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Arzneimittel und Internet

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SI M O N OT T H

Das Internet ist auch im Gesundheitsbereich eine immer stärker genutzte Informationsquelle, die jedoch für medizinische Laien insbesondere im Zusammenhang mit Empfehlungen für die medikamentöse Therapie und die Onlinebestellung von Medikamenten verschiedene Gefahren birgt.

Durch gezielte Information können Ärztinnen und Ärzte mit Patientenapotheke dazu beitragen, dass ihre Patienten das Internet bei Fragen zu Medikamenten auf sinnvolle und sichere Art nutzen.

In den vergangenen Jahren hat das Internet auch für die schwei- zerische Bevölkerung kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. So stieg der Anteil der Internetnutzer von 38 Prozent im Jahr 2000 auf 63 Prozent im Jahr 2003 an, und zweifellos wird diese Zunahme noch einige Zeit andauern (1). Bereits heute nutzen zahlreiche Schweizerinnen und Schweizer das Internet nicht nur als schnelle und umfassende Informationsquelle, sondern auch als bequemes Mittel für Online-Einkäufe im In- und Aus- land. Allerdings birgt das Internet – insbesondere wenn es um Fragen zur medikamentösen Behandlung von Erkrankungen oder um die Bestellung von Medikamenten geht – eine Reihe von Gefahren, die längst nicht allen Nutzern bekannt sind. Es ist des- halb sehr wichtig, dass die Patientinnen und Patienten auch von Seiten ihrer Ärztin oder ihres Arztes über die Problematik der so genannten Internetmedizin aufgeklärt werden.

Risiken der Internetmedizin erkennen

Grundsätzlich ist zu betonen, dass sowohl allgemeine medizini- sche Informationen aus dem Internet wie auch die verschiedent- lich angebotenen Internetdiagnosen niemals die ärztliche Kon- sultation ersetzen können. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn für eine Heilmethode oder ein Medikament schnelle oder sensa- tionelle Ergebnisse in Aussicht gestellt werden, keine Angaben zu Risiken und Nebenwirkungen gemacht werden oder eine Wirk- samkeit für die verschiedensten Arten von Erkrankungen be- hauptet wird. Dringend abzuraten ist vom Bezug von Arzneimit- teln über ausländische Websites, da viele der angebotenen Präparate qualitativ ungenügend, falsch beschriftet, gefälscht oder sogar verboten sind und deshalb ein erhebliches Gesund- heitsrisiko darstellen. Dies gilt insbesondere für häufig miss- brauchte Medikamente wie Doping- oder Beruhigungsmittel, für die ein grosser Absatzmarkt und ein entsprechend unübersichtli- ches Netz von Internethändlern existiert.

Patienten informieren

Es ist zweifellos auch im Sinn der Ärzteschaft, dass sich Patienten über ihre Erkrankung und deren medikamentöse Therapie infor- mieren und dazu unter anderem das Internet benutzen, denn

Arzneimittel und Internet

APA-Tipp: Internet und Arzneimittel

Falls sich Ihre Patientinnen oder Patienten im Internet über eine medikamentöse Behandlung informieren wollen, sollten Sie ihnen folgende Tipps geben:

Nutzen Sie das Internet als medizinische Informations- quelle, aber seien Sie dabei kritisch!

Halten Sie sich an die Internetsites von anerkannten Institutionen!

Diskutieren Sie die im Internet beschafften Informationen mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt!

Kaufen Sie niemals Medikamente, die nicht von Swissmedic zugelassen sind!

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damit dürften das Verständnis für die ärztlichen Massnahmen und die Therapietreue verbessert werden. Von ärztlicher Seite können diesbezüglich Hinweise auf nützliche und seriöse Inter- netsites gegeben und die Patienten ermuntert werden, sich bei Fragen und Unklarheiten an die Ärztin oder den Arzt zu wenden.

Eine gute Einstiegsmöglichkeit zur Beschaffung von Informa- tionen über die medikamentöse Therapie bietet beispielsweise die über www.swissmedic.ch zugängliche Internetplattform des Schweizerischen Heilmittelinstituts, welche auf der Startseite unter anderem einen Bereich «für das interessierte Publikum»

enthält. Swissmedic hat auch einen lesenswerten Internet-Leitfa- den herausgegeben, der sich unter www.swissmedic.ch/files/pdf/

Internetleitfaden-D.pdf findet. ●

1. Aktuelles Zahlenmaterial über die Internet-Nutzung in Europa wird durch die Non-Profit-Vereinigung EURO-JIC unter www.ejic.org veröffentlicht.

Dr. med. Simon Otth, Horgen Vizepräsident der APA

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