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Brexit – was hat das mit uns zu tun?

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78 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juli 2019 | www.diepta.de

PRAXIS

E

igentlich ist die ganze Diskussion für uns eher ein Kasperlthea- ter. Von Weitem be- trachtet haben wir ja damit auch nichts zu tun. Aber stimmt das überhaupt?

Sorgenkind Großbritannien Es ist nicht nur für die Eltern deutscher Schulkinder, die zu einem Schüleraustausch oder zu einem Sprachaufenthalt nach England reisen wollen, eine große Sorge, welchen Status ihre Kinder haben, sollte es von

jetzt auf gleich einen ungeregel- ten Brexit geben. Alle Firmen, die unmittelbar oder auch nur mittelbar mit Großbritannien zu tun haben, werden betroffen sein. Und das betrifft uns alle.

Der große Vorteil der Europäi- schen Gemeinschaft war und ist,

dass viele Dinge im Bereich der EU vereinheitlicht und im Sinne der Harmonisierung innerhalb der Staaten der EU einen leichte- ren Zugang zu allen Bürgern hatte. Damit sind die Grenzen sehr aufgeweicht! Im negativen Sinne spüren das die Apotheken.

Zum Beispiel wenn ausländische Versandapotheken sich nicht an unsere Gesetze halten, die von unserer Regierung gerade zum Schutz der Bürger erlassen wor- den sind.

Neuer Platz für die EMA Im Bereich der Überwachung und Zulassung von Arzneimitteln wurde 1995 die EMA (Europäi- sche Arzneimittel Agentur) ge- gründet und hatte ihren Sitz bis zum März dieses Jahres in Lon- don. Die Brexit-Bestrebungen Großbritanniens haben dazu ge- führt, dass die EMA umziehen musste und nun ihren Sitz in Amsterdam hat. Ihre Aufgabe ist der Schutz und die Förderung der Gesundheit von Mensch und Tier durch Überwachung und Zulassung von Arzneimit- teln im Bereich der EU. Wenn ein Hersteller ein Arzneimittel im Raum der Europäischen Ge- meinschaft in Verkehr bringen will, kann er eine Zulassung bei der EMA beantragen und

POLITIK

Die Diskussionen über den Austritt Großbritanniens aus der EU muten in den letzten

Wochen grotesk an. Die Ablehnung der verschiedenen Vereinbarungen zwischen britischer Regierung und der EU durch das britische Unterhaus versteht keiner mehr.

Brexit – was hat

das mit uns zu tun?

© egal / iStock / Getty Images

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* Vitamin B6 wirkt bei der Regulierung der Hormontätigkeit mit. Vitamin B6 und B12 tragen zu einem normal funktionierenden Immunsystem und zur normalen Bildung der roten Blutkörperchen bei. Vitamin B1, B6 und B12 sind für den normalen Energiestoffwechsel und die Funktionen des Nervensystems wichtig.

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braucht nicht mehr in jedem einzelnen Land eine Zulassung erlangen. Das spart Zeit, Geld und Ressourcen und ist durch die Zentralisierung auch siche- rer, da alle Informationen über Risiken und Probleme eines Arzneistoffes an einer Stelle zu- sammenlaufen. Nach dem Aus- tritt ist Großbritannien für die Zulassung und Überwachung der Arzneimittel innerhalb sei- ner Grenzen wieder allein zu- ständig. Die Hersteller neuer Arzneimittel müssen dann bei der EMA und in Großbritan- nien die Erlaubnis beantragen.

Umgekehrt müssen alle Aufga- ben, die von britischen Behör- den durchgeführt wurden, jetzt von Behörden der EU, beispiels- weise dem Paul-Ehrlich-Institut, übernommen werden.

Neue Aufgaben Schon seit ei- niger Zeit hat das Paul-Ehr- lich-Institut, das vor allem für die Überwachung und Zulas- sung der Impfstoffe zuständig ist, auf seiner Website die zu- sätzlichen Aufgaben, die nun von den Mitarbeitern übernom- men werden, veröffentlicht.

Man kann nur erahnen, welch immenser Arbeitsaufwand sich mit dem Brexit, wie auch im- mer er aussehen wird, verbin- det. Das Engagement, das das Paul-Ehrlich-Institut ausbauen wird, betrifft Verfahren der ge- genseitigen Anerkennung, zent- ralisierte Zulassungsverfahren und deren Folgeverfahren und Chargen- und Produktprüfun- gen im Rahmen des OMCL (Official Medicines Control La- boratory) Netzwerkes. Es gibt

bestimmte Zulassungen, in de- nen Großbritannien federfüh- rend die Zulassung ausgegeben hat. Bisher waren sie in der EU gültig, müssen aber nach dem Brexit komplett auf andere EU-Staaten übertragen werden.

Das Arzneimittelrecht ist nach diversen Skandalen wie Con- tergan, aus denen man gelernt hat, nicht umsonst sehr weitrei- chend und präzise gefasst. Dies dient dem Schutz des Menschen und natürlich der Tiere. Man hat versucht Zulassungen und Überwachungen zu vereinfa- chen und zu zentralisieren. Das hat auch über lange Jahre her- vorragend funktioniert. Der Brexit stellt vieles auf den Kopf und ist, was den Arzneimittel- bereich betrifft, auch nicht wirk- lich durchdacht. Es ist Herstel-

lern, die ihren Sitz nach wie vor in Groß-Britannien haben, ab dem Zeitpunkt des Ausstiegs nicht erlaubt, neue produzierte Ware in den Bereich der Euro- päischen Gemeinschaft zu ver- bringen. Die davor produzier- ten Chargen dürfen geliefert werden. Da darf keinem ein Fehler unterlaufen! Sonst ist auf einmal nicht verkehrsfähige Ware im Umlauf.

Es bleibt zu hoffen, dass die Vernunft siegt und es zumin- dest zu einem geregelten Brexit kommt. Damit kann man für alle Eventualitäten Regelungen schaffen, die den Übergang er- leichtern.  n

Mira Sellheim, Apothekerin und Delegierte der Landesapothekerkammer Hessen

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