Prof. Dr. Alfred Hildebrandt wurde vom neugewählten 15köpfigen Fachbereichsrat mit acht Stimmen für weitere zwei Jahre zum Ärztli- chen Direktor des Klinikums Steg- litz der Freien Universität Berlin gewählt. zel Professor Dr. Ernst Wollheim, emeritierter Direktor der Medizini- schen Universitätsklinik Würzburg, wurde von der Argentinischen Ge- sellschaft für den Fortschritt der In- neren Medizin zum Ehrenmitglied gewählt. WZ

2464 Heft 39 vom 23. September 1976 DEUTSCHES ARZTEBLATT

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