Hans Walser, [20150102]
Trinomialkoeffizienten 1 Worum geht es
Es wird eine Verallgemeinerung des Pascalschen Dreiecks der Binomialkoeffizienten besprochen.
2 Das Dreieck
Die Abbildung 1 zeigt das Zahlendreieck.
Abb. 1: Zahlendreieck
Jede Zahl ist die Summe der drei Zahlen unmittelbar oberhalb sowie links und rechts oberhalb.
Man kann es auch so sehen: Eine Zeile wird dreimal versetzt unter einander geschrieben und dann wird addiert (Abb. 2).
Abb. 2: Zeile dreimal addieren
1 4 10 16 19 16 10 4 1
1 5 15 30 45 51 45 30 15 5 1
1 4 10 16 19 16 10 4 1
1 4 10 16 19 16 10 4 1
Die Zahlen ergeben sich als Koeffizienten durch das Potenzieren eines Trinoms:
p2+pq+q2
( )
0=1p2+pq+q2
( )
1=1p2+1pq+1q2p2+pq+q2
( )
2=1p4+2p3q+3p2q2+2pq3+1q4p2+pq+q2
( )
3=1p6+3p5q+6p4q2+7p3q3+6p2q4+3pq5+1q6p2+pq+q2
( )
4=1p8+4p7q+10p6q2+16p5q3+19p4q4+16p3q5+10p2q6+4pq7+1q8Alternativ kann mit einem quadratischen Polynom gearbeitet werden:
x2+x+1
( )
0 =1x2+x+1
( )
1=1x2+1x+1x2+x+1
( )
2 =1x4 +2x3+3x2+2x+1x2+x+1
( )
3=1x6+3x5+6x4 +7x3+6x2+3x+1x2+x+1
( )
4 =1x8+4x7+10x6+16x5+19x4+16x3+10x2+4x+13 Schreibweise und Indizierung
Für die Zahlen des Zahlendreieckes der Abbildung 1 habe ich die Schreibweise tn,k , n∈
{
0, 1, 2, ...}
,k∈ −{
n,−n+1, ... ,n−1,n}
gewählt (Abb. 3).
Abb. 3: Schreibweise und Indizierung In dieser Bezeichnung gilt die Rekursion:
tn,k =tn−1,k−1+tn−1,k+tn−1,k+1
Wir haben die Symmetriebeziehung:
tn,−k =tn,k
4 Link zu den üblichen Trinomialkoeffizienten
Wir potenzieren das Standard-Trinom
(
a+b+c)
. Zunächst erhalten wir zum Beispiel für den Exponenten 4:a+b+c
( )
4 = a4+4a3b+4a3c+6a2b2+12a2bc+6a2c2+4ab3+12ab2c+12abc2+4ac3+b4+4b3c+6b2c2+4bc3+c4
Das ist eine hässliche Darstellung. Sie kann verbessert werden durch eine zweidimensi- onale dreiecksförmige Anordnung (Abb. 4). Die Terme im Dreieck sind zu summieren.
Abb. 4: Dreiecksanordnung
Die Koeffizienten dieses Schemas sind die üblichen Trinomialkoeffizienten für n = 4.
Wir erkennen die gewöhnlichen Binomialkoeffizienten und Produkte davon.
Wenn wir nun die Trinomialkoeffizienten spaltenweise addieren (Abb. 5), ergibt sich die zu 4 gehörende Zeile des Zahlenschemas der Abbildung 1.
(a + b + c)4 =
4a3b
4b3c
4a3c
4bc3 6a2b2
12a2bc 12abc2 12ab2c
6a2c2
6b2c2 4ab3
4ac3 1a4
1b4
1c4
Abb. 5: Spaltenweise Addition
Die Stimmigkeit dieses Verfahrens kann wie folgt eingesehen werden. In den Formeln der Abbildung 4 ersetzen wir a= p2, b= pq und c=q2 (Abb. 6).
Die Terme in einer Spalte enthalten dieselben Variablen mit denselben Potenzen. Wir können also spaltenweise addieren.
4
4
4
4
10 10
4
4 6
12
16 16
12 12
19 6
6 4
4 1
1
1
1 1
Abb. 6: Einsicht
In unserer Bezeichnung für tn,k ergeben sich damit folgende Summenformeln:
tn,k=
( )
k+2n j( )
k+2k+jjj=0
n−k
⎢⎣ ⎥⎦2
∑
=n! j=0 j!(k+j)!(1n−k−2j)!n−k
⎢⎣ ⎥⎦2
∑
Wer Lust hat, kann einen Induktionsbeweis versuchen.
(p2 + pq + q2)4 =
4(p2)3(pq)
4p7q
4(pq)3(q2)
4(p2)3(q2)
10p6q2
4(pq)(q2)3
4pq7 6(p2)2(pq)2
16p5q3 16p3q5
6(p2)2(q2)2
19p4q4
6(pq)2(q2)2 4(p2)(pq)3
4(p2)(q2)3
10p2q6 1(p2)4
1p8
1(pq)4
1(q2)4
1q8 12(p2)(pq)2(q2)
12(p2)2(pq)(q2) 12(p2)(pq)(q2)2
5 Farbliche Gestaltung
Wir können wie beim Pascalschen Dreieck der Binomialkoeffizienten nun auch die Tri- nomialkoeffizienten modulo m farblich codieren.
In der Abbildung 7 wird zwischen gerade (schwarz) und ungerade (rot) unterschieden.
Abb. 7: Gerade und ungerade Wir erhalten eine fraktale Struktur, das war ja auch zu erwarten.
In der Abbildung 8 wird modulo 3 gearbeitet.
Abb. 8: Modulo 3
Die Abbildung 9 gibt die Situation für modulo 4.
Abb. 9: Modulo 4 Die Abbildung 7 schließlich für modulo 5.
Abb. 7: Modulo 5