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‘Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit‘

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- Forschung - Fb 1031

K. Seiler

Interorganisationale Kooperations- netzwerke im Anwendungsfeld

‘Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit‘

Dortmund/Berlin/Dresden 2004

(2)

Fachbereich D - Abteilung Sicherheitstechnik der Bergischen Universität Wuppertal angenommen wurde. Die Dissertation entstand während der Tätigkeit als wissen- schaftlicher Mitarbeiter an der Bergischen Universität Wuppertal im Rahmen des von der Europäischen Gemeinschaft und dem Land Nordrhein-Westfalen kofinanzierten Ziel 3 - Projektes „Synergien durch Kooperationen im Arbeits- und Gesundheitsschutz“

(10-V52A-0697), welches durch das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen begleitet wurde. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröf- fentlichung liegt bei dem Autor.

Autor: Dipl.-Psych. Kai Seiler

Landesanstalt für Arbeitsschutz NRW, Düsseldorf Verlag/Druck: Wirtschaftsverlag NW

Verlag für neue Wissenschaft GmbH

Bürgermeister-Smidt-Str. 74-76, D-27568 Bremerhaven Postfach 10 11 10, D-27511 Bremerhaven

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Telefax: (03 51) 56 39 - 52 10

Alle Rechte einschließlich der fotomechanischen Wiedergabe und des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten.

ISSN 1433-2086 ISBN 3-86509-211-X

(3)

Kurzreferat ... 7

Abstract ... 8

Résumé ... 9

Vorwort ... 10

1 Einführung ... 13

1.1 Zielsetzung und Aufbau dieser Arbeit ... 13

1.2 Kooperation und Netzwerkbildung als Phänomen organisationaler Strukturfindung ... 15

1.2.1 Begriffsbestimmungen: Kooperation, Netzwerke und interorganisationale Kooperationsnetzwerke ... 16

1.2.2 Bedarf nach theoretischen Erweiterungen ... 21

1.3 Das erkenntnistheoretische Dilemma hinsichtlich des Betrachtungsgegenstandes... 28

1.4 Fragestellungen und Zusammenfassung der Problemidentifikation ... 30

2 Begründung und Darstellung des wissenschaftlichen Vorgehens ... 33

2.1 Eine qualitativ-heuristische Wissenschaftsperspektive als pragmatischer Lösungsansatz ... 33

2.1.1 Pragmatisch-normative Anforderungen für wissenschaftliche Auseinandersetzungen ... 33

2.1.2 Integration qualitativer und quantitativer Untersuchungsansätze ... 36

2.2 Verwendung des Lösungsansatzes in dieser Arbeit ... 36

2.2.1 Reflexive Theorieentwicklung... 37

2.2.2 Durchgeführte empirische Analysen zur reflexiven Theorieentwicklung ... 39

3 Spezifische Rahmenbedingungen und empirische Befunde zu Kooperationsnetzwerken im Anwendungsfeld ... 50

(4)

3.1.1 Historische Entwicklung des deutschen

Arbeitsschutzsystems ... 51

3.1.2 Die gegenwärtige formal-rechtliche Struktur ... 55

3.2 Empirische Befunde zum Bereich von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit ... 60

3.2.1 Aktuelle Situation der Arbeitsschutzorganisation ... 62

3.2.2 Umsetzungsstand: Kooperationen in interorganisationalen Netzwerkstrukturen... 64

3.2.3 Erfolgsfaktoren der Gestaltung von Kooperationsnetzwerken... 84

3.2.4 Negative Einflussfaktoren der Gestaltung von Kooperationsnetzwerken... 85

3.3 Zusammenfassung und Implikationen ... 86

4 Konstitutionsmerkmale interorganisationaler Kooperationsnetzwerke im Anwendungsfeld ... 89

4.1 Einflussgrößen interorganisationaler Kooperationsnetzwerke ... 89

4.1.1 Einflussgrößen der Umwelt ... 90

4.1.2 Akteursbezogene Einflussgrößen... 91

4.1.3 Situationsbezogene Einflussgrößen ... 97

4.1.4 Akteursbezogene Effekte der Netzwerkkooperation... 101

4.1.5 Situations- bzw. netzwerkbezogene Effekte ... 105

4.1.6 Umweltbezogene Effekte ... 107

4.2 Integratives Prozessmodell der Konstitution von Kooperationsnetzwerken... 108

4.3 Metatheoretische Einordnung ... 113

4.3.1 Die strukturationstheoretische Perspektive... 113

4.3.2 Übertragung der strukturationstheoretischen Perspektive auf die Theorieentwicklung und das Anwendungsfeld dieser Arbeit ... 117

4.4 Zusammenfassung und Beantwortung der Fragestellung 1... 119

(5)

5.1.1 Evaluation im Hinblick auf die Effektivität

interorganisationaler Kooperationsnetzwerke ... 121 5.1.2 Evaluation im Hinblick auf die Effizienz von

interorganisationalen Kooperationsnetzwerken ... 126 5.2 Alternativen zu interorganisationalen

Kooperationsnetzwerken... 132 5.3 Zusammenfassung und Beantwortung der

Fragestellung 2... 133 6 Management von Kooperationsnetzwerken im

Anwendungsfeld ... 135 6.1 Ziele des Managements von Kooperationsnetzwerken ... 135 6.2 Empfehlungen zum Management interorganisationaler

Kooperationsnetzwerke ... 136 6.2.1 Allgemeine Empfehlungen zum Netzwerkmanagement... 136 6.2.2 Anwendungsbeispiel: Empfehlungen für das

Kompetenznetzwerk Arbeitsschutz NRW (KomNet) ... 138 6.3 Gestaltungshilfen für interorganisationale

Kooperationsnetzwerke des Anwendungsfeldes ... 140 6.3.1 Checkliste zur Vorbereitung von interorganisationalen

Kooperationsnetzwerken... 140 6.3.2 Checkliste für das Management interorganisationaler

Kooperationsnetzwerke ... 143 6.4 Screening-Instrument zur Netzwerkreflexion ... 145 6.5 Zusammenfassung und Beantwortung der

Fragestellung 3... 149 7 Diskussion und Ausblick ... 151 7.1 Implikationen für die Praxis ... 151 7.2 Einschränkungen hinsichtlich der Methodik und der

Generalisierbarkeit ... 153 7.3 Weiterer Forschungsbedarf... 153 8 Literaturverzeichnis ... 156

(6)

Abkürzungsverzeichnis... 173

Anhang ... 174

Anhang 1 Interviewleitfaden zur Studie 2 ... 175

Anhang 2 Online-Fragebogenset zur Studie 4 ... 176

Anhang 3 Interviewleitfaden zur Studie 5 ... 186

Anhang 4 Lebenslauf mit Bildungsweg... 189

(7)

Interorganisationale Kooperationsnetzwerke im Anwendungsfeld ‚Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit’

Kurzreferat

Die Forcierung von Kooperationen und Netzwerken im Bereich Sicherheit und Ge- sundheit bei der Arbeit ist seit über einer Dekade populär. Die Gründe dafür sind in erster Linie sowohl in Synergieerwartungen der Kooperierenden als auch in gesetzli- chen Erfordernissen zur Kooperation im Kontext der Reform des Arbeitsschutzrechts zu suchen. Durch Kooperationen und Netzwerkstrukturen sollen die einzelnen Insti- tutionen ihre Informationsbasis verbessern, Kompetenzen ergänzen, konzertierte Maßnahmen planen und umsetzen sowie neue innovative Wege beschreiten.

Die bisherige, eher soziologisch und wirtschaftswissenschaftlich orientierte For- schungspraxis zur interorganisationalen Kooperation erweist sich als äußerst hetero- gen im Hinblick auf die zugrunde gelegten Methoden, Theorieentwicklungen und praktischen Empfehlungen. Netzwerkkritische Beiträge mahnen dabei zunehmend den Mythos der Netzwerkarbeit und die z. T. bescheidenen Output-Effekte dieser Kooperationsform an. Die empirische Überprüfung bzw. Evaluation der Synergieer- wartungen und Netzwerkeffekte, deren theoretische Fundierung sowie die Ableitung von Gestaltungsempfehlungen stellen für das Anwendungsfeld dieser Arbeit jedoch noch weitgehend Neuland dar.

Daher wurden im Rahmen dieser Arbeit empirische Studien und Literaturrecherchen durchgeführt, um zunächst die spezifischen Rahmenbedingungen der Netzwerkko- operation zu ermitteln. Darauf aufbauend ist ein Prozessmodell entwickelt worden, aus dem Ableitungen für die Evaluation vorgenommen worden sind. Zudem sind an- wendungsbezogene Checklisten und Screening-Instrumente auf der Basis der Theo- rieentwicklung für die Anwendungspraxis erarbeitet worden.

Im Zuge der Erörterungen zeigt sich, dass ein besonderes Augenmerk auf das Be- ziehungsmanagement im Netzwerkprozess gelegt werden muss. Darüber hinaus ist die Effizienz- und Effektivitätsbetrachtung von Netzwerken im Arbeitsschutz nicht unabhängig vom jeweiligen Kooperationsinhalt, von Einflussgrößen aus der Umwelt sowie von Beteiligungsgründen der Netzwerkakteure.

Die vorliegende Arbeit zeigt ferner Forschungsbedarf u. a. hinsichtlich der Entwick- lung von Netzwerkkompetenz im Kontext des Anwendungsfeldes sowie hinsichtlich des Einsatzes praxisbezogener Handlungshilfen auf.

Schlagwörter:

Netzwerke, Kooperation, Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, Einflussgrößen, Gestaltungsempfehlungen

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Interorganisational collaboration networks in the area of occupational safety and health

Abstract

Furthering collaboration and networking in the field of occupational safety and health has become popular over the last decade. The main reasons therefore are expecta- tions regarding synergy effects as well as collaboration requirements which result from the recent law reforms within this field.

By means of collaboration and networking, separate institutions should optimize their information management, complement internal skills, plan and realize concerted measures and simply break new ground. Previous research in inter-organizational collaboration has mainly been conducted by sociologists and economists and proved to be heterogenous in consideration of underlying methods, theories and practical applications. Critiques sound a note of caution regarding networking as myth and refer to rather marginal outcome effects within this form of collaboration.

The empirical examination of synergy effects, their theoretical basis as well as the derivation of practical advice are by far not sufficiently developed in the area of occu- pational health and safety.

Therefore, empirical studies and literature research have been conducted within the scope of this dissertation to detect special determining factors of networking.

Adapted from this, a process model of networking has been developed and on this basis, recommendations for collaboration design and performance appraisal have been derived. Furthermore, applied checklists and screening instruments have been deleloped and are presented in this work.

In the course of the issues, particular attention should be drawn to the management of relationships in networking processes. Moreover, the performance appraisal of network outcomes are not independend of the relative collaboration matter, the lo- calization and the motives for taking part in networking.

This present work points out further need of research, among others in the field of the development of contextual networking skills as well as in the application and evalua- tion of applied guidelines and recommendations.

Key words:

Networks, collaboration, occupational safety and health, parameters, guidelines and recommendations

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Les resesaux d’information et la coopération entre les institutions dans le domaine de la santé/securite au travail

Résumé

Dans le domaine de la santé/sécurité au travail, la coopération en réseaux d'informa- tions est en vogue depuis plus d'une décénnie. Ceci est expliquable grâce à un effet de synergie du à une attente positive des différents intervenants, mais aussi grâce aux conditions légales imposant une meilleure coopération des acteurs afin de ren- forcer et d'améliorer les lois sur la protection du travail.

Ainsi les réseaux d'informations et de coopérations visent-ils à optimiser et à moder- niser les institutions et leurs banques de données, fournir les compétences requises, planifier et donner des mesures de protections concertées et également proposer des solutions innovantes.

Jusqu'à présent la recherche sur la coopérations des institutions était plutôt basée sur les aspects sociaux-économiques et ceci s'est révélé trop hétérogène quant aux méthodes, au dévelopement théorique et aux conseils proposés. Des articles plus critiques condamnent déjà le mythe du travail en réseau à la vue des résultats miti- gés de cette forme de coopération.

L’étude et l’évaluation des effets synergiques du travail en réseau et leurs bases théoriques ainsi que les conseils pratiques en découlant ne sont actuellement qu’insuffisament développés dans les domaines de la santé/sécurité du travail. C'est pourquoi l'auteur de ce travail s'est attaché à analyser de façon empirique les publi- cations et les études sur ce thème pour donner un nouvel éclairage sur les condi- tions générales et nécessaires à la coopération en réseau.

Sur cette base un modèle a été développé pour pouvoir définir l'organisation ainsi que des indicateurs d'efficacité pour le travail en réseau. De plus des outils pratiques de screening et de checklist ont été mis au point lors de ce travail.

A la fin de la dissertation le constat repose particulièrement sur le relationel humain dans les réseaux d'informations et de coopérations. En effet l'efficacité de tels ré- seaux sur la sécurité du travail ne dépend pas moins de la qualité du contenu des informations que de la localisation et des raisons de participation des acteurs.

Ce rapport conclu sur le besoin de recherche plus particulièrement par rapport au développement de compétences à acquérir pour le travail en réseau, au niveau des champs d'applications ainsi que des avis et conseils pratiques.

Mots clés:

Reseaux d'information, coopération, santé/sécurité au travail, paramètres, conseils pratiques

(10)

Vorwort

Meiner Mutter, Lars und Fotini gewidmet.

Viele Zusammenschlüsse von Akteuren im Bereich von 'Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit' sind in jüngerer Vergangenheit entstanden - nicht zuletzt aufgrund ei- ner initiierenden Projektförderung. Das Thema ist vor allem vor dem Hintergrund er- hoffter Synergieeffekte und knapper Finanz- und Personalressourcen "en vogue".

Gleichzeitig beklagen jedoch einige Eingebundene schon eine "Netzwerkallergie"

und bezweifeln die Sinnhaftigkeit derartiger Bündnisse als optimalste Organisations- form.

Umso mehr war es mein Interesse, den Konstitutionsprozess von Kooperationsnetz- werken in dem speziellen Anwendungsfeld zu erforschen und einen Ordnungsrah- men zu entwickeln, auf dessen Grundlage Gestaltungsempfehlungen gegeben wer- den können. Die vorliegende Dissertation ist im Rahmen des von der Europäischen Gemeinschaft und dem Land Nordrhein-Westfalen kofinanzierten und vom vom Mini- sterium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen begleiteten Ziel 3 - Projektes "Synergien durch Kooperation im Arbeits- und Gesundheitsschutz (SynKo- op)" entstanden. Das Projektmanagement und die inhaltlichen Arbeiten übernahmen hauptsächlich das Fachgebiet Arbeitsschicherheit/Ergonomie (Leitung: Prof. Dr.-Ing., Dipl.-Wirtsch. Ing. Bernd H. Müller) in der Abteilung Sicherheitstechnik des Fachbe- reichs D der Bergischen Universität Wuppertal und das Wuppertaler Institut ASER e.V. an der Bergischen Universität Wuppertal - zwei Einrichtungen, bei denen ich über einige Jahre als Mitarbeiter Erfahrungen im Bereich der Arbeitswissenschaft sammeln und mich beruflich weiterentwickeln konnte. An dieser Stelle möchte ich mich daher auch ausdrücklich bei den Gutachtern dieser Dissertation, Herrn Prof.

Dr.-Ing., Dipl.-Wirtsch. Ing. Bernd H. Müller und Herrn Prof. Dr. Hartmut O. Häcker bedanken sowie bei allen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen - insbesondere bei Herrn Dipl.-Ing. Karl-Heinz Lang, Herrn Dr. Rainer Tielsch, Herrn Dr. Hansjürgen Gebhardt, Herrn Dr. Michael Stein, Frau Fotini Rodouli sowie bei Frau Dipl.-Psych.

Nora Löbbecke.

Weiterhin bedanke ich mich bei Herrn Dr. rer. pol., Dipl.-Ökonom Ralf Pieper von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), der die vorliegende Ar- beit inhaltlich hinsichtlich einer möglichen Veröffentlichung in der BAuA-Schriften- reihe Forschungsberichte prüfte sowie bei Herrn Dietmar Eßling von der Bundesan- stalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und Herrn Karl-Heinz Lang vom Institut ASER e.V. an der Bergischen Universität Wuppertal, die mich bei der formalen Ge- staltung der vorliegenden Arbeit hinsichtlich der Leitlinien zur Gestaltung von Manu- skripten für Forschungsberichte der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsme- dizin unterstützt haben.

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Überschattet wurden die vergangenen Wochen durch den plötzlichen und unbegreif- lichen Tod meiner langjährigen Arbeitskollegin und Freundin Fotini Rodouli. Ihr heite- res, liebevolles und offenes Wesen half mir nicht nur in manch kritischer Arbeitspha- se, sondern es hat bei mir dankbare Spuren hinterlassen, welche mir bei der Begeg- nung mit anderen Menschen Orientierung geben. In ihrem Gedenken stelle ich diese Arbeit.

Die vorliegende Arbeit und mein Weg dorthin wäre nicht ohne die Unterstützung weiterer lieber Menschen möglich gewesen. Zunächst möchte ich mich daher bei meiner Mutter Erna Seiler dafür bedanken, dass sie nie an mir zweifelte und meine Neugier förderte. Für den langjährigen emotionalen Halt, den ich finden konnte und für sein Verständnis in Zeiten, in denen ich meinen Anspruch an Gelassenheit nicht immer erfüllen konnte, möchte ich meinem Freund Lars Hoffmann von ganzem Her- zen danken. Außerdem danke ich meinen Freunden Udo Lehmann und Jarek Kra- jewski, die sich nicht nur als Lektoren meiner Arbeit verdient gemacht haben sowie meiner übrigen Familie für die Begleitung auf meinem Weg - insbesondere meinem Zwillingsbruder Sven, der mir immer ein fairer "Sparringspartner" sowie ein liebevol- ler und freundschaftlicher Bruder gewesen ist. Nicht zuletzt gilt mein Dank meinem Freund Tobias Ringeisen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit habe ich in den folgenden Ausführungen stets die männliche Form verwendet. Ich wünsche trotz dieser Vereinfachung allen Lese- rinnen und Lesern eine angenehme Lektüre.

Wuppertal, im August 2004 Kai Seiler

(12)
(13)

1 Einführung

1.1 Zielsetzung und Aufbau dieser Arbeit

Im Fokus der vorliegenden Arbeit steht die systematische Auseinandersetzung mit dem Phänomenbereich interorganisationale Kooperationsnetzwerke im Anwen- dungsfeld 'Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit', so dass die relevanten Ein- flussgrößen aufgezeigt und in Zusammenhang gebracht werden können sowie Ab- leitungen hinsichtlich der Evaluation und für das Netzwerkmanagement vorgenom- men werden können. Die leitenden Fragestellungen in dieser Arbeit, unter denen die empirisch und theoretisch fundierte Argumentation geführt werden, sind dabei zum einen Fragen der Effektivität sowie Fragen der Steuerbarkeit von Kooperationspro- zessen in Netzwerken (die Fragestellungen werden im Zuge der Zusammenfassung der Problemidentifikation in Kapitel 1.4 präzisiert). Unter anderem soll auch die Effi- zienz- bzw. Synergiehypothese zu verbesserten Output-Effekten über Netzwerk- strukturen näher spezifiziert werden. Des Weiteren wird aufbauend auf dem in dieser Arbeit entwickelten Prozessmodell und ausgehend von einer gründlichen Struktura- nalyse des Anwendungsfeldes "Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit" intendiert, anwendungspraktische Gestaltungs- und Evaluationsmaßnahmen für Netzwerke in diesem Bereich aufzuzeigen.

Der Aufbau der Arbeit ist schematisch in Abbildung 1 dargestellt. Ziel und Inhalt des 1. Kapitels ist die ausführliche Identifikation der Problemzusammenhänge im Kontext neuer Koordinations- und Kooperationsformen. Hierzu wird mit Hilfe verschiedener Studien der allgemeine Forschungsstand zur Kooperation in Netzwerkstrukturen analysiert und in seinen Hauptproblemfeldern dargestellt. Dies dient der Darstellung der Dynamik und Komplexität des Untersuchungsfeldes sowie der Systematisierung und Eingrenzung des zu behandelnden Problemraumes; hierzu werden 3 zentrale Fragestellungen aufgestellt, von denen sich diese Arbeit im Folgenden leiten lässt.

Ausgehend von den vorher skizzierten methodischen Problemen bezüglich des Be- trachtungsgegenstandes wird in Kapitel 2 ein Lösungsvorschlag aufgezeigt und eine Begründung zum wissenschaftstheoretischen Vorgehen in dieser Arbeit gegeben.

Die Verwendung des Lösungsvorschlages in dieser Arbeit sowie die Darstellung der Methodik der durchgeführten Studien wird ebenfalls in diesem Kapitel beschrieben.

In Kapitel 3 werden die spezifischen Rahmenbedingungen sowie empirische Befunde zu Kooperationsnetzwerken im Bezugsrahmen „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ anhand der eigenen Untersuchungen sowie zusätzlicher Literaturrecherchen beschrieben. Diese bilden die Grundlage für die theoretischen Erörterungen im fol- genden Kapitel 4, in dem zunächst Merkmale der Netzwerkkonstitution verdichtet werden. Aufbauend auf die Generierung dieses theoretischen Rahmens erfolgt die Entwicklung und Begründung des Prozessmodells. Hierbei wird zunächst der Pro- zess der Kooperationsgestaltung in Netzwerkstrukturen sowie seine Determinanten in ihren jeweiligen Wechselbeziehungen im Allgemeinen beschrieben, um anschlie- ßend auf dieser Basis Empfehlungen zur Kooperation im Bereich von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit erörtern zu können.

(14)

So können in Kapitel 5 anhand der vorgenommenen Konzeptionen Empfehlungen zur Evaluation von Kooperationsnetzwerken vorgenommen werden. Im Hinblick auf eine Effizienzbewertung erfolgt eine Diskussion der bisherigen Erörterungen im Zu- sammenhang mit der Transaktionskostentheorie. Schließlich werden auf der Grund- lage des bisher Dargestellten in Kapitel 6 zusammenfassende Empfehlungen für Vorbereitung und das Management von Kooperationsnetzwerken gegeben. Hierzu

Einführung / Erörterung der theoretischen und

anwendungspraktischen Probleme der Kooperation in Netzwerk- strukturen / Problemidentifikation und Fragestellungen

Einführung / Erörterung der theoretischen und

anwendungspraktischen Probleme der Kooperation in Netzwerk- strukturen / Problemidentifikation und Fragestellungen

Lösungsvorschlag des methodischen Problems

und Darstellung des wissenschaftlichen Vorgehens

sowie der durchgeführten Studien

Lösungsvorschlag des methodischen Problems

und Darstellung des wissenschaftlichen Vorgehens

sowie der durchgeführten Studien

Analyse und Erörterung der spezifischen Bedingungen des Bereiches

„Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ aus den eigenen Studien sowie

weiterer Literatur Analyse und Erörterung

der spezifischen Bedingungen des Bereiches

„Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ aus den eigenen Studien sowie

weiterer Literatur Kapitel 2

Kapitel 2 Kapitel 3Kapitel 3

Kapitel 1 Kapitel 1

Systematisierung der Befunde und der Literaturrecherche:

Ableitung von Merkmalen der Netzwerkkonstitution im Anwendungsfeld / Entwicklung eines Prozessmodells /

Metatheoretische Einordnung

Systematisierung der Befunde und der Literaturrecherche:

Ableitung von Merkmalen der Netzwerkkonstitution im Anwendungsfeld / Entwicklung eines Prozessmodells /

Metatheoretische Einordnung Kapitel 4

Kapitel 4

Evaluation interorganisatio- naler Kooperationsnetz-

werke anhand der Theorieentwicklung in Kap. 4

sowie weiterer theoretischer Ansätze

Evaluation interorganisatio- naler Kooperationsnetz-

werke anhand der Theorieentwicklung in Kap. 4

sowie weiterer theoretischer Ansätze

Ableitung von Empfehlungen hinsichtlich der Gestaltung der Kooperationsbeziehungen/

Handlungshilfen und Checklisten Ableitung von Empfehlungen

hinsichtlich der Gestaltung der Kooperationsbeziehungen/

Handlungshilfen und Checklisten

Kapitel 5

Kapitel 5 Kapitel 6Kapitel 6

Entwicklung der methodischen und theoretischen GrundlagenEntwicklung der methodischen und theoretischen GrundlagenProblem- identifikationProblem- identifikationAnwendungsprak- tische ÜbertragungAnwendungsprak- tische ÜbertragungDiskussionDiskussion

Diskussion: Relevanz, Einschränkungen und weiterer Forschungsbedarf

Diskussion: Relevanz, Einschränkungen und weiterer Forschungsbedarf

Kapitel 7 Kapitel 7

Beantwortung der Fragestellung 1Beantwortung der Fragestellung 3

Beantwortung der Fragestellung 2

Abb. 1.1 Schematischer Aufbau dieser Arbeit

werden auch auf den Inhalt dieser Arbeit basierende Checklisten und ein Screening- Instrument vorgestellt, um anwendungspraktische Hilfen zu geben. In Kapitel 7 wer- den letztlich die praktische Relevanz der Ergebnisse dieser Arbeit diskutiert sowie der weitere Forschungsbedarf und zukünftige Entwicklungen skizziert.

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1.2 Kooperation und Netzwerkbildung als Phänomen organisa- tionaler Strukturfindung

Mittlerweile hat die Diskussion um Netzwerke als eine spezifische Koordinierungs- form menschlichen Handelns jenseits von Markt und Hierarchie nahezu alle gesell- schaftlichen Teilbereiche erreicht (Howaldt, Kopp & Martens, 2001). Popularität er- fährt diese Koordinationsform vorrangig in den ökonomischen und soziologischen Disziplinen - nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Entwicklung effektiver und effizi- enter Produktions- und Distributionswege.

Die wissenschaftliche Diskussion hinsichtlich netzwerkbezogener Aspekte pendelt dabei zwischen dem Netzwerk als neuem Mythos einerseits und Netzwerken als zentralem Begriff einer anderen Moderne (Howaldt, Kopp & Martens, 2001) anderer- seits. Renommierte Autoren wie der Soziologe Manuel Castells bezeichnen inzwi- schen sogar die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts als Netzwerkgesellschaft, in der sich alle relevanten Prozesse in Wirtschaft und Gesellschaft um die Organisations- form Netzwerk gestalten (Castells, 2000).

In ihrer Erörterung makrosozialer Analysen bezeichnet Mayntz (1996) Netzwerke als eine Synthese. Die Vermutung läge nahe, dass die Entstehung von Netzwerken die Folge eines dialektischen Prozesses sei: "Die abstrakte Logik eines solchen Prozes- ses könnte folgendermaßen formuliert werden: Das Aufkommen von formalen Orga- nisationen zerstört zunächst unstrukturierte Quasi-Gruppen (sozusagen die These) und setzt an ihrer Stelle formale Hierarchien (Antithese); letztlich aber zerstören die zunehmende Anzahl und die wachsende Größe von Organisationen die Hierarchien und ersetzen sie durch Netzwerke“ (Mayntz, 1996, S. 477).

Auch im Bereich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit ist die Forcierung von Ko- operationen und Netzwerken seit über einer Dekade populär. Die Gründe dafür sind in erster Linie zum einen in Synergieerwartungen der Kooperierenden (Volkholz, 1993; Kiesau, 1995; Tielsch & Müller, 2001) und zum anderen in gesetzlichen Erfor- dernissen zur Kooperation im Kontext der Reform des Arbeitsschutzrechts zu suchen (s. Kap. 3.1.2.3). Durch Kooperationen und Netzwerkstrukturen sollen die einzelnen Institutionen ihre Informationsbasis verbessern, Kompetenzen ergänzen, konzertierte Maßnahmen planen und umsetzen sowie neue innovative Wege beschreiten. Insbe- sondere bei politisch-administrativen Entscheidungsträgern besteht die Befürchtung, dass die klassischen Strukturen im Bereich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit diese Leistung in weit geringerem Maße erbringen kann. Die empirische Überprüfung bzw. Evaluation der Synergieerwartungen und Netzwerkeffekte steckt für dieses An- wendungsfeld jedoch noch weitgehend in den Kinderschuhen.

Auch im Hinblick auf neue Möglichkeiten der Netzwerkgestaltung durch den techni- schen Fortschritt (z. B. virtuelle Netzwerke via Internet, Netzwerkorganisation um Wissensdatenbanken) erhält die Diskussion über die Initiierung derartiger Koordina- tionsformen eine neue Dynamik. Als Beispiel hierzu sei auf die Umsetzung des vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Kompetenznetzwerkes Arbeitsschutz (Kom- Net) verwiesen, das in Studie 4 dieser Arbeit mit Blick auf die Beteiligungsmotivation und das Commitment der Akteure näher untersucht wurde.

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In den weiteren Ausführungen dieses Kapitels werden zunächst grundlegende Be- griffsexplikationen vorgenommen und anschließend wird der Bedarf nach theoreti- schen Erweiterungen im Allgemeinen und im Speziellen für das Anwendungsfeld dieser Arbeit aufgezeigt. Methodische Implikationen werden in diesem Kontext dis- kutiert und schließlich wird eine Verdichtung der Problemidentifikation für die weitere Aufgabenstellung präsentiert.

1.2.1 Begriffsbestimmungen: Kooperation, Netzwerke und interorganisa- tionale Kooperationsnetzwerke

Ohne den Problematisierungen im Hinblick auf die Vielfalt der verwendeten Theorien verschiedener Disziplinen weiter unten vorzugreifen, werden nachfolgend Definitio- nen des Phänomenbereiches vorgestellt, um dem Leser eine erste Einordnung in den Phänomenbereich zu ermöglichen und um einen Rahmen für den Betrachtungs- gegenstand dieser Arbeit zu geben. Eine umfassende Übersicht über Definitionen von Kooperation und über den Diskussionsstand würde allerdings den Rahmen die- ser Arbeit sprengen. Daher werden lediglich die zentralen Merkmale der Kooperation und von Netzwerken kurz dargestellt, welche später in den Operationalisierungen der Theorieentwicklung dieser Arbeit Eingang finden1.

Es liegt in der Natur der Sache, dass die in Kapitel 4 ff. beschriebenen und disku- tierten Theorieansätze nicht vollkommen den hier zugrunde gelegten Begriffen ent- sprechen. Jedoch wäre ein Weglassen theoretischer Ansätze aufgrund unterschiedli- cher Begriffssystematiken im Sinne des weiter unten beschriebenen wissenschafts- theoretischen Vorgehens wenig sinnvoll, da unter allen Einschränkungen einige für den weiteren Erörterungsprozess „im Kern“ befruchtende Informationen nicht be- trachtet werden würden. Gravierende Abweichungen von der hier als Basis vorge- stellten Morphologie der Erkenntnisobjekte werden allerdings daher hinsichtlich der Relevanz der in den Kapiteln 4 und 5 erfolgten theoretischen Ausführungen behan- delt.

Zum Kooperationsbegriff

Es sei an dieser Stelle auf ein Zitat von Kumbruck (2001) verwiesen, die bei ihrer Suche nach Hinweisen aus der Sozialpsychologie zum Thema Kooperation sowie verwandter Begriffe wie Gruppe, Konkurrenz, Konflikt und Vertrauen mit Greif (1987, S. 169 ff.) feststellt, dass "eine heterogene Vielfalt [existiert], in der Minitheorien, Konzepte, Einzelprobleme und Methoden nebeneinander stehen". Auch interdiszipli- när wird dieser Begriff durchaus unterschiedlich verstanden und mit verschiedenen Qualitäten belegt. So tendieren ökonomische Definitionsversuche dazu, Kooperation eher im Sinne einer Koordination von Akteuren als im Sinne eines synergetischen Outputs zu fassen. In diesem Sinne definieren etwa Picot, Reichwald & Wigand (1998, S. 13) Kooperation als "eine Form der freiwilligen zwischenbetrieblichen Zu- sammenarbeit von mindestens zwei Unternehmen unter Wahrung wirtschaftlicher und rechtlicher Selbständigkeit. Auf Basis einer Kooperationsvereinbarung findet ei-

1 Zur vertieften Beschäftigung mit Kooperationen wird der interessierte Leser auf die jeweilige aus- führlichere Literatur verwiesen (s. dazu z. B. Axelrod, 1984; Argyle, 1991; Rotering, 1993; Rössl, 1994; Spieß, 1995; Picot, Reichwald & Wigand, 1998; Lohmann, 2000)

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ne zweckorientierte Zusammenarbeit statt, die eine gemeinsame Erreichung eines oder mehrerer übergeordneter und nur gemeinsam erreichbarer Ziele anstrebt." So wird das Hauptziel einer Kooperation darin gesehen, dass sich die Kompetenzen und wirtschaftlichen Beziehungen der Unternehmen komplementär ergänzen, um für alle Beteiligten Kooperationspartner eine bessere Position im Wettbewerb zu erreichen.

Nach dem Vorbild der Arbeitsteilung übernimmt bei einer derartigen Koordination jeder die Aufgabe, die er am besten erledigen kann.

Ferner wird im ökonomischen Bereich noch nach horizontaler (gleiche Produktions- oder Marktstufe), vertikaler (verschiedene Produktionsstufen) sowie diagonaler (ver- schiedene Branchen) Kooperation unterschieden.

Der Soziologe Bernd Marin (1996, S. 461) betont hingegen Interessengegensätze und Interessenabhängigkeiten als charakteristisch für Kooperationen: "Ohne Interes- sengegensatz wäre Kooperation nicht notwendig, und ohne Interesseninterdepen- denz wäre sie nicht möglich“.

Mit Blick auf die Mehrdimensionalität von Kooperation weist die Psychologin Erika Spieß (1996) in ihrer Habilitationsschrift auf unterschiedliche Kooperationsformen hin: So versteht sie unter strategischer Kooperation ein Handeln, das rational und zielgerichtet seinen Nutzen kalkuliert und mit dem Menschenbild des "homo oeco- nomicus" korrespondiert; der empathischen Kooperation liegt zwar auch das ge- meinsam zu erreichende Ziel zugrunde, jedoch unter Bemühung, sich in den Partner hineinzuversetzen; schließlich erfolgt in der Pseudokooperation ein "als ob"-Handeln - eine Gemeinsamkeit zwischen den Kooperationspartner ist de facto nicht mehr vor- handen, sondern nur vorgespielt.

Hinsichtlich der Erfordernis, in dieser Arbeit eine Breite an Konzepten, Theorien und Modellen zum Kooperations- und Netzwerkphänomen zu integrieren, wird schließlich eine Definition von Argyle (1991, S. 4) zugrunde gelegt, der Kooperation in einem weiten Verständnis fasst als „acting together, in a coordinated way at work, leisure, or in social relationsships, in the pursuit of shared goals, the enjoyment of the joint activity, or simply furthering the relationship“.

Zum Netzwerkbegriff

Ähnlich wie zur Kooperation sind auf dem Gebiet der Netzwerkforschung zahlreiche Definitionsansätze und Konzeptualisierungen existent, deren ausführliche Erörterung an dieser Stelle nicht erfolgen kann. Insbesondere betriebswirtschaftlich und soziolo- gisch orientierte Arbeiten haben wiederum dazu viele Konzepte hervorgebracht2. Netzwerkdefinitionen, die sich auf Forschungen zu sozialen (familären, freundschaft- lichen etc.) Verbindungen beziehen, werden an dieser Stelle nicht berücksichtigt, da es bei dieser Arbeit um Spezifika interorganisationaler Netzwerke geht.

Die Tabelle 1.1 soll zunächst als stilisierte Beschreibung von Organisationsformen dienen. Powell (1996) entwickelte dieses Schema in seiner Analyse zur Systemati- sierung und Weiterentwicklung ökonomischer Organisationsformen. Eine für diese

2 (vgl. dazu z. B. Adamek, 1980; Miles & Snow, 1986; Hollingsworth, 1996; Mayntz, 1996; Hage &

Alter, 1997; Balling, 1998; Castells, 2000; Sydow & Windeler, 2000; Howaldt, Kopp & Martens, 2001).

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Arbeit relevante Beschreibung und Diskussion ökonomischer Ansätze wird jedoch ausführlicher in Kapitel 5.1.2 vorgenommen3.

Tab. 1.1 Ein stilisierter Vergleich ökonomischer Organisationsformen (Quelle:

Powell, 1996):

Organisationsformen Hauptmerkmale:

Markt Hierarchie Netzwerk

Normative Basis Verträge,

Eigentumsrechte

Arbeitsverhältnis Komplementäre Stärken

Kommunikations- wege

Preise Routine Beziehungen

Methoden der Konfliktbewältigung

Feilschen;

Gerichtsverfahren

Administrativer Befehl und Kontrolle

Norm der Gegen- seitigkeit, Fragen der Reputation

Flexibilitätsgrad hoch niedrig mittel

Stärke der Verpflich- tungen zwischen den Parteien

niedrig mittel bis hoch mittel bis hoch

Atmosphäre oder Klima

Genauigkeit und/oder Misstrauen

Formal, bürokratisch „open-ended“, ge- genseitige Vorteile Akteurpräferenzen

oder Entscheidungen

unabhängig abhängig interdependent

Mischformen Wiederholte Transak- tionen (Geertz, 19784)

Informelle Organisa- tion (Dalton, 19575)

Statushierarchien, vielfältige Partner Verträge als hierar-

chische Dokumente (Stinchcombe, 19856)

Marktähnliche Eigen- schaften: Profitcen- tren, Verrechnungs- preise (Eccles, 19857

formale Regeln

Bei diesem Vergleich verdeutlicht der Autor, dass Netzwerke sich insbesondere in der zu Grunde liegenden Beziehungsform zwischen den Akteuren (sowohl normativ

3 Allerdings muss bei dieser Darstellung, die als Beispiel einer Ordnungsmöglichkeit von Koordinati- onsformen angeführt wurde, ein kritischer Beitrag hinzugefügt werden, der bereits als Verweis auf das Kapitel zur Notwendigkeit theoretischer Erweiterungen (Kapitel 1.2.2) sowie zu den systemati- schen Theorieerörterungen in dieser Arbeit dient. So schreibt Wiesenthal (1999) über Powells An- satz: „Der Autor bedient sich (...) des Tricks, Organisation (Hierarchie) auf die Exekution von Rou- tinen als ‚means of communication‘ (sic) zu reduzieren und (Beziehungs-)Verträge ausschließlich als Konstituens von Netzwerken zu behandeln. Damit setzt er sich allerdings in einen unüberwind- lichen Gegensatz sowohl zur institutionellen Ökonomie, die ‚relational contracts‘ im Anschluss an Coase (1937) als konstitutiv für Organisationen betrachtet, als auch zur Organisationswissenschaft der Carnegie Mellon School um Herbert A. Simon, welcher Organisationen als prinzipiell strate- giefähig gelten“.

4 Geertz, C. (1978). The Bazar Economy: Information and Search in Peasant Marketing. In: Ameri- can Economic Review, 68 (2), S. 28 - 32

5 Dalton, M. (1957). Men who Manage. New York: Wiley

6 Stinchcombe, A. (1985). Contracts as Hierarchical Documents. In: Stinchcombe, A & Heimer, C.

(Hrsg.). Organization Theory and Project Management. Oslo: Norwegian University Press

(19)

als auch zwischenmenschlich) von den anderen Koordinationsmechanismen unter- scheiden.

Tab. 1.2 Typologie der Steuerungsmechanismen (Hollingsworth, 1996) Aktionsbereich

individualistisch kollektivistisch Grad der

formalen Integration

Form der Koordination

Koordination beruht über- wiegend auf der Beeinflus- sung der individuellen Handlungsanreize

Koordination beruht über- wiegend auf dem Appell an solidaristische Werte und kollektive Güter

niedrig Koordination und Kontrolle durch ge- trennte Akteu- re; keine spe- zifische Orga- nisations- struktur

Zelle 1 Märkte

- kurzfristig liquidierbare Verkäufe

- Kassa- und Effektivge- schäfte am Markt - „spot markets“

Zelle 4

Überwachungsnetzwerke - ausgedehnte Unter-

nehmensverflechtun- gen zum Zwecke des Informationsaustau- sches und der Kontrolle - Preisführerschaft

mittel Netzwerkko- ordination unter autono- men, aber interdepen- denten Akteu- ren

Zelle 2

Verpflichtungsnetzwerke - Subkontrahierungen - „Joint Ventures“ und strategische Allianzen - „Relational Contracting“

- „Franchising“ und Kon- zessionen

- Kooperationsverträge

Zelle 5

Unterstützungsnetzwerke - Handels- und Hand-

lungsvereinbarungen - Forschungs- und Ent-

wicklungszusam- menschlüsse

- Firmenübergreifende Zusammenarbeit - Interorganisatorische

Bündnisse

- Ausbildungszentren

hoch bürokratische oder admini- strative Steue- rung

Zelle 3 Hierarchien

- vertikale und horizontale Integration

- Konglomeratbildung - Arbeitsplatzbeschreibun-

gen (werden durch die Gewerkschaften mit be- stimmt)

Zelle 6

Verbände und Vereinigungen - Handelsverbände - Arbeitgebervereinigun-

gen

- Industrieverbände - Gewerkschaften - Kartelle

7 Eccles, R. (1985). The Transfer Pricing Problem: A Theory for Practice. Lexington, MA: Lex. Books

(20)

Einen weiteren Ordnungsversuch hinsichtlich gesellschaftlicher und ökonomischer Steuerungsmechanismen nimmt Hollingsworth (1996) vor. Dabei differenziert er ei- nerseits zwischen einem kollektivistischen und individualistischen Aktionsbereich und andererseits zwischen der jeweiligen Form der Koordination.

In Tabelle 1.2 sind die wichtigsten Merkmale einer derartigen Typologie dargestellt.

So kategorisiert er auf individualistischer Ebene so genannte Verpflichtungsnetzwer- ke, und auf kollektiver Ebene Überwachungs- und Unterstützungsnetzwerke.

Sydow & Windeler (1999, S. 11 ff.) tragen wesentliche Strukturmerkmale von Netz- werken zusammen, die bislang in der von ihnen gesichteten Literatur ausgemacht worden sind: Die Erfordernis zur Kooperation bzw. eine Kooperationszusammen- hang, eine Vertrauensbasis und Selbstverpflichtung zum nicht-opportunen Verhalten der Netzwerkakteure untereinander, Verlässlichkeit, Verhandlung und Verträge sowie ein dauerhafter Beziehungszusammenhang. Jedoch mahnen die Autoren die weitere Notwendigkeit einer theoretischen Spezifizierung auch für konkrete Anwendungsfel- der an (vgl. weiter unten).

Interorganisationale Kooperationsnetzwerke

Da in dieser Arbeit nicht nur die Kooperation in Netzwerkstrukturen zwischen einzel- nen Akteuren im Vordergrund steht, sondern auch die Kooperation auf institutioneller Ebene wird im Weiteren von interorganisationaler Kooperation gesprochen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die kooperierenden Akteure sowohl Abhängigkeiten un- tereinander aufweisen als auch zwischen ihnen und ihren eigenen Institutionen. Dar- über hinaus bestehen nicht personengebundene Abhängigkeiten zwischen den In- stitutionen (z. B. rechtlicher oder wirtschaftlicher Art). Mit Blick auf die weiteren Erör- terungen wird eine weit gefasste Definition entwickelt, die den kleinsten gemeinsa- men Nenner der interorganisationalen8 Netzwerkforschung unter Berücksichtigung des vorher Skizzierten darstellt. Demnach sind interorganisationale Netzwerke durch folgende Merkmale gekennzeichnet:

!!!! !!!!

Ein längerfristig orientierter Kooperationszusammenhang zwischen mindestens

drei Organisationen besteht oder wird angestrebt.

!!!! !!!!

Die Netzwerkpartner sind untereinander weitgehend hierarchisch autonom (da

ansonsten von einer vertikalen Verflechtung ausgegangen werden muss bei der Kooperationszusammenhänge unter anderen Voraussetzungen stattfinden).

!!!! !!!!

Es existieren Interdependenzen zwischen den Netzwerkpartnern, die Kooperati-

onserfordernisse begründen.

!!!! !!!!

Das Netzwerk ist abgrenzbar von anderen existenten Organisationsstrukturen.

Auf der Folie dieser Definition werden in Kapitel 3 weitere Konkretisierungen für Ko- operationsnetzwerke im Anwendungsfeld 'Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit' vorgenommen.

8 Der Begriff "interorganisational" ist die deutsche Anlehnung an den im anglo-amerikanischen Sprachraum gebräuchlichen Terminus "interorganizational".

(21)

1.2.2 Bedarf nach theoretischen Erweiterungen

Die bereits eingangs problematisierte Vielfalt der Begriffe, der theoretischen und methodischen Ansätze zur Kooperations- und Netzwerkforschung offenbaren einen gegenwärtig unbefriedigenden theoretischen Rahmen9.

Hinsichtlich des Problems der Auswahl aus einer Vielzahl unterschiedlicher Theorie- ansätze bemerken Sydow & Windeler (2000, S. 17), dass die in der Netzwerkliteratur prominenten Theorieansätze bezüglich der Strukturmerkmale von Netzwerken und der konzeptionell berücksichtigten Steuerungsebenen unterschiedliche Akzente set- zen. So stehen etwa in ökonomischen Ansätzen wie der Transaktionskostentheorie und der Prinzipal-Agenten-Theorie Fragen der Vertragsgestaltung sowie der effizi- entesten Strukturfindung im Zentrum. Demgegenüber bezieht der neoinstitutionalisti- sche Ansatz, wie ihn etwa Powell (1985) verwendet oder wie er auch in der For- schung über Policy-Netzwerke prominent ist, systematisch das Zusammenspiel ge- sellschaftsweiter, institutioneller Zusammenhänge in die Diskussion um Netzwerk- steuerung ein. Sowohl die neuere Systemtheorie Luhmanns (z. B. 1976, 1978, 1984) als auch die Strukturationstheorie Giddens‘ (z. B. 1976, 1979, 1984) nehmen von der Anlage ihrer Theorie her das gesamte Spektrum zwischen situativen Interaktionen bis hin zu gesellschaftsweiten Institutionen mit in ihre konzeptuellen Überlegungen auf. In einer Zwischenbewertung stellen Sydow & Windeler (2000, S. 17) fest:

„Schreit die vergleichsweise enge Aufnahme von Netzwerksteuerung durch die Transaktionskostentheorie und Prinzipal-Agenten-Theorie aus der Sicht der System- und Strukturationstheorie nach einer konzeptuellen Erweiterung, so gilt für die neoin- stitutionalistische Organisationstheorie und viel mehr noch für die System- wie die Strukturationstheorie, dass sie aus institutenökonomischer Perspektive einer Kon- kretisierung und Präzisierung für Netzwerksteuerung bedürfen“.

Jansen (2000) betont, dass im Fokus der sozialwissenschaftlichen Governancedis- kussion nicht die Entstehung der Governanceformen stehe, sondern ihr Beitrag für die Orientierung individuellen und organisationalen Handelns und für die Lösung des Kooperationsproblems. Dabei wird eine effiziente Institutionenwahl nicht per se un- terstellt. „Institutionen wird vielmehr ein ‚Eigenleben‘ bzw. eine gewisse Dauerhaftig- keit, Trägheit, kritische Masse etc. zugedacht“ (Jansen, 2001, S. 5). Ein weiterer Unterschied zwischen der Sicht der Sozialwissenschaften und der Neuen Institutio- nellen Ökonomik liegt in den grundlegenden Verhaltensannahmen. „Statt von im- merwährenden Opportunismus gehen Sozialwissenschaftler davon aus, dass Men- schen gegenseitiges Vertrauen unter bestimmten Bedingungen aufbauen und sich loyal verhalten können. Das für die reinen Rational-Choice-Theorien tendenziell un- lösbare Kooperationsproblem wird damit empirisch bearbeitbar“ (Jansen, 2001, S. 6).

Der Soziologe Wiesenthal (1999) betont in diesem Zusammenhang, dass man beim Versuch nicht irrt, die enorme Attraktivität, die der Netzwerkbegriff in den letzten zwei Jahrzehnten bewiesen hat, u. a. auf Unklarheiten in der Begrifflichkeit distinkter Ko- ordinationsmechanismen zurückzuführen. "Die Häufigkeit, mit welcher dem Netz- werkbegriff auch bei der Analyse von Markt- und Organisationsphänomenen der Vorzug gegeben wird, scheint nur auf den ersten Blick durch Veränderungen in der

9 Der wissenschaftstheoretische Aspekt dieses Problems wird ausführlicher in Kapitel 1.3 behandelt.

(22)

Welt der Phänomene bedingt. Es besteht mehr Grund zur Annahme, dass sich im Netzwerk-Faible der zeitgenössischen Sozialwissenschaften ein bequemer Ausweg aus Schwierigkeiten der begrifflichen Präzision offenbart“ (Wiesenthal, 1999, S. 1).

In seiner überarbeiteten Dissertation zur Konstitution von Unternehmungsnetzwerken auf der Basis der Giddensschen Strukturationstheorie (1984, vgl. Kap. 4.3.1) betont Windeler (2001, S. 18), dass die vielen empirischen Befunde im Hinblick auf die in- terorganisationale Zusammenarbeit letztlich nur die Aufgabe besitzen, auf der einen Seite die theoretisch-konzeptionellen Bestimmungen zu sensibilisieren und auf der anderen Seite sie zu illustrieren: „Denn das meines Erachtens zentrale Defizit der Netzwerkforschung ist: Die theoretisch-konzeptionelle Erfassung von Netzwerken steckt in den Kinderschuhen“. Weiter merkt Windeler in diesem Kontext an: „Wer verstehen will, was in und zwischen Unternehmungen geschieht, der muss die ‚Mi- krofundierung‘ von Märkten, Organisationen und Netzwerken und deren Konstitution in spezifischen institutionellen Kontexten aufnehmen und die damit einhergehende grundlegende Kontingenz sozialer Prozesse berücksichtigen. Er muss sich die Ori- entierungen und die Orientiertheit des Handelns von Akteuren ebenso wie die politi- sche Dimension des Ökonomischen vergegenwärtigen. Er muss verstehen, dass Or- ganisationen alles andere als monolithische Einheiten sind (...)“ (Windeler, 2001;

S. 23).

Auch bei vorwiegend psychologisch orientierten Studien besteht noch weiterer Be- darf an theoretischen und methodischen Weiterentwicklungen im Hinblick auf den hier interessierenden Betrachtungsgegenstand. So haben sich bislang wenige Ar- beiten explizit mit Beschreibungen und Erklärungsversuchen anhand psychologisch orientierter Modelle zur interorganisationalen Kooperation befasst. Die im europäi- schen und angelsächsischen Raum erschienenen Studien und Abhandlungen be- fassten sich vorwiegend mit kulturvergleichenden Kooperationspraktiken. Jedoch kann mit Sydow (1999, S. 304) festgestellt werden: "Lediglich die Arbeits- und Orga- nisationspsychologie als weitere zentrale Bezugsdisziplin der modernen Manage- mentlehre hat diesem Phänomen (der interorganisationalen Netzwerke, Anm. K.S.) in kaum nennenswerten Umfang Aufmerksamkeit geschenkt". Allerdings sind in der jüngeren Vergangenheit auch hilfreiche Ansätze vorgestellt worden, die einen größe- ren Umwelt- und Situationszusammenhang berücksichtigen sowie in einem interdis- ziplinären Diskurs weiter entwickelt wurden (z. B. Wehner et al., 1998).

Ferner sind in der Organisationspsychologie die theoretisch-methodischen Ansätze nicht frei von Kritik. So stellen z. B. Holling & Müller in ihrer Zusammenschau rezen- ter organisationspsychologischer Theorien fest, dass bei den dargestellten Theorien

"in der Regel (...) ein ‚vorwissenschaftlicher‘, alltagssprachlicher Gebrauch theoreti- scher Terme festzustellen (ist). Oft werden unklare, diffuse Begriffe gebraucht und plakative Beispiele beschrieben. Durch das Fehlen präziser Definitionen und Expli- kationen ist jedoch die logische Konsistenz der einzelnen Theorien kaum zu prüfen, und Widersprüche sind nur schwer auszumachen.“ (Holling & Müller, 1995, S. 66).

Exemplarisch soll dies anhand der nachfolgend skizzierten Studie verdeutlicht wer- den. In ihrer Überblicksarbeit zur Bestimmung von Effektivitätsdeterminanten in un- terschiedlichen Kooperationsformen von Teams (und intraorganisationalen Netz- werkstrukturen) weisen Cohen und Bailey (1997, S. 279) darauf hin, dass es in fast allen 200 dort herangezogenen Studien an einer ausführlichen Beschreibung von

(23)

relevanten Rahmenbedingungen fehlt. So empfehlen sie deren adäquatere Berück- sichtigung in zukünftigen Untersuchungen: „We argue throughout the paper for more complete descriptions of the technology, task, and products associated with teams.

This is true for all types of teams: for example, we need to understand the equipment that a work team uses, the scope of a quality circle effort, the risk associated with a product that a project team develops, and the strategic issues that a management teams confronts“. Als eine Möglichkeit, allzu enge Blickwinkel und tradierte Varia- blenerhebungen zu überkommen, weisen die Autorinnen auf eine stärkere interdiszi- plinäre Orientierung hin, um Sichtweisen und Methoden aus anderen theoretischen Rahmenwerken einzubeziehen.

Im Überblick der zahlreichen Ansätze aus den verschiedenen Disziplinen mag es den Anschein haben, dass einerseits durch die zahlreichen Minitheorien der ver- schiedenen Wissenschaftsdisziplinen sowie eingeschränkt durch die Behandlung von wenig verallgemeinerbaren Einzelphänomenen ein größerer zusammenhängender Kontext meist nicht hergestellt werden kann. Aber andererseits ist auch bei jenen Forschungsbemühungen, die sich hauptsächlich mit verallgemeinerbaren Konstituti- onsmerkmalen von Organisationsstrukturen beschäftigen, auffällig, dass oftmals der konkrete Anwendungsbezug sowie die Integrationsmöglichkeit in Detailprobleme au- ßer Acht bleibt.

Die empirische Überprüfung bzw. Evaluation der Synergieerwartungen und Netzwer- keffekte steckt für dieses Anwendungsfeld jedoch noch weitgehend in den Kinder- schuhen - als Beispiel seien hier die Studien von Job, Kuhn & Schütz (1999), IPAG (2000) sowie Löster, Hahn & Kleindienst (2001) erwähnt.

Die in weiten Teilen noch unbefriedigende theoretische Untermauerung sowie deren empirische Evidenz kommt - anküpfend an das hier Ausgeführte - in den weiteren Problembeschreibungen der nachfolgenden Kapitel zum Ausdruck.

1.2.2.1 Die Evaluationsperspektive: Synergieerwartungen und Output-Effekte von Netzwerkstrukturen

Die bereits anfangs kurz skizzierten Synergieerwartungen durch Netzwerkstrukturen rekurrieren in erster Linie aus dem Verständnis, dass die vorhandenen Organisati- onsstrukturen nur unzureichend und suboptimal auf die Komplexität und Dynamik in vielen Bereichen adäquat reagieren können (vgl. z.B. Mayntz, 1996; Powell, 1996;

Howaldt, Kopp & Flocken, 2001).

Zusammenfassend wird bei den meisten Einschätzungen zur Kooperation in Netz- werkstrukturen davon ausgegangen, dass durch mehr Flexibilität (z. B. in der Zu- sammensetzung von kompetenten Akteuren sowie im i. d. R. nicht-hierarchischen Organisationsgrad) sich ein Mehrwert im Hinblick auf Innovation, Akzeleration und Information ergibt10. Dieser Mehrwert solle dann sowohl in ökonomischen Bereichen wie der Güter- oder Dienstleistungsproduktion zu Marktvorteilen führen (Rößl, 1994;

10 Für die größere Innovationsfähigkeit von Netzwerkstrukturen wird vor allem in die Richtung argu- mentiert, dass diese besser als andere Koordinationsmechanismen und Institutionen geeignet sind,

„tacit knowledge“ (ungerichtetes Wissen) zu transportieren (Hellmer et al., 1999, S. 70). In Netz- werken kommen viele Akteure, die Informationen miteinander austauschen, institutionenübergrei- fend zusammen.

(24)

Balling, 1998), aber auch in politischen Strukturen Machtverhältnisse und Interes- sendurchsetzung forcieren (Mayntz, 1996) oder in ausführenden Verwaltungs- und Überwachungsbereichen die beabsichtigten Effekte effizienter erreichen helfen - so auch im Bereich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (zu den Synergieerwartun- gen und Initiierungsgründen auf diesem Gebiet s. Kap. 3.2.2.4.).

Die Zunahme von so genannten hybriden Unternehmensformen - unter denen auch interorganisationale Netzwerkstrukturen zu zählen sind - und neuen Kooperations- formen wird vielfach aus ihrer Transaktionskostenökonomie erklärt (ausführlicher da- zu Kapitel 5.1.2.1). Hierfür spricht nach Jansen (2000) das relativ häufige Auftreten dieser neuen Formen in Forschung und Entwicklung – Situationen, die von extrem hoher Unsicherheit hinsichtlich der Erfolgschancen von Projekten und hoher Infor- mationsabhängigkeit gekennzeichnet sind.

Die zugrunde liegenden Erwartungen hinsichtlich der Koordination und Kooperation über Netzwerkstrukturen beziehen sich also in erster Linie auf gesteigerte Syner- gieeffekte. Synergieeffekte – früher auch Verbundeffekte genannt – bezeichnen Rößl (1994, S. 57) zufolge den Umstand, „dass Wirkungen von zusammengefassten Ein- zelaktivitäten (Synergiestruktur) zu den Wirkungen der Einzelaktivitäten (Individual- struktur) nicht in einem additiven sondern in einem multiplikativen Verhältnis stehen“.

Gleichzeitig weist Rößl (ibid.) unter diesem Verständnis darauf hin, dass es nicht um eine Aggregation von Einzelwirkungen geht, sondern ein Synergieeffekt aus den po- sitiven bzw. negativen Einzelwirkungen besteht, die aus dem kooperativen im Ge- gensatz zum isolierten Verhalten resultieren. Der Saldo daraus bestimmt demnach ein positives bzw. negatives Synergieergebnis. Die Schwierigkeit hierbei besteht je- doch letztendlich in der Erfassung (Bewertung) der Transaktions- und Integrations- kosten (vgl. dazu Kap. 5.1.2.1).

Festzuhalten bleibt also, dass in einer Vielzahl von Abhandlungen über die Effekte von Netzwerkkooperationen zweckrationale Einschätzungen zu den Initiierungsgrün- den überwiegen. Mayntz betont jedoch mit Blick auf die Realisierung derartiger Er- wartungen: „Damit ist jedoch nicht gesagt, dass (...) Netzwerke auch eine besonders leistungsfähige Ordnungsform sind, wenn man als Kriterium z. B. die Innovativität oder Problemlösungsfähigkeit kollektiv produzierter Entscheidungen nimmt. Das Vorhandensein von strategisch handlungsfähigen formalen Organisationen in rele- vanten gesellschaftlichen Regelungsbereichen ist keine Garantie dafür, dass korpo- rative Akteure tatsächlich in Policy-Netzwerken zusammenarbeiten werden, um sy- stemrationale kollektive Entscheidungen zu treffen“ (Mayntz, 1996, S. 478).

Exemplarisch soll dieses problembehaftete Verhältnis zwischen Synergieerwartung auf der einen und Output-Effekten11 bzw. Umsetzungserfolg auf der anderen Seite an einer Studie verdeutlicht werden, die die Zusammenarbeit von beteiligten Interes- sengruppen in einem 'Runden Tisch' zum Umweltschutz untersuchte (Turcotte &

Pasquero, 2001). Ausgehend von der These, dass 'Runde Tische' mit vielen Interes- sengruppen häufig als effiziente Alternative zur konventionellen Lösung komplexer

11 Der Begriff Output-Effekt kennzeichnet sowohl die beabsichtigten als auch die unbeabsichtigten Effekte von Interventionen. Diesem Verständnis folgend, gebrauche ich den Begriff als Summe der Effekte, die durch die "Intervention" Netzwerkkooperation entstanden sind. Synergieeffekte sind demnach eine Teilmenge von Output-Effekten.

(25)

Umweltprobleme mit staatlichen Regelungen gesehen werden, sind in einer qualitati- ven Fallstudie die letztlich erreichten Output-Effekte beleuchtet worden. Dabei zeigte sich, dass Konsens nur auf allgemeinem Niveau erreicht werden konnte. Verschie- dene Formen des Lernens konnten beobachtet werden, aber sie waren abhängig von der Netzwerkkompetenz der Beteiligten. Die Fallstudie illustriert nach Einschätzung der Autoren das Paradoxon 'Runder Tische'; zum einen wird offenbar, dass man vor- sichtig bei der Einschätzung des echten Potenzials der Lösung komplexer kollektiver Probleme sein sollte, zum anderen zeigt die Studie, dass 'Runde Tische' einen nütz- lichen Zweck erfüllen, der nur sehr schwer anders erreicht werden kann: die Her- stellung von Sichtweisen größerer Zusammenhänge in die Richtung von „Metapro- blemen“ (Turcotte & Pasquero, 2001).

Tab. 1.3 Chancen und Risiken von Unternehmungsnetzwerken aus betriebswirt- schaftlicher Sicht (Quelle: Sydow, 1999, S. 291)

Chancen Risiken

Steigerung der strategischen Flexibilität Verlust von Kernkompetenz Verteilung der unternehmerischen Risikos,

insbesondere bei Diversifikation durch Kooperation

Erschwerung strategischer Steuerung Senkung von Produktionskosten Einbuße strategischer Autonomie Senkung von Koordinationskosten Steigerung von Koordinationskosten Abschöpfung von Regelungsarbitrage

Senkung des Commitments der Arbeitenden ob mangelnder Identifikationsmöglichkeiten Interorganisationales Lernen, Entwicklung

kooperativer Kernkompetenzen Unkontrollierter Abfluss von Wissen Senkung des Kapitalbedarfs

Verlust organisationaler Identität und damit abnehmende Möglichkeit zur Identifikation

Saber (2000, S. 75) mahnt an, dass Netzwerke meist mit Blick auf Kooperationsmög- lichkeiten untersucht wurden, während konfliktträchtige Verbindungen wie Konkur- renz und Neid relativ wenig Beachtung fanden. Die implizite Annahme scheint nach Saber (ibid.) zu sein, dass Netzwerkunternehmen sich als Partner verstehen und mit dem Eintritt in das Netzwerk eine Entscheidung zugunsten einer mehr oder weniger intensiven Zusammenarbeit treffen. In diesem Zusammenhang diskutiert auch Sy- dow (1999, S. 290 ff.) die potenziellen Risiken einer Netzwerkorganisation:

!!!! !!!!

Das Risiko der nur partiellen Systembeherrschung (interorganisationale Netz-

werke sind komplexe Systeme, die durchaus mehrere Steuerzentren aufweisen können. Selbst wenn eine Organisation das Netzwerk strategisch führt, greifen Fremd- und Selbststeuerung subtil ineinander).

(26)

!!!! !!!!

Das Risiko des Kompetenzverlustes (durch die Auslagerung von Forschungs- und Entwicklungs- aber auch von Produktionsaufgaben besteht die Gefahr, dass einer jeweiligen Organisation die Kernkompetenz abhanden kommt).

!!!! !!!!

Das Risiko der Abhängigkeit (eine Zunahme dieser ist in Netzwerkstrukturen zu

erwarten, da Netzwerkpartner explizite und implizite Vertragsverhältnisse einge- hen).

Die Chancen und Risiken für den Bereich der Unternehmungsnetzwerke werden in Tabelle 1.3 zusammengefasst:

Ein weiteres Problem, dass maßgeblich Einfluss auf die Output-Effekte - also u. a.

die Verwirklichung der Initiierungsgründe und Synergieerwartungen - hat, wird im folgenden Kapitel erörtert: Die adäquate Steuerung des Prozessgeschehens bzw.

das Netzwerkmanagement.

1.2.2.2 Die Gestaltungsperspektive: Netzwerkmanagement

Neben den insbesondere aus der Management- und Politikpraxis stammenden netz- werkeuphorischen Beiträgen mischen sich seit einiger Zeit auch Abhandlungen über eine Netzwerkdebatte zwischen Mythos und Realität (z. B. Deutschmann, 1997, Ho- waldt, Kopp & Martens, 2001).

Die eher vorsichtigen Betrachtungen werden durch Befunde über das Scheitern bzw.

nicht erfüllte Erwartungen von interorganisationalen Kooperationsverbünden gespeist (vgl. z. B. Vornhusen, 1994, zusammenfassend über internationale Joint Ventures).

Ouchi & Bolton (1988) beschäftigen sich in diesem Zusammenhang mit Faktoren, die für die gemischten Gefühle gegenüber kollektiver industrieller Forschung verantwort- lich sind.

Auch Sydow & Windeler betonen, dass steuerungsskeptische Konzepte seit einiger Zeit an Bedeutung gewinnen: "Sie heben die autonome Steuerungsfähigkeit sozialer Systeme und die damit einhergehende Notwendigkeit hervor, ein komplexeres Ver- ständnis von Steuerung zu entwickeln, nehmen also Abstand von zu naiven Vorstel- lungen über direkte Steuerungsmöglichkeiten sozialer Systeme mittels externer Ein- griffe (...). Mit dem skizzierten Perspektivwechsel auf Steuerung einher geht der (notwendige) Abschied vom kybernetischen Steuerungsmodell sozialer Prozesse. Ad acta gelegt wird die plandeterminierte Vorstellung von Steuerung, nach der zum Bei- spiel das Management in der Lage ist, das ökonomische Geschehen der Unterneh- mung im Großen und Ganzen richtig zu planen (...). Statt dessen wird der ‚bounded rationality‘ der Akteure, dem subtilen Zusammenspiel von individueller und kollektiver Rationalität und dem Umstand Rechnung getragen, dass Umwelt und System in ih- ren Bestandteilen und Wechselwirkungen nicht vollständig beobachtbar und daher auch die dortigen Ereignisverläufe und Aktivitäten nicht vollständig plan- und gestalt- bar sind“ (Sydow & Windeler, 2001, S. 1).

Die erfolgreiche Arbeit in Netzwerken ist an eine Vielzahl von Voraussetzungen ge- knüpft (Windeler, 2001; Howaldt, Kopp & Martens, 2001). Howaldt, Kopp & Martens (2001) betonen den Ausbau geeigneter Strukturen sowie die Entwicklung effizienter Management-, Arbeits- und Lernformen innerhalb des Netzwerkes, damit Netzwerke als koevolutionäre Kooperationsverbünde funktionieren und gemeinsame Lernpro-

(27)

zesse ermöglichen können. Diesen hohen Anforderungen an das Management von Netzwerken im Allgemeinen steht jedoch eine weitgehende Unkenntnis im Hinblick auf das „praktische Management der Netzwerkstrukturen und –prozesse“ gegenüber (Sydow, 1999, 304). So greift nach der Feststellung von Howaldt, Kopp & Martens das Management von Netzwerken im Wesentlichen auf die im betrieblichen Projekt- management entwickelten Konzepte und Instrumente zurück. „Die Entwicklung von eigenen Methoden und Instrumenten steht noch ebenso am Anfang wie die Ent- wicklung von spezifischen Beratungs- und Qualifikationsangeboten für Netzwerkma- nager“ (Howaldt, Kopp und Martens, 2001, S. 6).

Im Hinblick auf die Beliebtheit des Netzwerkansatzes sieht Endres in der einschlägi- gen Managementliteratur häufig den Eindruck vermittelt, die Bildung kooperativer strategischer Netzwerke sei „per se ein Königsweg zu Innovation und Anpassungs- fähigkeit. Dabei wird zu wenig berücksichtigt, wie groß die persönlichen und organi- satorischen Aufwendungen sind, die der Aufbau und die kontinuierliche Pflege von Netzwerkbeziehungen erforderlich machen“ (Endres, 2001, S. 104).

Zweifelsohne ist für ein erfolgreiches12 Netzwerkmanagement die Kenntnis relevanter Einflussgrößen und Bestimmungsmerkmale der Netzwerkkonstitution vonnöten. In- sofern besteht die Herausforderung hinsichtlich der eher praxisbezogenen Frage- stellung nach der "Bewerkstelligung" eines erfolgreichen Netzwerkmanagements in der analysierenden Beschreibung und Erklärung des kontextbezogenen Netzwerk- geschehens. Hier ist auch im Hinblick auf die Entwicklung von dahingehenden Handlungshilfen noch eine Lücke zwischen organisationstheoretischem Wissen- schaftsinteresse und anwendungsbezogenen Praxisbezug zu schließen. In diesem Zusammenhang betonen z. B. Osterloh & Frost (2000) in ihrer Überblicksarbeit die enorme Schwierigkeit theoriebezogener Gestaltungsempfehlungen, da nach ihrer Analyse die Ausdifferenzierung von organisationstheoretischen Paradigmen zu ei- nem Auseinanderdriften von theoretischer und gestaltungsbezogener Literatur ge- führt hat.

Das Netzwerkmanagement ist dem Wirtschaftswissenschaftler Sydow zufolge zwangsläufig in eine Vielzahl von Spannungsverhältnissen eingebettet. In Abbildung 1.2 sind die wichtigsten benannt13. Im Hinblick auf den Umgang mit derartigen Span- nungverhältnissen stellt Sydow (2001, S. 90) jedoch noch einen erheblichen For- schungsbedarf fest.

Im Kontext des Anwendungsfeldes dieser Arbeit liegen mit der Studie von Job, Kuhn

& Schütz (1999) erste Empfehlungen für das Management von Netzwerken im Be- reich der betrieblichen Gesundheitsförderung vor (ausführlicher dazu Kapitel 3.2).

Jedoch ist die Forschungspraxis für dieses Anwendungsfelds hinsichtlich der Be- trachtung seiner Spezifika und etwaiger Ableitungen für Praxisempfehlungen sowohl theoretisch wie praxisbezogen noch weitgehend unentwickelt.

12 Zur Betrachtung des Zusammenhangs zwischen Erfolg und der jeweils zugrunde gelegten Evalua- tionsdimension vgl. Kap. 5.1.

13 Diese sollen an dieser Stelle nicht im Einzelnen erörtert werden. Als Beispiel kann das am zu ei- nem bestimmten Zeitpunkt im Netzwerk vorzufindende Verhältnis von Vetrauen und Kontrolle ver- anschaulicht werden: Dieses beeinflusst in bedeutsamen Maße die Wahrnehmung (Signifikation) und Rechtfertigung (Legitimation) einer bestimmten Evaluationspraktik von den Netzwerkakteuren (vgl. Sydow, 2001).

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