DEUTSCHES ÄRZTEBL ATT
Ärztliche Mitteilungen
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ISSN-Nr.: 0012-1207
vV POST SCRIPTUM
Orthopädischer Goethe-Stuhl
Anläßlich des 80. Geburtstages ihres Vaters, Dr. Rudolf Paulsen (Seite 2464 in diesem Heft), berichtet die Kol- legin Sigrid Fehringer über gute „Familien-Haltung":
Auch Orthopädenkindern wird kein Garantieschein für eine korrekte Haltung in die Wiege gelegt. Noch hat man die sattsam bekannte Ermahnung der Eltern im Ohr, schon muß man sie an den eigenen Nachwuchs weitergeben. Der Erfolg ist meistens nur eine sehr vorübergehende Verbesserung der Haltung, dafür aber eine um so nachhaltigere Verschlechterung der Stim- mung am Frühstückstisch. Man sinnt also auf andere Mittel.
Da man sich nun nicht gleich ein Pferd halten will und auf das Gestühl allein auch kein Verlaß ist, haben mein Mann und ich versucht, beides miteinander zu kombi- nieren. Diese Idee stammt eigentlich gar nicht von uns, sondern von Goethe, der ja bekanntlich einen sattel- ähnlichen Stuhl in seinem Weimarer Gartenhaus benutzte. Unser guter Münchner Schreiner fertigte uns nach einer Abbildung des Goethe-Stuhles und nach unseren Angaben einen solchen Sitzhocker an, den wir noch pferderückenähnlich aufpolsterten.
Der Erfolg entsprach unserer Erwartung: Das neue
„Pferd" wurde von unsren Kindern begeistert in
„Besitz" genommen. Im Reitsitz strafft sich die Hal- tung von selbst. Wenn man im Sattel sitzen darf, läßt man sich auch eher korrigieren und entwickelt rasch ein gutes Muskelgefühl im Rücken, das die Vorausset- zung für einen anhaltenden Erfolg ist. Wichtig ist, daß das Becken durch die sattelartige Aufpolsterung hin- ten und vor allem vorn gut abgestützt und so ein Abkippen in sagittaler Richtung vermieden wird.
Auf Hüft- und Kniegelenke dürfte sich zudem die phy- siologische leichte Beugestellung günstig auswirken im Gegensatz zur 90-Grad-Beugung bei Benutzung normaler Stühle. Die Füße können entweder frei hän- gen oder aber bei größeren Kindern leicht aufgesetzt werden.
Unser „Goethe-Roß" ist allerdings kein bequemer Ses- sel, und es paßt auch nicht in ein vornehm eingerichte- tes Wohnzimmer. Vielleicht hat es aber in unserer nostalgischen Zeit doch eine Chance. Schön wäre es, wenn das gleichzeitig eine Chance für die vielen Kin- der wäre, die — zu unphysiologisch langem Sitzen verurteilt — zusammen mit ihren Eltern so hart um ein bißchen Haltung ringen.
Dr. Sigrid Fehringer Schweidnitzerstraße 15b 8000 München 50
2472 Heft 42 vom 19. Oktober 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT